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Verspannungen richtig lösen

Kommentar schreiben Aktualisiert am 26. April 2018

Die Ursachen für Muskelverspannungen sind vielfältig: ob Fehlbelastungen, monotone Bewegungsabläufe, eine schlechte Körperhaltung oder sogar Magnesiummangel – Muskelverspannungen sind keine Seltenheit! Wie entstehen Muskelverspannungen? Was hilft gegen Verspannungen und welche Heilpflanzen können Muskelverspannungen entgegen wirken? Mehr dazu im folgenden Beitrag.

Was sind Muskelverspannungen?

Definitionsgemäß sind Muskelverspannungen länger anhaltende unwillkürliche Kontraktionen eines Muskels oder einer Muskelgruppe, welche Muskelschmerzen und Muskelverhärtungen zur Folge haben. Als Muskelverhärtung wird eine umschriebene Veränderung des Muskelgewebes infolge Beispielsweise fehlerhaften Bewegungsablaufes, Abkühlung oder rheumatischer Prozesse verstanden. Bei einer Nichtbeachtung kann sich aus einer vorübergehenden Erscheinung eine andauernde Muskelveränderung entwickeln. Sofern eine Muskelverspannung nämlich nicht behandelt wird, nimmt der Betroffene eine Schonhaltung an, die dazu führt, dass der Muskel weiter verkürzt wird. Aus diesem Grund sind Muskelverspannungen ernst zu nehmen und nicht zu verharmlosen.

Mögliche Ursachen für Verspannungen

Die Ursachen für Muskelverspannungen sind vielfältig. Muskelverspannungen können zum Beispiel die Konsequenz unserer Lebensgewohnheit sein, welche darin besteht, dass beruflich bedingt, ein Arbeitstag vor dem Computer geführt wird, kaum Bewegung in den Alltag eingebracht wird und regelmäßig Sport aus Zeitmangel kaum ausgeübt werden kann. So ist folgender Arbeitstag so manchem Leser nicht fremd bzw. doch sehr ähnlich: Acht Stunden pro Tag am Schreibtisch, in der 30-minütigen Mittagspause ein schneller Imbiss im der Mitarbeiterkantine und zum Feierabend hin erschöpft und ausgelastet auf die Couch. Der Weg für eine Verspannung ist nahezu vorprogrammiert. Aber auch andere Faktoren können Muskelverspannungen verursachen: So kann zum Beispiel ein Magnesiummangel dazu führen, dass sich die Muskulatur verspannt. Mit einem Mangel an Magnesium stehen neben den typischen neuromuskulären Symptomen wie Augenlidflattern, nächtliche Muskelkrämpfe auch Muskelverspannungen in Verbindung. Manchmal können die Ursachen auch nicht ganz eindeutig sein. So kann zum Beispiel ein Durchzug unglücklicherweise auch eine Muskelverspannung hervorrufen, obwohl man eine ausreichende Magnesiumversorgung aufweist und auch im Lebensstil kein mangelhafter bzw. fehlerhafter monotoner Bewegungsablauf vorliegt. Darüber hinaus sei auch zu erwähnen, dass eine unzureichend trainierte Rückenmuskulatur und (!) Bauchmuskulatur Verspannungen begünstigen können. Auch psychische Faktoren können bei der Entstehung von Muskelverspannungen beitragen: Angst und Stress kann sich in einer verspannten Muskulatur niederschlagen, wenn man nicht nur im Kopf, sondern auch in der Muskulatur im wahrsten Sinne des Wortes „nicht locker lassen“ kann. Es ist wichtig, den Ursachen auf den Grund zu gehen, um eine Linderung der Beschwerden zu schaffen.

Welche Symptome können bei Verspannungen auftreten?

Folgende Beschwerden können im Rahmen einer Muskelverspannung unter anderem in Erscheinung treten und sowohl plötzlich als auch langsam anbahnend auftreten:

  • Muskelschmerzen
  • Druckschmerzen
  • Bewegungseinschränkungen
  • (knotige) Verhärtungen der Muskulatur
  • unnatürliche Schonhaltung
  • Kopfschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Schulterverspannungen

