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Vorsicht, KiTa-Viren! So schützen Sie sich

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Kaum ist das Kind auswärts in einer Betreuung geht es auch schon los: Der Nachwuchs schleppt eine Krankheit nach der anderen ins Haus. Zehn bis zwölf Infekte pro Jahr sind bei Vorschulkindern ganz normal. Hier erfahren Sie, wie Sie sich und Ihre Familie vor den fiesen Erregern schützen können.

Ein Aushang im Kindergarten kündigt das Grauen meist an: "Zurzeit in der KiTa: Hand-Fuß-Mundkrankheit, Noroviren, Läuse und Grippe". Was sich ein bisschen wie eine Speisekarte liest, ruft bei den Eltern schon einmal ein leichtes Schaudern aus. Denn wenn ein Virus erst einmal in der Kindertagesstätte angekommen ist, dauert es nicht lange, bis das Kind flach liegt.

In der KiTa: Schnelle Ansteckung

Grund dafür ist die leichte Übertragung von vielen Viren und Bakterien. Die meisten Krankheitserreger werden über Tröpfcheninfektion - also über die winzigen Speicheltropfen im Atem, beim Husten oder Niesen über die Luft übertragen. Dass Kinder gerne Dinge ablecken und in den Mund nehmen erhöht dabei das Risiko, dass sie sich anstecken. Die Tatsache, dass in einer Betreuungseinrichtung sich viele Kinder auf engstem Raum aufhalten, erhöht das Risiko sich zusätzlich mit den Viren anzustecken.

Es dauert meist nicht lang, dann machen sich die ersten Krankheitsanzeichen bemerkbar: Fieber, Husten, Schnupfen, Durchfall, Bindehautentzündung - das Spektrum an Symptomen, das die Kleinen aus der KiTa mitbringen, ist breit gefächert. Da das Immunsystem des Kindes zum Eintritt in den Kindergarten noch nicht ausgereift ist, hat der Nachwuchs kaum einen körpereigenen Schutz gegen die Erreger - und nimmt alles mit.

Kindergarten-Viren treffen Eltern besonders hart

Doch auch die Eltern trifft es häufig: Das kranke Kind braucht Liebe und will Kuscheln. Dann dauert es meist nicht lange, bis auch Mama und Papa flach liegen. Denn egal ob im Freundeskreis oder im Büro - sie werden mit ganz anderen Krankheitserregern konfrontiert und haben den typischen Kinder-Viren nicht viel entgegenzusetzen.

Kaum ist der eine Infekt bei allen Familienmitgliedern ausgestanden, schleppt der Nachwuchs die nächste Krankheit mit nach Hause. Schnell häufen sich die Krankheitstage bei jungen Eltern.

9 Tipps zum Schutz vor Kita-Viren

Doch mit ein paar einfachen Tricks können Eltern versuchen nicht jeden Infekt der Kinder selber durchzumachen.

1. regelmäßig und gründlich die Hände waschen - mit Seife!

Wer nach dem Kontakt mit anderen Menschen - vor allem nach dem Abholen der Kleinen in der Betreuungseinrichtung allen Familienmitgliedern und sich selbst gründlich die Hände wäscht, kann eine Vielzahl an Erregern einfach wegspülen. Eltern dürfen sich zudem ab und zu die Hände desinfizieren. Das tötet bis zu 99 Prozent aller Bakterien und Viren und kann eine Ansteckung verhindern. Bei kleinen Kindern sollte das Desinfektionsmittel noch nicht zum Einsatz kommen.

2. eine gesunde Ernährung stärkt das Immunsystem

Ein fittes Immunsystem ist das beste Mittel, um lästige Infektionen zu verhindern. Die Ernährung sollte zum Großteil auf saisonalem Obst und Gemüse beruhen, das stärkt die Abwehrkräfte. Außerdem hält regelmäßige Bewegung an der frischen Luft gesund. Krankheitserreger haben es dann deutlich schwerer in den Körper einzudringen und prallen schon mal ab.

