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Fieber und Schmerzen

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Wissenswertes zu Fieber und Schmerzen

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Ganz sicher geht man, wenn man im Ohr (bei der so genannten aurikulären (Infrarot-)Messung) über 38,3 °C oder über 38,5 °C bei der rektalen Messung, also im After, gemessen hat. Bei Neugeborenen (in den ersten vier Lebenswochen) beginnt Fieber bereits bei 37,8 °C. Eine Temperatur ab 37,5 °C wird auch als „subfebril“, das heißt als „erhöhte Temperatur“ bezeichnet. Diese kommt häufig z.B. bei einer Erkältung vor. Bei Grippe dagegen entsteht oft hohes Fieber, das von 39 bis 40 °C reicht. Wenn das Fieberthermometer noch höher steigt, etwa auf über 41,1 °C, spricht man von Hyperpyrexie. Diese ist sehr selten, da der Körper dem Fieber nach oben meist eine Grenze setzt. Hyperpyrexie kann jedoch bei bestimmten Erkrankungen, z.B. sehr schweren Infektionen oder auch bei Komplikationen einer Narkose entstehen, ist mitunter lebensbedrohlich und muss schnell behandelt werden.

Fieber ist übrigens nicht allein ein menschliches Phänomen – auch Tiere, darunter nicht nur Säugetiere, sondern auch Reptilien, Amphibien, Fische und Insekten, können Fieber bekommen!

Fieber ist oft ein typisches Symptom einer Infektion. Es zeigt dann an, dass das Immunsystem gerade gegen Krankheitserreger oder Entzündungsherde ankämpft. Bei diesem Kampf bildet der Körper Abwehrstoffe, von denen einige Fieber erzeugen. Diese Stoffe werden in der Medizin Pyrogene genannt. Fieber ist also eine wichtige und sinnvolle Reaktion des Körpers auf eindringende „Schädlinge“.

Die normale Körpertemperatur bei gesunden Erwachsenen liegt bei 37 °C. Üblicherweise hält der Körper die Wärmeproduktion und -abgabe im Gleichgewicht. Das Wärmeregulationszentrum im menschlichen Gehirn kontrolliert – ähnlich wie ein Thermostat – die Körpertemperatur rund um die Uhr. Wenn dies aber gestört wird, also wenn bestimmte Faktoren den Sollwert des „Thermostaten“ absenken oder hochdrehen, passt der Körper die Temperatur an. Es kommt es entweder zu einer Unterkühlung (Körpertemperatur unter 35 °C) oder zu einer Überhitzung.

Interessant ist, dass Fieber in bis zu einem Viertel aller Fälle ohne klare Ursache bzw. ohne eindeutig diagnostizierbaren Auslöser auftritt. Selbst ein solches unklares Fieber vergeht häufig wieder von selbst. Dennoch sind bei länger anhaltendem und höherem Fieber immer gründliche Untersuchungen wichtig, um eine eventuell bestehende ernsthafte Erkrankung nicht zu übersehen. 

Wie entsteht Fieber?

Wenn Krankheitserreger und Entzündungsstoffe in den Körper eindringen, wird dem Gehirn Alarm gemeldet. Damit wird ein Abwehrprogramm gestartet, der schon beschriebene „innere Thermostat“ hebt im Gehirn den Sollwert der Körpertemperatur an. Die Blutgefäße werden verengt, sodass weniger Körperwärme nach außen abgegeben wird. Zugleich vermittelt das körpereigene System das Gefühl, zu frieren: die Muskeln zittern, wir haben Schüttelfrost. Dieser „zittert uns warm“, weil er die Wärmeproduktion erhöht. Somit steigt die Körpertemperatur an, und man fühlt sich heiß und schlapp. Puls und Atmung beschleunigen sich. Jetzt arbeitet der Körper auf Hochtouren an der Produktion von Antikörpern gegen die feindlichen Erreger. Damit der Körper nicht zu heiß wird, sorgt er für Schwitzen, indem er die Blutgefäße weitet, sodass wieder mehr Körperwärme nach außen abgegeben werden kann. Der jetzt reichlich fließende Schweiß sorgt für Verdunstungskühle, wobei der so entstehende Flüssigkeitsverlust durch viel Trinken ausgeglichen werden sollte. Generell ist es wichtig, sich bei Fieber zu schonen, um den „schwer schuftenden“ Organismus nicht zu überfordern.

Normalerweise kann der Körper ganz alleine mit den Erregern fertigwerden. Sind alle Erreger unschädlich gemacht, sinkt das Fieber dann wieder. Fieber ist also ein ziemlich geniales System des Organismus, um mit Krankheitserregern fertig zu werden. Steigt das Fieber nicht zu hoch, dauert es nicht zu lange und ist der Kranke ansonsten grundlegend gesund, kann man dem Geschehen auch ruhig erst einmal seinen Lauf lassen.

Nur bei hohem und anhaltendem Fieber sowie bei Fieber, das begleitend zu anderen deutlichen Krankheitssymptomen auftritt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Zu den größten Gefahren hohen und anhaltenden Fiebers zählt hierbei zunächst eine Austrocknung durch Flüssigkeitsmangel. Das kann sehr kleine Kinder, aber auch ältere Menschen besonders gefährden. Bei ihnen können sich dadurch Herz- und Kreislaufprobleme verschlimmern und Thromboseneigungen zunehmen. Auch Schwindel, körperliche Schwäche, Kollaps- und Sturzgefahr können im Zuge von hohem und langanhaltendem Fieber drohen.

