Suchterkrankungen: Richtig erkennen und behandeln
Nikotin, Alkohol, Drogen, Medikamente, Glücksspiel, Sport, Ernährung, Sex, der eigene Job – die Liste an potenziellen Suchtmitteln ist lang. Entsprechend vielseitig ist das Thema Suchterkrankungen. Dennoch haben sie alle eines gemeinsam: Sie wirken sich negativ auf sämtliche Lebensbereiche der Betroffenen aus. Das hinterlässt oft bleibende Schäden in gesundheitlicher, psychischer oder sozialer Hinsicht. Je nach Suchtmittel, endet die Abhängigkeit mit dem Tod. Deswegen ist es wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und gegebenenfalls Personen aus dem eigenen Umfeld oder sich selbst frühzeitig helfen zu können.
Inhaltsverzeichnis
Ist es eine Suchterkrankung oder nicht?
Prävention ist besser als Therapie
Behandlungen von Suchterkrankungen
Alltag mit der Sucht: Einfluss auf das Leben des Süchtigen und Co-Abhängigkeit
Die Sucht hat viele Gesichter
Um einen guten Überblick über das Thema zu bekommen, ist es von großer Bedeutung, verschiedene Formen der Sucht zu kennen. Zu den Arten, die auftreten können, zählen unter anderem:
- Nikotinsucht,
- Alkoholsucht,
- Drogensucht,
- Medikamentensucht,
- Glücksspielsucht
- sowie die Sucht nach verschiedenen Medien.
Nikotinsucht
Die Abhängigkeit von Nikotin ist eine der bekanntesten Formen der Sucht. Hierbei ist der Betroffene süchtig nach dem Konsum von Tabak. Vor allem geschieht dieser durch Zigaretten, aber auch durch Pfeifen oder das Kauen.
Oftmals wird die Dosis dabei über die Zeit gesteigert. Entzugserscheinungen beim Ausbleiben der Nikotinzufuhr sind unter anderem Unruhe, Schlafstörungen, Gereiztheit sowie depressive Verstimmungen.
Im Gegensatz zur Alkoholsucht oder der Sucht nach Drogen werden nikotinabhängige Menschen aufgrund des Konsums nicht sozial auffällig. Allerdings ist das Rauchen durch verschiedene Inhaltsstoffe hochgradig krebserregend, kann also mit einem langen Krankheitsweg oder sogar mit dem Tod enden. Gleichzeitig steigt die Gefahr, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.
Das Rauchen ist nach wie vor eine durchaus verbreitete Sucht. Seit dem Jahr 2016 schwankt der Anteil der Raucher über 14 Jahre in Deutschland leicht. Ende des Jahres 2021 lag er bei 30.9 Prozent – also etwas weniger als einem Drittel der befragen Personen.
Alkoholsucht
Bei einer Alkoholabhängigkeit hat der Betroffene ein starkes Verlangen nach Alkohol, welches er nicht im Griff hat. Daraus entsteht ein übermäßiger Konsum. Die Symptome der Sucht sind körperlich, psychisch und sozial. Der Alkohol hat dabei auf den Körper verschiedene schädliche Auswirkungen. Dazu gehören unter anderem:
- Lebererkrankungen,
- Magen-Darm-Erkrankungen,
- Krebs,
- Bluthochdruck
- und Nervenschädigungen.
Demgegenüber stehen Entzugserscheinungen, wenn der Süchtige keinen Alkohol trinkt. Hierzu zählen psychische Symptome wie Reizbarkeit und Ängste. Körperlich äußert sich der Entzug unter anderem durch Schweißausbrüche, Zittern und einen erhöhten Herzschlag.
Zahlen lassen darauf schließen, dass die Alkoholabhängigkeit im Deutschland ebenfalls ein ernstzunehmendes Problem ist. Bei einem Blick auf Werte aus 2018 zeigt sich, dass in diesem Jahr unter der Altersgruppe der 18-64-jährigen 1,6 Millionen Menschen als alkoholabhängig eingestuft wurden. Die jährlichen Todeszahlen, die auf Alkoholkonsum oder den Konsum von Alkohol und Nikotin zurückzuführen sind, liegen bei ungefähr 74.000.
Drogensucht
Neben der Nikotin- und Alkoholsucht gibt es verschiedene Drogen, die in unterschiedlichem Ausmaß abhängig machen können. Dazu gehören unter anderem:
- Cannabis,
- Kokain und Crack,
- Speed
- sowie Heroin.
