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Husten- und Erkältungspräparate

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Wissenswertes zu Husten- und Erkältungspräparate

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Schnupfen, Husten, Heiserkeit – Erkältungen haben immer Saison. Erwachsene müssen 2-3-mal jährlich damit rechnen, Kinder im Vorschulalter haben sogar 4-8-mal eine Triefnase im Jahr.

Auslöser für Schnupfen sind Viren oder eine allergische Reaktion. Ausschlaggebend für eine Ansteckung und den Schweregrad der Erkrankung ist der Zustand des Immunsystems. Deshalb enthalten manche Erkältungspräparate als zusätzlichen Wirkstoff Vitamin C. Die große Auswahl an Medikamenten gegen Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Halsschmerzen und Husten basiert auf pflanzlichen oder synthetisch hergestellten Wirkstoffen. Es gibt sie je nach Bedarf in den verschiedensten Darreichungsformen für Erwachsene und Kinder.

Ursachen, Symptome und Verlauf einer Erkältung

Bei Erkältungen werden Viren durch Tröpfcheninfektion übertragen. Sie befallen die Nasenschleimhaut, die anschwillt und vermehrt Nasensekret produziert. Sinn der verstärkten Durchblutung (Anschwellen) und der laufenden Nase ist die Abwehr der Krankheitserreger. Die Infektion kann sich in die Nasennebenhöhlen (Sinusitis), in den Rachen (Pharyngitis mit Halsschmerzen), den Kehlkopf (Laryngitis mit Heiserkeit) und die unteren Atemwege (Bronchitis mit Husten) ausbreiten.

Da der Abfluss aus den Nasennebenhöhlen durch die Schwellung erschwert ist, sammelt sich das Sekret und es kann zu einer Entzündung mit Druckgefühl und Kopfschmerz kommen. Auch in den Bronchien wird bei Entzündungen vermehrt Schleim gebildet. Die Flimmerhärchen auf der Schleimhaut der Atemwege, die im gesunden Zustand Schmutzpartikel und Krankheitserreger in Richtung Rachen bewegen, werden in ihrer Mobilität eingeschränkt. Der Schleim sammelt sich an und es bedarf medikamentöser Unterstützung, um ihn zu lösen und abhusten zu können.

Eine Komplikation ist eine zusätzliche bakterielle Entzündung, eine sogenannte Superinfektion. Sie ist erkennbar an gelblich-grünem Nasensekret oder Schleim aus den Bronchien. Bei einer reinen Virusinfektion ist das Sekret wässrig und klar. Außer Keimen können auch allergische Reaktionen Erkältungssymptome hervorrufen.

Eine Erkältung ohne Komplikationen dauert 7-10 Tage und kann mit rezeptfreien Medikamenten behandelt werden. Beste Vorbeugung: Immunsystem stärken, Erkrankte meiden und Hände waschen.

Pflanzliche Wirkstoffe

Die Heilpflanzen in den Erkältungs- und Hustenpräparaten bekämpfen die Viren und Bakterien. Sie lösen und verflüssigen den Schleim, sind auswurffördernd und aktivieren das Immunsystem.

Eukalyptus mit seinem Hautwirkstoff Cineol, das auch isoliert Inhaltsstoff sein kann, ist krampflösend, entzündungshemmend, löst festsitzenden Schleim und fördert seinen Abtransport durch die Aktivierung der dafür zuständigen Flimmerhärchen.

Gleiche Wirkung auf Nasennebenhöhlen und die Bronchien üben Myrte, Schlüsselblume, Thymian, Efeu, Anis und Zirbelkiefer aus. Thymian und Schlüsselblume sind zudem für ihre hustenreizstillende Wirkung bekannt. Süßholzwurzel (Lakritz), Angelika, Pfefferminze, Orange und Zitrone wirken ebenfalls antibakteriell und keimtötend. Salbei wird vor allem bei Mund- und Rachenentzündungen angewendet, ist krampflösend in den Atemwegen und beugt auch Virenerkrankungen vor.

Holunder- und Lindenblüten eignen sich zur heilsamen Schwitzkur bei Erkältungen, lösen gleichfalls Schleim und beruhigen den Hustenreiz. Andorn und Majoran lösen den Schleim bei Husten, Keuchhusten und Asthma. Eine weitere klassische Heilpflanze bei Husten, Heiserkeit, Bronchialkatarrh und Keuchhusten ist der Spitzwegerich mit seiner stark antibiotischen Wirkung. Auch die südafrikanische Kapland-Pelargonie wird bei Schnupfen, Sinusitis, Mandelentzündung und Bronchitis angewendet.

Eibisch überzieht die Schleimhaut mit einem schützenden Film und lindert trockenen Reizhusten. Er aktiviert das Immunsystem wie Salbei und Angelika (Engelwurz).

Pestwurz hat eine ähnlich starke Wirkung wie Antihistaminika und wird bei Heuschnupfen eingesetzt.

