Ständig rot im Gesicht: Was ist eigentlich Rosacea?
Kurzfristige Hautrötungen deuten oft auf eine veränderte Durchblutung oder kurzfristige Reizungen hin. Kommt es allerdings immer wieder zu geröteter Gesichtshaut, könnte die chronisch-entzündliche Erkrankung Rosacea dahinterstecken. Anfangs ist die Haut nur gerötet, später können Knötchen, Bläschen und deutlich sichtbare Blutgefäße dazukommen. Für die Betroffenen ist nicht nur die Ästhetik belastend, auch Juckreiz und teilweise Schmerzen spielen eine Rolle. In Deutschland leiden etwa zwei bis fünf Prozent der Bevölkerung unter der chronischen Hauterkrankung, die hauptsächlich Erwachsene betrifft.
Inhaltsverzeichnis
So zeigt sich Rosacea bei den Betroffenen
Wie die Erkrankung diagnostiziert wird
Was die Ursachen für Rosacea sein können
Auslöser für Schübe sind vielfältig
So zeigt sich Rosacea bei den Betroffenen
Rosacea wird in der Regel durch den Dermatologen diagnostiziert. Anfangs treten die Hautrötungen nur bei Hektik und Stress auf, später äußern sich die Symptome von Rosacea wie folgt:
- Flushing mit immer wiederkehrendem Erröten inklusive Hitzegefühl
- Nicht abnehmende Haut-Rötungen bei sichtbaren Blutgefäßen
- Papeln, Pusteln und Bläschen, die zu Schmerzen führen können
- Trockene Hautveränderungen, geschwollene Bereiche und Wucherungen
- Stechende und brennende Gefühle in der Haut
Nicht all diese Symptome müssen vorhanden sein. Schon bei wiederkehrenden Rötungen der Haut, die nicht von einem äußeren Einfluss abhängig sind, macht ein Besuch beim Dermatologen Sinn.
Wie die Erkrankung diagnostiziert wird
Um Rosacea diagnostizieren zu können, reicht in der Regel eine einfache Blickdiagnose aus. Hierfür kommt eine spezielle Vergrößerungskamera zum Einsatz, die von Dermatologen verwendet wird. Zuvor werden die Patienten zu ihrer genauen Krankheitsgeschichte abgefragt. In diesem Zusammenhang werden auch Faktoren, die zu einer Verschlimmerung der Symptome führen, abgefragt. Gegebenenfalls wird auch eine Gewebeprobe entnommen, um ähnliche Erkrankungen ausschließen zu können. Je nach Krankheitsbild entscheiden die Dermatologen dann, welche Behandlungsmöglichkeiten ausgeübt werden sollen.
Was die Ursachen für Rosacea sein können
Weshalb Menschen von der Hauterkrankung Rosacea betroffen sind, kann unterschiedliche Gründe haben. Bis heute ist jedoch nicht abschließend geklärt, was genau die Hautkrankheit verursacht. Es wird vermutet, dass hierfür ein Zusammenspiel von unterschiedlichen Faktoren verantwortlich ist. Zu diesen Faktoren zählen beispielsweise:
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Genetische Veranlagungen
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Äußerliche Einflussfaktoren, wie starkes UV-Licht oder falsche Ernährung
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Eine Störung des Immunsystems
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Veränderung der Gefäßregulation
Bekannt ist auch, dass Frauen häufiger an Rosacea erkranken als Männer. Die Krankheit bricht außerdem oftmals in einem Alter zwischen 30 und 50 Jahren aus.
Auslöser für Schübe sind vielfältig
Rosacea ist nicht heilbar, viele Schübe lassen sich aber verhindern. Es gibt typische Auslöser, die bei Betroffenen zu einem neuen Schub führen können:
- Nutzung von parfümhaltiger Kosmetik
- Stress im Alltag
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Zu lange UV-Strahlung ohne Sonnenschutz
- Heißes Duschen und Baden
- Besuche in der Sauna
- Waschprodukte mit einem alkalischen pH-Wert
- Nikotin
Auch ungesunde, zuckerhaltige und fettreiche Ernährung über einen langen Zeitraum kann einen Schub der Rosacea begünstigen. Die Ernährung ist ein wichtiger Einflussfaktor, um die Phase der Schubfreiheit zu verlängern. Kombiniert mit einer personalisierten Pflege und Vermeidung anderer Risikofaktoren können Obst und Gemüse statt Zucker und Fett Rosacea-Patienten ein Stück Lebensqualität zurückgeben.
Ein weiterer Einflussfaktor, der bei vielen Betroffenen häufig zu einem Rosacea-Schub führt, ist der Verzehr von Alkohol, da dieser gefäßerweiternd wirkt. Forscher haben sogar herausgefunden, dass vor allem der regelmäßige Konsum von Weißwein dazu führen kann, dass die Hautkrankheit überhaupt erst entsteht. Daher ist von einem übermäßigen Alkoholkonsum grundsätzlich abzuraten.