Die Hauptursachen von Fieber

Bei Kindern wie auch bei Erwachsenen entsteht Fieber meist im Rahmen von Infektionskrankheiten wie Atemwegsinfektionen, Mandel- oder Mittelohrentzündungen. Bei Kindern sind es zudem natürlich die typischen Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps, Windpocken und Co., die Fieber verursachen.

Erwachsene bekommen oft Fieber, wenn sie z.B. unter schwereren Harnwegsinfekten und/oder Nierenbeckenentzündungen, Bronchitis, Lungenentzündung, dem Pfeifferschen Drüsenfieber oder auch sexuell übertragbaren Krankheiten (Hepatitis, HIV) leiden.

Fieber bei Kindern: die häufigsten Ursachen

Kinder fiebern besonders häufig. Bei ihnen ist die Immunabwehr ständig auf Trab: durchschnittlich sechs Erkältungen im Jahr sind bei Kindern normal, dazu kommen die Kinderkrankheiten. Bis ins Jugendalter hinein kommen Kindern mit zahlreichen Krankheitserregern in Kontakt. Nur vor dem „Gröbsten“ bewahren sie die empfohlenen Schutzimpfungen.

Außer den Kinderkrankheiten und den häufigen Infektionen können auch andere Erkrankungen Fieber bei Kindern auslösen. Dazu gehören z.B. Harnwegsinfekte, rheumatisches Fieber durch Streptokokken-Infektionen, Blinddarm- und Hirnhautentzündungen oder das so genannte Dreitages-Fieber. Dabei handelt es sich um eine vorübergehende Viruserkrankung mit hohem Fieber über drei Tage. Danach zeigt sich für wenige Tage ein Hautausschlag, der aus rötlichen Flecken besteht.

Fieber ab etwa 38 Grad kann den Kreislauf eines Kindes sehr belasten. Hält es mehr als 24 Stunden an, sollte man das Kind dem Arzt vorstellen. Bei Kleinstkindern sollte immer sicherheitshalber der Arzt gerufen werden.

Bei schwereren Symptomen helfen Medikamente wie ein Schmerz- und Fiebersaft oder Zäpfchen. Bei diesen Arzneien werden allerdings nur die Symptome und nicht die Ursache der Erkrankung bekämpft. Daher sollte eine längere Einnahme nie ohne Absprache mit dem Arzt erfolgen!  

Bei Fieberkrämpfen nicht in Panik geraten!

Bei einigen Babys und Kleinkindern bis etwa zum Schulalter kommt es bei Fieber zu Fieberkrämpfen, die sehr beängstigend wirken, meist aber harmlos sind. Zu ihnen kann es schon bei einem mäßigen Anstieg der Temperatur kommen: Dieser sorgt dann dafür, dass sich bestimmte Nervenstrukturen im Gehirn „entladen“. Das Kind verdreht dabei die Augen, hört für kurze Zeit auf zu atmen und ist nicht mehr ansprechbar. Die Lippen werden blau, oft zucken Arme, Beine und Gesichtsmuskeln und erschlaffen anschließend. Der Krampf dauert normalerweise höchstens Sekunden bis zwei, drei Minuten, danach kommt das Kind langsam wieder zu Bewusstsein.

Wenn ein Kind schon einmal so einen Krampf durchgemacht hatte, sollte beim nächsten Fieber ab 38,5 °C die Körpertemperatur schnell gesenkt werden, etwa mit einem fiebersenkenden Mittel, das Paracetamol oder Ibuprofen enthält. Dabei sollte immer die für das Kind geeignete Dosierung beachtet werden und grundsätzlich auch der Arzt befragt werden. Als begleitende Maßnahme können lauwarme Wadenwickel ebenfalls gut helfen. Wichtig ist auch, dem Kind genügend Flüssigkeit und Ruhe zu geben.

Der Not- oder Kinderarzt sollte gerufen werden, wenn ein Fieberkrampf das erste Mal auftritt, und auch im Wiederholungsfall, wenn man unsicher ist, ob es sich um einen Fieberkrampf handelt. Die meisten Kinder bekommen nur einmal einen Fieberkrampf, meist als Folge eines nur einmal auftretenden Dreitages-Fiebers. Die Veranlagung zu Fieberkrämpfen ist genetisch bedingt: Das Risiko für einen Fieberkrampf ist also erhöht, wenn er auch bei den Eltern oder Geschwistern schon einmal vorgekommen ist.

So behandelt man Fieber richtig

Die Behandlung von Fieber richtet sich zunächst immer nach der Ursache, sofern diese bekannt ist. Zu den verbreitetsten Fiebermitteln zählen Substanzen wie Paracetamol und Entzündungshemmer wie Acetylsalicylsäure (Aspirin), Ibuprofen oder Diclofenac. Als zusätzliches Hausmittel sind Wadenwickel sehr beliebt und können sehr wirkungsvoll sein.

Für Kinder gibt es in der Apotheke z.B. Fiebersäfte, oft mit dem Wirkstoff Ibuprofen. Sie sind, zur Erleichterung der Einnahme, kindgerecht angereichert mit Aromen wie z.B. Erdbeer- und Orangegeschmack. Erhältlich sind außerdem Zäpfchen 125 mg oder Dolormin speziell für Kinder. Was die richtige Anwendung und Dosierung betrifft, sollte immer der Arzt oder Apotheker befragt werden