Ginkobil Ratiopharm
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Wissenswertes zu Ginkobil Ratiopharm
****Ginkobil ratiopharm wird bei Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen bei demenziellen Erkrankungen eingesetzt.
Weitere Anwendungsgebiete sind Durchblutungsstörungen im Ohr mit Tinnitus und Schwindel und arterielle Durchblutungsstörungen wie die periphere arterielle Verschlusskrankheit in den Beinen (Schaufensterkrankheit). Die Wirkstoffe des Gingkobaums verdünnen das Blut, fördern die Durchblutung in den feinen Gefäßen, schützen die Nervenzellen und hemmen die Bildung zellschädigender, freier Radikale. Studien zu Gingko-Präparaten sprechen zum Teil für und gegen eine Wirksamkeit. Die Weltgesundheitsorganisation WHO allerdings hat Gingko unter die Arzneimittel mit Wirkung bei Demenz aufgelistet. Nach der deutschen Kommission E und dem europäischen Dachverband für Pflanzenheilkunde werden Gingkoextrakte bei den benannten Symptomen zur Anwendung empfohlen. Gingko-Arzneien sind sehr beliebt. Jedes dritte Präparat gegen Durchblutungsstörungen, das in Deutschland gekauft wird, ist ein Produkt aus dem Gingko-Extrakt. Ginkobil ratiopharm ist in den Konzentrationen von 40, 80, 120 und 240 mg pro Tablette und als Tropfen mit 40 mg Gingko-Extrakt erhältlich.
Botanik des Gingkobaums
Der Gingko kommt ursprünglich aus China. Er wird als Heilpflanze in der chinesischen Medizin genutzt und als Tempelbaum verehrt. Er existiert seit 250 Millionen Jahren und zählt damit zu den ältesten Pflanzenarten der Welt. Seine Widerstandskraft gegen Krankheitserreger, Schädlinge und Umweltgifte ist besonders stark ausgeprägt. Nach der Atombombenexplosion in Hiroshima war es ein Gingkobaum, der als erstes wieder grün ausgeschlagen hat. Gingko heißt übersetzt Silber-Aprikose, abgeleitet von seinen silbrigen Samen. Der Beiname Biloba geht auf die Zweilapprigkeit der Blätter zurück. Der Baum wird bis zu 40 Metern hoch und ist erst nach 20-30 Jahren geschlechtsreif. Er kann bis zu 1000 Jahre alt werden. Auch wenn er wie ein Laubbaum im Herbst seine Blätter fallen lässt, wird er botanisch aufgrund des Aufbaus seiner Samen den Nadelhölzern zugeordnet. In China gilt der Gingko als Symbol für Fruchtbarkeit, Lebenskraft und ein langes Leben.
Herstellung von Ginkobil
Pharmakologisch genutzt werden in Europa die Blätter des Baums. Ginkobil wird aus dem Extrakt der Blätter hergestellt. Das Europäische Arzneibuch schreibt genau vor, auf welches Minimum die Allergie-auslösende Gingkolsäure und die Gerbstoffe entfernt werden müssen. Auch der Gehalt der Wirkstoffe ist definiert. Um diese bekömmliche, gut verträgliche Form für Heilzwecke sicherzustellen, sollte Gingko nur als Fertigpräparat wie Ginkobil angewendet werden. In Teezubereitungen z.B. können die wirksamen Inhaltsstoffe nicht gelöst werden und die reizenden, allergisierenden Bestandteile sind noch vorhanden.
