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Zahnersatz – Was zahlt die Kasse und was nicht?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 16. September 2015

Fehlende oder nicht intakte Zähne zu ersetzen kann teuer werden. Die Kosten für einen Zahnersatz sind hierbei sehr unterschiedlich und werden durch die jeweilige Materialwahl bestimmt. Was wird von der Krankenkasse erstattet? Gibt es eine optimale Versicherung? Kostenfalle Zahnersatz. Das muss nicht sein!

Zahnersatz als Sammelbegriff

Die Bezeichnung Zahnersatz ist ein Sammelbegriff und umfasst den Ersatz fehlender natürlicher Zähne, der eingeteilt wird in drei Arten:

  • festsitzender Zahnersatz
  • herausnehmbarer Zahnersatz
  • kombinierter Zahnersatz

Zum festsitzenden Zahnersatz zählen Zahnkronen, Teilkronen und Zahnbrücken. Ein herausnehmbarer Zahnersatz sind totale Prothesen sowie Teilprothesen, der kombinierte Zahnersatz besteht aus einem fest einzementierten Teil und einem herausnehmbaren Teil.

Die Art des Zahnersatzes ist von der Situation der Mundhöhle sowie vom Patientenwunsch abhängig. Aus dem Grund kann nicht pauschalisiert werden, ob ein fester oder abnehmbarer Zahnersatz besser ist.

Auch bei der Wahl des Materials kommen unterschiedliche Werkstoffe zum Einsatz:

  • Gold
  • Keramik
  • Metall-Legierungen
  • Zirkon

Welcher Zahnersatz passt zu mir? Worauf sollte ich achten? Welche Kosten kommen auf mich zu? Wenn die Diagnose Zahnersatz lautet, sind die Patienten mit vielen derartigen Fragen konfrontiert. Denn Zahnersatz wird nötig, wenn Ihnen beispielsweise ein Zahn gezogen wurde oder Sie bereits mehrere Lücken in Ihrem Gebiss haben. Ein voll funktionierendes Gebiss ist wichtig für die Kaufunktion und Aussprache. Weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit können unter anderem sein, dass sich das Kiefergelenk so stark verändert und dadurch Schmerzen in Kopf und Halsmuskulatur entstehen können. Durch das Füllen der Zahnlücke im Gebiss mittels Zahnersatz übernimmt der „neue Zahn“ die volle Funktion des alten natürlichen Zahns.

Der Wunsch beim Zahnersatz: Ganz natürlich und möglichst echt sollten die dritten Zähne ausschauen. Besonders schnell kann Zahnersatz zur Kostenfalle werden: Unterschiedliche Arten von Zahnersatz und verschiedene Materialien bestimmen den Preis.

Zahnersatz Kosten

Die Kosten können - abhängig von der Versorgungsart - sehr stark variieren. Im Jahr 2005 ist der sogenannte Festschuss eingeführt worden; ein festgelegter Betrag, den die Krankenkasse übernimmt. Der Anteil, den der Patient selbst bezahlen muss, ist seit dem stark angestiegen. Aus einer Umfrage aus dem Jahr 2013 geht hervor, dass jeder Deutsche im Schnitt etwa 1286 Euro für seinen Zahnersatz dazu gezahlt hat. Die Tendenz ist steigend; häufig wird der Vergleich zu einem Kleinwagen gestellt. Aus diesem Grund ist es ratsam, sich von Vorneherein über Behandlungsmöglichkeiten und eventuelle Sparmaßnahmen zu informieren. Der Festzuschuss der Krankenkasse beläuft sich in der Regel ungefähr auf die Hälfte der Zahnersatz Kosten der Regelversorgung und kann je nach Pflege des Bonusheftes sogar auf 65 Prozent erhöht werden. Das heißt: Einmal pro Jahr zur Zahnarztkontrolle und das Führen eines lückenlosen Bonusheftes über 10 Jahre lang.

Trotz allem wird eine Rechnung für eine Krone, eine Brücke oder ein Implantat von der Krankenkasse nur zu einem kleinen Teil abgedeckt. Aus einer sehr guten Zahnzusatzversicherung können etwa 2300 Euro erhalten werden, wenn die Kosten auf ein Implantat auf 3000 Euro belaufen. Daher kann es sinnvoll sein, eine private Zahnzusatzversicherung abzuschließen.

Private Zahnzusatzversicherung

Eine private Zahnzusatzversicherung kann helfen, Kosten zu tragen, die sich der Patient möglicherweise nicht hätte leisten können. In Deutschland läuft jeder achte Mensch mit Zahnlücken herum, weil ihm die finanziellen Mittel für einen Zahnersatz fehlen und der Zuschuss der Krankenkasse oftmals nicht ausreicht. Eine leistungsstarke private Zusatzversicherung kann die Lösung sein.

Bei einem Antrag auf eine Zahnzusatzversicherung werden Fragen seitens des Versicherers an den Kunden zum Gebiss gestellt. Hierbei ist es wichtig, alle Angaben richtig, das heißt wahrheitsgemäß zu beantworten. Der Versicherer möchte zum Beispiel über fehlende oder noch nicht ersetzte Zähne in Kenntnis gesetzt werden. Sofern absichtlich Falschaussagen gemacht werden und zum Beispiel Diagnosen, die schon fest standen, beim Vertragsabschluss verschwiegen werden, muss der Versicherer nicht zahlen und kann sogar den Vertrag rückgängig machen. Für bereits laufende Behandlungen muss der Versicherer ebenfalls nicht bezahlen, weswegen eine Zusatzversicherung abschlossen werden sollte, wenn noch keine gesundheitlichen Beschwerden vorliegen. Zu Beginn eines abgeschlossenen Vertrags gelten meist acht Monate Wartezeit, sprich in diesem Zeitraum werden keine Zahnersatzkosten von der Zusatzversicherung übernommen. Zusätzlich werden oftmals die Leistungen auf drei bis fünf Jahre beschränkt.

Die Stiftung Warentest bewertete im Jahr 2012 insgesamt 147 Zahnzusatzversicherungen, 33 von ihnen erhielten die Note „sehr gut“. Zu den günstigsten Anbietern gehören Hanse Merkur, Central, DKV und HUK Coburg. Der Trend zur privaten Vorsorge nimmt stetig zu: Ende 2012 hatten 13,6 Millionen Menschen eine private Zahnzusatzversicherung abgeschlossen. Die Leistungen einer privaten Zusatzversicherung umfassen hierbei nicht nur die Zahnersatzkosten, sondern auch unter anderem eine Zahnprophylaxe mit professioneller Zahnreinigung, eine professionelle Zahnbehandlung und eine Kostenübernahme für eine Kieferorthopädie.

Kostenfalle Zahnersatz

Kostenfalle Zahnersatz? Das muss nicht sein! Denn mit einer privaten Zusatzversicherung können die Rechnungen zukünftiger Zahnschäden (allerdings keiner bestehenden Zahnschäden!) erstattet werden, ohne dabei einen persönlichen finanziellen Ruin befürchten zu müssen. Besonders in jungen Jahren, wo noch keine Vorerkrankungen existieren und keine fehlenden Zähne vorliegen, ist es sinnvoll, einen frühzeitigen Abschluss einer Zusatzversicherung durchzuführen. Wer in eine private Vorsorge investiert, kann von den Leistungen der Zusatzversicherung profitieren!

 

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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