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Tierisch viel Spaß - Yoga mit Tieren

Kommentar schreiben Aktualisiert am 05. Mai 2020

Yoga ist allseits beliebt. Es baut Stress ab, fördert die Gesundheit und übt in Achtsamkeit. Weil der Mensch im Westen eher Abwechslung braucht als Spiritualität, werden immer neue Formen des indischen Übungssystems entwickelt. Der neueste Trend ist Yoga mit Tieren. Das können die eigenen geliebten Vierbeiner sein, z.B. Katzen oder Hunde. Aber auch andere Tiere werden in Yogaschulen zum Unterricht mitgebracht: Alpakas, Ziegen und auch mit Pferden ist Yoga im Freien möglich. Die Bindung zum eigenen Tier kann gestärkt werden. Und Yoga mit trainierten Tieren in der Yogastunde oder einfach zusammen mit bei Übungen im Freien macht einfach Spaß. Was ist Yoga? Warum ist Yoga so beliebt? Wie funktioniert Yoga mit Tieren? Für welche Tiere ist es geeignet? Welche Yoga-Übungen können gut mit Tieren durchgeführt werden? Meditation mit Katze und Hund? Was haben Mensch und Tier davon? Welche Nachteile kann Tieryoga haben?

 

Inhaltsverzeichnis

 

Was ist Yoga?

 

Yoga ist ein Jahrtausende altes Übungssystem, das Körper, Geist und Seele ins Gleichgewicht bringen soll. Es ist Bestandteil des Ayurveda, der indischen Gesundheitslehre. Es gibt sechs Wege im Yoga: Hatha Yoga – der Yoga der Körperübung, Kundalini Yoga – der Yoga der Energie, Raja Yoga – der Yoga des Geistes, Bhakti-Yoga – der Yoga der Gottesliebe und Hingabe, Karma Yoga – der Yoga des uneigennützigen Dienens und Jnana Yoga – der Yoga der Erkenntnis und Weisheit. Im Westen hat sich der körperliche Weg, der Hatha-Yoga durchgesetzt. Yoga ist an keine Religion gebunden und ist für jeden, der etwas für seine Gesundheit, inneren Ausgleich und spirituelle Entwicklung tun will, geeignet. Wissenschaftliche Studien haben bestätigt, dass Hatha-Yoga die Gesundheit fördert. Deshalb werden Yoga-Anfänger-Kurse von der Krankenkasse bezuschusst.1

 

Warum ist Yoga so beliebt?

 

Eine Frau macht eine Yoga-ÜbungIn Deutschland praktizieren mehr als 5 Millionen Menschen Yoga. Yoga kann jeder, unabhängig von Alter und Gesundheitszustand. Je nach Zielsetzung und Beschwerdebilder werden die passenden Übungen ausgewählt. Manche lieben es, sich mithilfe der sanften Übungen zu entspannen. Andere profitieren von mehr Beweglichkeit, Fitness und körperlichem Wohlbefinden. Wieder Anderen tut es gut, ohne oder mit weniger Medikamenten ihre Beschwerden von Rückenschmerzen bis hin zu depressiven Verstimmungen zu lindern. Manche praktizieren Körper-, Atem- und Meditationsübungen aus dem Yoga für ihre Persönlichkeitsentwicklung und mehr innere Gelassenheit.1

 

Wie funktioniert Yoga mit Tieren?

 

Zu Hause wird die Yogamatte ausgerollt und nach dem Tier gerufen. Dann wird mit den Übungen begonnen. Das Tier ist mit dabei und was dann passiert, hängt von dem Temperament und der Stimmung des Vierbeiners ab. Entweder es hat Lust mitzumachen und lässt sich machbare Position zeigen.2 Wenn es für beide Parteien stimmig ist, kann man den Hund auch für gemeinsames Yoga trainieren.3 Oder er mischt spontan so mit, wie es ihm gerade einfällt: Er legt oder setzt sich dazu oder auf einen Teil des Körpers des Hundehalters. Wer es mit der Übung und ihren Effekten nicht immer so ernst nimmt, kann auch Bewegungen von Hund oder Katze nachahmen. Das kann besonders beim Abschauen des Strechings von einer geschmeidigen Katze ganz spannend sein. Nach dem Yoga wird gekuschelt.2 Auch beim Yoga-Unterricht können Tiere dabei sein. Je nach Größenordnung findet der Tieryoga-Unterricht dann drinnen oder im Freien statt.

