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Ginkgo

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Wissenswertes zu Ginkgo

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Ginkgo gehört zu den beliebtesten Medikamenten gegen Durchblutungsstörungen. Auch in Asien, vor allem in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden seine Wirkstoffe schon seit Jahrhunderten in der Pflanzenheilkunde und zur Schönheitspflege eingesetzt. 

Der Ginkgo-Baum besticht durch seine Größe und vor allem seine immense Widerstandskraft. Bei uns ist die Anwendung bei Gedächtnisstörungen und Konzentrationsschwäche bei dementiellen Erkrankungen, bei der Schaufensterkrankheit, Kopfschmerzen, Schwindel und Tinnitus bekannt.

Ginkgo – Das lebende Fossil

Der Ginkgo-Baum zählt zu den ältesten Pflanzenarten. Ursprünglich in China beheimatet wird er heute weltweit angebaut. Er existiert seit über 250 Millionen Jahren und war schon auf der Erde, als es noch Dinosaurier gab. In China und Japan wird er nicht nur als Heilpflanze genutzt, sondern auch als Tempelbaum verehrt. Er gilt seit jeher als Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Der Ginkgo verfügt über eine sehr hohe Widerstandskraft und überlebte in Asien die Eiszeit. In Europa wurde er im 18. Jahrhundert eingeführt und ist heute ein beliebter Riesenbaum in Parkanlagen. Er ist resistent gegen Schädlinge, Krankheitserreger und die Angriffe durch Streusalz, Autoabgase und andere Umweltgifte. Nach dem Abwurf der Atombombe in Hiroshima soll der Ginkgo der erste Baum gewesen sein, der wieder grün ausgetrieben hat.

Der Name Ginkgo ist ein versehentlicher Schreibfehler des deutschen Arztes und Japanforschers Engelbert Kaempfer, der ca. 1690 die Pflanze nach Europa brachte. Eigentlich müsste es Ginkyo heißen, übersetzt Silber-Aprikose, zurückgehend auf die silbrigen, hell-orangenen Samen. Den Beinamen biloba erhielt er wegen der Zweilappigkeit der Blätter.

 

Botanik

Auch wenn der Ginkgo im Herbst seine Blätter abwirft wie ein Laubbaum, wird er aufgrund der Beschaffenheit seiner Samen botanisch zu den Nadelhölzern gezählt. Er kann eine Höhe von bis zu 40 Metern erreichen. Der Stamm bleibt dabei 1-4 Meter schlank. Die Borke ist schwer entflammbar, so dass der Baum gegen Waldbrände gut gewappnet ist. Der Ginkgo ist erst nach 20-30 Jahren geschlechtsreif. Die Bestäubung findet ohne Insekten über den Wind statt und es bildet sich eine Art Eizelle, die von beweglichen Samenzellen befruchtet wird. Die essbaren Früchte ähneln Mirabellen. Der Riesenbaum kann über 1000 Jahre alt werden.

 

Verwendete Pflanzenteile und ihre Wirkstoffe

In Europa werden nur die Blätter pharmakologisch genutzt. In der TCM wird auch mit den Samen (Husten, Harnwegsentzündungen, Anregung der Verdauung) und Wurzeln (Menstruationsbeschwerden) gearbeitet. Die Blätter werden in China bei Bluthochdruck und Angina pectoris angewandt. Bei uns in Europa stehen die Förderung der geistigen Leistungen und die Verbesserung der Durchblutung im Vordergrund. Die wichtigsten Wirkstoffe aus den Blättern sind Flavonoide, die vor allem aggressive, zellschädigende freie Radikale binden, Ginkgolide und Terpene.

 

Herstellung des Ginkgo-Extrakts

Da nicht alle Anteile der Blätter bekömmlich sind, wird ein Extrakt hergestellt, in dem die förderlichen Wirkstoffe einen vorgeschriebenenen hohen Anteil haben müssen. Die allergieauslösende Ginkgolsäure, Gerbstoffe u.a. müssen auf ein Minimum reduziert werden. Die Herstellung ist im Europäischen Arzneibuch genau definiert und vorgeschrieben. Auf diese Weise wird die hohe Qualität und Verträglichkeit der Ginkgo-Präparate sichergestellt.

 

Wirkungen des Ginkgo-Extrakts

Förderung der Durchblutung

Die Wirkstoffe des Ginkgo verbessern die Durchblutung. Das betrifft vor allem die ganz feinen Gefäße, die Gewebe und Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Gleichzeitig werden die Abfallprodukte besser abtransportiert, um die Verschlackung des Gewebes zu verhindern. Die Leistungsfähigkeit der Zellen wird erhöht.

