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Virusinfektionen: Hand-Fuß-Mund Krankheit

Kommentar schreiben Aktualisiert am 06. Oktober 2016

Die Hand-Fuß-Mund Krankheit gilt als eine hoch ansteckende, aber meist harmlos verlaufende Infektionskrankheit – auch Hand-Fuß-Mund Exanthem oder Falsche Maul-und Klauenseuche genannt. Meist sind Kinder im Kindergartenalter betroffen, aber auch Erwachsene sind gefährdet. Wodurch wird diese Erkrankung verursacht und über welchen Weg übertragen? Wissenswerte Fakten zur Hand-Fuß-Mund Krankheit im folgenden Beitrag.

Hand-Fuß-Mund Krankheit (HFMK) – Was ist das überhaupt?

Die Bezeichnung Hand-Fuß-Mund Krankheit, abgekürzt HFMK, gibt Auskunft darüber, an welchen Körperstellen sich die Krankheitszeichen äußern, nämlich im Mundraum und an Händen und Füßen. Fälschlicherweise wird dieses Krankheitsbild oft auch als Maul-und Klauenseuche bezeichnet, aber die Maul-und Klauenseuche kommt nur bei Rindern, Schafen und Schweinen und nicht bei Menschen vor, weshalb der Krankheitsbegriff in keinem Bezug zur Hand-Fuß-Mund Krankheit steht und höchstens als „Falsche Maul-und Klauenseuche“ umgangssprachlich betitelt werden kann. Besonders betroffen sind kleine Kinder im Kindergartenalter, aber auch Erwachsene können sich mit der Hand-Fuß-Mund Krankheit anstecken. Die Erkrankung tritt ganzjährig, vor allem aber im Spätsommer und Herbst auf.

Die Ursache der Hand-Fuß-Mund Krankheit

Die Hand-Fuß-Mund Krankheit ist eine Infektionskrankheit, die durch Viren verursacht wird. Hierbei handelt es sich um Viren aus der Gruppe der sogenannten Enteroviren, zum Beispiel das Coxsackie A Virus und das Enterovirus.

Welche Symptome treten auf?

Die Hand-Fuß-Mund Krankheit äußert sich zunächst mit grippeartigen Beschwerden: ein verschlechterter Allgemeinzustand mit Leistungsschwäche, Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Appetitlosigkeit und/oder Fieber ist zu beobachten. Einige Tage später, nach Auftreten des Fiebers, kann man im Mundraum rote Flecken feststellen, die als sehr schmerzhaft empfunden werden. Die roten Stellen treten vor allem im Bereich der Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut in Erscheinung und kommen auch um den Mund herum, sprich perioral, vor. Aus den roten Flecken entwickeln sich nach kurzer Zeit kleine Bläschen bzw. oberflächliche Geschwüre, auch als Aphten bezeichnet.

Zeitgleich oder mit einer kleinen Verzögerung kommt es zur Entwicklung eines Ausschlages an Händen und Füßen: viele kleine rote Flecken, die unterschiedlich geformt und groß sind, sind zu beobachten. Der Ausschlag der Hand-Fuß-Mund Krankheit juckt normalerweise nicht, erst nach der Bläschenbildung verspürt man Schmerz und Juckreiz. Besonders betroffen sind Handinnenfläche sowie die Fußsohle. Die Bläschen sondern ein Sekret ab, worin zahlreiche Viren enthalten sind.