Behandlung von Rosacea hängt vom Schweregrad ab
Rosacea wird in vier verschiedene Schweregrade eingeteilt, angefangen vom Vorstadium bis hin zu Schweregrad drei, der mit vergrößerten Talg-Drüsen und Bindegewebswucherungen einhergeht. Je nach Stadium unterscheidet sich die nötige Behandlung. Beim Vorstadium reicht die Umstellung der persönlichen Pflege oft aus, um die Beschwerden loszuwerden. Wichtige Pflegefaktoren sind:
● Nutzung von seifenfreien Reinigungsprodukten
● Sonnenschutz während der sonnigen Jahreszeit
● Reduktion von Risikofaktoren (ungeschützte Sonnenbestrahlung, Solarium)
● Frei von Parabenen, Paraffin und Sulfaten (bei der Kosmetik)
Bei der Auswahl passender Pflege ist es sinnvoll, Produkte direkt auf die eigenen Hautbedürfnisse anpassen zu lassen. Der Dermatologe kann „Formel-Wirkstoffe“ verordnen, die präzise auf die individuelle Hautsituation angepasst und angemischt werden.
Bei akuten Schüben kommen topische Behandlungen mit speziellen Salben zum Einsatz. Antibiotika hemmen die Entzündungen und dämpfen eine überschießende Reaktion des Immunsystems ab. Die Wirkung erstreckt sich allerdings nur auf die Bläschen- und Knötchenbildung, gegen die Rötung selbst wirkt das Antibiotikum nicht.
Wichtig: Schwerste Schübe werden mit oral verabreichten Antibiotika behandelt. Die systemische Wirkung ist stärker, allerdings führt sie gehäuft zu Nebenwirkungen. Für Betroffene von Rosacea ist es daher wichtig, bei einem akuten Schub so früh wie möglich den Behandler aufzusuchen.
Kam es bereits zu Gefäßerweiterungen, sind Laserbehandlungen indiziert. Sie wirken jedoch nicht gegen die Krankheit selbst, sondern haben lediglich einen kosmetischen Effekt. Flächendeckend vorhandene Rötungen lassen sich auch mit dem Laser nicht entfernen. Die Behandlung muss vom Patienten in der Regel selbst getragen werden, die Krankenkassen zahlen hier (meist) nicht.
Die richtige Ernährung bei Rosacea
Fakt ist, dass die Ernährung einen wesentlichen Einfluss auf die Hauterkrankung Rosacea haben kann. Betroffene sollten sich daher mit der richtigen Ernährungsweise auseinandersetzen und diese bestmöglich in ihren Alltag integrieren. So wird davon abgeraten, säurebildende Lebensmittel, wozu zum Beispiel Wurstwaren, Süßigkeiten oder Softgetränke zählen, zu konsumieren bzw. den Konsum weitgehend zu reduzieren. Dies gilt ebenso für Kaffee. Scharfe Speisen sollten ebenso nur in Maßen verzehrt werden, da diese, ebenso wie Alkohol, gefäßerweiternd wirken und Rosacea-Schübe auslösen können.
Mediziner empfehlen stattdessen den Konsum von frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukte sowie gesunde Öle, wie Kokosöl oder Rapsöl. Um die Darmflora zu stärken, kann es außerdem sinnvoll sein, Lebensmittel zu verzehren, die lebende Milchsäurebakterien enthalten. In Joghurt, Kefir, Skyr, Mozzarella oder Parmesankäse sind beispielsweise viele solcher Milchsäurebakterien enthalten.
Bekannt ist auch, dass eine histaminarme Ernährung dazu führen kann, dass man die Hauterkrankung Rosacea besser im Griff hat. Histamin zählt zu den biogenen Aminen und befindet sich in zahlreichen Lebensmitteln. Der Stoff kann zu Entzündungen und einer Erweiterung der Blutgefäße führen. Lebensmittel, die besonders viel Histamin enthalten, sind zum Beispiel:
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Gemüse wie Tomaten, Avocado, Sauerkraut und Spinat
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Räucherwaren wie Salami, Schinken und Räucherfisch
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Zitrusfrüchte wie Mandarinen, Orangen und Zitronen
Neben der richtigen Ernährung sowie der Verwendung von passenden Pflegeprodukten gibt es noch eine Reihe weiterer Präventionsmaßnahmen, die Rosacea-Schübe eindämmen können. Zu diesen Maßnahmen zählen:
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Stressvorbeugung mithilfe von autogenen Trainings, Meditationen oder Übungen zur progressiven Muskelentspannung
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Regelmäßige Kosmetikbehandlungen in professionellen Kosmetikstudios
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Ausreichend Schlaf und Entspannung
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Mindestens zwei Liter Wasser täglich
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Viktoria Sortino, die das Portal apomio.de seit 2016 leitet, bringt nicht nur ihre berufliche Expertise, sondern auch ihre Erfahrungen als zweifache Mutter in unseren Gesundheitsblog ein. Neben ihrer Leidenschaft für den pharmazeutischen Bereich zeigt sie eine vielseitige Interessenpalette. Von Sport und Yoga über Kunst bis hin zur leidenschaftlichen Zubereitung gesunder Mahlzeiten für ihre Familie – Viktoria vereint eine aktive Lebensweise mit familiärer Hingabe. Ihre Begeisterung für die pharmazeutische Welt spiegelt sich nicht nur in ihrer beruflichen Tätigkeit wider, sondern auch in ihrer kontinuierlichen Weiterbildung in diesem Fachgebiet.