Krätzebehandlung
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Wissenswertes zu Krätzebehandlung
****Krätze ist eine stark juckende Hauterkrankung, die über Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen wird. Auslöser ist die Reaktion des Immunsystems auf die weiblichen Milben, die ihre Eier in der Oberschicht der Haut ablegen. Risikogruppen sind Kinder, ältere Menschen und Personen, die in Gemeinschaftseinrichtungen untergebracht sind.
Auch bei geschwächtem Immunsystem ist die Übertragung wahrscheinlicher und die Ausbreitung größer. Mithilfe von Gels und Lotions können die Milben schnell und sicher abgetötet werden.
Was sind Krätzemilben?
Die Milben der Krätze (Scabies) sind Parasiten und gehören zu den Spinnentieren. Ihr einziger Wirt ist der Mensch. Für die Krätze bei Tieren (Räude) sind andere Arten von Milben verantwortlich. Weibliche Milben sind bis zu 0,5 Millimeter und können mit dem bloßen Auge als Punkt wahrgenommen werden. Die männlichen Milben sind kleiner und nicht erkennbar. Nach der Begattung sterben sie ab. Die Weibchen werden vier bis sechs Wochen alt. Sie legen ab der zweiten Lebenswoche täglich 4 Eier. Milben sind nur innerhalb ihres Wirts überlebensfähig.
Wie entsteht eine Krätze?
Die trächtigen Weibchen bohren sich mit ihren Mundwerkzeugen Gänge in die oberste Hautschicht. Dort legen sie ihre Eier und Kotballen ab. Aus den Eiern schlüpfen nach ein paar Tagen Larven, die nach 1-2 Wochen geschlechtsreif sind und ihrerseits Eier ablegen. In dieser äußersten, vollständig verhornten Hautschicht sind keine Sinnesrezeptoren, die etwas wahrnehmen. Man spürt kein Bohren und Krabbeln, noch sondern die Milben ein Gift ab. Was man spürt, ist die Reaktion des Immunsystems auf die Milben, ihre Nachkommen und die Abfallprodukte.
Wie reagiert das Immunsystem?
Das Abwehrsystem registriert die Fremdkörper und baut passende Antikörper. Dazu braucht es zwei bis fünf Wochen. Erst wenn es die spezifischen Abwehrzellen gebildet hat und sie mit dem Fremdkörper eine Verbindung eingegangen sind, werden Botenstoffe aktiv, die die typischen Entzündungsmerkmale wie Rötung, Schwellung und Juckreiz auslösen. Kommt es zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu einer Ansteckung, sind dem Immunsystem die Milben schon bekannt. Es hat sich den Aufbau der passenden Antikörper gemerkt und reagiert dieses Mal schon nach wenigen Tagen mit dem Entzündungsprozess.
Wie wird Krätze übertragen?
Die Übertragung findet ausschließlich von Mensch zu Mensch statt. Dabei genügt kein Kurzkontakt wie Händeschütteln, der dennoch mit einem Infizierten vermieden werden sollte. Der Körperkontakt muss für die Ansteckung länger und intensiver sein. Beispiele dafür sind Schmusen und Kuscheln, im gleichen Bett schlafen, zusammen spielen, den anderen als Elternteil oder Pflegepersonal waschen sowie Geschlechtsverkehr.
Kontaminierte Gegenstände reichen im Allgemeinen für eine Übertragung nicht aus, da sich die Milben nicht lange außerhalb ihres Wirts am Leben erhalten können.
Wer ist besonders gefährdet?
Kinder haben ein erhöhtes Risiko, sich anzustecken, da ihr Immunsystem noch nicht ganz ausgereift ist und sie viel Körperkontakt untereinander haben. Auch alte Menschen mit Vorerkrankungen, besonders wenn sie in einem Heim leben, zählen zu den Risikogruppen. Die Ansteckungsgefahr ist auch erhöht bei verminderter Juckreiz-Wahrnehmung wie bei Diabetes-Kranken oder Menschen mit Down-Syndrom. Außerdem gilt eine Demenz-Erkrankung als begünstigender Faktor sowie ein geschwächtes Immunsystem, z.B. bei HIV-Positiven, Leukämie-Erkrankten und Patienten, die gerade eine Chemotherapie bekommen. Weitere Faktoren sind die Immunsuppression aufgrund einer Kortisonbehandlung und Kälte. Wenig Einfluss hat die Körperhygiene, die eine Ansteckung nicht verhindern kann.
Welche Symptome weisen auf eine Krätze hin?
Äußerlich sind die 2-3 Zentimeter langen und kommaförmigen Milbengänge zu erkennen, die rötlich-bräunlich gefärbt sind. Durch die Abwehrreaktion des Körpers entstehen starker Juckreiz, Hautausschläge, Bläschen, Pusteln und Knötchen. Nach dem Aufplatzen der mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen bilden sich Krusten.
Die Milben bevorzugen Stellen, an denen die Haut besonders dünn und warm ist, z.B. die Achseln, die Bereiche zwischen Fingern und Zehen, der Nabel, die Brustwarzenvorhöfe sowie der Penisschaft und die Region um den After. Selten befallen werden Rücken, Kopf und Nacken. Ausnahme sind Kinder, bei denen die Krätze auch im Gesicht, am behaarten Kopf und an den Hand- und Fußsohlen auftreten kann.
Wie wird Krätze behandelt
Mit dem Auftragen von Gels, Lotions oder Salben werden die Milben abgetötet. Dafür genügt je nach Wirkstoff ein einmaliges oder mehrmaliges Auftragen. Präparate mit dem Wirkstoff Permethin werden ein Mal auf die gesamte Körperoberfläche aufgetragen. Benzylbenzoat in dem Medikament Antiscobiosum 25% für Erwachsene und Antiscobiosum 10% mit weniger Wirkstoff für Kinder wird höchstens an drei aufeinander folgenden Tagen auf die befallenen Stellen aufgetragen. Der Wirkstoff Crotamiton in Eraxil und Crotamitex, der zusätzlich den Juckreiz mildert, sollte an 3 bis 5 Tagen hintereinander aufgetragen werden. Die Wirkstoffkombination von Allethrin und Piperonylbutoxid wird als Spray angewendet und ist wegen der möglichen Komplikationen nicht für Patienten mit Vorerkrankungen im Atmungstrakt geeignet. Bei schwerem Befall kann wird auch das Wurmmittel Ivermectin eingesetzt, das innerlich angewendet wird.
Was muss bei der Behandlung beachtet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen den jeweiligen Wirkstoff oder einen anderen Bestandteil sowie bei akuten, nässenden Hautausschlägen sind die Medikamente kontraindiziert.
Bei der Anwendung nicht mit der Augenbindehaut und den Schleimhäuten von Mund und Nase in Kontakt kommen! Sonnenbestrahlungen, auch Solarien, sind zu meiden. Bei Schwangeren, Stillenden, Neugeborenen, Säuglingen und Kindern muss dringend vor der Behandlung der Arzt befragt werden. Bei vorgeschädigter Haut oder größeren Hautdefekten kann eine Kortison-Behandlung vor dem Einsatz des Krätzemittels notwendig sein.
Welche Neben- und Wechselwirkungen sind möglich?
In Einzelfällen kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen mit vorübergehender Rötung und Wärmegefühl kommen. Wechselwirkungen sind nicht bekannt.