Fieber & Co. bei Babys und Kleinkindern
Wissenswertes zu Fieber & Co. bei Babys und Kleinkindern
****Vom Säuglingsalter bis zum Erwachsenwerden müssen Kinder viele unterschiedliche physische Unbehaglichkeiten und Erkrankungen durchstehen, wie etwa das Zahnen, Magen-Darm-Infektionen oder Erkältungen, die vor allem im Kinderkrippen-, Kindergarten- und Grundschulalter häufig auftreten können, sowie Bauchschmerzen, Kinderkrankheiten und kleinere Unfälle.
In der Apotheke gibt es für jeden dieser Fälle die passenden Kinder-Medikamente, dazu notwendige und praktische Utensilien wie Fieberthermometer, Kühlkompressen, Wärmeflaschen und vieles mehr. Viele Arzneimittel für Kinder sind rezeptfrei erhältlich.
Arzneimittel gegen Blähungen und Dreimonats-Koliken
Bis zu 15 Prozent aller Säuglinge sind in den ersten Lebensmonaten von schlimmen Blähungen betroffen, die auch Dreimonats-Koliken genannt werden. Diese treten meist zwei bis vier Wochen nach der Geburt erstmals auf, halten etwa drei Monate lang an und quälen das Baby etwa zwei- bis dreimal täglich.
Eine immer während wirksame Therapie gegen Babykoliken gibt es leider nicht. In den allermeisten Fällen haben Babys die Dreimonats-Koliken etwa ab dem vierten Lebensmonat überstanden. Bis dahin kann man die Beschwerden nur so gut es geht lindern. Dabei können einige Mittel aus der Apotheke helfen, die aber immer nur nach Absprache mit dem Kinderarzt gegeben werden sollten.
Spezielle „Entschäumer“ wie Sab Simplex, Bloxair oder Espumisan Emulsion enthalten die Wirkstoffe Simeticon und Dimeticon, die für Säuglinge völlig unbedenklich sind. Sie lösen Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt auf. Bewährt haben sich außerdem Säuglingstees mit Fenchel, Kümmel und Anis. Oft sind auch Massagen mit sogenannten „Windsalben“ mit Kümmelöl sowie homöopathische Mittel (z.B. „Flatulini“ mit den Wirkstoffen Artemisia, Chamomilla, Gentiana und Juniperus) sehr wirksam.
Medizin gegen Erkältungskrankheiten
Bei Erkältungen ist es meist ausreichend, die oft sehr unangenehmen Symptome wie Husten und eine verstopfte Nase zu lindern. Hierfür gibt es die gängigen Medikamente speziell auch für Babys und Kinder in der Apotheke. Dazu zählen z.B. natürliche Arzneimittel wie Prospan Hustensaft mit schleim- und krampflösendem, hustenstillendem und entzündungshemmendem Efeublätter-Extrakt, Präparate aus Engelwurz oder Nasenspray mit Aloe Vera. Zur Verfügung stehen außerdem viele bekannte Präparate wie Otriven Nasentropfen, die es bereits für Säuglinge gibt, sowie die schleimlösenden Mucosolvan-Produkte und homöopathische Mittel wie Infludoron von Weleda. Dazu gibt es Mittel zum Inhalieren, Baby-Erkältungsbäder, Balsam für die Nase oder zum Einmassieren auf Brust und Rücken.
Arzneimittel gegen Fieber und Schmerzen
Von Fieber spricht man, wenn man bei einem Baby im Ohr über 38,3 °C oder über 38,5 °C im After gemessen hat. Bei Neugeborenen in den ersten vier Lebenswochen beginnt Fieber bereits bei 37,8 °C. Eine sogenannte „subfebrile“ oder erhöhte Temperatur ab 37,5 °C kommt bei Kindern häufig während einer Erkältung vor. Bei Grippe kann dagegen oft sehr hohes Fieber entstehen, das sogar von 39 bis 40 °C reichen kann.
