Superfood Sellerie
Sellerie gilt nicht gerade als Genuss. Viele kennen die Knolle nur als Beiwerk beim Suppengrün. Aber als Heilpflanze hat er es in sich. Das wussten schon die alten Ägypter: Sellerie entgiftet, entwässert, kann Blutdruck, Cholesterin- und Blutzuckerwerte senken und schützt und regeneriert Nervengewebe im Gehirn bei Alzheimer, Parkinson und nach Schlaganfällen. Der unscheinbare Stauden- und Knollensellerie bekämpft Krebs, beruhigt den Magen und hilft beim Abnehmen. Auch Libido und Potenz soll er steigern können. Sellerie hat sich zu einem wahren Superfood gemausert. Lesen Sie hier, was drin steckt in dem Doldenblütler, was ihn so gesund macht, bei welchen Beschwerden und Krankheiten er hilft, worauf Sie beim Einkauf und Verzehr achten sollten und wie er zubereitet wird.
Inhaltsverzeichnis
- Echter Sellerie – Arzneipflanze schon in Antike und Mittelalter
- Knollensellerie, Stangensellerie und Schnittsellerie
- Sellerie – antioxidativ und entzündungshemmend
- Sellerie schützt den Magen und fördert die Verdauung
- Sellerie – auf natürliche Weise gegen Rheuma und Gicht
- Sellerie stärkt die Entgiftungsfunktion der Leber
- Sellerie – spült Nieren und Blase durch
- Cholesterin und Blutzucker senken mit Sellerie
- Sellerie – ein natürlicher Blutdrucksenker
- Sellerie hilft bei der Bekämpfung von Krebs
- Sellerieextrakt als begleitende Behandlung bei Schlaganfall und Parkinson
- Mit Sellerie gegen Demenz, Gedächtnisschwäche und Depressionen
- Sellerieextrakt hebt die Stimmung!
- Stangensellerie – ein natürliches Aphrodisiakum
- Abnehmen mit Stangensellerie
- Die Anwendungsformen von Sellerie
- Knollensellerie – Tipps zu Einkauf, Lagerung und Zubereitung
- Staudensellerie – Tipps zu Einkauf, Lagerung und Zubereitung
- Wer sollte keinen Sellerie essen?
Echter Sellerie – Arzneipflanze schon in Antike und Mittelalter
Echter Sellerie (Apium graveolens) wurde schon von den alten Ägyptern, Griechen und Römern medizinisch eingesetzt. Der griechische Arzt Dioskurides, der mit seinem Schriftwerk über Arzneistoffe den Grundstein für die moderne Pharmakologie legte, beschrieb Sellerie als Mittel gegen erhitzten Magen, Verhärtungen in der Brust und als harntreibende Heilpflanze.
Auch der berühmte Schweizer Arzt Paracelsus (1493-1541) kannte die harntreibende Wirkung von Sellerie und seine Anwendung bei Wassersucht (Ödeme). Der italienische Naturwissenschaftler Petrus de Crescentiis (1233-1320) nannte ihn „Sellerie des Lachens“, da er die Melancholie vertreiben kann.1
Im indischen Ayurveda findet echter Sellerie schon seit Jahrhunderten Einsatz bei Verdauungsstörungen und nervenbedingten Altersbeschwerden. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird Selleriesaft seit jeher gegen hohen Blutdruck angewendet.2
Knollensellerie, Stangensellerie und Schnittsellerie
Zur Pflanzengattung Sellerie zählen 30 Arten. Der Sellerie, den wir in der Küche und als Heilmittel verwenden, wird Echter Sellerie genannt. Er gehört zur Familie der Doldenblütler. Am bekanntesten sind Knollensellerie, Stangensellerie, auch Bleich- oder Staudensellerie genannt, und Schnittsellerie.
