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Diclofenac bei Schmerzen und Entzündungen

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Wissenswertes zu Diclofenac

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Diclofenac ist die Bezeichnung eines Wirkstoffes, der zu den nicht-steroidalen Entzündungshemmern (Antiphlogistika) bzw. zu den nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) gehört.

Diclofenac wirkt hauptsächlich gegen Schmerzen verschiedener Ursache und Entzündungen des Bewegungsapparates, z.B. bei Muskel-, Sehnen- und Gelenkschmerzen. Geeignet ist es auch zur kurzzeitigen Anwendung bei Migräne und Menstruationsbeschwerden. Langfristig wird Diclofenac in niedriger Dosierung zur Behandlung von Krankheiten wie Arthrose, Arthritis und Gicht eingesetzt, außerdem bei postoperativen und verletzungsbedingten Schmerzen, z.B. bei Sportverletzungen, Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen. Ebenso gehören Schleimbeutelentzündungen, Schwellungen und Entzündungen nach Operationen zu den Anwendungsgebieten.

Diclofenac ist ausschließlich in der Apotheke und – abhängig von der Dosierung und Darreichungsform – rezeptfrei oder nur auf Rezept erhältlich. Frei verkäuflich sind so genannte topische Arzneiformen, also Gel, Salbe und Spray sowie einzeldosierte Formen wie Tabletten, Weichkapseln und Zäpfchen, die nicht mehr als 25 Milligramm Wirkstoff pro Einzelgabe enthalten. Zudem gibt es Pflaster, die die schmerzende Stelle bis zu 12 Stunden lang mit dem Wirkstoff versorgen. Die lokal wirksamen topischen Darreichungsformen sind sehr beliebt, da in ihnen der Arzneistoff in konzentrierter Form enthalten ist und somit gezielt und besonders effektiv auf die schmerzende oder geschwollene/entzündete Stelle einwirkt. Das Gel hat zusätzlich einen kühlenden Effekt.

Zur inneren Anwendung steht Diclofenac als Tabletten, Weichkapseln, Tropfen, Zäpfchen und Injektionslösung zur Verfügung. Meist ist Diclofenac in den Medikamenten als Natrium-Salz (Diclofenac-Natrium) enthalten.

Diclofenac-Tabletten, besonders die Diclofenac-Retardtabletten bzw. -Retardkapseln, die den Wirkstoff verzögert freisetzen und eine Weile im Körper speichern, eignen sich besonders zur Langzeitbehandlung, da mit ihnen konstante Wirkstoffspiegel im Blut erreicht werden können. Oft wird hierbei gleichzeitig ein Magenschutzmittel verordnet, um die recht häufigen unerwünschten Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich einzudämmen.

Der Wirkstoff Diclofenac wurde aus bereits bekannten schmerzlindernden Wirkstoffen aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) entwickelt. In den 1970er-Jahren brachte ihn das Pharmaunternehmen Ciba-Geigy, das inzwischen im Pharmaunternehmen Novartis aufgegangen ist, auf den Markt. Heute ist Diclofenac in zahlreichen Arzneimitteln enthalten. Das ursprüngliche Diclofenac-Präparat der Firma Geigy, das heute von Novartis hergestellt wird, ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter dem Markennamen Voltaren bekannt. Inzwischen gibt es zahlreiche Medikamente verschiedener Hersteller mit dem Hauptwirkstoff Diclofenac, darunter Präparate wie Diclofenac ratiopharm, Diclofenac Actavis, Diclofenac STADA u.v.m. Außerdem sind auch Kombipräparate erhältlich, in denen Diclofenac als einer von mehreren Wirkstoffen enthalten ist.

So wirkt Diclofenac

Die Wirkung von Diclofenac entsteht im Wesentlichen dadurch, dass es die Produktion von Prostaglandinen hemmt. Prostaglandine sind Gewebehormone, die an Entzündungsprozessen und an der Entstehung von Fieber beteiligt sind. Zudem übertragen Prostaglandine Schmerzsignale ins Gehirn. Durch die blockierende Wirkung auf die Prostaglandine wird die Reizübertragung unterbrochen, Diclofenac wirkt dadurch schmerzstillend sowie antientzündlich, antirheumatisch und fiebersenkend.

Diclofenac wird von der Leber verstoffwechselt und hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Die Halbwertszeit des Wirkstoffs, also die Zeit, die der Körper braucht, bis er die Hälfte des Stoffs ausgeschieden hat, beträgt etwa eine bis drei Stunden. Diclofenac reichert sich aber wesentlich länger in akut entzündeten Geweben an und wirkt dort bis zu sechs Stunden nach der Einnahme bzw. Anwendung.

