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Jodtabletten

Jodtabletten gegen Jodmangel

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Jodetten 150 Henning (50 Stück)
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Sanofi-Aventis Deutschland GmbH *** Jodtabletten PZN: 889870 Produkt nicht verfügbar

Wissenswertes zu Jodtabletten

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Deutschland zählt immer noch zu den Jodmangelgebieten. Allerdings hat sich die Versorgung in den letzten Jahren wesentlich gebessert. 

Das Verwenden von jodiertem Speisesalz in vielen Haushalten und in verarbeiteten Lebensmitteln hat zu einer Verbesserung der Jodversorgung  in Deutschland geführt. Kommt noch regelmäßiger Verzehr von Seefisch dazu, kann der Tagesbedarf gedeckt werden.

Anders sieht es aus, wenn man keinen Fisch mag und sich salzarm ernährt. Auch Schwangere und Stillende haben einen höheren Bedarf, um die geistige und körperliche Entwicklung des Babys sicherzustellen. Hier kann die Einnahme von Jodtabletten Abhilfe schaffen. Aus Jod werden in der Schilddrüse Hormone gebildet, die eine zentrale Rolle für viele Stoffwechselprozesse spielen. Bei chronischem Jodmangel kommt es zur Vergrößerung der Schilddrüse (Kropf) und zu ihrer Unterfunktion. Der Energiestoffwechsel ist verlangsamt, die Leistungs- und Konzentrationskraft lassen nach. Müdigkeit, Gewichtszunahme und Depressionen treten auf. Auch in dem Fall müssen dem Körper Jodtabletten oder direkt die Schilddrüsenhormone zugeführt werden. 

Aufgaben der Schilddrüse

Die Schilddrüse speichert Jod und bildet zwei jodhaltige Hormone (Thyroxin T4 und Trijodthyronin T3), die den Energiestoffwechsel und das Wachstum steuern, sowie das Hormon Calcitonin. Es reguliert den Einbau von Calcium und Phosphor in die Knochen.

Wirkungen der jodhaltigen Schilddrüsenhormone T3 und T4

Die Botenstoffe erhöhen den Blutdruck und die Herzfrequenz. Sie steigern den Umsatz des Zucker- und Fettstoffwechsels sowie die Aktivität der Schweiß- und Talgdrüsen der Haut und die Darmmotorik. Energieverbrauch und Grundumsatz des Körpers werden erhöht, was zum Anstieg der Körpertemperatur führt.

Die Hormone regeln das Wachstum von Föten und Säuglingen und die Entwicklung der Zellen von Gehirn, Rückenmark und anderen Organen. Ein Mangel führt zu Entwicklungs-, Wachstums- und neurologischen Störungen. Die Schilddrüsenhormone stellen den Motor im Körper dar, der reibungslos (Normalzustand), mit angezogener Handbremse (Unterfunktion) oder auf Hochtouren (Überfunktion) laufen kann.

Tagesbedarf an Jod

Nach Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung brauchen Kinder von 1-4 Jahren 100 µg, von 4-7 120 µg, von 7-10 140 µg, von 10-13 Jahren 180 µg, Jugendliche und Erwachsene zwischen 13 und 50 Jahren 200 µg und ab 51 Jahren 180 µg Jod täglich. Schwangeren werden 230 und Stillenden 260 µg am Tag empfohlen.

Jodgehalt in Lebensmitteln

Deutsche Böden enthalten wenig Jod, im Süden noch weniger als im Norden. Daher kann sich auch nur wenig Jod in den angepflanzten Produkten anreichern. Die meisten Nahrungsmittel wie Gemüse, Getreide und Fleisch enthalten meist nur 1-10 µg Jod pro 100 g. Gute Jodlieferanten sind dagegen Seefisch und Meeresfrüchte: An erster Stelle stehen Schellfisch mit 417 µm, Seelachs mit 263 µg, Scholle mit 192 µg sowie Miesmuscheln und Kabeljau mit 120 µg/100g. 100 mg Spinat enthalten 20 und 100 ml Milch 7 µg Jod. Milch und Milchprodukte enthalten deshalb Jod, weil das Spurenelement dem Futter zugemischt wird.

Auch Algen und Seetang zählen zu den besonders jodhaltigen Nahrungsmitteln. Ihr Gehalt schwankt allerdings stark zwischen 5 und 4600 µg/100g. Eine gezielte Jod-Versorgung ist deshalb schwer zu regulieren und nicht möglich. Es kann zu Überdosierung mit gesundheitlichen Folgen kommen.

