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Manuka-Honig - Ein Geschenk neuseeländischer Bienen

Kommentar schreiben Aktualisiert am 26. März 2018

 

Honig ist gesund, na klar. Das wertvolle Ergebnis harter Bienenarbeit ist ein reines Naturprodukt und hat – vor allem wegen seines Gehaltes an wertvollen Frucht- und Traubenzuckern, Antioxidantien und anderen bioaktiven Stoffen – gesundheitsfördernde Eigenschaften. Es gibt ihn in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen und Beschaffenheiten, sodass fast jeder seinen persönlichen Lieblingshonig finden kann. Als leckerer Brotaufstrich zum Frühstück, natürliches Süßungsmittel oder auch als raffinierte Beigabe für pikant-würzige Speisen ist er aus unserer Küche nicht wegzudenken. Kein Zweifel also: Der goldgelbe Saft ist eines der größten Geschenke, die die Natur uns macht.

Was ist Manuka Honig?

Seit einiger Zeit wird ein ganz besonderer Honig als wahres Wundermittel mit großartiger medizinischer Wirkung angepriesen: der Manuka Honig Manuka Honig wird von Bienen aus dem Blütennektar der Südsee-Myrte gewonnen. Diese Pflanze hat im Original den schönen Namen Manuka und ist eng verwandt mit dem auch bei uns wohlbekannten australischen Teebaum.

Woher kommt Manuka Honig?

Die Manuka-Pflanze ist zuhause in Neuseeland und Südost-Australien. Sie liefert nicht nur den inzwischen berühmten Manuka Honig, sondern auch ebenso wertvolles Öl, das vor allem aus den Blättern und der Stammrinde extrahiert wird.

Welche Wirkung hat Manuka Honig?

Der Manuka Honig wird traditionell vor allem als Naturheilmittel verwendet. Schon seit Hunderten von Jahren nutzen ihn die Ureinwohner Neuseelands, die Maori. Äußerlich angewendet, wird er zur Desinfektion und Unterstützung der Heilung von Wunden und Entzündungen verwendet. Löffelweise geschluckt oder in Getränke eingerührt setzen ihn neuseeländische Naturheiler bevorzugt gegen Erkältungen und Infektionen wie z.B. Blasenentzündungen ein.

Viele Forscher auf der ganzen Welt haben sich den geradezu wundersamen Heilwirkungen dieses besonderen Honigs schon gewidmet – und dabei tatsächlich zahlreiche positive Wirkungen nachgewiesen. So gibt es z.B. deutliche Anzeichen dafür, dass Manuka Honig das Immun- wie auch das Verdauungssystem stärkt und die Zahngesundheit fördern kann. Doch die wohl wichtigste Erkenntnis: In Laborversuchen ließen sich deutlich antibakterielle Aktivitäten des Honigs belegen.

Welcher Wirkstoff wirkt im Manuka Honig?

Woran die antibakterielle Wirkung liegt? Vor allem an einem ganz besonderen Wirkstoff, der im Manuka Honig reichlich vorhanden ist: Methylglyoxal, kurz MGO. Forscher der Technischen Universität Dresden haben bereits vor über zehn Jahren herausgefunden, dass der Gehalt an MGO in Manuka Honig bis zu 100-fach höher ist als in anderen, konventionellen Honigsorten.

Was ist MGO?

Methylglyoxal ist ein Stoffwechselprodukt, genauer gesagt ein Abbauprodukt von Zucker mit stark antibakterieller Wirkung. Es ist nicht direkt im Blütennektar vorhanden, sondern entsteht erst nach dem Einsammeln des Nektars durch die Bienen, nämlich dann, wenn sich die Feuchtigkeit des Nektars in der Bienenwabe verflüchtigt.

Wie wirkt Methylglyoxal?

