Was ist Arteriosklerose und was für Folgen hat es?
Arteriosklerose (Arterienverkalkung)
Eine fortschreitende Arterienverkalkung hat meist arterielle Durchblutungsstörungen zufolge. In einem schleichenden Prozess verengen sich die Arterien, sodass ein vollständiger Verschluss droht. Die bekanntesten Folgen: Schlaganfall und Herzinfarkt. Welche Risikofaktoren begünstigen eine Verkalkung der Arterien? Lässt sich eine Arterienverkalkung vorbeugen? Mehr dazu im folgenden Beitrag.
Was ist einer Arterienverkalkung?
Der umgangssprachliche Begriff Arterienverkalkung, medizinisch als Arteriosklerose oder Atherosklerose bezeichnet, beschreibt eine krankhafte Verengung der Arterien, die in einem schleichenden und fortschreitenden Prozess zu Durchblutungsstörungen und Herzerkrankungen führen kann. An einer Gefäßverengung leiden etwa acht Millionen Menschen in Deutschland. Auslöser hierfür ist ein natürlicher Alterungsprozess, bei dem es zu einem Verlust der Elastizität der Blutgefäße kommt. Aber auch begünstigende Risikofaktoren sind zu erwähnen, die die Elastizität der Blutgefäße durch Ablagerungen verringern. Eine Arteriosklerose bleibt lange Zeit unbemerkt, sodass erst nach Jahren oder Jahrzehnten ohne Beschwerden Folgeerkrankungen in Erscheinung treten. Zu den schlimmsten Folgen zählen dann Schlaganfall und Herzinfarkt.
Bei einer Arteriosklerose kommt es zur Ablagerung von Fett und Kalk in der Gefäßwand sowie kleinen Blutgerinnseln und Bindegewebe – eine chronische Entzündung mit schleichender Verengung und Verhärtung der betroffenen Gefäße entwickelt sich, die anfänglich nicht registriert wird bzw. kann. Besonders häufig sind Gefäßabschnitte, in denen der Blutstrom durch eine Abzweigung oder Gabelung des Gefäßes gestört ist, von einer Arteriosklerose betroffen; dazu gehören die Halsschlagadern sowie die Leistenarterien.
Welche Risikofaktoren begünstigen die Verkalkung der Arterien?
Der natürliche Alterungsprozess der Arterien ist nicht zu verhindern. Aber es gibt schädliche Einflüsse, die den Krankheitsprozess der Arteriosklerose stark beschleunigen können. Zu diesen Risikofaktoren gehören:
- Nikotin
- Bluthochdruck
- Diabetes mellitus
- hohe Cholesterinwerte
- Bewegungsmangel
- Übergewicht
- Stress
Nicht selten liegen mehrere dieser genannten Risikofaktoren vor, die die Verkalkung der Blutgefäße begünstigen.
Welche Folgeerkrankungen sind möglich?
Schwere Folgeerkrankungen, bedingt durch eine Arteriosklerose, können unter anderem folgende sein:
- Angina pectoris (Brustenge)
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- Durchblutungsstörungen an den Beinen
- Nierenversagen
- periphere arterielle Verschlusskrankheit
- Erektionsstörungen
Folgeerkrankungen können vermieden bzw. frühzeitig behandelt werden, wenn eine zeitnahe Diagnostik der Arteriosklerose erfolgt – mittels Ultraschalluntersuchung lassen sich beispielsweise die Gefäße der Halsschlagader (Arteria carotis) als Standarduntersuchung der Arteriosklerose untersuchen; die Dicke der Wand des Gefäßes wird überprüft und es wird Augenmerk auf arteriosklerotische Veränderungen genommen; ebenfalls kann eine Pulswellendiagnostik zum Tragen kommen und Rückschlüsse auf den Zustand der Blutgefäße gezogen werden. Liegen arteriosklerotische Veränderungen vor, so lässt sich auch annehmen, dass auch andere Gefäße betroffen sind und bereits in Mitleidenschaft gezogen sind, sodass das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht ist. Die Kosten für die Diagnostik der Arteriosklerose übernimmt die Krankenkasse.
Lässt sich eine Arterienverkalkung rückgängig machen?
Vorbeugen lässt sich eine Arteriosklerose, indem auf körperliche Tätigkeit, sprich Sport und Bewegung, gesunde und ausgewogene Ernährung, Vermeidung von Übergewicht, insbesondere die Reduktion des Bauchfettes geachtet wird und vor allem das Rauchen eingestellt wird.
Eine fortgeschrittene Arteriosklerose lässt sich leider nicht mehr rückgängig machen. Aber man kann aktiv die Weiterentwicklung verhindern bzw. den Prozess verlangsamen und vielleicht sogar stoppen. Hierbei ist es wichtig, sämtliche schädliche Einflüsse auf die Gefäße, also die bereits erwähnten Risikofaktoren, auszuschalten. Auch ist es wichtig, dass der Hausarzt regelmäßig konsultiert wird und Blutdruck, Blutzucker und die Blutwerte in einem regelmäßigen Zeitabstand kontrolliert werden.
Operation am Beispiel einer verengten Halsschlagader
Lebensbedrohliche Auswirkungen einer Arteriosklerose sind operativ zu behandeln. Eine verengte Halsschlagader, im medizinischen Fachjargon Karotisstenose bezeichnet, ist bei älteren Patienten nicht selten und kann zu einem Schlaganfall führen. Ein chirurgischer Eingriff ist erforderlich, bei dem die Arteriosklerose behoben werden kann, indem die Verengung/Verkalkung der betroffenen Gefäßstelle direkt vor Ort ausgeschabt wird. Eine weitere Methode ist die Behandlung mittels Ballonkatheter: Der Schnitt erfolgt in der Leistenregion, das zu verwendende Gefäß ist die Leisten- bzw. Femoralarterie, Arteria femoralis: Der Ballonkatheter wird durch die Blutbahn bis zur verengten Stelle vorgeschoben und kann anschließend aufgeblasen werden – das Gefäß erweitert sich und beim Zurückziehen des Ballonkatheters kann die Verkalkung mitentfernt werden. Ein Stent, ein selbstentfaltendes Drahtnetz, kann zusätzlich eingebracht werden, damit das Gefäß offen bleibt und kein erneuter Gefäßverschluss drohen kann.
Therapie einer Arteriosklerose
Wie bereits erwähnt, lässt sich das Fortschreiten einer Arteriosklerose und dessen Entwicklung durch die Änderung des Lebensstils verlangsamen. Auf eine gesunde Ernährung und ausreichend körperliche Bewegung ist zu achten, um zudem das körperliche und seelische Wohlbefinden zu steigern. Eine medikamentöse Behandlung einer fortgeschrittenen Arteriosklerose ist der Einsatz der Medikamente, welche auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingenommen werden. Die Wirkstoffe der Medikamente haben blutgerinnungshemmende Eigenschaften und können so die Entstehung eines Blutgerinnsels und damit den Verschluss des Gefäßes verhindern. Als Beispiel ist die Acetylsalicylsäure zu erwähnen. Eine medikamentöse Behandlung ist immer Indikation durch einen Arzt und niemals eigenständig zu verordnen. Der behandelnde Arzt entscheidet über die Dosis und die Einnahme.
Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.