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Mantras - Wie Sie Worte der Kraft für sich nutzen können

Kommentar schreiben Aktualisiert am 16. Oktober 2017

Mantras sind heilige Silben, Worte oder Verse. Sie reinigen den Geist von negativem Denken und erfüllen ihn mit positiver Kraft. Das geschieht durch ständiges Wiederholen des Mantras. Worte sind Energie. Wenn wir pausenlos denken, dass etwas schiefgeht, beschwören wir den Misserfolg förmlich herauf. Wenn wir mit einer positiven Erwartungshaltung in den Tag gehen, wird er uns schon eher Gutes bescheren. Mantras sind allerdings mehr als positives Denken. Die uralten Silben und Worte haben spirituelle Kraft. Sie wurden früher nur vom religiösen Lehrer an den Schüler weitergegeben. Heute findet man sie auf YouTube. Das ist gut so, da das richtige Aussprechen und Betonen Voraussetzung für die spirituelle Wirkung ist. Erfahren Sie hier, woher Mantras kommen, was sie bewirken und wie Sie Mantras für sich nutzen können.

Was bedeutet Mantra?

Das Wort Mantra wie auch viele Mantras selbst kommen aus dem Sanskrit, der altindischen Sprache. Am Ältesten sind die Veden, eine Sammlung religiöser Schriften des Hinduismus. Das Sanskritwort Mantram besteht aus zwei Wortsilben: Manas heißt Geist. Tram bedeutet Schutz, trajate befreiend. Sinn eines Mantras ist demnach den Geist zu schützen und zu befreien.

Was ist ein Mantra?

Ein Mantra ist spirituelle Energie in Form von Klang. Ist der Geist mit einem Mantra beschäftigt, haben andere Gedanken keinen Raum und keinen Einfluss. Das Mantra durchdringt mit seiner Schwingung nicht nur den Geist. Es lädt den Meditierenden mit positiver Kraft auf, auch seelisch und körperlich. Mantras dienen der Transformation von Negativität auf allen Ebenen. Sie stellen einen heilsamen Gegenpol zu dem inneren und äußeren Geplapper des Alltags dar. Sie beschreiben z.B. eine positive Eigenschaft, die entwickelt werden soll, oder einen Götternamen, der mit bestimmten Qualitäten verknüpft ist.

Was bewirken Mantras?

Alles ist Energie. Auch Worte. Geistiger Input prägt das Denken, Fühlen und Handeln. Mantras prägen es konstruktiv. Sie schaffen eine geistige Auszeit. Sie erweitern das Bewusstsein über die alltägliche Wahrnehmung hinaus. Mantras öffnen das Herz, wecken Liebe und Mitgefühl sich selbst und anderen gegenüber. Mantras klären den Geist. Sie stärken die Konzentrationskraft auf das Wesentliche. Es wird weniger Energie und Zeit mit Grübeleien, Vergangenheit und Zukunft verschwendet. Stattdessen landet man im Moment. Mantras sind keine geistige Ablenkung oder Beschäftigungstherapie. Sie sind eine spirituelle Praxis. Mantras werden täglich rezitiert, um nachhaltig Wirkung zu zeigen, möglichst morgens zur gleichen Zeit. In einer schwierigen oder stressigen Situation genügen dann wenige Minuten, in denen man sich auf das Wort oder die Silbe konzentriert. Und schon ist man wieder klar und gelassener.

Woher kommen Mantras?

Mantras gehören zur spirituellen Praxis im Hinduismus, Buddhismus und Yoga. Sie werden während religiöser Zeremonien, der Meditation und im Gebet rezitiert. Besonders im tibetischen Buddhismus spielen Mantras eine wichtige Rolle. Berühmte Mantras sind allgemein bekannt und werden von Millionen von Menschen gesprochen. Im Hinduismus und Buddhismus ist es zusätzlich üblich, dass der Meister dem Schüler in einer Einweihungszeremonie sein Mantra mitteilt, mit dem er übt und das von ihm geheim gehalten wird.

Gibt es auch bei uns Mantras?