MGO hat sich in mehreren Laborversuchen als hochgradig wirksam gegen Bakterien zweier spezieller Stämme gezeigt: Staphylococcus aureus und Escherichia coli. Antibiotika-resistente Staphylococcus aureus-Bakterien sind gefürchtet als sogenannte „Krankenhauskeime“, kurz MRSA. In Kliniken können sie vor allem bei Patienten mit geschwächter Immunabwehr (z.B. nach Operationen) lebensbedrohliche Wundinfektionen auslösen, außerdem auch bei gesunden Menschen Muskel- und Hautentzündungen bis hin zum Hautkrebs verursachen. Escherichia coli nennt man umgangssprachlich auch Kolibakterien, von denen einige im menschlichen Darm vorkommen und dort durchaus nützlich sind. Zu ihnen gehören jedoch auch einige krankheitserregende Stämme, die vor allem dann Probleme machen, wenn bei Lebensmitteln nicht ausreichend auf Hygiene geachtet wird.

Auch den Magenkeim Helicobacter pylori, der Magenschleimhautentzündungen oder Magengeschwüre verursachen kann und wahrscheinlich auch bei der Entstehung von Magenkrebs eine Rolle spielt, kann MGO allem Anschein nach in Schach halten.

Manuka-Honig: Das Antibiotikum aus der Natur

Neben seiner hohen Wirksamkeit gegen Bakterien, Viren und Pilze besitzt Manuka-Honig  gleichzeitig desinfizierende und wundheilende Eigenschaften und ist als Antioxidativum auch ein probates Mittel gegen die bekannten zellschädigenden „freien Radikale“. Damit ist dieser Honig nichts weniger als ein natürliches, hochwirksames Antibiotikum, das nicht nur Bakterien, sondern auch Viren und Pilze wirksam bekämpfen kann. So ist er in der Lage, eine Vielzahl von Erregern, die für die verschiedensten Erkrankungen verantwortlich sind, effektiv anzugehen. Was wiederum bedeutet, dass der Pflanzensaft bei unterschiedlichsten Gesundheitsproblemen helfen kann.

Wofür wird der Manuka Honig verwendet?

Eines der häufigsten Einsatzgebiete sind Verletzungen der Haut wie Stiche, Schnitte, Risse und Abschürfungen. Des Weiteren setzt man den Honig verbreitet bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte und Akne ein und verwendet ihn beim diabetischen Fußsyndrom. Erstaunliche Wirkung zeigt er auch bei vielerlei Magen-Darm-Störungen und Erkrankungen der Atemwege. Ebenso bewährt hat sich Manuka Honig bei Pilzerkrankungen wie etwa Fußpilz, Flechten und Hefepilzen, bei Problemen im Mund- und Rachenraum (z.B. Zahnfleischentzündungen, Mundaphten u.a.) sowie bei Blasen- und Prostataentzündungen. Diese breit gefächerte Wirksamkeit des Manuka-Honigs – sprich: seines Wirkstoffs Methylglyoxal – ist in weiten Teilen auch wissenschaftlich belegt. So stellte man an der University of Wales fest, dass der Honig sogar noch in stark verdünntem Zustand das Bakterium Staphylococcus aureus am Wachstum hindern kann.

Eine Alternative zu chemischen Präparaten?

Laut einer aktuellen Studie aus Italien könnte Manuka Honig eine echte Alternative zu chemischen Mitteln sein, um die multiresistenten Krankenhauskeime zu bekämpfen. Dass sogar die Entstehung von Magenkrebs mit dem Wirkstoff aus Manuka Honig unter Umständen verhindert werden könnte, besagt eine neuseeländische Studie aus dem Jahr 2012. Schweizer Forscher entdeckten die positive Wirkung des Honigs auf die Zahngesundheit, japanische Wissenschaftler verglichen in einer Untersuchung die Wirksamkeit verschiedener Honigsorten gegen Grippeviren, wobei Manuka Honig die mit Abstand beste Wirkung zeigte. Viele weitere ermutigende Studienergebnisse könnten hier noch aufgeführt werden. Und obwohl mancher Beweis für bestimmte medizinische Wirksamkeiten bisher noch aussteht, scheint doch eines klar zu sein: Manuka Honig ist eine wirksame Waffe gegen viele Bedrohungen, denen die menschliche Gesundheit ständig ausgesetzt ist. Kein Wunder, dass inzwischen so viele Menschen zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Stärkung ihres Immunsystems täglich ein halbes Löffelchen Manuka Honig zu sich nehmen.