Knollensellerie besitzt eine große Knolle, die in Teilstücken als Suppengrün oder geraspelt als Selleriesalat verwendet wird. Knollensellerie kann auch als „Schnitzel“ zubereitet werden. Stangen- oder Bleichsellerie hat lange, fleischige und saftige Blattstiele und nur eine kleine Wurzelknolle.
Die grüne Färbung durch Chlorophyll wird verhindert, indem die Pflanze ähnlich wie bei Spargel mit Erde angehäuft wird. Schnittsellerie hat weder eine dicke Knolle noch fleischige Blattstiele. Er besticht durch seine Blätter, die an Blattpetersilie erinnern, und wird als Gewürzkraut verwendet.2
Sellerie – antioxidativ und entzündungshemmend
Echter Sellerie ist reich an Antioxidantien. Dazu zählen Beta-Carotin als Vorstufe von Vitamin A, Vitamin C und D und sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Phthalide, Phytosterine, Phenolsäuren und Furocumarine. Antioxidantien binden freie Radikale. Das sind aggressive Sauerstoffverbindungen, die Zellhülle und Erbgut schädigen und oxidativen Stress auslösen.
Das kann zur Zerstörung der Zelle oder zu Veränderungen im Erbgut mit Mutationen, d.h. erhöhtem Krebsrisiko führen. Die antioxidativen Substanzen wirken nicht nur diesen Schädigungen entgegen, sondern haben auch eine entzündungshemmende Wirkung. Studien zeigen, dass Sellerieextrakt vor allem Entzündungen in den Blutgefäßen und im Verdauungstrakt vorbeugen kann.2
Der Farbstoff Quercetin und Glykosid-Verbindungen hemmen Eiweißsubstanzen, die für Mikro-Entzündungen verantwortlich sind. Diese Mikro-Entzündungen begünstigen Arteriosklerose, Diabetes, Autoimmunerkrankungen wie Rheuma und chronische Schmerzen.3 Dem kann durch Knollen- und Stangensellerie oder Sellerie-Kapseln entgegengewirkt werden.
Sellerie schützt den Magen und fördert die Verdauung
Sellerie mit seinen antioxidativen Substanzen schützt den Verdauungstrakt, insbesondere den Magen. Seine Bitterstoffe und ätherischen Ölen pflegen die Magenschleimhaut, regulieren die Bildung der Magensäure und können Magengeschwüre verhindern.
Sellerie wirkt basisch.2 Er hilft auch gegen Sodbrennen. Die Gerbstoffe des Selleries glätten und stärken die Magenschleimhaut und unterstützen sie in der Abwehr des magensaftresistenten Keims Heliobacter pylori. Ätherische Senföle in Knollensellerie bekämpfen Bakterien, Viren und Pilze im Verdauungstrakt. Sellerie ist reich an faserigen Ballaststoffen.
Sie verbessern die Darmflora, verhindern Verstopfung und stärken das Immunsystem, das sich bis zu 75 % im Darm befindet.3 Knollensellerie mit seinen Bitterstoffen aktiviert die Sekretion von Verdauungssäften und wirkt so anregend auf den gesamten Verdauungsprozess. Auch bei Blähungen hilft die Knolle, am besten als Sellerietee.9
Sellerie – auf natürliche Weise gegen Rheuma und Gicht
Die harntreibende Wirkung von Echtem Sellerie wurde schon vor Jahrhunderten medizinisch genutzt. Bei rheumatischen Erkrankungen und bei Gicht ist die Entwässerung wichtig zur Ausscheidung von Schlackenstoffen und überschüssiger Harnsäure.
Sellerie stärkt die Entgiftungsfunktion der Leber
Insbesondere Selleriesamen hat eine entgiftende und Leber reinigende Wirkung. Die Bitterstoffe regen die Leber dazu an, Gifte abzubauen und Fremdstoffe auszuscheiden. Wichtig bei dem Entgiftungsprozess ist die Aufnahme von ausreichend Flüssigkeit, damit die Giftstoffe auch ausgeschieden werden.
