Vorsorgeuntersuchungen für den Mann
Ab einem Alter von 35 Jahren hat jeder gesetzlich Versicherte Anspruch auf verschiedene Vorsorgeuntersuchungen. Gerade bei den Männern nutzen diese allerdings nur die Wenigsten. Wir haben in einem Überblick zusammengefasst, wann die Herren der Schöpfung zu welcher Vorsorgeuntersuchung gehen können und warum das Leben retten kann.
Ob Herz- Kreislauf Erkrankungen, Tumore oder Diabetes – bei Vorsorgeuntersuchungen können viele Krankheiten in einem frühen Stadium erkannt und dadurch effizient behandelt werden. Doch leider nutzen viele Menschen die kostenlose Prophylaxe nicht. Gerade die Männer nehmen Vorsorge oft auf die leichte Schulter.
Früherkennungs-Untersuchung ab 35
Alle 2 Jahre haben gesetzlich Versicherte ab einem Alter von 35 Jahren die Möglichkeit, sich komplett durchchecken zu lassen. Dazu gehören Anamnese, Ganzkörperuntersuchung, Blutdruckmessung, Blutzucker- und Cholesterienwert-Bestimmung und eine Urin-Untersuchung. So können Herz-Kreislauf- und Nieren- Erkrankungen nachgewiesen werden.
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) empfiehlt für Männer ab einem Alter von 35 Jahren eine Hautuntersuchung zur Früherkennung von Krebs. Diese Vorsorgemaßnahme sollte alle zwei Jahre durchgeführt werden. Sie umfasst eine ausführliche Anamnese, Ganzkörperuntersuchung der gesamten Haut und eine anschließende Beratung. Die Untersuchung umfasst auch die Kopfhaut und sämtliche Körperfalten.
Bei einer repräsentativen Umfrage des Robert Koch Instituts zum Thema „Gründe für eine Nicht-Teilnahme an Hautkrebs-Früherkennungsuntersuchungen“ gaben mehr als 40 Prozent der Befragten an, nichts über die Prophylaxe-Möglichkeiten gewusst zu haben.
Empfohlene Untersuchungen ab 45 Jahren
Um eine Krebserkrankung der Geschlechtsorgane vorzeitig zu erkennen empfiehlt das BMG ab dem 46. Lebensjahr eine Untersuchung der Prostata, sowie der Lymphknoten. Durch einfaches Abtasten der Geschlechtsorgane können mögliche Geschwüre entdeckt und schnell behandelt werden.
Prostatakrebs ist bei Männern die dritt häufigste Krebs-Todesursache. Mehr als 11 Prozent aller Krebskranken Männer starben 2012 daran. Dies veröffentlichte das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) der Helmholtz-Gesellschaft.
Darmkrebs-Früherkennung
Ab einem Alter von 50 Jahren haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf eine Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs. Dazu zählen bis zu einem Alter von 54 Jahren ein jährlicher Test auf verborgenes Blut im Stuhl, sowie gründliche Anamnese und Beratung über das Ergebnis, schreibt das BGM. Ab 55 Jahren umfasst die Darmkrebsvorsorge zwei Darmspiegelungen in einem Abstand von 10 Jahren und alle zwei Jahre einen Test auf Blut im Stuhl.
Fast 14 Prozent aller männlichen Krebstoten 2012 starben an Darmkrebs. Damit ist es nach Lungenkrebs die zweit häufigste Krebstodesursache, so das dkfz.
Wer die Vorsorgeuntersuchungen gewissenhaft wahrnimmt, hat gute Chancen eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen und dadurch eine bessere Prognose. Auch wenn gerade Krebsvorsorge nicht immer angenehm ist, kann sie viel Leid und Zeit im Krankenhaus ersparen.
Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.