Vorsorgeuntersuchungen für die Frau
Ab einem Alter von 35 Jahren hat jeder gesetzlich Versicherte Anspruch auf verschiedene Vorsorgeuntersuchungen. Etwa jede zweite Frau nutzt dieses Angebot. Wir haben in einem Überblick zusammengefasst, wann welche Untersuchung ansteht und was sie bewirken kann.
Ob Herz- Kreislauf Erkrankungen, Tumore oder Diabetes – bei Vorsorgeuntersuchungen können viele Krankheiten in einem frühen Stadium erkannt und dadurch effizient behandelt werden. Doch leider nutzen viele Menschen die kostenlose Prophylaxe nicht.
Gesundheits Check
Alle 2 Jahre haben gesetzlich Versicherte ab einem Alter von 35 Jahren die Möglichkeit, sich komplett durchchecken zu lassen. Dazu gehören Anamnese, Ganzkörperuntersuchung, Blutdruckmessung, Blutzucker- und Cholesterienwert-Bestimmung und eine Urin-Untersuchung. So können Herz-Kreislauf- und Nieren- Erkrankungen nachgewiesen werden.
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) empfiehlt zusätzlich für Frauen ab einem Alter von 20 Jahren eine Untersuchung der Geschlechtsorgane auf Gebärmutterhalskrebs. Diese Untersuchung umfasst eine gründliche Anamnese, eine Untersuchung des Muttermundes, einen Abstrich zur genaueren Untersuchung und eine gynäkologische Tastuntersuchung. Anschließend berät der behandelnde Arzt die Patientin über das Ergebnis.
Mammografie ab 30 Jahren
Ab einem Alter von 30 Jahren haben gesetzlich versicherte Frauen einen Anspruch auf eine Mammografie. In einem Abstand von zwei Jahren wird die Brust und die Lymphknoten auf Veränderungen abgetastet. Außerdem leitet der behandelnde Arzt die Dame zur Selbstuntersuchung an. So kann Brustkrebs in einem frühen Stadium erkannt und effizient behandelt werden.
Mehr als 16 Prozent aller weiblichen Krebstoten 2012 starben an Brustkrebs. Damit handelt es sich um die häufigste Krebstodesursache, schreibt das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz).
Prophylaxe ab 35
Ab einem Alter von 35 Jahren haben Versicherte einen Anspruch auf eine Hautuntersuchung zur Früherkennung von Krebs. Diese Vorsorgemaßnahme sollte alle zwei Jahre durchgeführt werden. Sie umfasst eine ausführliche Anamnese, Ganzkörperuntersuchung der gesamten Haut und eine anschließende Beratung. Die Untersuchung umfasst auch die Kopfhaut und sämtliche Körperfalten.
Bei einer repräsentativen Umfrage des Robert Koch Instituts zum Thema „Gründe für eine Nicht-Teilnahme an Hautkrebs-Früherkennungsuntersuchungen“ gaben mehr als 40 Prozent der Befragten an, nichts über die Prophylaxe-Möglichkeiten gewusst zu haben.
Empfohlene Untersuchungen ab 50 Jahren
Um eine Brustkrebserkrankung auszuschließen oder möglichst früh zu erkennen empfiehlt das BMG ab einem Alter von 50 Jahren alle zwei Jahre ein Mammografie-Screening. Hierbei handelt es sich um eine detaillierte Röntgenaufnahme der Brustdrüsen, sodass kleinste Veränderungen im Gewebe erkannt werden.
Darmkrebs-Früherkennung
Ab einem Alter von 50 Jahren haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf eine Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs. Dazu zählen bis zu einem Alter von 54 Jahren ein jährlicher Test auf verborgenes Blut im Stuhl, sowie gründliche Anamnese und Beratung über das Ergebnis, schreibt das BGM. Ab 55 Jahren umfasst die Darmkrebsvorsorge zwei Darmspiegelungen in einem Abstand von 10 Jahren und alle zwei Jahre einen Test auf Blut im Stuhl.
Etwa 8 Prozent aller weiblichen Krebstoten 2012 starben an Darmkrebs. Damit ist es nach Brust- und Lungenkrebs die dritt häufigste Krebstodesursache beim weiblichen Geschlecht, so das dkfz.
Wer die Vorsorgeuntersuchungen gewissenhaft wahrnimmt, hat gute Chancen eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen und dadurch eine bessere Prognose. Auch wenn gerade Krebsvorsorge nicht immer angenehm ist, kann sie viel Leid und Zeit im Krankenhaus ersparen.
Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.