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Beruhigungstee

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Wissenswertes zu Beruhigungstee

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Der moderne Alltag verlangt jedem Menschen viel ab: Im Beruf muss man funktionieren, als Eltern Geduld und starke Nerven bewahren, für den Partner oder die Partnerin, vielleicht auch für die alten Eltern da sein – und dann gibt es darüber hinaus vielleicht auch noch Probleme wie Geldsorgen, Beziehungskrisen oder berufliche Schwierigkeiten, die gemeistert werden wollen.

Kein Wunder, dass sich bei vielen nervöse Beschwerden einstellen: das Gefühl der Überforderung, Anspannung, Gereiztheit und Schlafprobleme, oft zusammen mit stressbedingten Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindel.

Dabei sind starke Nerven, ausreichend Schlaf und regelmäßige Erholungsphasen enorm wichtig für eine gute Gesundheit. Wer sich jedoch dauerhaften alltäglichen Belastungen ausgesetzt sieht, spürt sein Nervenkostüm immer dünner werden, und der so dringend benötigte Schlaf will sich abends nicht einstellen. Dauern die Belastungen zu lange an, kann sich der Stress letztlich auch in unterschiedlichen körperlichen Beschwerden und Erkrankungen bemerkbar machen, etwa Herz-Kreislauferkrankungen oder Entzündungen im Magen-Darm-Bereich.

Beruhigungstees aus der Apotheke als sanfte und dennoch hochwirksame natürliche Arznei können helfen, im Alltag zur Ruhe zu kommen und abends ausreichend zu entspannen. Sie enthalten ausschließlich Heilpflanzenextrakte und machen daher auch bei langfristiger Anwendung nicht abhängig. Regelmäßig getrunken, können die Tees nervöse Zustände deutlich lindern und Einschlafstörungen beseitigen. Die natürlichen Inhaltsstoffe wirken beruhigend und ausgleichend auf den gesamten Organismus, zudem wirkt schon die Wärme des Tees im Körper entspannend. Außerdem schafft man sich, indem man sich abends einen Beruhigungstee zubereitet, ein schönes Ritual, das bereits harmonisierend wirkt, noch bevor man den Tee zu sich nimmt. Viele Experten sind überzeugt, dass der Organismus dann schon bei der Zubereitung auf „Entspannung“ umschaltet.

In der Apotheke gibt es eine Vielzahl von rezeptfrei erhältlichen Beruhigungs-, Schlaf- und Nerventees von unterschiedlichen Herstellern. Eine breite Auswahl bietet z.B. der Hersteller Bad Heilbrunner mit Kopf-Entspannungstee, Beruhigungstee, Schlaf- und Nerventee, Anti-Stress-Tee, Johanniskraut-Tee und Melissen-Tee. Viele der Tees enthalten unterschiedliche Kombinationen von Baldrian, Hopfen, Melisse, Johanniskraut, Passionsblume und Lavendel. Für einen angenehmen Geschmack werden sie zusätzlich mit aromatischen Kräutermischungen angereichert. 

Welcher Tee für welche Beschwerden am besten geeignet ist, lässt sich meist mit ein wenig Ausprobieren herausfinden. Im Zweifelsfall berät der Apotheker über die richtige Zusammensetzung.

Die häufigsten Wirkstoffe in Beruhigungstees

Baldrian bzw. Baldrianwurzel-Extrakt findet sich in fast allen Beruhigungstee-Mischungen. Die Inhaltsstoffe hemmen bestimmte Botenstoffe im zentralen Nervensystem und wirken daher beruhigend, angstlösend und entspannend auf den Organismus, sodass in der Folge auch das Ein- und Durchschlafen wieder erleichtert wird. Als mildes Schlafmittel ist Baldrian schon allein deshalb beliebt, weil – im Gegensatz zur Anwendung chemischer Schlafmittel – die Anwendung von Baldrian normalerweise nicht zu einer Tagesmüdigkeit führt. Dabei sollte allerdings beachtet werden, dass Baldrian alleine nicht schon nach der ersten Einnahme wirkt, sondern meist über etwa ein bis zwei Wochen eingenommen werden muss, bis seine Wirkung spürbar und nachhaltig einsetzt.