Übertragung und Krankheitsverlauf

Die Übertragung der Viren (aus den Bläschen) erfolgt durch direkten Körperkontakt. Auch kann der Betroffene selbst die Viren an den eigenen Körperstellen übertragen, weshalb eine gründliche Handhygiene bei dieser Erkrankung von großer Wichtigkeit ist. Aus diesem Grund können auch Körperstellen wie Gesäß, Genitalbereich, Kniebereich sowie Ellenbogenbereich von der Hand-Fuß-Mund Krankheit betroffen sein. Die größte Ansteckungsgefahr und Übertragungsmöglichkeit besteht in den ersten Tagen nach Auftreten der Krankheitszeichen des Betroffenen: In dieser Zeit vermehren sich die Viren nämlich besonders schnell und können daher auch in großer Zahl an die Umwelt übertragen werden. Die Inkubationszeit, sprich die Zeit von Ansteckung bis hin zum Ausbruch der Erkrankung, beträgt bei der Hand-Fuß-Mund Krankheit etwa zwei bis zehn Tage. Erkrankte Kinder sollten nicht in den Kindergarten- oder in die Schule geschickt werden. Auch ist der Kindergarten oder die Schule zu informieren, wichtig, damit Eltern ihre Kinder besonders beobachten und schon bei dem kleinsten Verdacht direkt zu Hause lassen, um einen epidemischen Krankheitsverlauf vorzubeugen.

Nach etwa sieben bis zehn Tagen klingt die Hand-Fuß-Mund Krankheit in der Regel komplikationslos und ohne Folgen wieder ab. Komplikationen können allerdings bei Neugeborenen, Säuglingen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem entstehen: Die Ausbreitung der Infektion auf innere Organe ist möglich sowie die Entstehung einer Gehirnhautentzündung (Meningitis), da das Coxsackie A Virus auch für eine Sommergrippe oder Gehirnhautentzündung verantwortlich ist. Glücklicherweise treten diese Art von Komplikationen eher selten auf.

Die Hand-Fuß-Mund Krankheit bei Erwachsenen und während der Schwangerschaft

Kommt es zu einer Ansteckung bei Erwachsenen sowie während einer Schwangerschaft treten die Symptome sehr gering auf oder sind erst gar nicht vorhanden – der Krankheitsverlauf wird daher als sehr mild und asymptomatisch beschrieben. Trotz allem besteht Ansteckungsgefahr, weshalb bei einem bestehenden Verdacht der Kontakt zu Kleinkindern gemieden werden sollte, damit diese nicht angesteckt werden. Sind bei einer schwangeren Frau die Symptome einer Hand-Fuß-Mund Krankheit vor oder nach der Geburt zu beobachten, dann ist es möglich, dass sich das Neugeborene mit dem Viruserreger ansteckt. Meistens ist der Verlauf ebenfalls mild und schwerwiegende Komplikationen, wie die Ausbreitung auf andere Organe, eher selten.

Die Behandlung der Hand-Fuß-Mund Krankheit

Prinzipiell ist die Hand-Fuß-Mund Krankheit eine von selbst abheilende Erkrankung, die keinerlei Therapie bedarf bzw. diese auch nicht möglich ist. Die Therapie beschränkt sich lediglich auf die Behandlung der Krankheitszeichen. Folgende Maßnahmen können hier getroffen werden:

  • gegen Schmerzen und Fieber helfen Präparate mit dem Wirkstoff Paracetamol (wichtig: Niemals sollte ein Medikament mit Acetylsalicylsäure - ASS, Aspirin - bei Ihrem Kind verabreicht werden, da dieses Medikament bei Viruserkrankungen schwerwiegende Komplikationen auslösen kann, wie zum Beispiel das Reye-Syndrom)
  • schmerzhafte Bläschen im Mund können durch eine Tinktur oder Spülung gemildert werden
  • ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, da die Gefahr der Austrocknung besteht

Eine Antibiotikagabe ist bei der Hand-Fuß-Mund Krankheit nicht sinnvoll, da es sich hierbei um eine Viruserkrankung handelt und Antibiotika nur gegen Bakterien wirken.

Wie beuge ich am besten vor?

Eine Impfung gegen die Hand-Fuß-Mund Krankheit gibt es leider nicht. Deshalb ist eine gründliche Handhygiene besonders erforderlich, um die hohe Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten. Regelmäßiges Händewaschen, gelegentlich mit Handdesinfektionsmittel, ist durchzuführen und auch Türklinken und sanitäre Anlagen sollten, während eines akuten Krankheitsfalles innerhalb der Familie, zu Hause mit Viren abtötenden Reinigungsmitteln gereinigt werden. Fazit: Je gründlicher die Hygiene, desto wirkungsvoller wird die Ausbreitung der Hand-Fuß-Mund Krankheit verhindert.

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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