Stress in der Schwangerschaft: Vermeidungsstrategien im Überblick
Ein positiver Schwangerschaftstest ist eine wahnsinnig schöne Nachricht. Doch viele angehende Mütter (und Väter) machen sich das Leben in den neun Monaten oft schwer. In der Folge wird die Schwangerschaft stressig, gerade dann, wenn dem Druck von außen nachgegeben wird. Aber was hilft dagegen? Vermeidungsstrategien sicherlich nicht, denn sie führen indirekt zu größerem Stress.
Inhaltsverzeichnis
Techniken zur Stressreduzierung
Vorbereitung in Ruhe angehen
Vorab: Eine Schwangerschaft dauert ungefähr neun Monate. Es ist also sehr viel und lange Zeit, um alles vorzubereiten. So viel muss für ein einzelnes Kind auch nicht vorbereitet werden, denn es braucht kein nagelneues Wohnhaus, das erst errichtet werden muss, es muss auch nicht die Nahrung für 18 Jahre angeschafft werden. Daher: Durchatmen – und sich freuen! Generell gilt:
- Vergessen der Alleswisser – gerade Erstmütter werden von ihrer Umgebung unter Druck gesetzt. »Hast du schon dies, nimmst du jenes? Wie, du bist in der achten Woche und hast noch nicht die supersüßen Babyschuhe geholt, von denen ich dir vor Monaten erzählt habe?« Während der Schwangerschaft gibt es kein ›Du musst‹. Einzig Ratschläge des Arztes sind einzuhalten und auf die Anzeichen des Körpers ist zu hören. Wünscht der sich Ruhe, dann erhält er sie möglichst.
- Keine »Du-musst-Aktionen« – die Schwangerschaft ist ein tolles Erlebnis. Nur braucht das nicht groß aufgezogen zu werden, die Krone setzt das Baby ganz allein auf. Wer sonst kein Mensch für große Feierlichkeiten ist, braucht sich nun auch nicht mit Babyshowers und sonstigen Vor-Geburt-Partys zu stressen.
- Namenswahl – der Name muss nicht in der 16. Woche feststehen. Es genügt völlig, sich mit dem Vater auf einige Favoriten festzulegen. Nicht selten geschieht es ohnehin, dass die Eltern das kleine Würmchen direkt nach der Geburt sehen und urplötzlich einen völlig anderen Namen nennen. Zudem lässt sich die Namenswahl bequem online vorbereiten – es gibt viele Webseiten, auf denen entsprechende Vorschläge zu Mädchen- und Jungennamen zu finden sind.
- Vorbereitungen – natürlich muss eingekauft werden. So viel ist aber gar nicht nötig. Die Erstausstattung lässt sich bequem in den ersten sechs, sieben Monaten holen. Danach könnte der Aufbau des Kinderbettchens je nach Schwangerschaftsverlauf für die Mutter kompliziert werden.
Es ist gut, sich ab der achten Woche eine Liste anzulegen, die alle Punkte enthält, die bei der Geburt oder kurz danach benötigt werden. Schwangere müssen sich von dem Gefühl lossagen, eine schlechte Mutter zu sein, nur weil kurz nach dem Schwangerschaftstest das Babyzimmer nicht vollends eingerichtet ist.
Techniken zur Stressreduzierung
Wer sich von außen nicht unter Druck setzen lässt, wird ohnehin den größten Stressfaktor vermeiden. Die Schwangerschaft ist höchstens Stress für den Körper, alles andere spielt sich größtenteils im Kopf selbst ab. Dieser Stress sollte übrigens nicht vermieden werden, weshalb Vermeidungsstrategien skeptisch zu beäugen sind. Aber warum?
- Hintergrund – eine Vermeidungsstrategie bedeutet, dass eine bestimmte Handlung, Sache oder Emotion umgangen wird. Eine Konfrontation findet nicht statt, dafür aber auch kein Lernen, wie mit dem Problem besser umgegangen wird. Statt also vor der Spinne in der Badewanne wegzulaufen, sollte überlegt werden:
- Warum? – warum fühlt sich die Mutter gestresst? Was ist das genaue Probleme? Sind es die tatsächlichen Anforderungen des Alltags oder die gefühlten und geäußerten Forderungen dritter Personen? Beruht der Stress auf Ängsten? Gerade Erstmütter fühlen sich oft unwohl in ihrer neuen Rolle und sind sich unsicher, ob sie diese neue Lebensphase bewältigen können.