So vielfältig kann Manuka verwendet werden:

Das Tolle an Manuka Honig ist: Man kann ihn als Naturheilmittel verwenden, ihn aber auch als – allerdings sehr teures – naturreines Lebensmittel verzehren. Bei anderen Sorten heißt es „Entweder – oder“: Honig als Lebensmittel oder als medizinisches Naturmittel. „Heilhonig“, also medizinischer Honig wird technisch von Keimen befreit und vor allem bei der Wundversorgung eingesetzt; in der Küche hat er rein gar nichts verloren. Manuka Honig ist jedoch Delikatesse und Naturheilmittel zugleich.

Wie nehme ich Manuka Honig ein?

Bei der inneren medizinischen Anwendung wird der Honig meist einfach pur eingenommen, etwa ein halber oder ein ganzer Teelöffel voll. Er kann auch in Milch oder Tee aufgelöst werden, wenn die Flüssigkeit nicht zu heiß ist und die Wirkstoffe zerstören könnte. Verdünnt man den Honig, gewinnt man ein effektives Nasenspray oder eine antibakterielle Mundspülung. Äußerlich kann Manuka Honig wie eine Salbe auf die Haut aufgetragen werden - allerdings kann das bei empfindlichen Personen zu Schmerzen auf der behandelten Stelle führen - übrigens die einzige negative Nebenwirkung, die die medizinische Anwendung von Manuka Honig mit sich bringen kann.

Zur Wundversorgung und um zu verhindern, dass sich Narben bilden, wird der Honig auf die Wunde aufgestrichen und dann verbunden. Manchmal ist es aber auch besser, den Honig auf das Verbandsmaterial zu geben und nicht direkt auf die Wunde aufzustreichen. Im Zweifelsfall weiß der behandelnde Arzt oder Heilpraktiker Rat. Bei der Behandlung von Gesichtsakne im Gesicht kann man Manuka Honig auf die betroffenen Stellen auftragen, ihn mindestens 20 Minuten lang einziehen lassen und danach gründlich abwaschen.

Warum kostet Manuka Honig so viel?

Echter Manuka Honig ist sehr teuer – weil es ihn nur in begrenzten Mengen gibt, ist er der wohl teuerste Honig der Welt. Für ein hochwertiges Produkt muss man im Durchschnitt etwa 20 Euro pro 100 ml ausgeben. Deshalb fragen sich viele, ob sie nicht auch eine andere, ebenso gesunde und gleichzeitig günstigere Honigsorte finden können. Ganz klar, dass man auch mit anderen Honigen der Gesundheit etwas Gutes tut, vorausgesetzt, man wählt eine naturreine, hochqualitative Sorte.

 

Allerdings ist Manuka-Honig tatsächlich unschlagbar, was seine Effekte als natürliches Antibiotikum angeht: seine Heilwirkung ist nachweislich gegenüber anderen Sorten um ein Vielfaches höher! Dass immer mehr Menschen auf der ganzen Welt Manuka Honig kennen und schätzen lernen, hat auch einige negative Folgen. So hat sich der Kilopreis innerhalb von fünf Jahren verdreifacht und lag im Jahr 2015 schon bei rund 100 neuseeländischen Dollars. Weil man mit Manuka Honig so gut verdienen kann, ist natürlich auch die Zahl der Imker und die Menge an produziertem Honig sprunghaft angestiegen. Die Wildbestände der Pflanze reichen jedoch dafür bei Weitem nicht aus, also sind riesige Manuka-Plantagen entstanden, auf denen teilweise kiloweise Pflanzenschutzmittel versprüht werden.

 

Ein weiterer negativer Trend: Wegen der immer größer werdenden Konkurrenz auf dem Manuka-Markt kommt es auch zu immer mehr Gewalttätigkeiten in der Imkerbranche. Darunter haben auch die wichtigen Protagonisten zu leiden: Allein im Jahr 2015 wurden viele hundert Bienenvölker gestohlen – oder auch vergiftet.