Außerdem verbessert Ginkgo die Fließeigenschaften des Blutes. Seine Wirkstoffe verdünnen das Blut.
 

Antioxidative Wirkung (Schutz vor zellschädigenden freien Radikalen)

Nach der Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation WHO werden Ginkgo-Extrakte den Antidementiva, also den Arzneimitteln zugeordnet, die Einfluss auf dementielle Erkrankungen haben. Neben der Verbesserung der Hirndurchblutung ist auch die antioxidative Wirkung (Radikalfänger) von großer Bedeutung. Ginkgo-Präparate sollen die Nervenzellen vor Schädigungen schützen und die Wiederherstellung bereits geschädigter Hirnzellen unterstützen. Dabei stabilisieren sie die Membran (Haut) der Energieproduzenten in der Zelle, verbessern damit den Energiestoffwechsel und erhalten die Existenz der Zelle aufrecht. Denn wenn diese beschädigt ist und nicht mehr richtig funktioniert, kommt es zum automatischen Zelltod.

 

Anwendungsbereiche von Ginkgo

Ginkgo wird eingesetzt zur symptomatischen Behandlung organisch bedingter Leistungsstörungen im Gehirn, wie Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwäche, Schwindel, Ohrensausen und Kopfschmerzen, besonders bei degenerativer und vaskulärer (gefäßbedingter) Demenz. Er soll auch die Funktion von Botenstoffen im Gehirn unterstützen, die das Lernen und das Gedächtnis beeinflussen.

Eine weitere wichtige Indikation ist die symptomatische Behandlung arterieller Durchblutungsstörungen. Sie zeigen sich zu 90 Prozent in den Beinen. Betroffen sind vor allem Raucher, Bluthochdruckpatienten und Diabetiker. Die Mangeldurchblutung bereitet Schmerzen und zwingt den Patienten immer wieder zum Stehenbleiben (als ob er sich ein Schaufenster ansehen würde). Deshalb wird die Erkrankung auch Schaufensterkrankheit genannt (medizinisch: periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK).

Zwei weitere wichtige Anwendungsgebiete sind Schwindel (Vertigo) und Ohrgeräusche (Tinnitus), die auf Durchblutungsstörungen zurückgehen.

Wenn möglich müssen die ursächlichen Erkrankungen ärztlich behandelt werden. Ginkgo ist eine wertvolle Unterstützung dabei.

 

Darreichungsformen

Die gängigen Darreichungsformen sind Tabletten und Tropfen. Es sind auch homöopathische Aufbereitungen und die Urtinktur im Handel erhältlich. Ginkgo-Tee ist nicht so empfehlenswert, da der Gehalt an Wirkstoffen zu gering ist und sie in dieser Form nicht so gut aufgenommen werden können. Außerdem sind die magenreizenden und allergieauslösenden Gingkosäuren noch vorhanden.

Es gibt auch Hautpflegeprodukte wie Seifen, Shampoos und mit Ginkgo imprägnierte Stützstrümpfe auf dem Markt.

 

Was ist bei der Einnahme zu beachten?

Ginkgo-Präparate wirken nicht sofort, sondern erst nach ein 6-8 Wochen.

Wichtig: Ginkgo ist ein Blutverdünner. Nimmt man schon blutverdünnende Medikamente ein, sind die Häufigkeit der Einnahme und die Konzentration im Ginkgo-Präparat mit dem Arzt abzusprechen.

Vor operativen Eingriffen, auch z.B. einer Zahnextraktion, muss das Mittel wie jeder Blutverdünner vorher abgesetzt werden. Die Zeitspanne bestimmt der behandelnde Arzt/Zahnarzt.

Schwangere sollten wegen der erhöhten Blutungsneigung Ginkgo-Präparate nicht einnehmen.

 

Studien

Es gibt genauso viele Studien, die die Wirksamkeit belegen wie solche, die sie nicht erkennen.

Dabei ist auch immer die Frage, wer die Studie finanziert hat. Ein Nachweis kann eigentlich nur erbracht werden mit Probanden mit derselben Diagnose und dem gleichen Schweregrad der Erkrankung und das über einen sehr langen Zeitraum. Das wird oft übersehen und man wählt z.B. einfach eine große Gruppe von Menschen im Alter zwischen 70 und 90. Das ist zu unpräzise und keine echte Grundlage für ein aussagefähiges Ergebnis.