- Hilfe – nur, wenn dem Problem auf den Grund gegangen wird, ist Hilfe möglich. Die kann über den Frauenarzt gestellt werden, auch Hebammen unterstützen gerne. Selbst gute (und nicht fordernde) Freunde oder der Partner können nun helfen.
Handelt es sich um generellen Stress, können auch Meditationen oder Yoga ausprobiert werden. Für die späteren Schwangerschaftswochen gibt es spezielles Schwangerschafts-Yoga, welches den Bauch berücksichtigt. Zwischendurch kann aber auch ein ganz normaler entspannender Abend ausreichen, um den größten Druck herauszunehmen.
Stress offen kommunizieren
Wie schon erwähnt: Der Stress kommt meist von außen. Schwangere können während dieser Zeit eine wunderbare Weisheit für den Rest ihres Lebens erlernen, eine Weisheit, den sie dem Kind mit auf den Weg geben sollten: Nein zu sagen. Trommeln wieder von allen Seiten Ratschläge, Aufforderungen, Rück- und Nachfragen auf die werdende Mutter ein, hilft ausschließlich ein lautes: »Nein, das will ich jetzt nicht, nein, das ist mir jetzt zu viel.«
Fühlen sich Schwangere hingegen im Stich gelassen, muss die Tatsache offen auf den Tisch gelegt werden. Gerade die angehenden Väter tänzeln nicht selten um die Schwangere herum und wagen sich nicht, auch nur einen Handgriff zu tätigen, um bloß nichts falsch zu machen. Daher:
- Reden ist Gold – viele Väter möchten helfen, sind sich aber völlig unsicher, was sie tun können. Der Partner sollte mit ins Boot geholt werden. Scham darüber, einen Teil der Hausarbeit abzugeben, ist natürlich fehl am Platz.
- Gesten vereinbaren – manchen Paaren hilft es, sich auf Gesten zu verständigen, die auch in der Öffentlichkeit anzeigen, dass nun fünf Minuten Abstand benötigt wird. Insbesondere in Situationen, in denen sich die Schwangere von guten Ratschlägen überrollt fühlt, kann sie sich damit heimlich aus der Affäre ziehen.
Wie wirkt sich Stress in der Schwangerschaft aus?
Grundsätzlich ist Stress für den Körper nur kurzfristig gesund. Der Blutdruck steigt, die Schlafdauer und Schlafqualität sinken, es kommt zu körperlichen Symptomen. Angehende Mütter können bei anhaltendem Stress unter Blutungen, Probewehen oder gar unter vorzeitigen Wehen leiden.
Doch auch auf das Kind hat die Psyche der Mutter einen Einfluss. Experten vermuten beispielsweise, dass die sogenannten »Schreikinder« häufig infolge einer Stressbelastung der Mutter während der Schwangerschaft auftreten. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder ADHS beim Kind stehen gleichfalls mit dem Stress und der damit einhergehenden Cortisol-Ausschüttung als Folgen offen.
Abbildung 2: Mit den richtigen Strategien lässt sich Stress in der Schwangerschaft vermindern. Bildquelle: @ Anastasiia Chepinska / Unsplash.com
Fazit – sich nicht verrückt machen lassen
Was in der Schwangerschaft beginnt, wird in den ersten Lebensjahren weitergehen: Auf Mütter prasseln dauerhaft Ratschläge und indirekte Vorwürfe ein, die das Stresslevel schnell in die Höhe schnellen lassen. Dabei wissen auch junge Mütter oft instinktiv, wie sie sich richtig verhalten. Sich verrückt machen zu lassen und zu versuchen, allen Forderungen nachzukommen, ist somit der schlechteste Weg. Entspannungstechniken hingegen helfen, wie auch das bloße Reden mit dem Partner und den Freunden. Wer Sorgen hat, sollte sie klar kommunizieren. Und wer keine Party zum zweiten Ultraschallbild wünscht, sagt ein Wort: Nein. Das reduziert den Stress direkt
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