Im Christentum können das Vater unser und der Rosenkranz als Mantras betrachtet werden. Auch sie werden durch häufige Wiederholungen zur spirituellen Kraft. In der orthodoxen Kirche wird das Jesusgebet praktiziert. Wiederholt wird der Name Jesus Christus, ergänzt durch "erbarme dich meiner" oder "steh mir bei". Im stillen Gebet (Kontemplation) kann ein zweisilbiges Wort, z.B. Jesus, im Atemrhythmus wiederholt werden. Manche Klöster bieten in Deutschland Kurse in Kontemplation und dem Jesusgebet an. Im Judentum werden Psalme als Mantras verwendet.

Welche bekannten Mantras gibt es?

Das bekannteste Mantra ist Om oder AUM. Om gilt als allumfassender Urklang. Das wichtigste Mantra im tibetischen Buddhismus ist Om mani padme hum. Es fördert das allumfassende Mitgefühl für alle Wesen. Om namah Shivaya dient im Hinduismus der Verehrung des Gottes Shiva. Im Christentum sind Jesus, Halleluja, Kyrie eleison, Amen und der Rosenkranz bekannte Mantras.

Wo lernt man Mantras?

Mantras und ihre Bedeutung, Aussprache und Verwendung erlernen Sie in spirituellen Zentren und Klöstern. Sie finden sie auch in Büchern, auf CDs und bei YouTube.

Wie werden Mantras rezitiert

Mantras können gesprochen, gechantet (gesungen), geflüstert oder in Gedanken rezitiert werden, alleine oder in der Gruppe. Die Rezitation in Gedanken soll die größte Wirkung haben. Mantras wirken auch, wenn man sie nur hört.

Wodurch können Mantras noch verstärkt werden?

Für Mantras gibt es Symbole. Die Wirkung kann durch das gleichzeitige Visualisieren des Symbols, einer Farbe oder der Bedeutung des Mantras verstärkt werden.

Wie wirken Mantras auf die Gesundheit?

Der Klang eines Mantras durchdringt das ganze Wesen, d.h. auch den Körper. Je nach Mantra ist er beruhigend oder vitalisierend. Die feine Energie des Klangs soll dunkle, krank machende Kräfte in helle, heilsame wandeln können. Körper, Seele und Geist sind eine Einheit. Die Veränderung auf einer Ebene wirkt sich auf die beiden anderen aus. Destruktives Denken führt zu körperlichen Beschwerden. Geistige Klärung und eine positive mentale Ausrichtung haben auch einen positiven Effekt auf das körperliche Befinden. Zudem gibt es spezielle Gesundheitsmantras und Mantras zur Aktivierung der Energiezentren (Chakras), die in Bezug zu Drüsen und Organen stehen.

Wie läuft eine Mantra-Meditation ab?

Setzen Sie sich aufrecht und entspannt in den Schneidersitz. Wenn das nicht möglich ist, geht auch das Sitzen auf einem Stuhl. Entweder liegt die linke Hand in der rechten oder die Hände sind gefaltet oder sie liegen mit den Handflächen nach oben auf den Oberschenkeln. Wer möchte, kann die Spitzen von Daumen und Zeigefinger aneinanderlegen. Diese Fingerstellung wird Chinmudra genannt. Sie unterstützt die meditative Haltung und die Wirkung des Mantras. Augen schließen, den Atem beobachten, ohne ihn zu beeinflussen. Zum Einstieg übt es sich gut mit einem ein- oder zweisilbigen Mantra, das an den Atem angepasst wird: Om beim Einatmen, Om beim Ausatmen. Jesus, Schalom, Liebe, Frieden oder was Ihnen zusagt oder zu Ihrer religiösen Richtung passt: Erste Silbe beim Einatmen sprechen, zweite Silbe beim Ausatmen. Bei längeren Mantras finden Sie selbst den passenden Atemrhythmus. Mit 5 Minuten beginnen und auf 20 Minuten steigern. Zusätzliche Hilfe bietet eine Meditations- bzw. Gebetskette. Sie verstärkt die Konzentration auf das Rezitieren des Mantras und ist eine andere Form des Zähl-Rhythmus als der Blick auf die Uhr.

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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