Loratadin
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Wissenswertes zu Loratadin
****Loratadin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der sogenannten Antihistaminika. So werden Wirkstoffe bezeichnet, die die Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Histamin abschwächen oder ganz aufheben, indem sie die Andockstellen des Histamins (Histamin-Rezeptoren) blockieren.
Loratadin wird eingesetzt zur Linderung der Beschwerden bei allergischen Erkrankungen wie z.B. allergisch bedingtem Schnupfen (Heuschnupfen) sowie gegen typische Symptome von Neurodermitis und Nesselsucht (Urtikaria) wie Juckreiz, Rötungen und Schwellungen.
Loratadin gehört zu den wichtigsten Wirkstoffen gegen Allergien; es steht seit 2013 auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation WHO. Als sogenanntes „Antihistaminikum der zweiten Generation“ macht Loratadin – anders als die Antihistaminika der ersten Generation – in aller Regel nicht müde, ist insgesamt sehr gut verträglich und daher optimal für die Selbstmedikation geeignet. Loratadin ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Der Wirkstoff steht in Fertigarzneimitteln von verschiedenen Herstellern zur Verfügung, meist in Tabletten- oder Brausetablettenform. Man nimmt es normalerweise in einer Dosierung von zehn Milligramm täglich ein. Bei Kleinkindern und Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Störungen (z.B. Leberfunktionsstörungen) wird die Dosis verringert.
Die Wirkweise von Loratadin
Eine allergische Reaktion ist im Grunde eine Überempfindlichkeitsreaktion des körpereigenen Immunsystems. Dabei kommt es zu einer außerordentlich starken („überschießenden“) Freisetzung des Botenstoffs Histamin, sobald man in Kontakt mit einem eigentlich ungefährlichen Stoff (z.B. Hausstaub, Tierhaare oder Blütenpollen) kommt, der dann zum Allergieauslöser wird. Bei Pollenallergikern beispielsweise lösen Pollen, die während der Blüte in der Luft unterwegs sind, eine allergische Reaktion an den Schleimhäuten der Atemwege, Nase und Augen aus. Der Körper setzt daraufhin das Histamin frei, um das von ihm als „feindlich“ eingestufte Allergen zu bekämpfen, und bildet gleichzeitig Abwehrstoffe, auch Antikörper genannt.
Wenn Histamin, wie oben beschrieben, übermäßig ausgeschüttet wird, erweitert es die Blutgefäße und verursacht die typischen Symptome wie Juckreiz, eine laufende Nase, tränende Augen, Rötungen und Schwellungen bis hin zu Krämpfen der Atemwegsmuskulatur. Loratadin wirkt diesen Vorgängen entgegen: Als Antihistaminikum verhindert der Wirkstoff, dass das Histamin an seinen Rezeptor binden und damit wirksam werden kann. Somit lindert Loratadin sehr effektiv die Symptome einer allergischen Reaktion.
Die Wirkung von Loratadin setzt meist sehr schnell ein. Daher ist der Arzneistoff vor allem auch zur Behandlung akuter Beschwerden sehr gut geeignet. Die gute Verträglichkeit ergibt sich daraus, dass nur eine geringe Menge des Wirkstoffs in das zentrale Nervensystem gelangt. Dadurch werden die Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit und Wachheit durch Medikamente mit Loratadin meist nicht eingeschränkt.
Welche Nebenwirkungen kann Loratadin auslösen?
Trotz der allgemein guten Verträglichkeit kann es unter der Einnahme von Loratadin gelegentlich zu eher unspezifischen Nebenwirkungen, etwa Kopfschmerzen, Müdigkeit und Mattheit, sowie zu Beschwerden im Magen-Darm-Bereich und einer außergewöhnlichen Steigerung des Appetits kommen. Sehr selten treten auch Symptome wie Mundtrockenheit, Haarausfall und unterschiedliche allergische Reaktionen auf. Vereinzelt wurden auch Herzrhythmusstörungen sowie das Auftreten eines Tinnitus beobachtet. Wer diese oder andere Nebenwirkungen während der Einnahme von Loratadin an sich beobachtet, sollte das Medikament zunächst absetzen und einen Arzt informieren.
Weitere wichtige Hinweise zur Einnahme von Loratadin
Personen mit schweren Leberfunktionsstörungen sollten Medikamente mit Loratadin allenfalls nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen, da es durch einen verzögerten Abbaus des Arzneimittels zu einer Verstärkung der Wirkung kommen kann.
Die Wirkung von Loratadin wird – im Gegensatz zu anderen Arzneimitteln gegen Allergien – normalerweise bei gleichzeitiger Einnahme mit Alkohol nicht verstärkt. Dennoch sollte man während der Einnahme von Loratadin vorsichtshalber Alkohol nicht oder nur in geringen Mengen zu sich nehmen. Eine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten, die ggf. zu vermehrten Nebenwirkungen führen könnte, ist bisher nicht bekannt.
Da Loratadin in seltenen Fällen Müdigkeit auslösen kann, sollte vor allem am Anfang der Einnahme darauf geachtet werden, wie der eigene Organismus auf das Arzneimittel reagiert. Kommt es als Nebenwirkung zu Müdigkeit, sollte möglichst gemeinsam mit einem Arzt entschieden werden, ob die aktive Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen möglich ist oder eher vermieden werden sollte.
Im Falle eines bevorstehenden Allergie-Hauttests sollten Medikamente mit Loratadin mindestens zwei Tage vor diesem Test abgesetzt werden, da der Wirkstoff auch allergische Reaktionen der Haut unterdrückt. Wird das Medikament mit Loratadin nicht rechtzeitig abgesetzt, könnte es sein, dass ein Test, der eigentlich ein positives Ergebnis hätte, fälschlicherweise negativ ausfällt. Eine bestehende Allergie würde in einem solchen Fall also nicht erkannt.
Loratadin darf nicht bei kleinen Kindern unter zwei Jahren bzw. mit einem Körpergewicht von unter 30 Kilogramm angewendet werden. Jüngere bzw. leichtere Kinder sollten immer zum Arzt gebracht werden, wenn sie allergische Reaktionen zeigen.
Die Wirkung von Loratadin auf ungeborene Kinder im Mutterleib und Säuglinge wurde bereits sehr gründlich untersucht. Bisher wurden bei der Einnahme von Loratadin keine schädlichen Effekte für schwangere und stillende Frauen festgestellt, obwohl bekannt ist, dass der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Anti-Allergie-Medikamente mit Loratadin werden deshalb als Mittel der Wahl gegen allergische Reaktionen bei schwangeren und stillenden Frauen häufig verordnet.