 

Was ist Doga und wie läuft es ab?

 

Doga, Dog plus Yoga, ist eine Erfindung von Jennifer Brilliant. Sie unterrichtet diese ungewöhnliche Form des Yogas als Direktorin im OM Yoga Center New York City. Ihre Yoga-Stunden beginnen mit dem Singen von Mantren und mit Atemübungen. Die Tiere können mitmachen oder sich entspannen. Dann folgen die Asanas, die Körperübungen im Yoga. Während Frauchen die Yogahaltungen einnimmt, wird der Hund von einem Yogatrainer sanft gestreichelt, massiert und seine Gelenke werden vorsichtig gedehnt.4

 

Ist Doga für alle Hunde geeignet?

 

Doga ist nur für Hunde, die auch stillhalten und sich auf die Übungen einlassen können. Im Prinzip sind keine Rassen ausgeschlossen. Aber Hunde, die aggressiv, ängstlich, nervös, schreckhaft oder in anderer Weise verhaltensauffällig sind, können beim Doga leider nicht mitmachen. Sozial verträgliche Hunde, die auf „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“ hören, können beim Hunde-Yoga teilnehmen.4

 

Wie geht Yoga mit Katzen?

 

Nachdem Katzencafés aus Japan ihren Weg in Welt, auch bis nach Deutschland gefunden haben, geht es mit Yogastudios mit Katzen weiter. Entstanden ist der Trend u.a. in den USA. Hier werden Videos mit herrenlosen Katzen zusammen mit Praktizierenden in einer Yogastunde auf YouTube hochgeladen. So soll sich schneller ein neues Zuhause für die kuscheligen Vierbeiner finden. Aus dieser kreativen Aktion aus einer Not heraus, entwickelt sich gerade der neue Trend zum Katzenyoga:6 Zuerst wird 45 Minuten Yoga mit den Katzen um sich herum geübt. Und dann folgt 15 Minuten lang eine Entspannungsphase, in der mit den Katzen geschmust werden kann: Mit Zärtlichkeit zu mehr Entspannung!5 Alternativ kann man zu Hause die Schmusekatze einfach dabei sein lassen und sie, wenn es zur Übung passt, mit einbeziehen.6 

 

Zwei Yoga-Übungen für Mensch und Tier

 

Beim gemeinsamen Yoga mit dem Vierbeiner steht natürlich nicht die korrekte Ausführung der Körperhaltung im Vordergrund, sondern der Spaß und die Verbundenheit miteinander:

 

Yoga-Übung: Hund

Der Hund legt für diese Übung Kopf, Vorderbeine und den Oberkörper am Boden ab. Das Hinterteil streckt er in die Luft. Um ihn zu dieser Position zu überreden, kann Frauchen oder Herrchen mit einem Leckerli in Bodennähe Überzeugungsarbeit leisten. Der Hundehalter geht in den Vierfüßlerstand auf die Knie. Die Beine sind Hüftbreit geöffnet. Die Hände befinden sich unter den Schultern. Die Zehen werden aufgestellt und der Po wird nach oben und hinten geschoben. Die Brust zieht in Richtung der Oberschenkel. Den Po noch mehr nach oben schieben, die Fersen auf den Boden drücken und die Beine dabei strecken. Fünfmal Atmen und dann langsam aus der Position herausgehen. Zweimal wiederholen. Die Übung dehnt in erster Linie den Rücken und die Rückseiten der Beine.7

 

