Erkrankungen der Nase (Nasensalbe, Nasentropfen, Nasenspays)
Wissenswertes zu Erkrankungen der Nase
****Die Nase ist zunächst einmal ein zentraler Bestandteil unseres Gesichts und prägt damit nicht unerheblich unser Aussehen.
Dazu ist sie aber ein wesentlicher Teil unseres Organismus und erfüllt jeden Tag wichtige Funktionen. Dabei ist sie großen Belastungen ausgesetzt. Täglich strömen etwa 10.000 Liter Luft durch die Nase in die Atemwege ein, inklusive zahlreicher Schmutzpartikel und Krankheitserreger. Diese muss die Nase abfangen, filtern und entsorgen. Schadstoffe werden durch Reflexe wie Niesen oder verstärktem Sekretfluss aus dem Körper herausbefördert. Für diese wichtigen Reflexe sorgt eine Vielzahl von Rezeptoren in der Nase, die ihre Informationen an das Gehirn weitergeben und dort entsprechende Reaktionen auslösen.
Außerdem fungiert die Nase als eine Art Klimaanlage für die Atemwege. Sie produziert täglich Sekret, das die Nasenschleimhaut und die eingeatmete Luft feucht hält. Die Nasenschleimhaut wärmt zu kalte und kühlt zu warme Luft, sodass die Atemluft in der Lunge mit der richtigen Temperatur ankommt.
Nicht zuletzt ist die Nase unser Riechorgan. In der Riechschleimhaut, die seitlich der Nasenscheidewand liegt, sind Millionen Geruchssinneszellen angesiedelt. Ankommende Duftreize werden von Nervenbahnen über das Riechhirn in den Hypothalamus und zum limbischen System geleitet. Diese Hirnregionen sind für Gefühle und Erinnerungen zuständig. Daraus erklärt sich, dass wir Gerüche oft mit Emotionen verbinden. Ob etwas ekelhaft oder appetitlich, gefährlich oder verlockend ist, entscheidet für uns der Geruch einer Sache. Damit kann die Nase uns auch vor Gefahren warnen. Wie Untersuchungen ergeben haben, spielt das Riechen auch eine entscheidende Rolle bei Sympathie und Antipathie sowie beim Verlieben. Wer hat es nicht schon einmal erlebt, dass man jemanden buchstäblich „nicht riechen“ kann? Und ob jemand als Partner/-in für uns in Frage kommt oder nicht, entscheidet der Geruchssinn angeblich innerhalb weniger Sekunden.
Aufbau und Funktion der Nase
Wesentliche Teile der Nase sind die äußere Nase, die aus Nasengerüst, -bein, -seiten und -scheidewand besteht, sowie die Nasenhöhle und die Nasennebenhöhlen.
Die Nasenhöhle, also der Naseninnenraum, ist durch die Nasenscheidewand in eine rechte und linke Hälfte getrennt. Zu jeder Hälfte gehören ein Nasenvorhof und eine Nasenhaupthöhle. Beim Einatmen gelangt die Luft durch die Nasenlöcher über den Nasenvorhof, die Nasenhaupthöhle und die hinteren Nasenöffnungen in den Rachenraum und schließlich in die unteren Atemwege. Die Nasenhöhle hat die Hauptaufgabe, die Atemluft zu erwärmen, vorzureinigen und zu befeuchten, um sie so für die unteren Atemwege vorzubereiten. Außerdem bildet die Nasenhöhle den Resonanzraum für die Stimme und beherbergt den Geruchssinn.
Zur Nase gehören außerdem die Nasennebenhöhlen, die mit der Nasenhöhle verbunden sind. Sie dienen, wie die Nasenhöhle, als Resonanzraum für den Klang der Stimme. Nasenhöhle und -nebenhöhlen sind mit Schleimhaut ausgekleidet, auf der feinste Flimmerhärchen sitzen. Diese bewegen sich ständig und transportieren so den Schleim in Richtung Nasen-Rachen-Raum. Dort wird dieser verschluckt; Krankheitserreger und Schadstoffe können dann im sauren Milieu des Magens unschädlich gemacht werden.
