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Tipps fürs Fliegen - wie man sich auf einen Flug vorbereiten kann und zu beachten ist

Kommentar schreiben Aktualisiert am 10. September 2018

Fliegen macht Spaß! Wer befindet sich nicht gerne über den Wolken? Dennoch können Flugreisen manchmal ganz schön an die Substanz gehen: Trockene Luft, Druck in den Ohren, schwere Beine, kalte Füße und dann fangen auch noch die Kids an zu quengeln, weil ihnen langweilig ist und die Ohren wehtun. Manch einer wird von Flugangst geplagt. Andere leiden unter Jetlag, weil sich die innere Uhr noch nicht an die neue Zeitzone angepasst hat. Erfahren Sie hier, was Sie gegen diese kleinen Unannehmlichkeiten tun können, worauf Sie bei Kindern achten müssen und was Sie gegen Jetlag und Flugangst tun können.

 

Was ist anders in der Flugzeugkabine

 

Die Luft wird aus der Umgebung aufgenommen, erhitzt, gereinigt und klimatisiert in die Kabine abgegeben. Da Luft in großer Höhe weniger Feuchtigkeit enthält, ist sie auch in der Kabine extrem trocken.
Der Luftdruck ist niedriger. Er entspricht bei Langstreckenflügen dem Luftdruck im Hochgebirge von ca. 2400 Metern. Aufgrund des niedrigen Drucks nimmt man beim Atmen weniger Sauerstoff auf. Die Sauerstoffsättigung im Blut sinkt. Da der Luftdruck außen abnimmt, kann sich die Luft im Körper mehr ausbreiten, z.B. im Mittelohr, in den Nasennebenhöhlen und im Darm.
Das Geschmacksempfinden ändert sich: Alles schmeckt fade. Daher rührt die Lust auf Tomatensaft mit Salz und Pfeffer. Die Wirkung von Alkohol ist stärker.

 

Was tun bei der trockenen Luft? 

 

Ist die Luft trocken, sind es auch die Schleimhäute. Es kommt zu Atem- und Schluckbeschwerden. Die Augen brennen. Auch die Haut wird trocken. Oberstes Gebot: viel trinken! Die Nasenschleimhaut kann mit Meersalz-Nasenspray befeuchtet werden. Das gilt auch für die empfindlichen Näschen der Kinder. Gesicht und Hals können mit Wasserspray erfrischt werden. Für die Augen empfehlen sich feuchtigkeitsspendende Augentropfen. Wer Kontaktlinsen trägt, setzt auf einem Langstreckenflug besser eine Brille auf. Zur Pflege der Haut sollten Sie Gesichts- und Handcreme mit an Bord nehmen.

 

Was hilft gegen den Druck auf den Ohren?

 

Erwachsene und Kinder, die das schon können, halten sich die Nase zu, schließen den Mund und tun so, als ob sie stark durch die Nase ausatmen (Valsalva-Methode). Auch Gähnen und Schlucken helfen beim Druckausgleich. Zusätzlich kann eine halbe Stunde vor dem Start und der Landung ein abschwellendes Nasenspray mit Kochsalzlösung, insbesondere bei Babys, da sie in den ersten Monaten nur durch die Nase atmen können, angewendet werden. Säuglingen ist durch Stillen oder das Nuckeln an der Flasche oder dem Schnuller geholfen. Größere Kinder können Kaugummi kauen oder ein Bonbon lutschen.

 

Was isst und trinkt man am besten im Flieger?  

 

Da sich der Bauch ohnehin schon ausdehnt, sollten Sie auf blähende Kost und kohlensäurehaltige Getränke verzichten. Stilles Wasser und Säfte, auch verdünnt, stehen an erster Stelle. Kaffee, Tee und Alkohol sollten nur in geringen Mengen konsumiert werden. 

 

Wie kann Fliegen auf die Gesundheit schlagen?

 

Bei Herz-Kreislauf-Krankheiten und HNO-Erkrankungen sollte vor dem Flug ein Arzt konsultiert werden. Bei schlecht verarbeiteten Zahnfüllungen oder einer Erkrankung des Zahnmarks kann es in großer Höhe zu Schmerzen kommen.
Das lange Stillsitzen erhöht bei gefährdeten Personen, wie Übergewichtigen, Rauchern, Schwangeren oder Pille-Anwenderinnen das Thromboserisiko. Hier helfen Kompressionsstrümpfe, Blutverdünner und kleine Sportübungen wie das Kreisen und Vor- und Zurück-Bewegen der Füße.
Die Strahlenbelastung im Flugzeug soll laut Bundesamt für Strahlenschutz bei Gelegenheitsfliegern, auch bei Schwangeren und Kleinkindern, unbedenklich sein. Taucher sollten bedenken, dass zwischen dem letzten Tauchgang und dem Flug mindestens 24 Stunden liegen müssen.