Cannabis kann sowohl körperlich als auch psychisch abhängig machen. Kokain wird aus der Koka-Pflanze gewonnen, Crack ist eine Sonderform, die geraucht wird. Beide Substanzen können erhebliche körperliche und psychische Schäden verursachen und bergen äußerst hohes Potenzial für eine Sucht.
Speed wiederum ist eine synthetische Droge, die ebenfalls ein hohes Abhängigkeitsrisiko aufweist. Körperliche Folgen sind unter anderem Herzrasen, Übelkeit oder Muskelkrämpfe. Darüber hinaus kann der Stoff Psychosen, Panikattacken und Depressionen auslösen.
Heroin wird aus Opium erzeugt, welches aus dem Schlafmohn gewonnen wird – die Substanz zählt dementsprechend zu den sogenannten Opiaten. Sowohl das Suchtpotenzial als auch die Gefahr einer Überdosierung, die zum Tod führen kann, sind bei dieser Droge sehr hoch. Heroin hat unter anderem Leberschädigungen und Zahnausfall zur Folge.
Medikamentensucht
Eine Medikamentenabhängigkeit ist dann gegeben, wenn die betroffene Person ein Präparat einnimmt, nachdem eine Krankheit bereits gelindert wurde, um unter anderem Rauscheffekte zu erzielen – oder die Einnahme missbräuchlich beginnt, ohne dass Krankheitssymptome vorliegen.
Die Folgen sind oftmals Gleichgewichtsstörungen und Zittern, Verdauungsbeschwerden sowie eine geringere geistige oder körperliche Leistungsfähigkeit. Zudem kann es zu Persönlichkeitsveränderungen und Panikstörungen kommen.
Medikamente, von denen eine Suchtgefahr ausgeht, sind vor allem Schlafmittel, Beruhigungsmittel und Schmerzmittel. In den letzten Jahren hat sich zum Beispiel das Schmerzmittel Tilidin unter Jugendlichen zu einer Art Modedroge entwickelt.
Glücksspielsucht und Sucht nach Medien
Glücksspielsucht ist das nicht mehr kontrollierbare Verlangen, Glücksspiele zu spielen. Die Betroffenen entwickeln dabei zwanghafte Züge. Wenn sie nicht spielen können, sind sie reizbar und nervös.
Die Folgen der Sucht sind vor allem sozial. Abgesehen von den großen wirtschaftlichen Problemen, in die sich Spielsüchtige häufig bringen, kommt es zu einer Abkapselung vom Umfeld und womöglich zum Jobverlust, da andere Aspekte des Lebens abseits des Spielens an Bedeutung verlieren.
Mediensucht wiederum kann sich auf verschiedene Arten äußern. So besteht die Möglichkeit, dass eine Abhängigkeit nach Computerspielen besteht. Darüber hinaus hat die Nutzung des Internets ein gewisses Suchtpotenzial. Diese beiden Typen sind bisher nicht als offizielle Krankheit anerkannt – im Gegensatz zur Internetspielsucht, bei der die Betroffenen von virtuellem Glücksspiel über das Netz abhängig sind.
Ist es eine Suchterkrankung oder nicht?
Um ein Bewusstsein für das Thema Sucht zu haben, ist es wichtig, einige zentrale Hintergründe zu kennen. Hierzu zählen zum Beispiel Antworten auf Fragen wie:
- Was ist eine Sucht?
- Wie entsteht eine Sucht?
- Woran ist eine Sucht erkennbar?
Was ist eine Sucht?
Eine Sucht ist eine Abhängigkeit, die psychisch oder physisch besteht. Dabei kann die betroffene Person nach einer Substanz oder nach einem Verhalten süchtig sein. Das entsprechende Mittel oder die Verhaltensweise wirkt dabei im Belohnungszentrum des Gehirns, was sich für den Süchtigen zunächst gut anfühlt.
Für den Abhängigen wird das Verlangen nach dem Suchtstoff unbezwingbar. Des Weiteren besteht eine Tendenz, die Dosis zu steigern. Die meisten Süchte werden als Krankheiten definiert, für deren Heilung die Betroffenen Hilfe von außen benötigen.
Wie entsteht eine Sucht?
