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Trockene Augen im Alter

Kommentar schreiben Aktualisiert am 17. August 2022

Trockene Augen werden in der Medizin Sicca-Syndrom bzw. Keratoconjunctivitis sicca genannt. Es ist eine Benetzungsstörung, durch die die Bindehaut und die Hornhaut nicht mehr optimal befeuchtet werden. Das führt zu unangenehmen Beschwerden, die manchmal mit Schmerzen einhergehen. Das Sicca-Syndrom ist eine der häufigsten Augenkrankheiten, die insbesondere bei älteren Menschen auftritt.

 

 

Die Ursachen von trockenen Augen

Für trockene Augen gibt es zwei unterschiedliche Ursachen, die bei zunehmendem Lebensalter oft zusammenwirken:

  1. Verringerte Tränenproduktion: Wenn die Augen zu wenig Tränenflüssigkeit produzieren, können sie nicht mehr ideal befeuchtet werden. Häufig sinkt die Tränenproduktion schon ab dem 50. Lebensjahr.
  2. Veränderter Aufbau der Tränenflüssigkeit: Wenn sich die Zusammensetzung des Tränenfilms verändert, können die Augen nicht mehr optimal vor Trockenheit geschützt werden. Paradoxerweise wird hierbei besonders viel Tränenflüssigkeit produziert, sodass das Auge tränt. Allerdings verdunstet die Tränenflüssigkeit sehr zügig. Hierdurch entsteht ein andauerndes Trockenheitsgefühl.

 

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Warum sind gerade ältere Menschen von trockenen Augen betroffen?

Im Alter verändern sich die Körperfunktionen, wodurch die Menge der produzierten Tränenflüssigkeit abnimmt. Gleichzeitig sinkt die Produktion von Lipiden. Dadurch verändert sich die Zusammensetzung des Tränenfilms. Dabei leiden ältere Frauen häufiger an trockenen Augen als ältere Männer. Das liegt an der Hormonumstellung während der Wechseljahre. Diese hat ebenfalls einen Einfluss auf die Zusammensetzung und die Menge der produzierten Tränenflüssigkeit.

Weiterhin sind ältere Menschen vermehrt von Erkrankungen betroffen, die trockene Augen auslösen bzw. begünstigen können. Zu diesen Erkrankungen zählen unter anderem:

Zudem können trockene Augen nach einer Augenverletzung oder einer Augenoperation auftreten. Auch bestimmte Medikamente können das Sicca-Syndrom verursachen. Dazu gehören zum Beispiel Betablocker, verschiedene Schlafmittel, Antihistaminika, Östrogene, Reserpin, Trihexyphenidyl, Acetylsalicylsäure und Thiazid-Diuretika.

Ein weiterer Faktor, der gerade bei älteren Menschen nicht zu vernachlässigen ist, ist die Ernährung. Viele ältere Menschen haben wenig Appetit und sind daher eventuell nicht optimal mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Die richtige Ernährung kann sich hingegen positiv auf trockene Augen auswirken. Zudem trinken ältere Menschen oft zu wenig. Es ist jedoch wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Mindestens 1,5 Liter sollten pro Tag getrunken werden – am besten Wasser oder Tee.

 

Tablett mit verschiedenen Nüssen und Hülsenfrüchten

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann einen positiven Effekt auf trockene Augen haben.

 

Weitere Ursachen des Sicca-Syndroms

Das Sicca-Syndrom kann auch durch bestimmte Umwelteinflüsse ausgelöst werden. Beispielsweise belasten Abgase, Pollen und Klimaanlagen die Augen. Außerdem kann die Arbeit am Bildschirm trockene Augen begünstigen. Denn durch das konzentrierte Arbeiten am Computer sinkt die Frequenz des Blinzens. Das führt dazu, dass die Augen schlechter befeuchtet werden.

 

Symptome von trockenen Augen

Es gibt unterschiedliche Symptome, die auf trockene Augen hindeuten. Oft treten Rötungen oder Juckreiz auf. Auch brennende Augen sind ein typisches Symptom der Augenkrankheit. Zudem kommt es häufig zu einem unangenehmen Fremdkörpergefühl. Hierbei haben Betroffene das Gefühl, als wären Sandkörner oder andere Fremdkörper in ihrem Auge. Darüber hinaus sind die Wimpern der Betroffenen häufig beim Aufwachen am Morgen verkrustet oder verklebt. Weitere Anzeichen von trockenen Augen sind beispielsweise:

  • Gereizte oder müde Augen
  • Schwellungen der Augenlider
  • Ständiges Tränen der Augen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Druckgefühl der Augen
  • Sehstörungen

 

Was sollte ich bei trockenen Augen tun?