Neben Wasser kommt verdünnter, frisch gepresster Selleriesaft als Flüssigkeitsquelle in Frage. Zur weiteren Unterstützung der Leber helfen Ruhepausen mit einem Wickel oder nur einer Wärmflasche auf der Leber.4
Sellerie – spült Nieren und Blase durch
Die entwässernde Wirkung von Knollen- und Stangensellerie kommt auch dem Harntrakt zugute. Er wird durchgespült, Gifte und Krankheitserreger werden aus dem Körper befördert. Das beugt Steinbildungen und Infektionen, z.B. Blasenentzündungen vor, wozu auch die antibiotische Wirkung des Selleries beiträgt. Die Gefäße von Blut- und Lymphsystem werden entspannt und weitgestellt, was die Durchblutung und den Transport von Schlackenstoffen fördert.3
Cholesterin und Blutzucker senken mit Sellerie
Schon 200 mg Sellerie am Tag senken das „schlechte“ LDL-Cholesterin und die gesundheitsschädlichen Triglycerid-Fettwerte um 7 % im Blut, während die guten HDL-Cholesterin-Fettwerte erhöht werden. Die Ballaststoffe verzögern die Aufnahme von Zucker ins Blut, was Heißhungerattacken und Insulinresistenz entgegenwirkt.3
Sellerie – ein natürlicher Blutdrucksenker
Echter Sellerie enthält den sekundären Pflanzenstoff Phthalid. Er entspannt die glatte Muskulatur der Blutgefäße. Sie weiten sich und der Blutdruck kann sinken. Regelmäßiger Verzehr von Sellerie hemmt Entzündungen, senkt den Cholesterinspiegel und bindet freie Radikale. Alle drei Eigenschaften wirken gegen Arteriosklerose – ein weiterer Risikofaktor für hohen Blutdruck, der durch das Superfood Sellerie reduziert wird. Auch der hohe Gehalt an Kalium trägt dazu bei, den Blutdruck zu senken.2
Sellerie hilft bei der Bekämpfung von Krebs
Sellerie wirkt wegen seiner hohen antioxidativen Wirkung vorbeugend gegen die Entartung von Zellen und die Entstehung von Krebs. Die sekundären Pflanzenstoffe Apigenin und Luteolin unterstützen direkt die Krebstherapie. Apigenin, der hellgelbe Farbstoff in Sellerie, ruft den Zelltod von Magenkrebszellen hervor und hemmt so diese Krebsart.5
Studien haben außerdem gezeigt, dass Apigenin die Vermehrung von Krebszellen stoppen kann. Das betrifft Brust-, Darm- und Lungenkrebs. Nach einer Studie von Prof. Hyder der Universität Missouri soll Apigenin Tumore in der Brust sogar verkleinert haben. Der Pflanzenstoff soll bewirken, dass Blutgefäße die Krebszellen nicht mehr mit Nährstoffen versorgen, dass keine neuen Blutgefäße gebildet werden und die Tumorzellen dadurch zugrunde gehen.2 Anderen Untersuchungen zufolge soll das Apigenin auch gegen Leber-, Haut-, Knochen-, Prostata- und Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie Leukämie Wirkung zeigen. Es verlangsamt das Wachstum des Tumors, verringert seine Aggressivität und die Zellmigration. Der Pflanzenfarbstoff blockiert die Signalwege zwischen den Krebszellen, so dass sie sich nicht mehr als Zellgruppe durch den Körper bewegen und Metastasen bilden können.
