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Wie sich die Lunge entzündet: Ursachen einer Pneumonie

Kommentar schreiben Aktualisiert am 24. März 2020

Der Begriff der „Lungenentzündung“ ist weitläufig bekannt, doch wissen Sie wirklich was er bedeutet? Die Lungenentzündung ist laut der Weltgesundheitsorganisation unter den Infektionskrankheiten bislang immer noch die häufigste Todesursache. Auch in Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 350.000 bis 500.000 Personen. Die Krankheit kann viele Ursachen haben und den Patienten über Wochen hinweg einschränken - in manchen Fällen ist sie sogar tödlich. Wir erklären, wie die Lungenentzündung entsteht, was die Erreger sind und wie Sie sich bestmöglich schützen können.

 

Inhaltsverzeichnis:

 

Unter einer Lungenentzündung  (Pneumonie)  versteht man eine Entzündung der Lungenbläschen (Alveolen), in denen der Sauerstoffaustausch zwischen Lunge und Blutkreislauf stattfindet (alveoläre Pneumonie) oder eine Entzündung des Lungengewebes (interstitielle Pneumonie). Bei beiden Formen schwellen die betroffenen Bereiche an und es kann typischerweise zu einer Flüssigkeitsansammlung im Lungengewebe kommen. Bleibt die Lungenentzündung unbehandelt, kann es zu Komplikationen kommen. Im schlimmsten Fall ist die Erkrankung tödlich.

Ursache für Lungenentzündung: Bakterien, Viren oder Pilze 

LungeDie meisten Lungenentzündungs-Patienten stecken sich mittels Tröpfcheninfektion mit den Erregern an. Diese können auch im eigenen Mund-, Nasen- und Rachenraum vorkommen. Die Krankheit bricht aus, wenn die Abwehrmechanismen der Lunge nicht richtig funktionieren und die Keime über die Atemwege in die Lunge gelangen. Bei Erwachsenen sind hauptsächlich Pneumokokkken Bakterien für die Entzündung verantwortlich. Bei kleinen Kindern ist das Bakterium Haemophilus Influenza Typ b der häufigste Auslöser. Säuglinge erkranken eher nach dem Kontakt mit dem Staphylokokkus aureus Erreger.

Außerdem können bei Erwachsenen Mykoplasmen, Legionellen und eine bestimmte Art der Chlamydien-Bakterien eine Lungenentzündung verursachen. Auch Pilze, Parasiten und Viren (unter anderem das neuartige Coronavirus SARS-CoV-20, welches der Auslöser der weltweiten Pandemie 2020 ist) führen immer wieder zu einer Pneumonie. Auch das Einatmen von giftigen Substanzen wie Gasen oder eine Strahlentherapie können die Ursache für eine Lungenentzündung sein.

Einordnung der Erkrankung 

Damit die Lungenentzündung richtig behandelt werden kann, wird die Erkrankung in verschiedene Kategorien eingeteilt. Mediziner unterscheiden eine primäre Pneumonie (ohne eine auslösende Grunderkrankung) von einer sekundären Pneumonie (mit einer Grunderkrankung wie Herzinsuffizienz). Außerdem spielt der Ort der Infektion für die Diagnose und die Behandlung eine wichtige Rolle: Hat sich der Patient in seinem privaten Umfeld angesteckt, spricht man von einer ambulanten Lungenentzündung. Entgegengesetzt dazu steht die nosokomiale Lungenentzündung. Hier ist der Patient im Krankenhaus mit dem Erreger in Kontakt gekommen. Die Erreger aus dem Krankenhaus haben oft eine Antibiotikaressistenz entwickelt, weshalb die Therapie komplizierter ist und das Umfeld besonders vor einer Ansteckung geschützt wird.

Des Weiteren gibt es zwei verschiedene Formen der Krankheit. Die typische Lungenentzündung geht mit den klassischen Symptomen wie Fieber, produktiver Husten und allgemeinem Krankheitsgefühl einher. Die Laborbefunde und auch die Röntgenaufnahmen sind vom Spezialisten gut zu analysieren. Die atypische Pneumonie verläuft eher schleichend. Hier sind nicht die Alveolen, sondern das Lungengewebe zwischen Alveolen und Blutgefäßen infiziert. Der Husten ist hierbei eher trocken, Kopf- und Gliederschmerzen stehen im Mittelpunkt.

Klassische Symptome einer Lungenentzündung 

Zu den häufigsten Symptomen einer Pneumonie gehören Fieber und produktiver Husten. Der Auswurf ist dabei gelb, grünlich bis rostfarben. Es kann außerdem zu einer beschleunigten Atmung führen. Wird der Organismus mit zu wenig Sauerstoff versorgt, färben sich die Extremitäten wie Finger aber auch Nase oder Lippen unter Umständen blau (Zyanose).

Bei kleinen Kindern bläht sich der Bauch auf, die Nasenflügel können sich sichtbar weiten. Stellen Sie an sich oder ihrem Kind diese Symptome fest, sollten sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Unbehandelt kann eine Lungenentzündung zu weiteren Folgeerkrankungen oder gar zum Tod führen.

Risikogruppe: Schwaches Immunsystem 

Besonders häufig erkranken Menschen mit einem geschwächten Immunsystem an Pneumonie. Dazu gehören ältere Menschen, Kleinkinder oder Menschen mit einer chronischen Grunderkrankung wie etwa Diabetes mellitus oder Asthma bronchiale. Auch HIV-positive Menschen sind für die Lungenentzündung anfällig. Wird das Immunsystem medikamentös unterdrückt, ist eine Ansteckung leicht möglich.

Bei gesunden Personen heilt eine Lungenentzündung meist problemlos und ohne Komplikationen. Personen einer Risikogruppe müssen mitunter stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Therapie der Pneumonie 

Für den Erfolg einer Therapie ist es wichtig, die verordneten Medikamente richtig einzunehmen und Bettruhe einzuhalten. Wird die Entzündung von Bakterien ausgelöst, wird ein Antibiotikum verschrieben. Je nach Erreger wird ein passendes Mittel verabreicht. Es muss genau nach ärztlicher Vorgabe eingenommen werden. Tritt nach drei Tagen keine Besserung ein, sollte der Arzt unbedingt erneut aufgesucht werden, gegebenenfalls muss ein anderes Präparat verwendet werden. Der Patient muss außerdem das Bett hüten, da die sich die Infektion bei zu großer Anstrengung leicht auf andere Körperregionen ausbreiten kann.

 

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Die Lungenentzündung dauert meist mehrere Wochen lang. Durch Fieber verliert der Körper viel Flüssigkeit, weshalb es wichtig für die Genesung ist ausreichend zu trinken. In dieser Zeit sollte der Patient auf keinen Fall in die Arbeit oder in die Schule gehen - neben einer Überanstrengung besteht auch eine Ansteckungsgefahr für seine Mitmenschen.

Vorsorge: gesunder Lebenswandel, Impfungen 

Die beste Prävention für eine Lungenentzündung ist ein gesunder Lebenswandel. Wer sich ausgewogen ernährt und ausreichend bewegt, tut sich und seinem Immunsystem etwas Gutes. Wem das nicht ausreicht, der kann sich zumindest gegen einige der Erreger immunisieren lassen.

Ab dem 60. Lebensjahr empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI) für alle Personen eine Impfung gegen Pneumokokken. Sie sind die häufigste Ursache für eine Entzündung der Lunge. Kinder ab dem 2. Lebensjahr können auch gegen diese Bakterien geimpft werden. Auch die jährliche Grippe-Impfung kann präventiv gegen eine Pneumonie eingesetzt werden.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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