Kinder fiebern häufig, weil bei ihnen die Immunabwehr ständig aktiv ist. Etwa sechs Erkältungen im Jahr sind bei Kindern normal, dazu kommen die Kinderkrankheiten und zahllose Krankheitserreger, mit denen Kinder ständig in Kontakt kommen. Fieber ist eine wichtige und sinnvolle Reaktion des Körpers auf eindringende „Schädlinge“. Es zeigt an, dass das Immunsystem gerade gegen Krankheitserreger oder Entzündungsherde ankämpft. Normalerweise wird der Körper alleine mit den Schädlingen fertig. Hohes und anhaltendes Fieber kann jedoch durchaus gefährlich werden, z.B. kann es gerade bei kleinen Kindern zu einer Austrocknung des Körpers durch Flüssigkeitsmangel führen.
Hält Fieber ab 38 Grad mehr als 24 Stunden an, sollte man mit dem Kind zum Arzt. Bei Kleinstkindern sollte zur Sicherheit immer ein Arzt gerufen werden. Bei schwereren Symptomen helfen Medikamente wie ein Schmerz- und Fiebersaft oder Zäpfchen, die allerdings nie ohne Absprache mit dem Arzt gegeben werden sollten.
Zu den verbreitetsten Fiebermitteln zählen Paracetamol, Aspirin, Ibuprofen oder Diclofenac. Für Kinder gibt es in der Apotheke z.B. Fiebersäfte oder Granulat, oft mit dem Wirkstoff Ibuprofen und zur Erleichterung der Einnahme mit Erdbeer- und Orangengeschmack angereichert. Erhältlich sind außerdem Zäpfchen (125 mg) oder Dolormin speziell für Kinder. In der Apotheke sind darüber hinaus auch verschiedene Fieberthermometer erhältlich, die das Fiebermessen erleichtern.
Kinder-Pflaster
Ist ein kleiner Unfall, ein Schnitt oder eine Schürfwunde passiert, sind gerade kleinere Kinder oft erst einmal fast untröstlich. Um sie von ihrem Schmerz und dem Schrecken schnell abzulenken, gibt es eine große Auswahl von kindgerechten Pflastern mit lustigen Tier-, Film- und Fantasiemotiven und in vielen bunten Farben und verschiedenen Größen. Nicht vergessen: Auch kleine Wunden sollten gereinigt und desinfiziert werden, bevor man sie mit einem Pflaster vor eindringenden Schmutzpartikeln und Keimen schützt.
Kinder-Reiseapotheke
Eine Reiseapotheke für Kinder sollte grundsätzlich die Mittel enthalten, die auch Erwachsene auf Reisen dabei haben. Natürlich muss bei der Bestückung darauf geachtet werden, dass die entsprechenden Arzneimittel und Utensilien für Kinder geeignet sind. Neben ggf. notwendigen Medikamenten nach ärztlicher Verordnung, die das Kind regelmäßig einnehmen muss (und die in ausreichender Menge mitgenommen werden sollten!), gehören folgende Mittel in die Reiseapotheke fürs Kind:
Mittel und Utensilien für den Fall von Verletzungen: Desinfektionsmittel, Wund- und Heilsalbe sowie Pflaster, sterile Wundkompressen, Mull- und elastische Binden, Klebeband, Schere, Splitterpinzette und Dreieckstuch sollten nicht fehlen.
Fieberthermometer: Für Kinder gut geeignet sind Thermometer zur Messung im Ohr, da sie schnell und genau messen und für das Kind nicht unangenehm sind. Wichtig ist bei jeder Art des Thermometers, eines aus Kunststoff zu wählen, da Thermometer aus Glas auf Reisen leicht zerbrechen können.
Schmerz-, Fieber- und Erkältungsmittel: Auch im Urlaub fangen sich Kinder schnell mal eine Erkältung ein, bei der es auch zu Fieber und Gliederschmerzen kommen kann. Auch Kopf-, Zahn- oder Bauchschmerzen kommen auf Reisen immer mal vor. Aspirin in kindgerechter Dosierung ist für solche Fälle sinnvoll, dazu desinfizierende Halstabletten und abschwellende Nasensprays. Viele verzichten auch im Urlaub nicht auf homöopathische oder pflanzliche Mittel, die sich zuhause bereits bewährt haben.