Apigenin soll bei Frauen, die in den Wechseljahren eine Hormonersatztherapie durchführen, das Wachstum von Brustkrebszellen hemmen. Apigenin aus Sellerie ist auch ein idealer Begleiter einer Chemotherapie: Die Therapie kann effektiver wirken, die Nebenwirkungen sind geringer und es werden weniger Resistenzen gegen die Wirkstoffe der Chemotherapie entwickelt. Diese Wirkungen wurden für zehn verschiedene Chemotherapie-Mittel nachgewiesen.3
Sellerieextrakt als begleitende Behandlung bei Schlaganfall und Parkinson
Selleriesamen ist besonders reich an Flavonoiden sowie Butyl- und Butylidenphthaliden. Butylphthalid (NBP) ist eine stark antioxidative Substanz, die seit über 10 Jahren in China zur Behandlung von Schlaganfällen zugelassen ist. Es soll die oxidative Zerstörung und das Ausmaß des Schlaganfalls verringern, indem es die Nervenzellen im Gehirn schützt, was in Tierversuchen bestätigt wurde. NPD kann den Blutfluss verbessern und Entzündungen und die Blutgerinnung hemmen.
Die Anzahl der Zellen aus dem Knochenmark, die sich in Zellen der Gefäßinnenhaut umwandeln, werden erhöht. NPD verbessert die Funktion der Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, und verhindert den körpereigenen Zelltod. NPD kann auch das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt und den Tod nach einem Schlaganfall verringern.
NPD schützt zudem vor der Zerstörung von Gehirnzellen bei Parkinson und fördert in beiden Fällen die Regeneration der Gehirnzellen. In einer Studie in China erhielten Parkinson-Patienten zusätzlich zu ihren bisherigen Medikamenten 200 mg NPD. Ergebnis: Die Symptome wurden besser und der Krankheitsverlauf verzögert. Einzige Nebenwirkung waren leichte Magenbeschwerden.
NPD und der Farbstoff Apigenin vermindern den oxidativen Stress, schützen vor dem zellulären Selbstabbau, aktivieren Reparaturprozesse der Zellen und fördern die Neubildung von Blutgefäßen. Für diese Behandlung wird Sellerieextrakt aus den Samen angewendet.5
Mit Sellerie gegen Demenz, Gedächtnisschwäche und Depressionen
Sellerieextrakt kann die Gedächtnisleistung verbessern. Er kann den Zelltod von Nervenzellen verhindern und die Entstehung einer Alzheimer Demenz verzögern. Dazu hemmt er den Abbau des Botenstoffs Acetylcholin im Gehirn. Der Sellerie-Farbstoff Apigenin senkt das Stresshormon Cortisol in einem Teil des Gehirns (Hippocampus), der eine wichtige Rolle für das Langzeitgedächtnis spielt.
Sellerieextrakt hebt die Stimmung!
Sellerie kann nicht nur die Denk- und Merkfähigkeit verbessern, sondern auch die Stimmung heben. Der „Sellerie des Lachens“ aus dem Mittelalter kann heute zumindest in Tierversuchen bestätigt werden: Bei Mäusen wurde die Wirkung von Sellerieextrakt auf ihr Denkvermögen und ihre Gemütsverfassung untersucht.
Sie erhielten 125-500 mg Sellerieextrakt pro Kilogramm Körpergewicht. Die Vergleichsgruppe erhielt den Wirkstoff Donezepil gegen Vergesslichkeit und Demenz sowie Flouxetin gegen Depressionen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Der Sellerieextrakt hatte dieselbe Wirkung wie die synthetischen Medikamente.5
Stangensellerie – ein natürliches Aphrodisiakum
Stangen- wie auch Knollensellerie wecken die sexuellen Lebensgeister und stärken die Potenz beim Mann. Stangensellerie ist leckerer und das Abknabbern einer solchen Stange als Snack zwischendurch oder vielversprechend abends gemeinsam auf dem Sofa passt einfach besser zum Thema. Es gibt zwei Wirkungsweisen: Erstens Sellerie entspannt und weitet die Blutgefäße.