Beim Hopfen kommen die arzneilich wirksamen Hopfenzapfen der weiblichen Blüten zum Einsatz. Ihre Inhaltsstoffe wirken nachweislich beruhigend und verbessern den Schlaf, indem sie an verschiedenen Stellen im Körper, die den Schlaf-Wach-Rhythmus steuern, „andocken“. Eine Kombination aus Hopfen und Baldrian intensiviert die beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Ebenso wie beim Baldrian setzt auch die Wirkung des Hopfens nicht sofort, sondern normalerweise erst nach zwei bis vier Wochen ein.

Vor allem den Blättern der Melisse werden im menschlichen Körper mehrere Effekte zugeschrieben: Zum einen wirkt Melisse beruhigend und angstlösend und hilft dadurch auch beim Einschlafen, gleichzeitig entspannt die Pflanze die Darmmuskulatur und ist damit in der Lage, Symptome wie Blähungen und Völlegefühl zu lindern und den gesamten Darm fühlbar zu harmonisieren.

Johanniskraut ist bekannt für seinen stimmungsaufhellenden, angstlösenden und beruhigenden Effekt. Als pflanzliches Arzneimittel gegen leichte bis mittelschwere Depressionen ist Johanniskraut auch bei Schulmedizinern anerkannt. Johanniskraut in Beruhigungstees bringt normalerweise keine unerwünschten Neben- und Wechselwirkungen mit sich. Dennoch sollte die Anwendung vorab mit dem Arzt besprochen werden, da das Kraut unter bestimmten Umständen die Wirkung anderer Arzneimittel abschwächen bzw. verändern kann. Schwangeren und stillenden Frauen raten einige Experten von der Einnahme Johanniskraut-haltiger Arzneimittel ab.

Auch Extrakte aus dem Kraut der Passionsblume wirken nachweislich beruhigend und angstlösend. 

Die Anwendung von Tees mit Kombinationen aus Baldrian, Hopfen, Melisse, Johanniskraut, Passionsblume und Lavendel ist zur nachhaltigen Beruhigung sinnvoll. All diese Kräuter haben ähnliche Eigenschaften und verstärken sich dadurch gegenseitig, greifen jedoch an unterschiedlichen Punkten im Körper an und wirken daher besonders umfassend.

Hinweise zur Anwendung von Beruhigungstee

Im Allgemeinen sind die Beruhigungstees aus der Apotheke sehr gut verträglich und weitgehend frei von Nebenwirkungen. Sehr selten kann es unter der Anwendung zu leichten Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen kommen. Gelegentlich sind auch allergische Reaktionen wie Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz und Verengung der Atemwege möglich.

Baldrianhaltige Tees sollten nicht zusammen mit anderen Beruhigungs- oder Schlafmitteln und auch nicht mit alkoholischen Getränken eingenommen werden, da die Wirkung sich dann gegenseitig verstärkt. Vor Operationen sollten Zubereitungen mit Baldrianwurzel rechtzeitig abgesetzt werden, weil sie möglicherweise die Wirkung von Narkosemitteln beeinflussen.

Während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollte Baldrian nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden. Dasselbe gilt für Kinder unter 12 Jahren.

Unter der Einnahme von Baldrian kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt werden, vor allem im Zusammenwirken mit Alkohol.

Beruhigungstees ersetzen keine ursächliche Behandlung von anhaltenden nervösen Beschwerden und Schlafstörungen. Wenn sich die Beschwerden auch unter der längerfristigen Anwendung eines Beruhigungstees nicht bessern, sollte ein Arzt konsultiert werden.