Wirkstoffe und Wirkungen von Ginkobil
Die Hauptwirkstoffe sind Flavonoidglycoside, Terpenlactone, Proanthozyanidine, Biflavone und Bilobalid. Mit Flavonoiden schützt sich die Pflanze vor schädlichen Umwelteinflüssen. Dasselbe bewirken sie im menschlichen Organismus. Sie wirken antioxidativ, indem sie zell- und erbgutschädigende freie Radikale binden. Ginkobil verbessert außerdem die Fließeigenschaften des Blutes. Es steigert den Blutfluss bis in die feinsten Gefäße. Der Körper und insbesondere das Gehirn werden besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Schlackenstoffe werden verstärkt abtransportiert. Die verbesserte Gehirnleistung fördert Konzentration, Gedächtnis und Lernvermögen. Ginkobil unterstützt zusätzlich die Funktion bestimmter Botenstoffe im Gehirn, die zusätzlich Gedächtnis und Lernvermögen positiv beeinflussen. Der Energiestoffwechsel wird verbessert und die Zellen vor Sauerstoffmangel geschützt. Das betrifft den ganzen Körper, besonders auch die Durchblutung des Innenohrs bei Tinnitus und Schwindel und der Beine bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. Betroffen sind davon besonders Raucher, Bluthochdruckpatienten und Diabetiker. Aufgrund der verminderten Durchblutung kommt es beim Gehen zu Schmerzen. Deshalb müssen die Patienten in immer kürzeren Abständen stehen bleiben. Es sieht so aus, als ob sie die Schaufenster betrachten, weshalb die Durchblutungsstörung auch Schaufensterkrankheit genannt wird. Ginkobil wirkt außerdem der Zusammenballung der Thrombozyten entgegen: Das Blut wird verdünnt und die Bildung von Blutgerinnseln herabgesetzt. Ginkobil schützt zudem die Nervenzellen vor vermehrtem Abbau und Zerstörung, was die Entwicklung von Alzheimer-Demenz verlangsamen soll.
Anwendungsgebiete
Indikation von Ginkobil ist die symptomatische Behandlung organisch bedingter Leistungsstörungen im Gehirn, wie Konzentrationsschwäche und Gedächtnisstörungen bei degenerativer und gefäßbedingter (vaskulärer) Demenz und bei Mischformen von beiden. Ginkobil fördert auch die Durchblutung im Innenohr bei Schwindel und Ohrgeräuschen und die periphere Durchblutung bei funktionellen Herzbeschwerden. Im Rahmen von physiotherapeutischen Maßnahmen wie Gehtraining wird Ginkobil bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit zur Verbesserung der schmerzfreien Gehstrecke eingesetzt. Ginkobil kann zur Prävention und als Bestandteil eines Gesamttherapiekonzepts angewendet werden. Inzwischen wird der Einsatz von Gingko-Präparaten auch bei ADHS-Patienten diskutiert.
Neben- und Wechselwirkungen
In seltenen Fällen kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und Schwindel kommen. Auch allergische Hautreaktionen sind möglich. Bei überempfindlichen Personen kann es zu einem allergischen Schock kommen.
In Einzelfällen können Blutungen an Organen auftreten. Deshalb sollte bei gleichzeitiger Einnahme von anderen blutverdünnenden Medikamenten wie ASS oder Marcumar und bei krankhaft erhöhter Blutungsneigung (hämorrhagischer Diathese) vor der Einnahme von Ginkobil mit dem Arzt Rücksprache gehalten werden. Dasselbe gilt bei einem Krampfleiden (Epilepsie).
Gegenanzeigen
Ginkobil ist nicht für Kinder unter 18 Jahren geeignet. Schwangere sollten aufgrund der eventuell erhöhten Blutungsneigung das Präparat nicht einnehmen. Da noch keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen und man nicht weiß, ob Bestandteile von Ginkobil in die Muttermilch übergehen, sollten auch Stillende Ginkobil nicht anwenden.
Dosierung
Die Dosierung sollte individuell gewählt werden. Empfohlen sind eine Tagesmenge von 120 bis 240 mg bei einem dementiellen Syndrom und 120 bis 160 g täglich bei Schwindel, Tinnitus und der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit.
Die Wirkung von Ginkobil setzt erst nach 6 bis 8 Wochen ein.
Wichtiger Hinweis
Da Ginkobil eine blutverdünnende Wirkung hat, muss es wie andere Blutverdünner auch vor einem chirurgischen Eingriff, z.B. auch beim Zahnarzt, vorher abgesetzt werden. Der Zeitpunkt sollte mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.