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Bei Diabetes Typ 2 ist ausreichend Insulin vorhanden, aber die Zellen aus dem Gewebe nehmen nicht genug Zucker auf. In beiden Fällen ist eine rechtzeitige und konsequente Einstellung des Blutzuckerspiegels notwendig, um Folgeschäden, besonders für die Gefäße, Augen und Nieren zu verhindern. Neben der Aufnahme von Insulin durch Spritzen oder orale Anti-Diabetika sind eine gesunde Ernährung und beim Diabetes Typ 2 zudem Bewegung und Gewichtsabnahme unausweichlich, um Spätschäden der Erkrankung vorzubeugen.
Der Zuckerstoffwechsel
Glukose kommt über die Nahrung in den Körper und damit ins Blut. Damit der Blutzuckerspiegel nach dem Essen konstant bleibt, wird von der Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin ausgeschüttet. Es besetzt eine Andockstelle (Rezeptor) an den Zellen im Körper und öffnet sie dafür, die Glukose aufzunehmen. Ohne Insulin kann der Zucker nicht aus dem Blut in die Zellen gelangen. Als Folge bleibt der Blutzuckerspiegel bei Insulinmangel erhöht. Gleichzeitig fehlt den Körperzellen der Zucker als Energielieferant. Das betrifft vor allem die Zellen des Gehirns und der Muskeln, die den höchsten Bedarf haben.
Diabetes Typ 1 und 2 und Sonderformen
Beim Diabetes Typ 1 werden die Insulin-bildendenden Zellen der Bauchspeicheldrüse aufgrund einer Fehlfunktion des Immunsystems zunehmend zerstört. Die Krankheit zeigt sich, wenn 80 % der Zellen abgebaut sind. Der Diabetes Typ 1 betrifft 5 % der Diabetes-Patienten. Er beginnt in der Kindheit oder Jugend.
Der Diabetes Typ 2 wurde früher Altersdiabetes genannt, betrifft heute aber auch schon jüngere Menschen und sogar Kinder. Hauptursache ist Übergewicht. Insulin wird zwar ausreichend ausgeschüttet. Die Zellen reagieren aber nicht genügend auf das Hormon. Es bildet sich eine Insulinresistenz. Diabetes Typ 2 bleibt lange unbemerkt und wird oft erst bei Routineuntersuchungen entdeckt, wenn schon Spätschäden aufgetreten sind.
LADA (latent autoimmune diabetes with adult onset) ist eine Sonderform des Typ 1 Diabetes. Er tritt erst im Erwachsenenalter nach dem 25. Lebensjahr auf. Es gibt keine familiäre Diabetesbelastung und der Betroffene ist im Vergleich zu den 80 % der Diabetes Typ 2-Patienten nicht übergewichtig.
Die Sonderform MODY (maturity onset diabetes of the young) beruht auf einem erblich bedingten Defekt der Bauchspeicheldrüsenzellen, die Insulin produzieren. Sie betrifft ca. 1 % der Erkrankten und tritt vor dem 25. Lebensjahr bei normalgewichtigen Menschen auf.
Ursachen
Beim Diabetes Typ 1 geht man von einer erblich bedingten Autoimmunerkrankung aus, die durch zusätzliche Faktoren, z.B. eine Infektion durch Mumps- oder Rötelnviren ausgelöst wird. Auch Giftstoffe und Chemikalien werden als Auslösefaktoren diskutiert. Ist nur ein Elternteil erkrankt, liegt die Wahrscheinlichkeit der Vererbung bei 2,5 bis 5 %, sind beide Elternteile betroffen, bei ca. 20 %.