Aconitum (Eisenhut) und Tollkirsche lindern Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen und Infektionen der Atemwege, Wasserdost hilft bei Erkältung und aktiviert das Immunsystem.

Propolis (Bienenkittharz) ist ein hocheffektives natürliches Antibiotikum gegen Bakterien, Viren und Pilze. Es kann entsprechend bei Entzündungen der Atemwege eingesetzt werden. Auch Echinacea (Sonnenhut) und Vitamin C aktivieren die Abwehrkräfte.

Die Heilpflanzen werden meist in einer Kombination, die sich ergänzt und in ihrer Wirkung verstärkt, angeboten. Sie können auch als homöopathische Einzel- oder Kombinationsmittel zum Einsatz kommen. Beim ersten Kratzen im Hals bewährt: Meditonsin.

Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass keine Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Übelkeit, herabgesetzte Fahrtauglichkeit oder ein Gewöhnungseffekt eintreten.

Medikamente mit intensiven ätherischen Düften dürfen nicht bei Säuglingen und Kleinkindern zur Anwendung kommen, da sie zu Atemnot führen.

Schüßler-Salze

Bei Beginn und der Hochphase einer entzündlichen Erkrankung empfiehlt sich Nr. 3 Ferrum phosphoricum. Nr. 4 Kalium chloratum dient dem Verflüssigen des Schleims. Nr. 8 Natrium chloratum hilft bei Fließschnupfen, Nr. 12 Calcium sulphuricum unterstützt bei eitrigen Entzündungen.

Schüßler Salze sind homöopathisch energetisierte Mineralstoffe. Sie werden wie Homöopathika von der Mundschleimhaut aufgenommen. Die Tabletten oder Globuli werden nicht geschluckt, sondern im Mund langsam zergehen gelassen. Nicht direkt vor dem Essen oder Trinken einnehmen. Es ist möglich, mehrere Schüßler-Salze gleichzeitig anzuwenden.

Chemische Wirkstoffe

Nasensprays mit Meersalzlösung reinigen und spülen die Nase und entziehen den geschwollenen Nasenschleimhäuten das Wasser. Salzlösungen können die Schleimhäute auch befeuchten, wenn sie aufgrund von Heizungs- oder Klimaanlagenluft zu trocken und dadurch infektionsgefährdet sind.

Wirkstoffe wie Oxymetazolin, Xylometazolin, Tramazolin, Pseudoephedrin und Naphazolin verengen die feinen Blutgefäße der Schleimhaut, die für den besseren Zustrom von Abwehrzellen erweitert wurden. Die Schleimhaut schwillt ab, das Sekret kann abfließen und die Nase wird frei. Die Nasennebenhöhlen werden wieder durchlüftet. Da auch die Schleimhaut der Ohrtrompete abschwillt, können diese Nasensprays auch bei Mittelohrentzündung angewendet werden. Die Wirkung setzt innerhalb von Minuten ein und hält bis zu 12 Stunden an.

Die Nasensprays sollten höchstens 3-mal täglich und nicht länger als 7 Tage eingesetzt werden, um eine Arzneimittel-Rhinitis (medikamentöser Schnupfen aufgrund von abschwellend wirkender Nasensprays) zu vermeiden. Nasensprays für Heuschnupfen enthalten Antihistaminika, Glukokortikoide (Kortison-ähnliche Präparate) und Glomoglicinsäure, die verhindert, dass die allergieauslösenden Botenstoffe austreten.

Zur Entzündungshemmung und Behandlung der Erkältungssymptome werden Paracetamol mit Coffein, einem Antihistaminikum (Chlorphenamin) und Vitamin C eingesetzt. Auch Acetylsalicylsäure (Aspirin) mit ihrer fieber-, schmerz- und entzündungshemmenden Wirkung ist Bestandteil mancher Präparate.

Als Sekretlöser bei festsitzendem Husten fungieren die Wirkstoffe Ambroxol, Acetylcystein und Bromhexin. Sie beugen außerdem Entzündungen vor und aktivieren die Tätigkeit der Flimmerhärchen, die den Schleim abtransportieren. Der Wirkstoff Dopromizin im Hustensaft ist nicht für Kinder unter 12 Jahren und nicht bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion sowie bei schweren Herz-Kreislaufbeschwerden anzuwenden. Codein ist ein Schmerzmittel und Hustenstiller. Häufige Nebenwirkungen sind Müdigkeit und Verstopfung. Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über und eignet sich deshalb nicht für stillende Mütter.

Gegen trockenen, unproduktiven Reizhusten werden die morphinartige Substanz Dextromerhomorphan und der Wirkstoff Pentoxyferin eingesetzt, der die Empfindlichkeit der Nervenzellen in der Schleimhaut und damit die Anzahl der Nervenmeldungen an das Hustenzentrum herabsetzt. Menge und Intensität der Hustenstöße werden reduziert.