Das tut er auch mit den Blutgefäßen des männlichen Geschlechts. Die Blutzufuhr wird erhöht. Der Penis steht besser. Sellerie wirkt ähnlich wie Viagra, nur ohne Nebenwirkungen und bei regelmäßigem Gebrauch. Diese Wirkung geht vom Stangen- und vom Knollensellerie aus.6 Der zweite Wirkmechanismus sieht so aus, dass beim Knabbern von Selleriestangen Androstenon- und Androstenol-Geruchsmoleküle freigesetzt werden.
Diese Pheromone, d.h. Sexuallockstoffe, gelangen über den Rachen nach oben in die Nase. Dort rufen sie ein Erregungsgefühl hervor, das den Körper dazu stimuliert, Signale und Gerüche abzugeben, so dass Frauen (oder Männer) den Mann sexuell attraktiv finden. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach: Der Mann fühlt sich beim Knabbern von Stangensellerie mehr sexy und die Frau (oder der Mann) nimmt ihn dann auch so wahr.7
Nicht umsonst heißt Sellerie auch Geilwurz.1 Eine andere Quelle sagt, dass Sellerie das Geschlechtshormon Androsteron enthält, das wie Testosteron Einfluss auf den Geschlechtstrieb hat. Außerdem soll sich Sellerie verjüngend auf den ganzen Körper ausüben, was sich auch positiv auf Libido und Potenz auswirkt.8
Interessanterweise wird die Produktion von Stangen- bzw. Bleichsellerie ohne Licht, um die Herstellung des grünen Chlorophylls zu verhindern, Vergeilung genannt.7 Alles in allem lohnt sich sicher ein Versuch, auf kostengünstige und gesunde Weise an diesem Thema zu arbeiten. Wichtig: nur ganz frische, knackige Stangen verwenden!
Abnehmen mit Stangensellerie
Stangen- oder auch Staudensellerie gehört zu den kalorienärmsten Gemüsen. Er besteht zu 90 % aus Wasser. 100 g Staudensellerie hat gerade mal 15 Kalorien, Knollensellerie nur 26. Dazu kommt die entwässernde Wirkung, die zum Abnehmen beitragen kann.
Sellerie entschlackt und hat dazu eine große Anzahl weiterer Gesundheitsfaktoren, von denen man beim Abnehmen profitieren kann.2 Sellerie als Stangen und Knolle enthalten Ballaststoffe. Sie vermeiden einen zu schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels und wirken so Heißhunger entgegen.3
Die Anwendungsformen von Sellerie
Knollen-, Stauden- und Schnittsellerie können roh und gekocht verzehrt werden. Selleriesamen können in Speisen gemischt werden. Ein paar Tropfen Sellerie-Öl können mit etwas Mandel- oder Kokosöl gemischt und äußerlich als Massageöl bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und bei Menstruationsbeschwerden sanft einmassiert werden.9
Selleriesaft sollte frisch hergestellt werden, ist aber auch als Frischpresssaft erhältlich. Er hat dieselben Wirkungen wie die Knolle und Stange. Sellerietee bei Verdauungsbeschwerden kann mit klein geschnittener Sellerie-Knolle, mit Selleriekraut oder klein gehackten Selleriestangen zubereitet werden: 2 gehäufte Teelöffel Selleriekraut oder 1 Teelöffel Sellerieknolle oder -stange oder 2 gehäufte Teelöffel geschnittene Selleriewurzel aus der Apotheke mit ¼ Liter kaltem Wasser übergießen, das Wasser bis zum Sieden bringen, sofort abseihen und zugedeckt abkühlen lassen. Es werden täglich 2 Tassen empfohlen. Sellerietee sollte 4 bis 6 Wochen als Kur angewendet werden.9Wer den Nutzen der vielseitigen Selleriepflanze haben will, aber den Geschmack nicht mag, kann Sellerie-Fertigpräparate einnehmen.
