Kinesiotape
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Wissenswertes zu Kinesiotape
****Ein Kinesio-Tape ist ein elastisches Pflaster. Es wird zur Behandlung schmerzhafter Erkrankungen von Muskeln, Gelenken, Bändern und Sehnen eingesetzt. Bekannt geworden sind die farbigen Baumwollbänder auf der Haut durch Spitzensportler im Fernsehen.
Heute werden die Pflaster in über 70 % der deutschen Physiotherapie-Praxen, aber auch von Ärzten und Heilpraktikern mit Erfolg angewendet. Das Tape ähnelt in Elastizität und Dicke der menschlichen Haut und macht jede Bewegung mit. Dabei massiert es die Haut und regt die Durchblutung und den Stoffwechsel an. Der Schmerz wird gelindert, die Heilung beschleunigt, Schonhaltungen werden vermieden. Entzündungen klingen schneller ab und mit ihnen Schwellung und Schmerz.
Was ist Kinesio-Taping?
Ein Kinesio-Tape ist ein elastisches, atmungsaktives Band aus einem textilen Gewebe, meist Baumwolle, und einer Acryl-Klebeschicht. Der gut verträgliche Kleber wird durch die Körperwärme und das Anreiben auf der Haut aktiviert. Das Pflaster ist latexfrei, luft- und feuchtigkeitsdurchlässig, aber wasserfest. Es kann mit dem Tape, das bis zu 7 Tagen auf der Haut bleibt, geduscht werden. Die Tapes waren ursprünglich nur in hautfarben (nur lymphatische Behandlung), rot (anregend) und blau (kühlend) erhältlich. Heute gibt es viele Farben auf dem Markt. Vorrangig bei der Auswahl soll die Vorliebe des Patienten sein.
Kinesis aus dem Griechischen heißt Bewegung. Das Pflaster ermöglicht die Bewegung des verletzten Körperteils. Während man früher Verletzungen grundsätzlich stillstellte, weiß man heute, dass der Heilungsprozess viel mehr durch Bewegung aktiviert wird. Kinesio-Taping wurde in den 1970er Jahren von dem japanischen Chiropraktiker Kenzo Kase entwickelt. Er nutzte die Kenntnisse aus der Kinesiologie, die bei uns durch ihre Muskeltests bekannt ist. Für die Auswahl der Tapes entwickelte er Screeningtests zur Beweglichkeit der Wirbelsäule, Oberflächenspannung der Haut und darunterliegenden Faszien usw. Heute lernt man Tapen in Kursen von 1-2 Tagen, wobei diese weitreichenden Hintergründe keine Rolle mehr spielen.
Was sind die Vorteile von Kinesio-Tapes gegenüber unbeweglichen Tape-Verbänden?
Die Ruhigstellung mit herkömmlichen Schienen und Kompressionsverbänden bewirkt, dass sich die Muskeln zurückbilden und wieder neu aufgebaut werden müssen. Außerdem kann es zu Stauungen im Blut- und Lymphfluss kommen. Das verzögert die Heilung, besonders bei entzündlichen Prozessen. Das Kinesio-Tape stützt und stabilisiert, ohne die Beweglichkeit einzuschränken.
Was bewirkt ein Kinesio-Tape?
Das Tape wird angebracht, während die Muskeln und Gelenke in einer gedehnten Position sind. Damit ist die optimale Bewegungsfreiheit gesichert. Wenn das behandelte Körperteil in die entspannte Position zurückgeht, hebt das elastische Pflaster die Haut etwas an. Das ist an den Wellen des Tapes, den Convolutions, erkennbar. So entstehen Freiräume zwischen Ober- und Unterhaut, wo sich viele Rezeptoren von Nerven sowie Blut- und Lymphgefäße befinden. Das Kinesio-Tape bewirkt die Aktivierung des schmerzstillenden Systems. Die Freiräume in den Hautschichten und die ständige Massage regen die Durchblutung und den Lymphfluss an. Die Stelle wird besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Das venöse Blut mit den Stoffwechselabbauprodukten und die Lymphe können besser abfließen. Das Aktivieren des Stoffwechsels fördert die Heilung. Entzündliche Prozesse mit Schwellung und Druckschmerz auf die Nerven klingen schneller ab. Der Schmerz wird meist schon gelindert, während das Tape angebracht wird. Weniger Schmerzen heißt auch keine Schonhaltung mit weiteren Muskelverspannungen.
