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Wie lange dauert eine Schwangerschaft?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 11. April 2023

Wie lange dauert eine Schwangerschaft? Neun Monate, das weiß doch jeder. Tatsächlich ist die Sache ein wenig komplexer. Denn so kommt es beispielsweise darauf an, ob als Ausgangspunkt für Berechnungen der Schwangerschaftswoche der Zeitpunkt der Befruchtung oder der erste Tag der letzten Menstruation angesetzt wird. Und: Nur die wenigsten Babys halten sich an den errechneten Geburtstermin.
 

 

 


Schwangerschaftswoche berechnen


Weil der Zeitpunkt der Befruchtung selten genau bekannt ist, wird für die Berechnung des Geburtstermins der erste Tag der letzten normalen Menstruation herangezogen. Im Rahmen dieser Berechnung dauert eine Schwangerschaft im Durchschnitt 40 Schwangerschaftswochen (SSW) bzw. 280 Tage oder 10 Monate mit je 28 Tagen.


Die Befruchtung findet in der Regel etwa zwei Wochen nach dem ersten Tag der Monatsblutung statt, denn der Eisprung erfolgt meist in der Zyklusmitte. Wird der Tag der Empfängnis zur Berechnung des Geburtstermins herangezogen, dauert die Schwangerschaft etwa 38 Wochen. 

 

„Wann ist es denn soweit?“ Die Antwort auf diese Frage dient nicht allein dem Zweck, Neugier zu befriedigen. Sie dient auch klinischen Zwecken.


Wer wissen möchte, in welcher Schwangerschaftswoche er sich befindet, kann einen SSW-Rechner nutzen. Der Frauenarzt wird dann anhand von Ultraschalluntersuchungen Alter und Entwicklungsstand des Embryos genauer bestimmen.


Zur Berechnung des Geburtstermins wird übrigens meistens die Naegele-Regel verwendet. Dafür nimmt man den ersten Tag der letzten Periode, zählt drei Monate rückwärts und addiert dann sieben Tage hinzu. War der Beginn der letzten Periode beispielsweise am 1. Februar, werden drei Monate bis zum 1. November zurückgerechnet und schließlich sieben Tage hinzuaddiert. Als Geburtstermin ergibt sich dann der 8. November. 

 

Übrigens: Nur etwa vier Prozent aller Babys erblicken am Tag des errechneten Geburtstermins das Licht der Welt. Ein Großteil der Kinder wird in einem Zeitraum von 14 Tagen vor bis 14 Tagen nach dem errechneten Termin geboren.


Darum ist es wichtig, die Schwangerschaftswochen zu berechnen


Der voraussichtliche Geburtstermin ist eines der ersten Dinge, die im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge bestimmt werden. Dies geschieht natürlich nicht nur, damit werdende Eltern Verwandten, Freunden, Bekannten und der Kassiererin im Supermarkt die Frage nach dem "Wann ist es so weit?" bestmöglich beantworten können. Kenntnisse über den ungefähren Geburtstermin erfüllen vor allem einen wichtigen klinischen Zweck. Das Datum des errechneten Geburtstermins dient dem Arzt als Leitfaden für eine dem Schwangerschaftsalter entsprechende Vorsorge, für etwaige Tests und es dient der Orientierung darüber, ob der Embryo einen angemessenen Entwicklungsstand aufweist. Zudem ist der Termin wichtig für die Geburtsvorbereitung. Das Fälligkeitsdatum gibt Aufschluss darüber, wann man im Fall der Fälle eingreifen, die Dinge beschleunigen und das Baby herausholen bzw. eine Geburtseinleitung in Angriff nehmen sollte. 

 


Diese Faktoren bestimmen die Dauer der Schwangerschaft


Vergleiche des Geburtsdatums von Mutter und Vater mit dem Geburtsdatum ihrer Babys legen Untersuchungen zufolge den Verdacht nahe, dass die Genetik bei der Vorhersage des Geburtstermins eine wichtige Rolle spielt. Zudem erreichen schnell wachsende Babys den Auslöser für eine Geburt früher als langsamer wachsende Babys. Dabei ist die Frage, ob der Auslöser die Größe des Babys oder die Größe des verbleibenden Platzes in der Gebärmutter ist, noch nicht hinlänglich geklärt. Vermutet wird eher Letzteres. So wurde festgestellt, dass Babys von großen Müttern häufiger nach dem Geburtstermin auf die Welt kommen, was darauf hindeutet, dass der zusätzliche Platz die „Ausbruchspläne“ des Babys verzögern könnte. Biologisch gesehen, könnte die Ausdehnung der Gebärmutter etwas damit zu tun haben, wann und wie der Körper den Geburtsvorgang einleitet.