Hauptsymptom einer Verspannung ist der Schmerz, welcher insbesondere dann als äußerst stark empfunden wird, wenn die betroffene Muskelpartie bewegt werden möchte. Folglich versucht man, die Beweglichkeit einzuschränken, damit die Schmerzwahrnehmung nicht empfunden wird, was suboptimal ist und zu einem Teufelskreis führt: durch die Schonhaltung verkürzt sich die Muskulatur und die Anspannung der Muskulatur wird zusätzlich verstärkt. Insbesondere bei Nacken- und Schulterverspannungen kann auch der Kopf nicht mehr vollständig zu Seite gedreht werden und Betroffene klagen über Kopfschmerzen. Der Kopfschmerz rührt nicht aus dem Gehirn, sondern aus der Hirnhaut, der Kopfhaut und anderen Blutgefäßen. Häufige Auslöser sind hier Verspannungen der Muskeln im Kopf-, Nacken- und Gesichtsbereich. Auch ist tritt durch eine Schiefhaltung des Kopfes eine Nackensteife und Schmerzen im Nackenbereich auf. Meist besteht dann auch eine Asymmetrie der Gesichtshälften.

Was hilft gegen Muskelverspannungen?

Muskelverspannungen können – so vielfältig die Ursachen– auch auf vielfältige Art und Weise therapiert werden. Manche Betroffene sprechen mit ihren Beschwerden gut auf Wärme an: Eine Wärmflasche, ein warmes Bad, eine Rotlichtlampe oder Wärmeauflagen können Linderung der Symptome schaffen. Andere hingegen bevorzugen Kälte und können mit einem Eisbeutel ihr Schmerzempfinden reduzieren. Auch können ibuprofen-haltige Schmerzgele verwendet werden, die eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung haben. Die lokale Anwendung der Gels hat den Vorteil, dass der Organismus nicht unnötig belastet wird, sondern zielgerichtet auf die betroffene Körperregion wirkt. Hochdosiertes Magnesium aus der Apotheke kann bei bestehendem Magnesiummangel eingenommen werden, um das Schmerzübel an der Wurzel zu packen.

Heilpflanzen bei Verspannungen

Gegen Muskelverspannungen ist auch so manches Kraut gewachsen:

  • Kampfer: wird aus dem Kampferbaum durch Destillation gewonnen und ist ausreichend in Franzbranntwein enthalten und hilft sowohl bei arthritischen Beschwerden als auch bei Verspannungen
  • Arnica: Warme Bäder mit Arnica-Zusätzen aus der Apotheke können die Schmerzen lindern, Arnica enthält entzündungshemmende Wirkstoffe
  • Gänseblümchen: Ein Massageöl mit Gänseblümchen und Olivenöl ist leicht selbst zuzubereiten und hilft bei Muskelkater und Verspannungen
  • Damiana: Von den Maya schon als Mittel gegen Erschöpfung geschätzt: Ein gutes Mittel, das nicht nur bei körperlicher Schwäche, sondern auch bei Verspannungen eingesetzt werden kann
  • Rosmarin: Zu Großmutters Zeiten schon verwendet – ein Rosmarin Bad ist wohltuend und durch die ätherischen Öle durchblutungsfördernd und Muskelschmerzen lösend

Die natürliche Heilmethode: Physiotherapie

Die Physiotherapie ist eine natürliche Heilmethode, die durch gezielte Einwirkung äußerer Reizfaktoren (Bewegung, Wasser, Licht, Elektrizität u.a.) Reaktionen im Innern des Organismus auslöst und eine Körperantwort hervorruft. Bei länger dauernder Anwendung kann durch die Physiotherapie eine Umstimmung des gesamten Organismus erreicht werden. Im Bereich der Muskeln herrschenden Erregung kann erreicht werden, indem die gestörten Ausdrucks- und Bewegungsmuster verändert werden: Insbesondere Ängste äußern sich immer auch motorisch in der Muskulatur. Sie erhöhen die Muskelverspannungen und signalisieren oft einen psychischen Abwehrmechanismus. Angst und Spannung drücken sich häufig auch in der Körperhaltung aus. Der Volksmund charakterisiert beispielsweise das sogenannte „Kopfeinziehen“, was bedeutet, dass dauerhaft die Schultern hochgezogen werden – chronische Muskelverspannungen im Schulter-Nacken-Bereich sind die Folge. Diese werden häufig von Schmerzattacken begleitet. Die Physiotherapie mit ihrem Angebot an natürlichen Heilweisen wirkt funktionsordnend und kann bei sehr angespannten und verkrampften Menschen sowohl passive als auch aktive Verfahren nutzen, die dann durch körperliches Training Ergänzung finden.

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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