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Hilfe: Was tun bei Pickeln & Mitessern?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 11. Dezember 2014

Ein kleiner schwarzer Mitesser hier, ein roter entzündeter Pickel dort: Hautunreinheiten sehen nicht nur unschön aus, sie wirken sich oftmals auch negativ auf die psychische Verfassung des Betroffenen aus. Doch woran liegt es, dass wir selbst im Erwachsenenalter immer wieder an Pickeln und Co. leiden?

Jeder kennt sie, keiner mag sie: Hautunreinheiten. Doch nicht nur Jugendliche leiden unter Pickeln und Mitessern. Im Erwachsenenalter haben die unschönen Höcker allerdings andere Ursachen. Hilfe gibt es für jede Form der unreinen Haut.

Entstehung von Pickeln und Co.

Der Begriff unreine Haut umfasst Mitesser (Komedone) und Pickel. Diese entstehen, wenn hauteigender Talg kleine Staub- und Schmutzpartikel bindet und in die Haut einschließt. Dadurch werden kleine Hautkanäle verstopft. An der Oberfläche ist das Gebilde durch Oxidation als kleiner schwarzer Punkt wahrzunehmen.

„Der Mitesser-Bildung liegt meistens eine übermäßige Hornproduktion zugrunde“, erklärt der Arzt Dr. Nicolas Gumpert. Diese Hornbildung erweitere die Ausführungsgänge der Talgdrüsen. Das Gebilde ist ein exzellenter Nährboden für Bakterien, sodass Entzündungen entstehen können. Als Abwehrreaktion sendet das Immunsystem weiße Blutkörperchen zum Entzündungsherd, Eiter bildet sich und das Ergebnis ist ein Pickel.

Die Ursache für unreine Haut ist immer eine vermehrte Talgproduktion. Das männliche Geschlechtshormon Testosteron regt die Produktion von Talg in der Haut an.

Unterscheidung von Pickeln und Akne

In einem Interview mit Focus-online erklärt die Dermatologin der Hautklinik der Ludwig-Maximilian-Universität München Tatjana Pavicic: „Pickel ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Papeln und Pusteln – der medizinische Fachausdruck für dieses Krankheitsbild ist Acne vulgaris („allgemeine Akne“). Eine Papel ist ein rotes Knötchen, eine Gewebsvermehrung, die man als Hügel auf der Haut spüren kann, als Pustel wird ein mit Eiter gefüllter Hohlraum bezeichnet.“ Das bedeutet auch Mitesser und Pickel fallen unter den Begriff Akne. Doch vom Arzt behandelt werden müssen nur die schwereren Formen.

Ein paar Pickel und erweiterte Poren machen allerdings noch keine Akne. Ob es sich nur um unreine Haut oder um das Krankheitsbild Akne handelt, kann ein Dermatologe klären. Und keine Panik: Obwohl es sich bei Akne um eine Krankheit handelt ist sie keineswegs ansteckend.

Innere Faktoren, die unreine Haut begünstigen

Zu den Ursachen für eine vermehrte Talgproduktion zählt in erster Linie hormonelle Veränderung. Gerade in der Pubertät wenn der Körper Kopf steht und alles drunter und drüber geht bekommen viele Teenager Pickel und Mitesser. Auch Akne kann in der Pubertät auftreten.

Doch auch bei Frauen um die dreißig, wenn die Östrogen-Bildung zurück geht und dadurch verhältnismäßig mehr Testosteron im Körper vor kommt, können unreine Haut und Akne die Folge sein. Dabei sind Frauen häufiger von dem Leiden betroffen als Männer. Auch während einer Schwangerschaft oder wenn die Pille abgesetzt wurde gerät der Hormonhaushalt aus der Bahn geraten.

Auch hormonelle Verhütungsmittel, wie zum Beispiel die Anti-Baby-Pille können den Hormon-Haushalt ins Schwanken bringen – doch meist im positiven Sinn: Da über die Pille mehr Östrogen in den Organismus gelangt, kann sich das Hautbild verbessern. Bei Problemen mit der Haut, trotz Pille, kann der Gynäkologe helfen und gegebenenfalls ein besser verträgliches Präparat verschreiben.

Stresssituationen und die Stimmungs- und Gemütslage haben auch Einfluss auf das Hautbild. „Menschen in und nach Stresssituationen neigen zu Akne-Bildung“, erklärt Dr. Nicolas Gumpert. Welche Mechanismen, die für die stressbedingte Akne verantwortlich sind, seien bisher noch unklar.

Äußere Faktoren, die zu Pickeln und Mitessern führen

Das regelmäßige Auftragen von Makeup, Kosmetik oder Fettcremes verschließt die Poren und regt somit die Talgproduktion an. Das Ergebnis ist fettige und unreine Haut.

Viele junge Männer benutzen zum Muskelaufbau Anabolika. Eine Nebenwirkung dieser Anwendung kann Akne sein.

Auch eine permanent ungesunde Ernährung kann sich negativ auf das Hautbild auswirken, da wichtige Vitamine und Nährstoffe, wie zum Beispiel Zink, fehlen.

Behandlung durch Fachkräfte

Als Faustregel gilt: Niemals ausdrücken. Durch den Druck wird die Verunreinigung nur in tiefere Hautregionen gebracht und durch die Hände gelangen möglicherweise mehr Keime in die Pore. Der beste Weg zu einem makellosen Teint führt über die richtige Hautpflege. Je nach Hauttyp müssen andere Produkte verwendet werden. Ein Fachmann, wie der Dermatologe oder die Kosmetikerin kann passende Produkte empfehlen.

Wer unter Mitessern und Pickeln leidet kann bei einer Kosmetikerin Rat suchen und sich die Unreinheiten professionell entfernen lassen. Bei Akne sollte immer ein Hautarzt aufgesucht werden, damit die Behandlung zielführend ist.

Rentae Donath vom Bundesverband Deutscher Kosmetiker empfiehlt in einem Artikel der Welt eine gründliche Reinigung mit Schaum, Gel oder Milch mit Weidenrindenextrakt. Dieser zieht die Poren zusammen. Im Anschluss daran sollte die Haut mit einem Gesichtswasser ohne Alkohol behandelt werden, rät die Expertin. Wer im Erwachsenenalter an Akne leidet kann mit einer Heilerde-Maske mit Joghurt oder Sahne seiner Haut etwas gutes tun.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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