Vorsicht: Aluminium in Lebensmitteln
Bei Aluminium als Schadstoff denkt jeder zuerst an Deos. Dass das Leichtmetall auch über Nahrungsmittel, Trinkwasser, Kochgeschirr und die Grillkartoffeln in Alu aufgenommen wird, ist weniger bekannt. Ebenso enthalten Lippenstifte, Sonnenschutzmittel, Magensäure bindende Medikamente und Impfstoffe das Metall. Es steht im Verdacht, Brustkrebs und Alzheimer mit zu verursachen und sich nachteilig auf die Fruchtbarkeit und das ungeborene Kind auszuwirken. Die Ergebnisse der Studien dazu sind allerdings widersprüchlich. Einigen kann man sich darauf, dass der empfohlene Grenzwert durch Essen und Körperpflege schnell überschritten wird. Aluminium reichert sich im Körper an – und zwar über Jahre. Wie gelangt Aluminium über die Nahrung in den Körper? Was macht das Metall gefährlich? Wo steckt es noch drin? Wie kann man seine Aufnahme vermeiden?
Welche Lebensmittel enthalten viel Aluminium?
Das Metall kann sich in Spinat, Obst und Obstsäften, vor allem Apfelsaft und Salat anreichern. Doch dafür versorgen sie auch mit wertvollen Inhaltsstoffen. Anders sieht es mit dem Aluminium aus, das sich als Farbstoff E 173, Stabilisator E 520 oder als Trennmittel unerkannt in Lebensmitteln versteckt. Aluminiumverbindungen als Farbstoff sind z.B. erlaubt für Überzüge von Zuckerwaren und zur Dekoration von Kuchen und feinen Backwaren. Fertigbackwaren, Backmischungen, gebleichtes Mehl und Waffeln sind gespickt von Lebensmittelzusätzen aus dem Leichtmetall. Dasselbe gilt für farbige Süßigkeiten, Kaugummis, Speiseeis und Donuts. Auch Vanillepulver, Kaffeeweißer und Käse strotzen von aluminiumhaltigen Zusatzstoffen. Teeblätter, Gewürze, Kakao und kakaohaltige Produkte wie Schokolade gehören auch in diese Kategorie. Tafelsalz rieselt nur dann fein, wenn das passende Aluminiumsalz als Rieselhilfe mitwirkt.
Besonders bedenklich ist, dass auch industriell hergestellte Säuglingsmilch und Babynahrung zum Teil Aluminium enthalten, und zwar in einer Konzentration, die bis zu 400-mal höher ist als in der Muttermilch. Betrachtet man das Sortiment an besonders betroffenen Lebensmitteln, bestätigt sich, dass bis auf unvermeidliche Ausnahmen Fertigprodukte und Süßigkeiten nicht ganz oben auf dem Speiseplan stehen sollten. Gerade Kinder sind vor zu viel Aluminium-Belastung zu schützen.
Wie kommt Aluminium noch ins Essen?
Das Metall kann sich auch aus Behältnissen, Kochgeschirr und Besteck lösen und auf die Lebensmittel übergehen. Besonders Salziges und Saures, wie Obst, Apfelmus, Rhabarber, Sauerkraut, Tomaten, Salzheringe sollten nicht in Alu-Gefäßen zubereitet oder aufbewahrt werden. Das gilt für die Verwendung von Teflonpfannen genauso wie für das Verpacken mit Alufolie. Konservendosen aus Aluminium geben genauso den Schadstoff ab wie Joghurtdeckel, die besser nicht abgeleckt werden sollten. Belastet ist auch Laugengebäck. Werden die Brezeln auf Aluminiumblechen gebacken, reagiert die Natronlauge mit dem Metall. Das sich lösende Aluminium gelangt in die Backware. Schwarzer und grüner Tee, der in Alu-Kannen gefüllt wird, löst mit seinen Tanninen das Metall aus dem Gefäß. Bei Espressokochern bildet sich eine Schutzschicht, die jedoch in der Spülmaschine zerstört wird. Deshalb sollte man die Kannen von Hand spülen. Kaffeekapseln sind beschichtet und geben kein Aluminium ab.
Eine weitere tägliche Aluminium-Quelle ist das Trinkwasser. Der Grund: Wasserwerke dürfen Aluminiumsulfat als Flockungsmittel einsetzen. Die Flockung soll auch kleinste Fremdsubstanzen binden, damit sie besser entfernt werden können. Der eigentliche Prozess der Reinigung und Aufbereitung gerät zur Anreicherung des Trinkwassers mit dem Schadstoff.