Knollensellerie – Tipps zu Einkauf, Lagerung und Zubereitung
Knollensellerie kann schon im Mai aus dem Gewächshaus geerntet werden. Im Freiland findet die Ernte von Juli bis November statt. Die Ernte aus dem Spätherbst kann gut eingelagert werden, so dass die gesunde Knolle das ganze Jahr über erhältlich ist. Vom Frühling bis zum Herbst befindet sich noch das grüne Laub an der Knolle.
Vorteil ist, dass man aus dem Grün auf die Frische des Knollenselleries schließen kann. Außerdem kann man das Grün mit seinem hohen Anteil an ätherischen Ölen fein gehackt als dekorative Würze auf Speisen geben. Ab Spätherbst gibt es nur noch abgepackte Knollensellerie ohne Grün. Als Frische-Test drücken Sie auf die Schale der Knolle.
Lässt sie sich leicht eindrücken, ist auch im Inneren nicht mehr viel Gutes zu erwarten. Kaufen Sie besser nur Knollensellerie mit fester Struktur. Der kommt in den Kühlschrank und ist dort 2 bis 3 Wochen. Nicht angeschnitten ist er sogar noch länger haltbar.
Das Fleisch des Knollenselleries oxidiert schnell und wird braun. Deshalb sollte er erst kurz vor dem Verzehr geschält und je nach Bedarf geschnitten oder gehobelt werden. Zitronensaft kann den Oxidationsprozess verlangsamen. Knollensellerie kommt klassisch ins Suppengrün, kann aber auch für sich als Gemüse gekocht und zu einem Low-Carb-Püree verarbeitet werden.
Er passt zu anderen Gemüsearten, Fleisch, Fisch und Geflügel oder kann mit einer knusprigen Panade zu einem vegetarischen Schnitzel gebacken werden. Auch roh, z.B. als Sellerie-Salat zusammen mit Äpfeln, Birnen, Walnusskernen, Zitronensaft, Schlagsahne, Salz und frisch gemahlenen Pfeffer, kann man ihn genießen.11
Staudensellerie – Tipps zu Einkauf, Lagerung und Zubereitung
Stauden- oder Stangensellerie ist das ganze Jahr über erhältlich. Von Juli bis Oktober wird er in Deutschland im Freiland geerntet. Die Frische erkennt man an fleckenfreier Haut und fester Konsistenz. Staudensellerie hält sich bis zu zwei Wochen im Kühlschrank. Nicht in der Nähe von Äpfeln, Birnen und Avocados lagern, da sie das Gas Äthylen abgeben, das den Sellerie schneller welk und schlapp werden lässt.
Bei Stangensellerie werden nach dem Waschen die Wurzelansätze entfernt und die Fäden abgezogen. Dann können die Stangen im Ganzen verwendet oder geschnitten werden. Auch hier die Blätter mit ihrem hohen Gehalt an ätherischen Ölen nicht wegwerfen, sondern fein hacken und über Salate, Suppen und Gemüse streuen. Alternativ kann das Kraut auch als Ganzes in die Suppe gegeben werden.
Roher Staudensellerie kann als würzige Zugabe in den Salat geschnitten oder als Sticks zum Eintunken in Dips mit z.B. Curry-, Joghurt- oder Fetacreme verzehrt werden. Stangensellerie ist auch lecker in gegartem Zustand: in Eintöpfen, Suppen, Aufläufen, Woks oder zusammen mit Fisch, Fleisch, und Eiern. In der italienischen Küche wird Stangensellerie auch mit Pasta-Soßen, Lasagne und Pizza kombiniert.12
Wer sollte keinen Sellerie essen?
Sellerie kann eine Allergie auslösen. Die Furocumarine erhöhen die UV-Lichtempfindlichkeit, so dass allergische und toxische Hautreaktionen möglich sind.5 Sellerie darf nicht bei Nierenentzündungen verzehrt werden.2 Sellerie kann die Milchsekretion einschränken.1 Schwangere und Stillende sollten Sellerie nicht zu sich nehmen.9
Quellen anzeigen
Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.