Was sind die Anwendungsbereiche?
Die wichtigsten Indikationen ist die Behandlung von Muskelverletzungen (Prellungen, Zerrungen, Faserrisse, Atrophie), Rückenschmerzen (Ischias, HWS-Syndrom), Haltungsschäden, Kopfschmerzen und Migräne, Verletzungen von Schulter-, Knie- und Sprunggelenken, Überlastungsschäden von Muskeln, Bändern und Sehnen (Bandverletzungen, Sehnenscheidenentzündung), Faszienbeschwerden, Nervenschmerzen und Lymphödeme. Kinesio-Tapes können auch zur Prävention dieser Beschwerden und Verletzungen, gerade im Sport, angelegt werden.
Von wem werden Kinesio-Tapes angebracht?
Darüber herrscht keine Einigkeit. Orthopäden, Sportmediziner und Physiotherapeuten möchten das Kinesio-Tape in einem medizinischen Gesamtkonzept anwenden. Aus ihrer Sicht braucht der Behandler genaues Wissen über Anatomie und die funktionellen Zusammenhänge. Manchmal ist die Ursache nicht direkt an der Stelle des Schmerzes, sondern es muss woanders getapet werden. Das kann ein Laie nicht erkennen.
Je nach Krankheitsbild möchten manche Betroffene aber selbst Hand anlegen bzw. sich das Band von einem Freund anbringen lassen, um die richtige Position und Dehnung sicherzustellen, was beim Selbstanbringen nicht gewährleistet ist. Für die Selbstbehandlung gibt es Literatur und Anleitungen auf YouTube. Die Entscheidung und Verantwortung liegt beim Patienten.
Welche Kontraindikationen gibt es? Wann darf man Kinesio-Tapes nicht anwenden?
Gegenanzeigen sind eine Allergie gegen Polyacrylat-Kleber („Pflasterallergie“), akute und chronische Hauterkrankungen wie Pilzinfektionen, Erysipel und Erythem, Gefäßerkrankungen wie Thrombophlebitis und frische Thrombosen, Hautreizungen durch Sonnenbad, unklares Fieber, maligne Tumoren, Bestrahlung und Chemotherapie sowie die Einnahme bestimmter Medikamente, z.B. Kortison. An der getapeten Stelle soll keine Laser- oder Elektrotherapie durchgeführt werden.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Am häufigsten sind Hautreizungen, seltener allergische Reaktionen möglich. Hautreizungen können durch die Wärme, den Druck, den Verschluss des Hautareals, das Anlegen des Tapes mit Zug und Dehnung oder das Abziehen des Tapes, auch psychisch durch Stress entstehen. Sie treten besonders in den Randbereichen des Tapes auf und zeigen sich als Rötungen, Juckreiz, Quaddeln und Blasen. Allerdings ist ein leichter Juckreiz Zeichen der verstärkten Durchblutung, die Ziel der Behandlung ist.
Was kosten die Tapes und zahlt die Kasse?
Ein Fertig-Kinesio-Tape kostet je nach Größe zwischen 6 und 11 Euro. Es sind auch Rollen mit Kinesio-Klebeband erhältlich. Für eine Behandlung werden mehrere Tapes benötigt. Trotz der erfolgreichen Anwendung in der Praxis gibt es bis heute keinen wissenschaftlichen Beweis für die Wirkung. Deshalb zahlen nur wenige Kassen und nur auf Nachfrage.