Es ist nicht ratsam, die Symptome von trockenen Augen einfach zu ignorieren. Wenn die Erkrankung nicht behandelt wird, können die Beschwerden mit der Zeit zunehmen. Hinzu kommt, dass trockene Augen anfälliger für Entzündungen und Infektionen sind. Es ist daher wichtig, einen Termin beim Augenarzt zu vereinbaren und die Augen untersuchen zu lassen. Auf diese Weise kann die Ursache für das Sicca-Syndrom ermittelt werden. Anschließend ist es zusammen mit dem Arzt möglich, eine passende Behandlung zu finden.

 

Augenärztin untersucht die Augen eines älteren Mannes in der Praxis

Trockene Augen sollten nicht unbehandelt bleiben. Die Ursache sollte von einem Augenarzt abgeklärt werden.

 

Augentropfen gegen trockene Augen

Zur Behandlung der Augenkrankheit sind in Apotheken und im Internet verschiedene Mittel erhältlich. Es gibt zum Beispiel Augentropfen gegen trockene Augen. Meist lassen sich Augentropfen rezeptfrei erwerben. Sie sollen als Tränenersatzmittel dienen und die Beschwerden lindern. Insbesondere wenn die Augentropfen für eine längere Zeit verwendet werden, ist es sinnvoll, zu einem Produkt ohne Konservierungsstoffe zu greifen. Diese sind meist besser verträglich. Neben Augentropfen gibt es auch andere Produkte gegen trockene Augen, wie z.B. Sprays oder Gele.

 

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Weitere Tipps gegen trockene Augen im Alter

Neben Augentropfen und anderen Medikamenten gibt es verschiedene allgemeine Methoden, die sich positiv auf das Sicca-Syndrom auswirken können. Wie bereits erwähnt, können eine gesunde Ernährung und eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit bei trockenen Augen helfen. Daneben gibt es viele weitere Maßnahmen, die jeder Betroffene selbst tun kann:

  • Damit sich die Augen erholen können, ist es wichtig, ausreichend zu schlafen.
  • Alkohol kann die Zusammensetzung des Tränenfilms verändern und sollte daher nicht konsumiert werden.
  • Ebenso ist ein Verzicht auf Zigaretten ratsam. Diese enthalten Schadstoffe, die die Durchblutung des Auges behindern können. Zudem gehört Zigarettenrauch zu den typischen Ursachen von trockenen Augen.
  • Neben Zigarettenrauch sollten verschiedene andere Außeneinflüsse gemieden werden. Dazu zählen Feinstaub, Autoabgase, Pollen, Heizungsluft, Zugluft und Klimaanlagen. Dementsprechend ist es sinnvoll, eine Klimaanlage sowie den Lüfter im Auto möglichst wenig zu nutzen. Das Gebläse im Auto sollte zudem nicht auf das eigene Gesicht gerichtet sein.
  • Die Wohnung und das Fahrzeug sollten regelmäßig gelüftet werden. Am besten ist es, die Fenster in der Wohnung mehrere Male pro Tag jeweils für ein paar Minuten zu öffnen.
  • In der kalten Jahreszeit herrscht in vielen Wohnungen eine trockene Heizungsluft. Um dem entgegenzuwirken, können feuchte Tücher über der Heizung oder mit Wasser gefüllte Behälter helfen. Eventuell macht die Anschaffung eines Luftbefeuchters Sinn.
  • Weiterhin ist es möglich, die Raumluft mithilfe von Pflanzen zu verbessern.
  • Im Sommer sollten die Augen vor der Sonnenstrahlung geschützt werden – im Optimalfall mit einer hochwertigen Sonnenbrille vom Optiker.
  • Wer baden geht, sollte seine Augen mit einer Schwimmbrille vor dem Chlorwasser schützen.
  • Beim Lesen oder Fernsehen ist es wichtig, häufiger bewusst zu blinzeln. Außerdem sollten sich die Augen in regelmäßigen kurzen Pausen erholen können. Dasselbe gilt bei der Arbeit am Computer.
  • Kontaktlinsenträger sollten regelmäßig eine Tragepause einlegen und statt der Kontaktlinsen eine Brille tragen.
  • Eine weitere hilfreiche Maßnahme bei trockenen Augen ist die regelmäßige Pflege der Lidränder. Durch die Lidrandpflege ist es möglich, verstopfte Talgdrüsen freizubekommen und die Bildung von Lipiden zu fördern. Wichtig ist, die Lidrandpflege jeden Tag ein oder zwei Mal durchzuführen. Hierbei ist es zunächst notwendig, warme Kompressen für fünf bis zehn Minuten auf die geschlossenen Lider zu legen. Anschließend erfolgt eine Lidmassage. Dazu ist es erforderlich, beim Oberlid sanft von oben nach unten und beim Unterlid von unten nach oben zu streichen. Im Anschluss daran sollten die Lider gereinigt werden.

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apomio-Redaktion
Autor: apomio-Redaktion

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