Darüber hinaus entwickeln sich Babys im Mutterleib unterschiedlich schnell. Schon ganz zu Beginn der Schwangerschaft benötigen befruchtete Eizellen verschieden lang, um sich in der Gebärmutter einzunisten. Und die Reifung des Ungeborenen hängt von weiteren Faktoren ab wie der Ernährungsweise der Mutter und ihrem Hormonhaushalt. 

 

Wer den Geburtstermin kennt, kann sich bestmöglich vorbereiten.
 


Einteilung der Schwangerschaft in Trimester

 

Die Dauer der Schwangerschaft wird in drei Trimester unterteilt. Dabei ist jedes Trimester durch bestimmte embryonale bzw. fetale Entwicklungen gekennzeichnet. 


Das erste Trimester (0 bis 12 Wochen)
Das erste Trimester ist für die Entwicklung des Babys besonders wichtig. Denn in dieser Zeit entwickeln sich Körperbau und Organsystem des Babys. Die meisten Fehlgeburten und Geburtsfehler fallen in diesen Zeitraum. 


Der Körper der Schwangeren macht im ersten Trimester besonders große Veränderungen durch – auch wenn rein äußerlich noch wenig zu sehen ist. Doch die hormonelle Umstellung beispielsweise kann eine Reihe von Symptomen wie Übelkeit, Müdigkeit und Brustspannen bedingen. Obwohl es sich hierbei um häufige Schwangerschaftssymptome handelt, macht jede Frau andere Erfahrungen. Während manche Frauen in dieser Zeit mehr Energie verspüren, fühlen sich andere sehr müde und emotional.

 

Frühe Fehlgeburten
Von einer Fehlgeburt spricht man, wenn der Embryo bzw. Fötus zur Welt kommt, bevor er lebensfähig ist oder im Mutterleib abstirbt. Fehlgeburten kommen relativ häufig vor. Da dies kein Thema ist, über das besonders offen gesprochen wird und Fehlgeburten nicht selten unbemerkt bleiben, entsteht hier schnell ein falscher Eindruck. Doch tatsächlich überdauert jede fünfte Schwangerschaft nicht die ersten zwölf Wochen. Danach sinkt das Risiko für eine Fehlgeburt deutlich. Schwangerschaften, die nach der 12. Woche vorzeitig enden, werden Spätaborte genannt. Dabei sind auch meist die Ursachen andere als bei einer frühen Fehlgeburt.


Trotz der Häufigkeit und des frühen Stadiums der Schwangerschaft bei frühen Fehlgeburten darf die Trauer der Eltern nicht unterschätzt werden. Viele Frauen fragen sich zudem, was sie hätten anders machen können, um eine Fehlgeburt zu verhindern. In den allermeisten Fällen ist jedoch eine grundlegende Störung bei der Befruchtung oder bei der Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter, chromosomale Störungen oder Fehlbildungen beim Embryo ursächlich und niemand hätte die Fehlgeburt verhindern können. Allerdings gibt es Faktoren, die das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen. Dazu gehören ein Alter der Schwangeren von über 35 Jahren, Konsum schädlicher Substanzen wie Nikotin, Alkohol und anderer Drogen, Infektionen, Fehlfunktionen der Schilddrüse oder Vorerkrankungen wie Diabetes. 


Das zweite Trimester (13. bis 27. Woche)
Das zweite Schwangerschaftsdrittel wird von vielen Frauen als die beste Zeit der Schwangerschaft wahrgenommen. Viele unangenehme Auswirkungen der Frühschwangerschaft verschwinden. Zudem ist die kritischste Zeit für das Baby überstanden. Während des zweiten Trimesters wird weniger Übelkeit verspürt, man kann besser schlafen und die Energie kehrt zurück. Dafür können allmählich ganz neue Symptome auftreten wie Rückenschmerzen, Bauchschmerzen, Beinkrämpfe, Verstopfung und Sodbrennen.

 

Das Schönste für viele Frauen im zweiten Trimester: Zwischen der 16. und 20. Woche spüren sie vielleicht bereits die ersten flatternden Bewegungen ihres Babys.


Das dritte Trimester (28. bis 40. Woche)
Nun ist die letzte Phase der Schwangerschaft erreicht. Und mit dem Baby und dem Bauch wächst die Aufregung. Zu den körperlichen Symptomen, die in dieser Zeit auftreten können, gehören Kurzatmigkeit, Hämorrhoiden, Harninkontinenz, Krampfadern und Schlafprobleme. Viele dieser Symptome sind auf die zunehmende Größe der Gebärmutter zurückzuführen, die sich auf etwa 2,5 Pfund bis zum Zeitpunkt der Geburt vergrößert. 


Spätestens jetzt ist auch der Zeitpunkt gekommen, sich für die Geburt im Krankenhaus anzumelden. Und mindestens genauso wichtig ist es, sich seelisch auf die Geburt einzustellen. Gespräche mit der betreuenden Hebamme und anderen Frauen im Geburtsvorbereitungskurs können dabei helfen.
 

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apomio-Redaktion
Autor: apomio-Redaktion

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