Wichtig bei Selbstmedikation mit Diclofenac

Wie alle rezeptfrei erhältlichen Schmerzmittel sollten auch frei verkäufliche Medikamente mit Diclofenac ohne ärztlichen Rat nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als insgesamt zehn Tage pro Monat eingenommen werden. Äußerlich angewendete Präparate können bis zu drei Wochen lang drei- bis viermal täglich aufgetragen werden. Eine tägliche Maximaldosis von 16 Gramm Diclofenac-Gel oder Salbe darf nicht überschritten werden.

Diclofenac sollte nie zusammen mit weiteren Schmerzmitteln aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika angewendet werden. Zu diesen gehören beispielsweise die bekannten Wirkstoffe Acetylsalicylsäure (ASS) und Ibuprofen.

Welche Nebenwirkungen hat Diclofenac?

Die möglichen Nebenwirkungen von Diclofenac sind – vor allem bei innerlicher Anwendung – nicht zu unterschätzen. Mehrere Studien und Forscher haben bereits vor der unbedachten Einnahme dieses Wirkstoffes gewarnt. Daher ist es umso wichtiger, sich vor Anwendung eines Medikamentes mit Diclofenac genauestens über die Risiken und Nebenwirkungen zu informieren und im Zweifelsfall stets einen Arzt hinzuzuziehen oder zumindest in der Apotheke um Rat zu fragen.

Nicht nur bei innerlicher Anwendung von Diclofenac kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Auch bei der äußerlichen Anwendung sind Nebenwirkungen möglich und bekannt, wenn auch seltener und in geringerem Ausmaß.

Schon bei den niedrigen, frei verkäuflichen Dosierungen kommt es bei der Einnahme von Diclofenac häufig zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen bis hin zu Magengeschwüren und Magen-Darm-Blutungen. Treten solche Nebenwirkungen auf, sollte sofort ein Arzt verständigt werden. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind erhöhte Leberwerte sowie Hautausschläge, Juckreiz und Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, vor allem bei Einwirkung von Sonnenlicht sowie Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit oder Benommenheit. 

Bei Langzeitanwendung mit höher dosiertem Diclofenac wird die Prostaglandinbildung im Körper dauerhaft gehemmt. Da Prostaglandine auch die Funktion haben, die Magenschleimhaut zu schützen, kommt es durch ihre Hemmung in der Folge zu verstärkten Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich. Diese können durch die gleichzeitige Einnahme von Magenschutzmedikamenten verringert oder verhindert werden. Da Prostaglandine außerdem für die ausreichende Durchblutung der Niere verantwortlich sind, kann es unter der Einnahme hochdosierter Prostaglandinhemmer zu Nierenbeschwerden kommen.

Vorsicht vor Wechselwirkungen!

Bei gleichzeitiger Anwendung von anderen Medikamenten, z.B. bestimmten Psychopharmaka, Herzmitteln, harntreibenden Mitteln und Bluthochdruck-Medikamenten kann es zu ernsthaften Komplikationen kommen. Daher ist es besonders wichtig, vor der Einnahme von Diclofenac die Packungsbeilage genau zu lesen und bei jedem Zweifel Arzt oder Apotheker zu Rate zu ziehen.

In welchen Fällen darf Diclofenac nicht oder nur unter ärztlicher Überwachung angewendet werden?

Patienten mit Magen-Darm-Geschwüren und Blutbildungsstörungen dürfen Diclofenac nicht einnehmen, des Weiteren Personen, die unter Herzinsuffizienz und anderen Herz-, Gefäß- und Arterienerkrankungen leiden, da Diclofenac das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln in den Arterien erhöht. Auch im letzten Drittel der Schwangerschaft und während der Stillzeit sollte Diclofenac gemieden werden.

Nur nach ärztlicher Verordnung sollte Diclofenac eingenommen werden, wenn Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte (Hyperlipidämie), Diabetes, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Nieren- oder Leberprobleme sowie Rauchen vorhanden sind. Bei entsprechend veranlagten Personen bringt Diclofenac die Gefahr von schweren Asthmaanfällen mit sich. Kinder unter sechs Jahren sollten nicht, Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren nicht ohne ärztliche Konsultation mit Diclofenac behandelt werden.

Diclofenac Gel sollte nicht großflächig angewendet werden und darf nicht auf Schleimhäute, in offene Wunden oder in die Augen gelangen. Auch bei sehr starken Entzündungen sollte man es nicht selbständig anwenden, sondern in diesem Fall einen Arzt aufsuchen.