Die häufigsten Erkrankungen des Nasensystems
Schnupfen (Rhinitis)
Bei einem Schnupfen produziert die Nasenschleimhaut mehr Schleim als gewöhnlich. Die Schleimhäute schwellen an, die Nasenatmung fällt schwer, es kommt zu Niesattacken und es läuft vermehrt Sekret aus der Nase. Ungehindertes Riechen und Schmecken ist jetzt unmöglich. Schnupfen ist eines der Hauptsymptome für Erkältungskrankheiten, die meist noch mit Halsschmerzen, Husten, Kopfweh und allgemeinem Krankheitsgefühl einhergehen. Solche meist durch Viren ausgelösten Erkrankungen sind meist nach spätestens zwei Wochen – mithilfe von abschwellenden und anderen symptomlindernden Arzneimitteln wie Nasentropfen, Aspirin und Halstabletten – ausgeheilt. Allerdings kann ein Schnupfen auch chronisch werden und die freie Nasenatmung dauerhaft behindern.
Ein durch eine Allergie ausgelöster Schnupfen ist der so genannte Heuschnupfen, der die Betroffenen vor allem im Frühling extrem quälen kann. Die Pollen der frisch aufgeblühten Bäume und Gräser verursachen laufende, juckende Nasen und gerötete, tränende Augen. Auch andere Allergien können die Schleimhäute entzünden und einen verstärkten Sekretfluss auslösen. Gegen allergischen Schnupfen helfen neben Antihistaminika (die eher in schwereren Fällen angezeigt sind) häufig pflanzliche und homöopathische Arzneien.
Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Auch die Nasennebenhöhlen können bei einer Erkältung oder einer Allergie in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn ihre Schleimhaut sich entzündet, sich die Höhlen mit Sekret füllen und/oder sogar vereitern, spricht man von einer Nasennebenhöhlenentzündung. Ursache ist häufig eine Virusinfektion mit vorausgehender Erkältung oder eine bakterielle Infektion, die ursächlich oder begleitend auftritt. Typischerweise treten im akuten Fall Kopfschmerzen, oft im Stirn-, Augen- und Nasenbereich und vor allem beim Vorbeugen des Kopfes auf. Die Nase ist verstopft, und die Betroffenen fühlen sich oft sehr krank. Es kann zusätzlich Fieber auftreten. In der Regel ist eine akute Nasennebenhöhlenentzündung gut zu behandeln, z.B. mit abschwellenden Medikamenten und ätherischen Ölen, und heilt ohne Folgen aus.
Bei der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung hält die Erkrankung über viele Wochen an oder tritt mehrmals im Jahr akut auf. Die Ursachen liegen häufig in einer Verkrümmung der Nasenscheidewand oder in Nasenpolypen. In einigen Fällen heilt die chronische Sinusitis auch mit Medikamenten nicht ab. Dann hilft ggf. operativ eine so genannte Sanierung der Nasennebenhöhlen.
Nasenpolypen (Polyposis nasi)
Die gutartigen Schleimhautwucherungen in der Nase oder den Nasennebenhöhlen treten oft vor dem Hintergrund einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung auf. Bemerkbar machen sich Nasenpolypen durch eine behinderte Nasenatmung, beeinträchtigtes Riechvermögen, eine nasale Stimme, starkes Schnarchen sowie häufige Erkältungen und Nasennebenhöhleninfekte.
Nasenpolypen kommen überwiegend im Erwachsenenalter vor. Sie sind nicht zu verwechseln mit den „Polypen“, von denen man oft bei Kindern spricht und mit denen meist vergrößerte Rachenmandeln gemeint sind.
Behandelt werden Nasenpolypen gewöhnlich mit kortisonhaltigen Nasensprays oder – in hartnäckigeren Fällen – mit einer operativen Entfernung der Polypen.