3. Finger weg vom Gesicht!

Ein einfacher und doch schwer umzusetzender Tipp. Denn unbewusst fassen wir uns unzählige Male am Tag mit den Händen ins Gesicht. So gelangen die Erreger an die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund und habe leichtes Spiel. Vor allem unterwegs gilt deshalb: Finger weg vom Gesicht!

4. Auf Alkohol und Zigaretten verzichten

Vor allem in der Erkältungs-Hochsaison im Winter sollten Sie auf Genussmittel wie Alkohol und Tabak verzichten. Denn diese beeinträchtigen die Immunabwehr. Zigaretten legen zusätzlich die kleinen Flimmerhärchen in den Atemwegen lahm. Diese wehren normalerweise viele Erreger ab, bevor sie überhaupt in die Zellen eindringen können.

5. Abstand halten

Wer keine Lust hat krank zu werden, sollte versuchen möglichst viel Abstand zu hustenden und niesenden Menschen zu halten. Auch große Veranstaltungen wie Elternabende, Konzerte oder Familienfeste sind ein wahrer Pool für Viren. In der akuten Erkältungs-Phase: Lieber mal zu Hause bleiben!

6. Taschentücher und Co nicht mehrfach verwenden

Wer kennt es nicht: Dem Kind schnell die Nase geputzt, schon landet das Taschentuch in der Hosentasche. Doch wer sich nicht anstecken will, sollte die Rotzfahnen schnell entsorgen und bloß nicht selbst benutzen. Dasselbe gilt für Nasensprays und Augentropfen - jedes Familienmitglied sollte seine eigenen Mittel haben und nur diese nutzen.

7. Handtücher regelmäßig heiß waschen

Das gilt vor allem bei fiesen Magen-Darm-Viren. Die Viren können sich nach dem Abtrocknen in den Handtüchern festsetzen und außerhalb des Körpers eine gewisse Zeit überleben - zum Ärger des nächsten Handtuchnutzers! Deshalb gilt: Bei einem kranken Familienmitglied bekommt jeder seinen eigenen Satz Handtücher. Diese werden dann heiß gewaschen, damit die Erreger absterben.

8. Luft befeuchten

Trockene Luft - vor allem in der Heizperiode - trocknet die Schleimhäute aus. Dadurch können Erreger besser in den Körper eindringen und sich gut vermehren. Dagegen helfen Luftbefeuchter. Wer dafür kein Geld investieren möchte, kann auch einfach eine Schale mit Salzwasser in jedem Raum aufstellen oder feuchte Handtücher über die Heizungen hängen. Das verbessert das Raumklima und macht alle Familienmitglieder krankheitsresistenter.

9. Impfschutz checken

Wichtig für Eltern: Regelmäßig auch den eigenen Impfstatus überprüfen. Im Erwachsenenalter gerät der Impfschutz schnell in Vergessenheit und die Immunität gegen einige Erreger geht verloren. Doch wenn sie das nächste Mal mit den Kleinen beim Kinderarzt sind - was vermutlich oft genug vorkommt - einfach den Fachmann auch einen kurzen Blick in ihren Impfpass werfen lassen. Er kann Ihnen sagen, wann welche Auffrischimpfung fällig ist.

Stress und Schlafmangel erhöhen das Risiko

Wer wenig schläft, ist öfter krankt. Schlafmangel und Stress schwächen das Immunsystem und erhöhen somit das Krankheitsrisiko. Auf ausreichend Nachtruhe zu achten und in stressigen Situationen auch einmal einen Gang herunterschalten hilft dabei die Gesundheit zu unterstützen.

Auch wenn es Sie dann doch einmal erwischt und eine Kinderkrankheit Sie erwischt hat, ist Schlaf und Ruhe die beste Medizin. Vielleicht können Eltern, Schwiegereltern oder Freunde die Kinderbetreuung übernehmen, dass sich die angeschlagenen Eltern einmal ausruhen und ausschlafen können, um schnell wieder fit zu werden. Denn die nächsten Viren lassen nicht lange auf sich warten.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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