Was macht das Metall gefährlich?
Dem Bundesinstitut für Risikobewertung zufolge kann sich Aluminium auf das Nervensystem, die Knochenentwicklung, die Fruchtbarkeit und das ungeborene Leben auswirken. Davon ist auszugehen, wenn der von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit empfohlene Grenzwert von 1 mg pro Körpergewicht, der wöchentlich schadlos aufgenommen werden kann, dauerhaft überschritten wird. Das ist oft schon über die Ernährung der Fall. Deo-Stick & Co. noch gar nicht mitgerechnet. So reichert sich das Leichtmetall über die Jahre im Körper an.
Aluminium zirkuliert mit dem Blut durch den ganzen Körper. Die Blut-Hirn-Schranke hält es normalerweise davon ab, in unser Denkzentrum vorzudringen. Es sind aber Mechanismen erkannt worden, mit deren Hilfe es dem Metall gelingt, diese Schranke zu umgehen. Ein Teil der Studien besagt, dass das Metall zur Plaque-Bildung bei der Alzheimer-Krankheit bei. Andere Studien können keinen Zusammenhang nachweisen. Aufgrund der widersprüchlichen Datenlage erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung, dass es keine klare Stellung dazu beziehen kann. Dasselbe gilt für das erhöhte Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Die Studien sind zu widersprüchlich. Dennoch empfiehlt das Institut, auf Alu-Deos und weitere unnötige Aluminiumbelastung durch Alufolie etc. zu verzichten. Da bei Kleinkindern die Blut-Hirn-Schranke noch nicht vollständig ausgebildet ist, muss hier besonders auf den Verzicht von Aluminium geachtet werden. Kritisch zu betrachten sind die frühen Impfungen. Die Impfstoffe enthalten heute nicht mehr Quecksilber als giftigen Hilfsstoff, sondern Aluminium. Eine frühe Belastung des Organismus wird auch in Zusammenhang mit autistischem Verhalten diskutiert.
Wo steckt Aluminium noch drin?
Jedem ist inzwischen bekannt, dass Aluminium Bestandteil von Antitranspirantien ist. Es hat eine zusammenziehende Wirkung und bildet mit Protein einen Komplex, der die Schweißdrüsen verschließt. Der Deo sollte nicht benutzt werden, wenn die Haut frisch rasiert ist. Durch die Rasur entstehen Mikroverletzungen. Es gelangt deutlich mehr Aluminium in den Körper als bei gesunder Haut. Deshalb soll frühestens 6 Stunden nach der Rasur der Deo aufgetragen werden. Deshalb wird empfohlen sollte sich abends rasieren. Lippenstifte enthalten das Metall als Farbpigmente, Zahnpasta in Form von Aluminiumflourid und Sonnenschutzmittel als Beschichtung von Nanopartikeln. Aluminium findet sich auch in Medikamenten zur Bindung von Magensäure (Antazida).
Wie kann man die Aufnahme von Aluminium vermeiden?
Alu-freie Alternativen für Anti-Transpirantien gibt nicht nur im Bioladen. Sie werden inzwischen auch von namhaften Kosmetikfirmen angeboten. Sie verhindern das Wachstum der Bakterien, die geruchsbildend den Schweiß zersetzen, und enthalten Duftstoffe. Zugegeben, sie wirken nicht 24 oder 48 Stunden. Aber ab und zu wäscht man sich ja auch. In Kosmetika und Körperpflegemitteln muss Aluminium als Inhaltsstoff ausgewiesen werden. Also Deklaration durchlesen und ein alu-freies Produkt kaufen. Im Bereich Lebensmittel kann man auf Alu-Geschirr und Teflonpfannen verzichten. Edelstahl ist gesünder. Alufolie nicht direkt mit salzigen und sauren Lebensmitteln in Kontakt bringen. Alternative: Grill- und Backfisch zuerst in Backpapier packen und dann die Alufolie darüber. Aufbewahren kann man Lebensmittel auch in Glas- oder Porzellanschüsseln mit einem Teller darauf. Getränke in Glasbehältern statt Dosen tun zusätzlich der Umwelt gut. Für Liebhaber von Schlemmerfilets bietet z.B. die Firma Frosta den Fisch in Pappfaltschachteln an.
Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.