Hilfe aus der Apotheke bei Nasenerkrankungen
Bei akutem Schnupfen, stärkeren Erkältungen oder auch Nasennebenhöhlenentzündungen produziert der Körper verstärkt Sekret. Die Folgen sind geschwollene Nasenschleimhäute und eine verstopfte Nase. Das Mittel der Wahl ist dann ein abschwellendes Medikament, am besten in Form von Nasentropfen oder -spray. Auch Nasenspülungen mit Kochsalzlösung oder Inhalationen ätherischer Dämpfe helfen gut.
Abschwellende Nasentropfen und -sprays enthalten meist die Wirkstoffe Xylometazolin oder Oxymetazolin, so genannte Sympathomimetika. Sie bewirken, dass sich die Blutgefäße an den Nasenschleimhäuten zusammenziehen, somit das Gewebe abschwillt und wieder eine freie Nasenatmung möglich wird. Andere abschwellende Nasenmittel sind mit Antibiotika versehen, die lokal eingesetzt werden können und die Krankheitserreger, die sich vor allem in der Nasenschleimhaut aufhalten, vor Ort unschädlich machen können. Diese sollten nur nach Absprache mit dem Arzt eingesetzt werden. Nasentropfen oder -sprays auf natürlicher Meerwasserbasis sind auch für Kinder gut geeignet. Nasensprays können durch die feine Zerstäubung des Inhalts tiefere Nasenregionen erreichen als Nasentropfen. Daher wird besser ein Spray verwendet, wenn bei einer Erkältung die Nasennebenhöhlen mitbefallen sind. Wichtig sind diese Mittel vor allem, um einen heilsamen Schlaf zu ermöglichen.
Bei der Auswahl des geeigneten Präparates hilft der Apotheker. Wer allerdings über einen Zeitraum von mehr als einer Woche über eine verstopfte Nase klagt, sucht besser einen Arzt auf, um die genaue Ursache abzuklären und ernstere Erkrankungen auszuschließen.
Wichtig: Die Benutzung von Nasentropfen und -sprays ist nur für eine begrenzte Dauer von höchstens einer Woche zu empfehlen, da der dauerhafte Einsatz von Nasentropfen und -sprays abhängig machen kann. Auf Dauer gewöhnen sich die Schleimhäute an die Arznei und schwellen an, sobald die Wirkung einer Dosis nachlässt. Der dauerhafte Gebrauch führt am Ende zu einem chronischen Schnupfen, statt die Nase wirklich zu befreien. Es kommt zu einem Teufelskreis: Die Schnupfen-Symptome werden zwar kurzfristig gelindert, gleichzeitig aber durch den Dauergebrauch der Tropfen oder des Sprays aufrechterhalten. Bei schwerer Abhängigkeit kommt es dann Erstickungsgefühlen und Suchtdruck, sobald das Mittel nicht mehr zur Verfügung steht. Zudem trocknen die dauergereizten Nasenschleimhäute nach und nach immer mehr aus, wodurch Krankheitserreger leichter in die Nase eindringen können. Geschätzt leiden rund 120.000 Deutsche unter einer Abhängigkeit von Nasentropfen und -sprays. Mehr über die Nasenspraysucht erfahren Sie in unserem apomio Gesundheitsblog.
Nasensalben, die nach einem Schnupfen oder bei Nasentrockenheit anderer Ursache gezielt helfen, gibt es in verschiedenen Zusammensetzungen. Sie verhindern das Austrocknen der Nasenschleimhaut. Zur Pflege der nach einem Schnupfen geröteten und rissigen Nase ist vor allem der Wirkstoff Dexpanthenol geeignet. Schon kleinste Risse am Rande der Nasenlöcher können schnell zu Schrunden führen, die sich durch Schmutzpartikel in der Atemluft leicht infizieren können. Durch ihre prominente Lage im Gesicht ist die Nase außerdem stark sonnenbrandgefährdet. Spezielle Nasensalben mit hohem Lichtschutzfaktor schützen.
Inhalieren mit ätherischen Dämpfen ist ein erprobtes Erkältungsmittel besonders in der nasskalten Jahreszeit. Eine Nasendusche eignet sich besonders, um Erkältungen vorzubeugen und das gesamte Nasensystem sauber und gut durchlüftet zu halten. Inhalatoren und Nasenduschen sind in der Apotheke erhältlich.