Was gehört in eine optimal ausgestattete Hausapotheke?

Eine gut ausgestattete Hausapotheke ist ein Muss in jedem Haushalt. Immer wieder treten auch jahreszeitlich bedingt die selben kleinen Wehwechen auf. Wie gut ist es in solchen Fällen, die passende Hilfe schon zu Hause zu haben und nicht jedes Mal auf einen Arzttermin warten zu müssen - gerade an Wochenenden oder Feiertagen. Vor allem bei Unfällen im Haushalt ist schnelle Hilfe gefragt. Die richtige Hausapotheke macht dies möglich. Aber mit der einmaligen Anschaffung von Medikamenten und Hilfsmitteln ist es nicht getan. Wie pflegt man seine Hausapotheke richtig und was gehört überhaupt alles hinein?

Wo und wie bewahre ich meine Hausapotheke auf?

Die Mehrheit der Deutschen bewart ihre Hausapotheke im Bad oder in der Küche auf. Doch genau diese Räume mit starken Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen sind hierfür eher ungeeignet. Durch Feuchtigkeit, Hitze und UV-Strahung können Medikamente schneller Schaden nehmen oder ihre Wirkung verlieren. Besser ist es, die Hausapotheke an einem dunklen, kühlen und trockenem Platz zu lagern, wie dem Flur oder dem Schlafzimmer. Befinden sich (Klein-)Kinder im Haushalt, reicht es außerdem nicht aus, die Medikamente einfach in einem der oberen Regale eines Schrankes aufzubewahren. Arzneien müssen sich unbedingt in einem abschließbaren Koffer oder Schrank befinden. Auch sollten sich in einer Hausapotheke, zu der alle Familienmitglieder Zugang haben, keine rezeptpflichtigen Medikamente befinden. Alle Medikamente der Hausapotheke sollten immer in ihrer Originalverpackung und mit Beipackzettel aufbewahrt werden.

Wie pflege ich meine Hausapotheke?

1. Ist die Hausapotheke vollständig?

Mit der einmaligen Anschaffung einer Hausapotheke und der Zuweisung eines richtigen Aufbewahrungsortes ist es aber noch lange nicht getan. Die Bedürfnisse der Familienmitglieder ändern sich und der Medikamentenverbrauch ist mal höher, mal niedriger. Deshalb ist es nötig, sich regelmäßig zu fragen: Ist etwas aus meiner Hausapotheke aufgebraucht? Hat sich der Bedarf geändert? Fängt man beispielsweise wieder an mehr Sport zu treiben, wäre es gut, Sportgels oder -cremes in der Hausapotheke parat zu haben. Auch ändern sich die benötigten Medikamente je nach Jahreszeit. Die Apotheke für den häuslichen Bedarf muss also gut gepflegt und regelmäßig erneuert werden, um optimal ausgestattet zu sein.

2. Ist das Verfallsdatum bereits überschritten?

Auch sollten hin und wieder die Verfallsdaten der Medikamente kontrolliert werden. Medikamente, die dieses Datum überschritten haben, können nicht nur unwirksam sein, sonder für den Patienten sogar gefährlich. Tabletten sind generell bis zu dem angegebenen Verfallsdatum haltbar. Salben, Cremes, Säfte und Tropfen hingegen halten nach dem Öffnen nur eine bestimmte Zeit. Die jeweilige Packungsbeilage gibt hierüber genauere Information. Besonders empfindlich hinsichtlich der Haltbarkeit sind Augentropfen, diese sollten in den meisten Fällen ca. 4 Wochen nach dem Öffnen entsorgt werden. Alle abgelaufenen Medikamente, die nach wie vor benötigt werden, sollten zeitnah wieder ersetzt werden.

Wie sieht es mit dem Verbandskasten aus dem Auto aus?

Er ist in jedem Auto Pflicht, wird aber in den häufigsten Fällen so selten gebraucht, dass er in Vergessenheit gerät - der Verbandskasten. Dieser hat der aktuellen Norm DIN 13164 zu entsprechen. Mit der Inspektion der Hausapotheke bietet es sich an, auch den KFZ-Verbandskasten wieder zu überprüfen. Entspricht er der aktuellen Norm? Ist der Inhalt vollständig und unbeschadet? Hat er das Verfallsdatum noch nicht überschritten? Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, auf Nummer sicher zu gehen und den Verbandskasten aus dem Auto komplett auszutauschen. Anderenfalls droht ein Bußgeld.

Checkliste: Was brauche ich für meine Hausapotheke?

Eine optimale Hausapotheke ist an die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Familienmitglieder angepasst und deshalb von Haus zu Haus verschieden. Einige Dinge - an die man im ersten Moment vielleicht gar nicht denkt - gehören jedoch zur Grundausstattung und sollten in jeder Hausapotheke vorhanden sein. Akute Notfälle zu Hause bedürfen schneller Hilfe, da oft jede Sekunde zählt. Im Schock vergisst man so einiges. Deshalb sollte der Hausapotheke ein Zettel mit allen wichtigen Notfallnummern beiliegen, um die zuständige Stelle zeitnah zu erreichen. Dazu zählen:

Checkliste für die Hausapotheke: Notfallnummern

• Bundesweite Notrufnummer: 112
• Polizeinotruf: 110 
• Hausärztlicher Notdienst: 116 117
• Hausarzt
• Krankenhaus
• Giftnotruf (Deutschland: abhängig von der Region; Österreich: 01 406 43 43; Schweiz: 145)
• Apothekennotdienst

Checkliste für die Hausapotheke: Arznei und Hilfsmittel

Verbandsmaterial

• Kompressen und Multibinden
• Verbandpäckchen in verschiedenen Größen
• Heftpflaster, Pflasterstrips und Sprühpflaster
• Sicherheitsnadeln und Verbandsklammern
• Dreieckstuch
• Verbandsschere

Medikamente zur inneren Anwendung

• Fieber- und Schmerzmittel
• Erkältungsmittel (bei Halsschmerz, Husten und Schnupfen)
• Mittel gegen Allergien
• Mittel gegen Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Verstopfung, Sodbrennen und Blähungen
• Aktivkohle (schnelle Hilfe bei Vergiftungen)

Medikamente zur äußeren Anwendung

• Mittel gegen Juckreiz und Insektenstiche
• Mittel gegen Sonnenbrand
• Wund-, Brand- und Heilsalbe
• Sportgel
• Augentropfen
• Mittel gegen Lippenherpes

Weitere Hilfsmittel

• Erste-Hilfe-Anleitung
• digitales Fieberthermometer
• Einmalhandschuhe
• Desinfektionsmittel
• Pinzette und Zeckenzange
• Kühlkompressen (für das Gefrierfach)

Die passende Hausapotheke für Baby und Kind

Leben Babys, Klein- oder Schulkinder in der Familie, muss die Hausapotheke auch deren Anforderungen erfüllen und somit ständig erneuert werden. Medikamente aus der Grundausstattung eines Erwachsenen sind für Kinder meist nicht geeignet. Die Hausapotheke sollte daher um kindgerechte Varianten ergänzt werden. Für unsere Kleinsten rücken entblähende Mittel und Tees, Zäpfchen gegen Fieber und Schmerzen und Salbe für einen wunden Po in den Fokus. Werden die Kinder älter, sind Arzneien in kindgerechter Dosierung nicht mehr die Hauptkomponente. Viel mehr rücken Mittel zur Wundversorgung nach einem Sturz beim Spielen in den Mittelpunkt. Pflaster, Verband und Kühlmittel sollten also immer bereit liegen.