Eine Sucht kann auf verschiedene Weisen entstehen. Dabei ist das Risiko, an einer Abhängigkeit zu erkranken, bei einigen Menschen höher als bei anderen. Eine größere Gefahr kann durch genetische und psychische Aspekte bedingt sein. Soziale Umstände wie ein verbreiteter Drogenkonsum im Freundeskreis spielen ebenfalls eine Rolle. Konkrete Auslöser können Traumata sowie Probleme wie ein Jobverlust oder das Ende einer Beziehung sein.
Mit dem Konsum der Substanz oder bei einem bestimmten Verhalten entwickelt der Süchtige in den ersten Stadien eine immer größere Toleranz. Diese bewirkt, dass die Dosis gesteigert werden muss, um die positiven Effekte, die die Droge oder das Verhalten den Betroffenen spüren lassen, erleben zu können.
Fehlt der Suchtstoff dann, besteht ein äußerst hohes Verlangen danach, welches Stück für Stück außer Kontrolle gerät – der sogenannte Suchtdruck. Eine Abhängigkeit entwickelt sich also in vielen Fällen nicht von einem Tag auf den anderen, sondern eher im Rahmen eines längeren Prozesses.
Hierbei bildet sich zudem ein sogenanntes Suchtgedächtnis, was die Gefahr von Rückfällen erhöht, selbst wenn der Süchtige bereits von der Krankheit geheilt scheint. Das wiederum hat zur Folge, dass gerade eine starke Sucht die entsprechende Person oftmals über lange Zeit begleitet – sei es in Form von Krankheitsphasen oder der präsenten Sorge, wieder in die Abhängigkeit zu rutschen.
Woran ist eine Sucht erkennbar?
Damit eine Sucht behandelt werden kann, ist es wichtig, dass sie von der Person selbst oder ihrem Umfeld erkannt wird. Der Freundeskreis muss hierfür in einigen Fällen sehr genau hinschauen, da Süchtige das Problem oftmals verstecken. Für eine Sucht gibt es eine Reihe von Merkmalen, die charakteristisch sind und somit wichtige Hinweise liefern können.
Dazu gehört unter anderem die ständige Präsenz der Droge im Kopf des Abhängigen. Sie ist permanent Teil der Gedanken des Alltags, auch in Situationen, in denen sie eigentlich keine Rolle spielt. Der Süchtige ist nicht fähig, diese Gedanken abzustellen und wartet nur darauf, wieder etwas vom entsprechenden Stoff zu bekommen.
Ebenso verliert er die Kontrolle darüber, wann und wie oft er das entsprechende Suchtmittel konsumiert. Der Konsum findet dabei oftmals in Momenten statt, in denen er völlig unpassend ist. Ein Beispiel hierfür bietet das Trinken von Alkohol am Arbeitsplatz.
Die bereits angeklungene Toleranzbildung und das stetige Verlangen nach mehr sind ebenfalls deutlich Indizien. Körperliche Entzugserscheinungen wiederum sind die wohl deutlichsten und offensichtlichsten Signale für eine Sucht. An diesem Punkt ist die Anwesenheit Droge eine Art Normalzustand, ohne sie ist das Funktionieren des Körpers ohne Probleme nicht mehr möglich.
Schlussendlich ist ein Rückzug aus dem sozialen Umfeld ein deutliches Anzeichen für eine Abhängigkeit. Dieser findet statt, da die Bedeutung der Droge alle anderen Aspekte des Lebens überwiegt. In vielen Fällen schließt das den Kontakt zu engen Freunden sowie den Job mit ein.
Prävention ist besser als Therapie
Um Menschen vor einer Sucht zu schützen und damit vor vielfältigen Problemen zu bewahren, gibt es Präventionsmaßnahmen in verschiedenen Lebensbereichen sowie zu unterschiedlichen Stoffen und Verhaltensweisen, die abhängig machen können.
Prävention am Beispiel Alkohol: Start bereits in der Schule
Das Thema Alkohol zum Beispiel kann bereits in der Schule behandelt werden. Diese Prävention hat eine besondere Bedeutung, denn oftmals setzen sich Konsumgewohnheiten, die im jugendlichen Alter begonnen wurden, in späteren Lebensphasen fort.
Daher ist es wichtig, dass Jugendliche möglichst spät damit beginnen, Alkohol zu konsumieren. Dies hat gleichzeitig eine Bedeutung, da der Stoff bei einem noch nicht ausgereiften Organismus besonders schädlich sein kann. Jugendliche sind darüber hinaus unerfahrene Konsumenten.
