Aciclovir
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Wissenswertes zu Aciclovir
****Lippenherpes ist lästig und schmerzhaft. Beim Auftragen von Aciclovir Creme werden die Herpesviren sofort in ihrer Vermehrung gehemmt. Der Ausbruch wird verhindert oder die Ausbreitung stark reduziert.
Aciclovir wird auch bei Herpes Zoster (Gürtelrose) eingesetzt. Der Wirkstoff dringt in das Erbgut des Virus ein und verhindert seine weitere Vermehrung. Da diese Wirkung nur mit Hilfe eines viruseigenen Enzyms möglich ist, bleiben gesunde Zellen von dem Präparat unbeschadet und Nebenwirkungen sind selten. Wer schon einmal einen Lippenherpes hatte, muss jederzeit mit einem Rezidiv rechnen. In dem Fall gehört Aciclovir in die Hausapotheke und Handtasche. Je früher die Creme aufgetragen wird, umso besser kann die Entwicklung der Fieberbläschen im Keim erstickt werden. Immerhin tragen ca. 85 % der Erwachsenen Antikörper gegen das Herpesvirus in sich. Das heißt, dass sie schon einmal in Kontakt mit dem Krankheitserreger gekommen sind und die Bläschen immer wieder auftreten können.
Wie entsteht Lippenherpes?
Der Herpesvirus gelangt über kleinste Haut- oder Schleimhautverletzungen in den Körper. Er vermehrt sich in den Zellen der Hautoberfläche und es entstehen die Fieberbläschen. Die Erstinfektion verläuft meist ohne Symptome. Der Virus bleibt lebenslang im Körper, was als persistierende Infektion bezeichnet wird. Er gelangt über die Nervenfasern zu den Ganglien (Knoten aus Nervenzellkörpern) im Rückenmark. Dort ruht er solange, bis ein äußeres oder inneres Geschehen seine Reaktivierung auslöst. Er bewegt sich über die Nervenfasern zurück an die Haut- bzw. Schleimhautoberfläche und vermehrt sich. Die Mundpartie ist deshalb so prädestiniert, weil sich dort ein hohes Maß an sensorischen Nerven befindet. Sensorisch heißt Nerven, die Empfindungen und Wahrnehmungen an das Gehirn melden. Diese starke Innervierung macht die Mundpartie so anfällig für den Virus-Befall.
Wie wird er übertragen?
Lippenherpes wird durch Schmierinfektion übertragen, d.h. durch den direkten Kontakt von einer Person auf die andere. Die Viren befinden sich in der Bläschenflüssigkeit und gelangen auch in den Speichel, so dass Küssen eine häufige Infektionsquelle darstellt. Über eine kurze Entfernung ist auch die Übertragung durch die Luft beim Sprechen oder Niesen möglich. Gelangt Bläschenflüssigkeit an die Finger und diese berühren den Mund eines anderen, kann das Virus übertragen werden. Herpes-Viren können außerhalb des Körpers bis zu zwei Tage überleben. Deshalb ist eine Ansteckung auch durch Besteck, Gläser, Handtücher oder andere infizierte Materialien möglich.
Was sind die Ursachen für eine Reaktivierung des Virus?
Häufige Auslöser sind Infektionskrankheiten, Fieber, seelische Belastungen, wie Stress, Trauer, Ängste, Überforderung, starke Sonneneinstrahlung, hormonelle Umstellungen (Menstruation, Schwangerschaft) und Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken.
Wie wirkt Aciclovir gegen Lippenherpes?
Viren bestehen lediglich aus ihrem Ergbut und einer Hülle. Für ihre Vermehrung brauchen sie eine Wirtszelle. Herpes-Viren enthalten ein Enzym, die Thymidinkinase, die ihre schnelle Vermehrung sicherstellt. Aciclovir kann erst nach einer chemischen Veränderung wirksam werden. Dafür sorgen das Enzym des Virus und zwei körpereigene Enzyme. In dieser wirksamen Form wird Aciclovir in das Erbgut des Virus eingebaut, ähnlich eines trojanischen Pferds. Das Erbgut des Virus kann ab diesem Moment nicht mehr vervielfältigt werden. Die Produktionskette in der Vermehrung ist abgebrochen.
Da Viren im Gegensatz zu Bakterien keinen eigenen Stoffwechsel haben, können sie nicht durch Antibiotika vernichtet werden. Daher ist es derzeit nur möglich, die Vervielfältigung ihres Erbguts zu stoppen. Aciclovir zählt deshalb zu den Virostatika.
Wie wird Aciclovir angewendet?
Die Creme sollte sofort bei den ersten Anzeichen, wie leichtes Brennen, Kribbeln oder Spannungsgefühl aufgetragen werden. Die Behandlung wird alle vier Stunden wiederholt, auch wenn die Bläschen schon aufgetreten sind, um eine weitere Vermehrung des Virus zu stoppen. Vor und nach dem Auftragen Hände waschen! Eine hygienische Alternative stellt das Auftragen mit Hilfe eines Wattestäbchens dar. Bei einer schweren Störung der körpereigenen Immunabwehr oder vorgeschädigter Haut bei Neurodermitis sollte der Arzt entscheiden, ob die innere Anwendung mit Aciclovir Tabletten notwendig ist.
Kontraindikationen: Wann darf Aciclovir nicht angewendet werden?
Bei allergischen Reaktionen gegen Aciclovir, Valaciclovir oder einem sonstigen Bestandteil des Präparats, darf Aciclovir nicht angewendet werden. In der Schwangerschaft sollte die Anwendung mit dem Arzt abgesprochen werden. In der Stillzeit ist die Anwendung möglich, allerdings sollte das Baby nicht in Kontakt mit den betroffenen Stellen kommen.
Welche Nebenwirkungen sind bei Aciclovir bekannt?
Gelegentlich können vorübergehendes Brennen oder Stechen auf den behandelten Hautabschnitten, Eintrocknung und Abschuppung auf der behandelten Haut und Juckreiz auftreten. Selten kommt es zu allergischen Hautreaktionen. Sehr selten sind Überempfindlichkeiten vom Soforttyp mit Schwellung der Haut und Schleimhaut, Schluck- und Atembeschwerden und Nesselsucht möglich.
Welche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich?
Bei der äußerlichen Anwendung von Aciclovir sind keine Wechselwirkungen bekannt.
Wie kann man der Übertragung und einem erneuten Lippenherpes vorbeugen?
Die Flüssigkeit in den Bläschen ist hochinfektiös. Auf keinen Fall die Bläschen aufstechen! Wenn die Flüssigkeit an den Händen ist, kann der Virus auf andere Haut- und Schleimhautstellen bei sich selbst und anderen übertragen werden. Nicht an den Nägeln kauen, die Augen reiben oder Kontaktlinsen mit dem Speichel in die Augen einsetzen. Besondere Vorsicht gegenüber Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen walten lassen. Kein Küssen, kein Oralsex!
Die beste Vorbeugung gegen die Reaktivierung der Herpesviren sind ein guter Sonnenschutz, z.B. Sun-Blocker mit hohem Lichtschutzfaktor für die Lippen, und ein intaktes Immunsystem durch vitalstoffreiche Ernährung, Sport und ausreichend Schlaf. In Belastungsphasen kann auch mit Nahrungsergänzungsmitteln nachgeholfen werden, wie Vitamin A, C und E, Zink und Selen.