Ursache des Diabetes Typ 2 ist eine durchgehend zu hohe Nahrungs- und damit auch Kohlenhydrataufnahme, die zu Traubenzucker (Glukose) abgebaut wird. Der Blutzuckerspiegel ist permanent stark erhöht. Entsprechend wird sehr viel Insulin ausgeschüttet, das an den Körperzellen andockt, damit sie die Glukose aufnehmen. Da ihre Aufnahmebereitschaft auf ihren Energiebedarf begrenzt ist, reagieren sie auf die übermäßige Menge Insulin, indem sie ihre Andockstellen verringern. D.h., dass das Insulin entsprechend zur Nahrungsaufnahme vorhanden ist, von den Zellen aber trotzdem nur so viel Zucker aufgenommen wird, wie sie brauchen. Der Blutzuckerspiegel bleibt erhöht. Als Folge arbeitet die Bauchspeicheldrüse auf Hochtouren, produziert immer mehr Insulin, bis sie sich erschöpft und nur noch zu einer geringen Produktion des Hormons fähig ist. Neben der Insulinresistenz besteht auch hier eine genetische Komponente. Bei Kindern von einem Diabetes-Typ-2-erkrankten Elternteil besteht die Wahrscheinlichkeit von bis zu 50 %, selbst Diabetes zu bekommen.
Diabetes-Typ-2-Erkrankte leiden meist unter dem sogenannten metabolischen Syndrom. Dazu gehören neben dem Diabetes ein starkes Übergewicht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen.
Weitere Ursachen für Diabetes sind andere Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, z.B. eine Entzündung, Tumore und Mukoviszidose. Auch eine Schwangerschaft kann einen vorübergehenden Diabetes auslösen.
Symptome
Während die Erkrankung beim Typ 2 meist erst erkannt wird, wenn sie schon Spätschäden verursacht habt, zeigen sich bei dem Typ 1 Müdigkeit, Abgeschlagenheit, starker Durst, Heißhunger, vermehrtes Wasserlassen, Juckreiz und erhöhte Infektanfälligkeit. Die Symptome sind wesentlich ausgeprägter als beim Typ 2. Es kann bei zu hoher Insulinzufuhr zu Unterzuckerung, bei einem zu hohen Blutzuckerspiegel zu einem diabetischen Koma kommen.
Diagnose
Diabetes kann durch einen Urin- und Bluttest festgestellt werden.
Therapie
Um Folgeerkrankungen und Spätfolgen zu vermeiden und die Lebensqualität optimal zu halten, müssen regelmäßig die Blutzuckerwerte kontrolliert und eingestellt werden. Bei Diabetes Typ 1 ist nur das Spritzen von Insulin möglich, da das Hormon bei oraler Einnahme vom Magensaft zersetzt werden würde. Auch orale Anti-Diabetika wirken bei ihm nicht, da sie u.a. die Insulinausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse erhöhen sollen, die beim Typ 1 zerstört sind. Sie wurden entwickelt für den Typ 2, wenn die Umstellung der Lebensweise, wie Abbau des Übergewichts, körperliche Bewegung, Nikotinverzicht und eine ausgewogene Ernährung nicht vollzogen wurde oder nicht ausreichte. Biguanide wie Metformin verbessern die Glukoseverwertung in den Zellen und hemmen die körpereigene Glukoseproduktion z.B. aus Eiweißen. Sulfonylharnstoffe und Glinide erhöhen die Ausschüttung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse. Andere Medikamente verhindern, dass Glukose aus dem Darm ins Blut aufgenommen wird, oder erhöhen die Insulinempfindlichkeit im Gewebe.
Folgeerkrankungen und Spätschäden
Wird der Diabetes zu spät erkannt oder nicht regelmäßig kontrolliert und werden beim Diabetes Typ 2 die Lebensgewohnheiten nicht geändert, kommt es durch den dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel zur Schädigung der Gefäße. Folge können Veränderungen der Netzhaut bis zur Erblindung (diabetische Retinopathie), Störungen der Nierenfunktion bis hin zur Niereninsuffizienz und Dialyse (diabetische Nephropathie), Schädigung der Nerven mit Gefühlsstörungen wie Taubheit oder brennende Schmerzen in den Füßen, Durchblutungsstörungen der Beine und Füße mit offenen, schlecht heilenden Wunden (diabetischer Fuß), Arteriosklerose mit dem Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls sowie Erektionsproblemen und Ausbleiben der Menstruation sein.
Der Erkrankte kann maßgeblich dazu beitragen, diese Spätschäden zu verhindern, indem er besonders beim Typ 2 seine Lebensweise ändert und den Blutzuckerspiegel regelmäßig einstellen lässt.