Medikamente gegen (Reise-)Übelkeit: Gerade Kindern wird es unterwegs leicht schlecht, etwa im Flugzeug, im Auto oder auf dem Schiff. Speziell für Kinder werden in solchen Fällen z.B. Vomacur Tabletten, Vomex Zäpfchen oder auch ein natürliches Präparat wie Zintona mit Ingwer empfohlen. Auch Akupressur-Bänder und Bachblüten können helfen. Es gibt auch spezielle Bachblüten-Sets für die Reise, die die passenden Blüten für so gut wie alle möglichen leichten Erkrankungen auf Reisen enthalten.
Durchfallmittel und Medikamente gegen Verstopfung: Bei akutem Durchfall hilft gegen den starken Flüssigkeitsverlust am besten ein Elektrolytpulver, das den Mangel an Wasser und Salzen schnell beheben kann. Einer Verstopfung beugt man am besten durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ballaststoffreiche Nahrung vor. Helfen diese einfachen Maßnahmen nicht, kann kurzfristig ein mildes Abführmittel gegeben werden. Gegen Verdauungsstörungen speziell bei Kindern hat sich das Präparat Uzara bewährt.
Erste Hilfe gegen Allergien und Insektenstiche: Gegen solche „Urlaubspannen“ gibt es eine ganze Reihe von Mitteln zur äußeren und inneren Anwendung.
Medikamente gegen Prellungen und Zerrungen: Bei Beschwerden dieser Art sind zunächst angemessene Erste-Hilfe-Maßnahmen wichtig, bei Kindern am besten in Form von entzündungshemmenden Arzneimitteln zur äußerlichen Anwendung und Kältekompressen. Diese Mittel lindern Schmerzen und lassen Schwellungen oft schnell zurückgehen.
Kühlen und Wärmen
Bei kleinen Unfällen, etwa nach Stößen, Prellungen, bei Beulen am Kopf oder bei Kopfschmerzen hilft schnell eine akute Kühlungsmaßnahme. Wärme dagegen ist nötig, wenn ein Kind unter Bauchschmerzen oder Verspannungen leidet. Für beide Maßnahmen stehen in der Apotheke viele Mittel zur Verfügung.
So sind etwa Kühlkompressen oder spezielle Kühlkissen erhältlich, die sich zur schnellen Linderung von Kopfschmerzen, ganz ohne die Einnahme von Medikamenten, eignen. Auch bei Kindern kommt es nicht selten zu Kopfschmerzen z.B. durch Muskelverspannungen, bei Erkältungen oder auch durch Stress. Kühlkissen sind dann ein natürliches Hilfsmittel, schnell einsatzbereit und führt zu einer deutlichen Linderung. Sie werden einfach auf die Stirn aufgelegt und geben bis zu acht Stunden lang eine wohltuende Kälte ab. Diese verengt die Blutgefäße im Kopf, wodurch vom Körper eine Gegenreaktion in Gang gesetzt wird: Die Blutgefäße erweitern sich, es fließt wieder mehr Blut hindurch, was oft schon ausreicht, um die Schmerzen zu lindern.
Als Wärmeauflage, vor allem gegen Bauchschmerzen, Krämpfe und Verspannungen sind Kirschkernkissen erhältlich, sowie kindgerechte Wärmflaschen mit flauschigen und lustigen Hülle, z.B. in Tierform oder in leuchtend bunten Farben. Sehr beliebt bei Kindern sind auch Wärme-Stofftiere, etwa in Igel- oder Giraffenform, die leicht erwärmt werden können und dem Kind nicht nur Wärme, sondern auch Trost spenden können.
Mittel gegen Beschwerden beim Zahnen
Um dem Kind die oft schmerzhafte Prozedur des Zahnens zu erleichtern, kann man in der Apotheke mehrere Arzneimittel, so genannte Zahnungshilfen, bekommen. Z.B. gibt es Dentinox oder Kamistad Gel mit Kamillentinktur und einem leichten betäubenden und damit schmerzstillenden Wirkstoff. Mit den Gels können die Eltern gut den Kiefer des Babys massieren. Die Schmerzen beim Austritt der ersten Zähne werden gelindert, die Kamille wirkt entzündungshemmend und verhindert so Infektionen der Mundschleimhaut. Als natürliche Zahnungshilfe eignen sich auch Mittel mit Veilchenwurzel.