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Zahn-News: Neue Methoden Karies zu behandeln

Kommentar schreiben Aktualisiert am 13. Mai 2016

Eine der häufigsten Infektionskrankheiten sowie am weitesten verbreitete Erkrankung der Zähne ist Zahnkaries – in den Industrieländer sind 95 Prozent der Bevölkerung betroffen. Für die Entstehung von Karies sind mehrere Faktoren entscheidend. Wie lässt sich Karies vorbeugen? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Gibt es neue Methoden, mit denen Karies auch ohne Bohrer behandelt werden kann? 

Was ist Karies?

Umgangssprachlich wird Karies auch als „Loch“ oder als „Zahnfäule“ bezeichnet. Karies ist eine Zahnerkrankung, bei der die Zahnhartsubstanz durch Säure, die durch Zucker aus Lebensmitteln gebildet wird, angegriffen und zerstört wird. Bei fortgeschrittenem Karies kann es sogar zu einer Schädigung des Zahnnervs führen, sodass eine Wurzelbehandlung erforderlich wird.

Die Zahl der Karieserkrankungen ist zwar ein wenig gesunken, trotz allem leidet 95 Prozent der Bevölkerung in den Industrieländern unter Karies.

Was beeinflusst die Entstehung von Karies?

Für die Entstehung von Karies wirken mehrere Faktoren zusammen – sofern ein Faktor wegfällt, kann Karies prinzipiell nicht entstehen. Ursächlich für die Entstehung sind besonders die heutigen Essgewohnheiten, welche seit dem zweiten Weltkrieg durch den steigenden Wohlstand sehr zuckerhaltig geworden ist. Der Zahnbelag, der aus Essensresten, Speichelbestandteilen und Bakterienzellen im Mundraum besteht, wird auch als Plaque bezeichnet und bildet einen Film über die gesunden Zähne. Sofern dieser Zahnbelag nicht in kurzen Zeitabständen durch beispielsweise Zähneputzen entfernt wird, können sich die enthaltenen Bakterien schnell vermehren und die harte Zahnsubstanz angreifen. Insofern bildet der Zahnbelag einen guten Nährboden für Karies. Durch eine zuckerhaltige Ernährung entstehen - durch den Prozess der Verdauung von Zucker im Mundraum - Säuren; diese Säurebildung der Bakterien schädigt die harte Oberflächenschicht des Zahns, den Zahnschmelz. Eine schlechte Zahnpflege ist demnach ein bedeutender Risikofaktor für Karies. Entfernt man den Zahnbelag bzw. den Plaque wird gleichzeitig die Voraussetzung zerstört, dass eine stoffwechselbedingte Säurebildung der Bakterien stattfindet und Karies entstehen kann. Mit der Zeit bilden sich Löcher, welche anfänglich als kleine braune Flecken auf den Zähnen erkannt werden. Diese Verfärbungen weisen auf Karies in der äußersten Oberfläche des Zahns hin und bereitet noch keine Beschwerden. Erst wenn ein Kariesbefall auf dem Zahnbein (Dentin), welches sich unter dem Zahnschmelz befindet, besteht, kommt es zu Zahnschmerzen. Bleibt Karies unbehandelt, werden die Löcher im Zahn immer größer und können sogar den gesamten Zahn zerstören.

Wie lässt sich Karies vorbeugen?

Durch regelmäßiges Zähneputzen und den Verzicht (bzw. eingeschränkten Verzehr) von zuckerhaltigen Speisen sowie Getränke kann Karies vorgebeugt werden: Der entstehende Zahnbelag wird dadurch regelmäßig entfernt und durch den Verzicht auf Zucker wird den Bakterien ihre Nahrungsquelle genommen.

Vorbeugende Maßnahmen im Überblick sind:

  • viel Flüssigkeit trinken (das wirkt sich positiv auf die Speichelbildung aus)
  • selten zuckerhaltige sowie säurehaltige Getränke
  • mindestens zweimal täglich Zähne putzen, insbesondere vor dem Schlafengehen ist eine gründliche Zahnpflege wichtig
  • Verwendung von Zahnseide und Mundspülungen
  • unmittelbar nach den Mahlzeiten sollte auf das Zähneputzen verzichtet werden, da dadurch das Zahnschmelz angegriffen wird – es empfiehlt sich, mindestens eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen abzuwarten
  • eine regelmäßige Fluoridisierung ist für die Zähne wichtig und in Form von Gels oder Zahnpasten anzuwenden
  • zweimal im Jahr wird zu einer Vorsorge-Untersuchung beim Zahnarzt geraten – je früher Karies nämlich entdeckt wird, desto besser ist Prognose einer Behandlung

Behandlung von Karies

Ein Zahnarztbesuch wird für die meisten Patienten als eher unangenehm empfunden, vorallem wenn der Zahnarzt bohren muss. Sofern der betroffene Zahn zu stark von Karies befallen ist, muss der behandelnde Zahnarzt den Zahn zunächst an der Stelle aufbohren und Karies entfernen. Im Anschluss daran wird der Zahn mit einer Füllung verschlossen. Als Füllungsmaterial können Kunststoff, verschiedene Keramiken, Metalllegierungen (zum Beispiel aus Gold) und Amalgam gewählt werden. Je nach Füllungsmaterial variieren sowohl Optik als auch der Kostenfaktor

Neue Methoden Karies zu behandeln

Ein neues Verfahren macht die Behandlung von Karies auch ohne Bohren und Füllung möglich: In frühen Stadien von Karies, sprich bei nur hellen, bräunlichen Verfärbungen des Zahns, die nur auf die Zahnoberfläche begrenzt ist und noch nicht tiefer eingedrungen ist, kann auch eine Behandlung mit Fluorid-Lack helfen. Die Kosten werden allerdings bislang noch nicht von den Krankenkassen finanziert. Auch mangelt es bisher an Langzeitstudien, sodass man nicht abschätzen kann, die neue Methode Langzeiterfolge mit sich bringt. Darüber hinaus gibt es auch sogenannte mikro-invasive Methoden, bei denen flüssiger Kunststoff die Poren des Zahns wieder verschließt und Bohren überflüssig machen soll. Besonders an Stellen, die sonst eher schwer zugänglich sind, soll sich dieses Verfahren gut eignen. Auch hierbei sind Langzeitergebnisse vergleichen mit der klassischen Füllungstherapie und zuvor durchgeführtem Bohren noch nicht bekannt.

Die Eckpfeiler der Kariesvorsorge verhindern eine Behandlung

Karies? Muss nicht sein. Eine gute Mundhygiene und selten eingenommene zuckerhaltige Speisen sowie Getränke und ein regelmäßiger Besuch zur Kontrolle beim Zahnarzt können vorbeugen. Zu empfehlen ist auch eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung. Denn die zahnärztliche Prävention unter dem Motto „vorbeugen ist besser als heilen“ ist immer noch am optimalsten.

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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