Schutz vor Sucht nach einem bestimmten Verhalten
Darüber hinaus gibt es Präventionsmöglichkeiten bezüglich der Abhängigkeit nach bestimmten Verhaltensweisen. Hierbei hat unter anderem die Spielsucht eine hohe Relevanz. Diesbezüglich gibt es verschiedene Stellen und Einrichtungen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen und entsprechende Angebote bereitstellen.
Vor allem Beratungsplattformen, die die Spieler über Risiken aufklären und bereits süchtigen Personen einen Anlaufpunkt bieten sollen, spielen dabei eine Rolle. So hat die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern das Portal „PlayChance“ entwickelt.
Das Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf wiederum hat eine ähnliche Plattform mit dem Namen „Neustart“ erstellt. Letztere kann zusätzlich bei verschiedenen anderen Abhängigkeiten eine sinnvolle Anlaufstelle sein.
Prävention am Arbeitsplatz
Arbeitgeber können ebenfalls Prävention anbieten. Diese kann sich auf verschiedene Abhängigkeiten beziehen. In der Realität wird dies vor allem im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements umgesetzt.
Dabei können für die Mitarbeiter Informationsveranstaltungen und Schulungen angeboten werden. Wichtig ist zudem ein Bewusstsein für potenzielle Suchtproblematiken im Betrieb. So besteht Möglichkeit, beim Verdacht auf eine Abhängigkeit Hilfestellungen zu offerieren. Vorgesetzte und Kollegen müssen hierfür ein besonders Bewusstsein für entsprechende Problematiken haben.
Behandlungen von Suchterkrankungen
Wenn eine Person süchtig ist, fällt es ihr oftmals schwer oder ist unmöglich, das Problem selbst in den Griff zu bekommen. Hilfe von außen gibt es vor allem durch Suchttherapien und eine Reihe von Anlaufstellen, die Beratung anbieten.
Therapiemöglichkeiten
Als Therapiemöglichkeiten stehen je nach konkreter Sucht und individuellen Umständen mehrere Optionen zur Verfügung:
- die stationäre Therapie,
- die ambulante Therapie
- sowie die Therapie in einer Tagesklinik.
Bei einer stationären Therapie findet zunächst eine Entgiftung statt, die durch Medikamente unterstützt wird. Letzteres hat das Ziel, die Entzugserscheinungen zu lindern. Daraufhin wird die betroffene Person vollends aus ihrem Umfeld herausgelöst und hält sich oftmals für mehrere Monate in einer spezialisierten Klinik auf, die weit entfernt vom eigenen Zuhause liegt.
Je nach Sucht dauert diese Phase zwischen zwei und sechs Monaten. In diesem Rahmen finden weitere Maßnahmen wie eine Verhaltenstherapie statt. Eine Alternative bietet die ambulante Therapie.
Dabei geht der Betroffene weiter seinem Alltag nach und besucht wöchentliche Therapiesitzungen. Eine solche Therapieform ist nur dann sinnvoll, wenn der Abhängige ein stabiles Umfeld hat, das ihn bei diesem Prozess unterstützt und Halt bietet.
Die Therapie in einer Tagesklinik bietet eine Art Mittelweg. Der Betroffene geht in dieser Phase nicht mehr arbeiten und hält sich über den Tag in der Klinik auf. Allerdings lebt er weiter in seinem Umfeld und verbringt die Abende und Nächte Zuhause. Für einen nachhaltigen Erfolg ist die Nachsorge wichtig. Diese soll vermeiden, dass durch das Suchtgedächtnis ein Rückfall entsteht.
Beratungsstellen
Erste Anlaufpunkte für Betroffene sind oftmals Beratungsstellen, die dem Abhängigen Infos geben und Wege für eine Therapie aufzeigen. Entsprechende Angebote gibt es in jeder Region Deutschlands.
Eine einfache Suche nach einer Anlaufstelle in der Gegend ermöglicht die Webseite des Vereins Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V.. Zudem hat der Bundesdrogenbeauftragte eine Hotline eingerichtet, die Abhängige anrufen können, um eine erste Beratung zu erhalten und weitervermittelt zu werden. Auch das Deutsche Rote Kreuz kann kontaktiert werden.