Yoga-Übung: Kobra

Diese Übung ist für Hunde und Katze einfach auszuführen: Sie legen sich auf den Bauch, richten den Oberkörper auf und halten Kopf gerade. Auch der Tierhalter legt sich auf den Bauch. Die Beine sind geschlossen, die Hände werden eng am Körper unter den Schultern abgelegt. Dann mit den Händen abstützen und langsam, vorsichtig den Oberkörper aufrichten, so dass sich der Brustkorb vom Boden abhebt. Die Schultern nach hinten, unten ziehen und nach vorne schauen. Die Übung so lange halten, wie es angenehm ist, und dann den Oberkörper langsam absenken. Die Übung öffnet den Brustkorb und kräftigt die Rücken- und Armmuskulatur.7

Nach diesen und anderen Übungen nach Wahl kommen auch hier die Streicheleinheiten: Zusammen auf die Matte legen, kuscheln und sich noch etwas Zeit für sich und sein Tier nehmen.

 

Alpakas, Ziegen und Pferde mit beim Yoga?

 

Ein AlpakaLamas, insbesondere Alpakas sollen die Delfine auf dem Land sein mit der therapeutischen Wirkung, mehr zu sich und in eine achtsame Haltung zu kommen. Alpakas können ein friedvolles Gefühl und innere Ruhe wecken. Die Yoga-Übungen werden nur von den Kursteilnehmern durchgeführt. Die Anwesenheit der Alpakas soll das Ankommen im Hier und Jetzt und die Achtsamkeit der Yoga-Praktizierenden verstärken.8

Yoga mit kleinen Ziegen, die fröhlich während der Übungen durch die Runde springen oder mitten in der Yoga-Position den Praktizierenden mit der Zunge lecken und kitzeln, mischen die Yoga-Gruppe ganz schön auf. Ein Trend in den USA!5,9

Pferde als Übungspartner verlangen schon besonderes Geschick. Um Yoga-Übungen auf seinem Rücken auszuführen, braucht es Gleichgewichtssinn und Konzentration.5

 

Meditation mit Hund und Katze?

 

Ganz einfach: Für die gemeinsame Meditation eignet sich jedes flauschige Tier, also neben Hunden und Katzen z.B. auch Hasen und Ziegen. Man setzt sich in den Schneidersitz oder einen Yoga-Sitz, legt die Hand auf das Tier, das daneben sitzt oder liegt, und schließt die Augen. Dann wird der Atem beobachtet, wie er ruhiger wird und ob sich der Atemrhythmus des Tiers auch entsprechend ändert. Nach 5 Minuten Meditation und Entspannung mit der Hand auf dem Tier und der Beobachtung des Atems die Augen wieder öffnen, tief ein- und ausatmen und das Gefühl der inneren Stille und der Verbundenheit mit dem Tier genießen.7

 

Warum Tieryoga – Was haben Mensch und Tier davon?

 

Ein positiver Effekt sind die Vertrautheit und Bindung, die durch das gemeinsame Yoga entstehen bzw. vertieft werden. So wie das Tier spürt, dass sein Halter nervös und gereizt ist, was sich auch auf ihn überträgt, so spürt er auch, wenn er sich beruht und der Alltagsstress von ihm abfällt, was wiederum eine entspannende Wirkung auf ihn hat. Yoga kann das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Beim Menschen kann Yoga mit Tieren die Stimmung aufheitern und soll psychisch bedingte körperliche Beschwerden lindern.4 Und es kann Spaß machen, Yoga zusammen mit dem geliebten eigenen Vierbeiner oder in der Yogastunde im Freien mit anderen Tieren zu praktizieren.2

 

Welche Nachteile kann Yoga mit Tieren haben?

 

Das hängt davon ab, welche Ziele mit der Yoga-Praxis sind. Wer effektiv daran arbeiten möchte, körperlich beweglich und vitaler zu sein, und wer sich Intensität mit Yoga im spirituellen Sinne wünscht, ist mit Yoga ohne Tiere sicher besser bedient.

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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