 

Woran ist beim Fliegen mit Kindern zu denken? 

 

Neue, spannende Mal- und Lesebücher, das Lieblingsspielzeug und der Kuschelbär zum Einschlafen dürfen natürlich nicht fehlen. Babynahrung und Flüssigkeiten, können beliebig viel eingepackt werden.
Kindern bis 2 Jahre steht kein eigener Sitzplatz zu. Sie sitzen auf dem Schoß des Erwachsenen und werden mit einem Schlaufengurt (Loopbelt) gesichert. Seine Verwendung ist umstritten, da das Baby bei einem Notfall schwer verletzt werden kann. Ideale, wenn auch teure Lösung: Ein extra Sitzplatz und ein flugzeugtauglicher Autokindersitz.

 

Wie zeigt sich Flugangst und was kann man dagegen tun?

 

Auch wenn das Flugzeug das sicherste Fortbewegungsmittel ist, leiden etwa 15 % der Deutschen unter Flugangst. Schon beim Betreten der Maschine können Panik, Nervosität, Zittern, Anspannung, Atemnot, Schwitzen, Schwindel und Herzrasen auftreten.
Bei ausgeprägter Flugangst sollten Sie ein Flugangst-Seminar besuchen oder eine Therapie machen. Hilfreich ist es, sich intensiv mit Flugzeugen auseinanderzusetzen und Entspannungsübungen wie Autogenes Training zu erlernen. Versuchen Sie am Tag des Flugs, Stress und Hektik zu vermeiden. Fahren Sie frühzeitig zum Flughafen. Nehmen Sie eine spannende Lektüre mit oder hören Sie eine gute Musik oder ein Hörbuch. Das blendet auch die beängstigenden Geräusche aus.
Öffnen Sie die Lüftungsdüsen über Ihrem Sitz für frische Luft. Machen Sie eine Atemübung: Auf 3 einatmen, auf 6 ausatmen oder nach einem tiefen Ein- und Ausatmen 6 Sekunden Atempause. Rufen Sie schöne Gedanken wach, die Sie garantiert von Ihrer Angst ablenken. Verzichten Sie auf Kaffee und Alkohol an Bord.

 

Was ist ein Jetlag? 

 

Ein Jetlag bezeichnet vorübergehende Beschwerden, wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und Magen-Darmprobleme. Sie treten auf, wenn sehr schnell Zeitzonen überquert werden. Die innere Uhr, die von Hormonen eingestellt wird, die sich an Tageslicht und Dunkelheit orientieren, ist noch im Rhythmus des Abflugorts, während der Körper aber schon mit dem Tagesrhythmus des Zielorts zurechtkommen muss. Die innere Uhr tickt noch nicht im neuen Rhythmus.

 

Was kann man gegen Jetlag tun?

 

Beginnen Sie schon mehrere Tag vor der Abreise, sich auf den neuen Rhythmus einzustellen: Wenn Sie in den Westen fliegen, gehen Sie jeden Tag 1 Stunde später ins Bett und stehen Sie 1 Stunde später auf. Bei Reisen in den Osten ist es umgekehrt: Jeden Tag vorher 1 Stunde früher ins Bett und 1 Stunde früher aufstehen. Gut ist es, auch die Mahlzeiten und den Aktions-/Ruhe-Rhythmus dem des Reiselandes schon anzupassen.
Wenn Sie im Flieger sitzen, stellen Sie gleich Ihre Uhr auf die Zeit des Zielorts um. Passen Sie auch während des Flugs Ihre Wach- und Schlafzeiten an den geplanten Aufenthaltsort an.
Nach der Ankunft, so viel Zeit wie möglich im Freien aufhalten. So wird die Produktion des Hormons Melatonin, das Sie in den Schlaf wiegen möchte, gehemmt. Versuchen Sie, Ihre Hungergefühle im Zaun zu halten und sich erst zu den Hauptmahlzeiten Ihres Reiseorts satt zu essen.

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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