Alltag mit der Sucht: Einfluss auf das Leben des Süchtigen und Co-Abhängigkeit
Eine Sucht hat massive Einflüsse auf den Alltag der Betroffenen. Gleichzeitig leidet das direkte Umfeld in vielen Fällen ebenfalls massiv.
Wie wird das Leben des Abhängigen beeinflusst?
Bereits angeklungen ist, dass Drogen gerade bei exzessivem und längerem Konsum die Persönlichkeit eines Menschen verändern können. Das hat womöglich zur Folge, dass einige Aktivitäten, die vor der Abhängigkeit im Alltag eine große Rolle spielten, keinen Spaß mehr machen oder sogar nicht mehr ausgeführt werden können.
Dazu zählen unter anderem Hobbys sowie die berufliche Tätigkeit. Ist der Süchtige nicht mehr fähig, seiner erlernten Arbeit nachzugehen, hatte dies schwere Folgen für die gesamte Zukunftsplanung sowie wirtschaftliche Sicherheit. Dabei spielt zudem das Geld, das für das Suchtmittel ausgegeben wird, eine Rolle.
Womöglich hatte der Abhängige Ersparnisse, zum Beispiel für die Altersvorsorge, die er nun für den jeweiligen Suchtstoff aufgebraucht hat. Die Folge hierbei wäre eine steigende Gefahr der Altersarmut. Gleiches gilt, wenn zum Beispiel mit der Partnerin oder dem Partner geplant war, ein Eigenheim zu bauen, dessen finanzielle Grundlage für die Sucht aufgewendet wurde. In diesem Fall wird ein weiteres Leben negativ beeinflusst.
Die Persönlichkeitsveränderung bedingt außerdem, dass sich Menschen aus dem engen Umfeld womöglich abwenden. Die Einsamkeit, die Süchtige oftmals umgibt, entsteht also nicht nur aus dem eigenen Rückzug. Die Folgen sind massiv: Ein fehlendes soziales Umfeld sowie ein geringes Maß an Kontakten haben für viele Menschen gravierende psychische Auswirkungen.
Das Problem der Co-Abhängigkeit
Personen, die den Abhängigen auf seinem Weg begleiten, laufen wiederum Gefahr, selbst deutliche Veränderungen in ihrem Leben hinnehmen zu müssen. Im Rahmen der sogenannten Co-Abhängigkeit wird die Sucht nicht für den Betroffenen, sondern auch für seine Freunde oder seinen Partner bzw. seine Partnerin ein prägendes Element im Alltag.
Dies kann dazu führen, dass die Wünsche und Alltagsnotwendigkeiten des Umfeldes teilweise bis zur Selbstaufgabe in den Hintergrund treten. Zum einen wird dies bedingt durch den Versuch, den Abhängigen selbst aus der Sucht zu befreien, was oftmals ohne professionelle Hilfe nicht möglich ist. Zum anderen spielt die Bewältigung der Konsequenzen, die für den Süchtigen gegeben sind, eine Rolle.
Ein Beispiel für Letzteres wäre eine wirtschaftliche Unterstützung, wenn der Abhängige seine finanziellen Mittel für den jeweiligen Monat aufgebraucht hat und seine Miete nicht zahlen kann, was den Freund oder Partner womöglich ebenfalls in monetäre Engpässe bringt. Hierbei würde das Problem des Süchtigen zudem vertieft, da ein bewusstseinsschärfender Moment und somit ein Antrieb für eine Änderung für den Abhängigen ausbleibt.
Co-Abhängige können und sollten sich ebenfalls an entsprechende Beratungsstellen wenden. Zudem sollten sie dem Suchtkranken nicht helfen, den Alltag mit der Sucht zu meistern, sondern ihm vielmehr Wege zu einer professionellen Hilfe aufzeigen. Schlussendlich spielt es eine entscheidende Rolle, den Blick wieder vermehrt auf die Notwendigkeiten des eigenen Lebens zu fokussieren.
Fazit
Eine Sucht kann durch verschiedene Mittel und Verhaltensweisen ausgelöst werden. Daher ist es wichtig, dass in der Bevölkerung ein Bewusstsein für deutliche Anzeichen sowie den Entstehungsprozess einer Abhängigkeit besteht. Hierbei spielt Prävention eine entscheidende Rolle. Menschen, die bereits abhängig sind, sollten sich für die Lösung des Problems in professionelle Hände begeben.
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