Manuka Honig kaufen – darauf sollten Sie unbedingt achten

Und nicht zuletzt: Wo Manuka draufsteht, ist nicht unbedingt echter Manuka Honig drin. Fälschungen tummeln sich zuhauf auf dem Markt. Deshalb ist es gut zu wissen, worauf man beim Kauf der teuren Ware achten sollte.

Der Anteil des MGO als wichtiges Kaufkriterium

Das Wichtigste ist der Anteil des Methylglyoxals, also der MGO-Gehalt im Honig. Es gibt Produkte in unterschiedlichen Konzentrationen: MGO 100, MGO 250, MGO 400 und MGO 550. Die Zahlen beziehen sich auf Milligramm MGO pro Kilogramm Honig – je höher der Gehalt an MGO, desto höher natürlich auch der Preis.

MGO+® und UMF®

Um Manuka Honig gegenüber anderen Honigen sicher abzugrenzen, kann man sich auf Angaben verlassen, die Forscher der Technischen Universität Dresden in Zusammenarbeit mit der Regierung Neuseelands in einem speziellen Qualitätssicherungs-Verfahren entwickelt haben: die Kennzeichnungen MGO+® und UMF®. Nur wenn diese geschützten Bezeichnungen auf dem Honigglas stehen, handelt es sich mit großer Sicherheit um ein hochwertiges Produkt. MGO+® ist das deutsche Label für einen Honig, der unter kontrollierten Bedingungen in Neuseeland abgefüllt wurde. Das neuseeländische Kürzel UMF steht für „Unique Manuka Factor“ (einzigartiger Manuka-Effekt). Es kennzeichnet die Anzahl der durch das MGO abgetöteten Bakterien, also die Wirkstärke des Honigs. MGO und UMF stehen in einer fest definierten Beziehung zueinander. So bedeutet etwa UMF 5+ einen MGO-Gehalt von mindestens 83 mg/Kilo, UMF 25+ sagt aus, dass der MGO-Gehalt bei mindestens 1200 mg/Kilo liegt.

Das Mindestmaß der MGO-Konzentration 

Will man einen Manuka Honig in sehr guter Qualität, sollte man ein Produkt kaufen, auf dem ein MGO-Anteil von mindestens 400 mg/kg verzeichnet ist. Für bestimmte Anwendungsbereiche werden bestimmte Konzentrationsstärken empfohlen; detaillierte Informationen hierzu gibt es z.B. in der Apotheke, im Reformhaus oder auch auf seriösen Manuka-Infoseiten im Internet.

Die Herstellung des Honigs

Wichtig beim Kauf ist nicht zuletzt, sich über Herkunft und Herstellung des Honigs zu informieren. Damit kann man ehrliche und ambitionierte Imker, die auf nachhaltige und umweltschonende Produktion setzen, unterstützen. Ohnehin ist es nie verkehrt, einen Manuka Honig aus biologischer Landwirtschaft zu kaufen. Wenn dies dann noch ein paar Euro mehr für ein Glas Honig bedeutet, sollte es einem das wert sein! Und auch die vertrauenswürdige Bezugsquelle spielt eine Rolle. Am besten kauft man Manuka Honig weder im Internet noch im Drogeriemarkt, sondern in der Apotheke oder im Reformhaus. Dort kann man sich auch fachkundige Beratung holen und bekommt mit großer Sicherheit ausschließlich hochwertige Produkte.

 

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Helga Boschitz
Autor: Helga Boschitz

Helga Boschitz, Jahrgang 1966, ist freie Journalistin und Texterin, lebt in Nürnberg und gehört seit Januar 2016 zum apomio.de-Team. Nach Studium und Ausbildung arbeitete sie seit Anfang der 1990er-Jahre als Magazinredakteurin und Moderatorin in Hörfunk- und Fernsehredaktionen u.a. beim Südwestrundfunk, Hessischen Rundfunk und Westdeutschen Rundfunk. Medizin- und Verbraucherthemen sind ihr aus ihrer Arbeit für das Magazin „Schrot und Korn“ sowie aus verschiedenen Tätigkeiten als Texterin vertraut.

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