Jodiertes Salz

Fünf Gramm Jodsalz versorgen den Körper mit der Hälfte der empfohlenen Tagesdosis. Die andere Hälfte sollte ein Erwachsener über die Nahrung zu sich nehmen. Das schafft er mit 1-2 mal wöchentlich Seefisch, täglich Milch und Milchprodukten und Lebensmitteln, die mit jodiertem Salz hergestellt sind. Inzwischen wird Jodsalz von 85 % der Privathaushalte, 70-80 % der Gastronomiebetriebe, 60-80 % der Bäcker und Fleischer und 35 % der Lebensmittelindustrie verwendet. Für Patienten mit Bluthochdruck gibt es ein jodiertes Ersatz-Salz-Produkt ohne Natrium.

Folgen von Jodmangel

Da die Schilddrüse Jod auf Vorrat speichert, kommt es erst nach längerer Zeit der Jod-Unterversorgung zu einem Mangel an den Hormonen T3 und T4. Die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), bei der Körper und Geist nur noch in Zeitlupe agieren, sind Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit, Verstopfung, Gewichtszunahme, Schwellungen im Gesicht, um die Augen, leichtes Frieren und eine allgemeine Verlangsamung von Stoffwechsel, Denken und Handeln. Fehlt Jod als Grundstoff zur Produktion und sinkt entsprechend der Hormonspiegel im Blut, erhält die Schilddrüse durch ein Hormon der ihr übergeordneten Kontrollinstanz im Gehirn (Hypophyse) die Botschaft, mehr zu produzieren. Da dies aufgrund der Mangelsituation nicht möglich ist, vergrößert sie zum Ausgleich die Produktionsstätten, also ihre Zellen. Die Schilddrüse nimmt an Größe zu und es entsteht ein Kropf oder medizinisch ausgedrückt ein Struma. Durch die Jodierung des Speisesalzes ist die Versorgung in unseren Breiten inzwischen so gut, dass diese Entwicklung nur noch selten vorkommt. Vorsicht ist allerdings während der Schwangerschaft und Stillzeit und bei Veganern geboten.

Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion sind heute eher chronisch-entzündliche Prozesse, die auf einer Fehlfunktion des Immunsystems beruhen (Autoimmunerkrankung, z.B. Hashimoto), Operationen an der Schilddrüse, Tumore oder Störungen der Hormonregulierung durch das Gehirn. Ausgeglichen wird die Unterfunktion durch Hormontabletten, meist Thyroxin, Jodtabletten oder eine Kombination aus beidem.

Überdosierung von Jod

Besteht eine Veranlagung zur Schilddrüsenüberfunktion, kann die Aufnahme großer Mengen Jod durch Jodtabletten oder Algen zu einer Überfunktion (Hyperthyreose) führen. Das ist bei ca. 15 % der Patienten mit Überfunktion der Fall. Lösung ist, die Zufuhr einzustellen und danach die Blutwerte zu prüfen.

Die Überfunktion mit den genau gegenteiligen Symptomen, wie Nervosität, Schlafstörungen, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Schwitzen, Gewichtsverlust, Durchfall, Muskelkrämpfen und Zittern hat ebenfalls eine Störung des Immunsystems als Ursache. Es kämpft gegen die eigenen Schilddrüsenzellen und regt sie dazu an, vermehrt Hormone zu bilden (Morbus Basedow). Auch die Autonomie der Hormondrüse kann eine Überfunktion hervorrufen. In diesem Fall reagiert die Schilddrüse nicht mehr auf die Anweisung aus dem Gehirn, wie hoch die Produktion sein soll, sondern stellt völlig unkontrolliert erhöhte Mengen der Hormone her.

Diagnose

Ausgangspunkt für eine Behandlung mit Jodtabletten oder Thyroxin ist der Hormonspiegel im Blut bzw. die Jodkonzentration im Urin. Bei 100-200 µg/l Urin wird von der WHO die Jodaufnahme als ausreichend definiert. Bei 50-100 µg/l wird von einem leichten und bei 20-50 µg/l von einem schweren Joddefizit gesprochen. 

Wer braucht Jodtabletten?

Grundsätzlich sollte vor der Einnahme der Status von Jod und Schilddrüsenhormonen im Blut bzw. Urin vom Arzt festgestellt werden. Er entscheidet daraufhin über die weitere Vorgehensweise.

Prädestiniert für eine zusätzliche Jodzufuhr sind Menschen mit vergrößerter Schilddrüse, Kinder und Jugendliche, Veganer sowie schwangere und stillende Frauen.