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Wissenswertes zu Frauen
****Frauenspezifische Beschwerden sind in erster Linie hormonell bedingt.
In der gebärfähigen Zeit stehen die Stimmungsschwankungen und körperlichen Veränderungen während des Monatszyklus im Vordergrund. Häufigstes Beschwerdebild ist das prämenstruelle Syndrom (PMS). In den Wechseljahren können Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Schlafstörungen das Frauenleben schwer machen. Eine Arznei für alle Lebensphasen ist der Mönchspfeffer (Agnus castus), der als Phytotherapeutikum und homöopathisches Mittel erhältlich ist. Für die Beschwerden im Klimakterium haben sich die Traubensilberkerze (Cimicifuga), Johanniskraut, Frauenmantel und Phytoöstrogene bewährt. Für die Stabilisierung und Regeneration der Scheidenflora sorgen die lokale Anwendung von Döderlein- oder anderen Milchsäurebakterien. Gegen Pilzerkrankungen im Genitalbereich werden Antimykotika eingesetzt. Als Prophylaxe und Behandlung von Osteoporose, für die in den Wechseljahren ein erhöhtes Risiko besteht, eignen sich Mineralstoff- und Vitamin-Kombinationspräparate.
Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Drei Viertel aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden mehr oder weniger stark an dem PMS. Körperliche Symptome sind Schmerzen im Unterleib und Rücken, eine vergrößerte Brust mit Spannungsgefühlen und Schmerzen, Wassereinlagerungen im Gewebe, Heißhungerattacken oder Appetitlosigkeit, Blähungen und Akne. Psychisch zeigen sich Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Reizbarkeit, Angstgefühle, Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen. Die Beschwerden beginnen 10-14 Tage vor der Menstruation, steigern sich bis zur Regelblutung und gehen innerhalb von 1-2 Tagen wieder zurück.
Eine Ursache ist die hormonelle Änderung in der Zyklusmitte. Der Östrogenpegel, der für Aktivität und gute Stimmung sorgt, sinkt nach dem Eisprung und es bildet sich sein Gegenspieler das Progesteron. Es fährt die Energie herunter, um Ruhe für die eventuelle Einnistung eines befruchteten Eis zu schaffen, was sich in Müdigkeit und depressiver Stimmung niederschlagen kann.
Als Gegenmittel gelten Ausdauersport, z.B. Radfahren, Walken und Schwimmen zur Durchblutungsförderung und Bildung des Glückshormons Serotonin. Auch das Praktizieren von Hatha-Yoga und Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Autogenes Training sorgen für Ausgleich und Gelassenheit. Wegen der Wassereinlagerungen sollte Frau salzarme Kost, gewürzt mit frischen Kräutern bevorzugen, desgleichen zucker- und fettarme Gerichte. Hilfreich sind Omega-3-Fettsäuren, Calcium, Magnesium und die Vitamine D und B6.
Bei sehr starken Schmerzen können Schmerztabletten, z.B. Ibuprofen eingesetzt werden. Präparate mit Acetylsalicylsäure (Aspirin) sollten bei starken Blutungen nicht eingenommen werden.
Für die Regulierung des Hormonhaushalts eignen sich Präparate mit dem Hauptwirkstoff Mönchspfeffer (Agnus castus) als homöopathisches oder pflanzenheilkundliches Mittel. Die Wirkung tritt nicht sofort ein. Die Behandlung muss deshalb mehrere Monate durchgeführt werden.
Menstruationsbeschwerden
Treten starke ziehende, krampfartige Schmerzen bei der Regelblutung auf, spricht man von Dismenorrhoe. Sie kann von Schwindel, Übelkeit und Durchfall begleitet sein. Auch hier entkrampft sanfte Körperarbeit wie Yoga, T’ai Chi und Qi Gong. In der Ernährung sind pflanzliche Fette und Öle den tierischen Produkten vorzuziehen. Es ist insgesamt eine eher vegetarische Kost förderlich.
Krampflösend wirken Gänsefingerkraut, Kamille und Melisse, als Tee und Dragées und Melisse, Kamille und Lavendel auch als Badezusatz. Das Entkrampfungs-Schüßler-Salz ist die Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6. Frauenmantel und Schafgarbe unterstützen die weiblichen Organe und damit auch die Gebärmutter. Wärme tut immer gut und entkrampft, sei es als Wärmflasche, Kirschkernkissen oder heißes Bad. Bei starken Schmerzen wirken Isoflavone oder es können Schmerzmittel notwendig werden
Kommen noch Blähungen, Völlegefühl und ein nervöser Magen dazu, helfen Kümmel, Anis, Fenchel und Pfefferminze als Tees.
Bei extrem krampfartigen Schmerzen sollte eine Endometriose, bei der sich Schleimhaut außerhalb der Gebärmutter ansiedelt, ausgeschlossen werden.
Beschwerden in den Wechseljahren
Die Wechseljahre beginnen mit unregelmäßigen Monatszyklen. Auch wenn bisher keine Menstruationsprobleme bestanden haben, können in dieser Zwischenphase verstärkt PMS-Symptome oder sehr starke bzw. lang anhaltende Blutungen auftreten. Mit ungefähr 50 findet die letzte Monatsblutung statt, die Menopause. Die Phase bis zum 65. Lebensjahr wird als Postmenopause bezeichnet. Die große hormonelle Veränderung besteht darin, dass immer weniger Östrogen gebildet wird. Es fehlt der positive Stimmungskick, der jetzt durch andere Betätigungen wie Sport, sanfte Körperübungen, eine erfüllende Sexualität oder aufregende Veränderungen in der Lebensgestaltung geschaffen werden muss. Das wird bei einem Drittel der Frauen durch starke Wechseljahresbeschwerden und bei einem Drittel durch leichtes Unwohlsein nicht einfach gemacht. Das letzte Drittel der Altersgruppe hat keine Probleme.
Die Beschwerden zeigen sich in Hitzewallungen und Herzrasen, Schlafstörungen, Unruhe, Reizbarkeit, Depressionen und Erschöpfungszuständen. Durch zunehmende Scheidentrockenheit kann es zu Schmerzen beim Sex kommen, was durch Vaginal-Gels oder Johanniskrautöl verhindert werden kann.
Die zwei bewährten pflanzlichen Mittel zum Ausgleich der hormonellen Veränderung sind der Mönchspfeffer, solange noch eine Monatsblutung stattfindet, und die Traubensilberkerze (Cimicifuga). Eine weitere Unterstützung bieten pflanzliche Östrogene in Rotklee, Sojalecithin, Wild-Yams-Wurzeln, Kichererbsen, schwarze Johannisbeeren und Hopfen, der auch schlaffördernd wirkt. Andere Heilpflanzen gegen Schlafstörungen mit gleichzeitig positiver Wirkung bei Herzbeschwerden sind Melisse und Weißdorn. Erschöpfungszuständen kann mit Ginseng-Präparaten entgegengewirkt werden.
Zur Erhaltung der Knochengesundheit und Vorbeugung von Osteoporose sollte Frau sich viel in der frischen Luft bewegen und ausreichend Sonne tanken (Vitamin D). Kieselsäurehaltige Ernährung oder Tees (Ackerschachtelhalm), das Schüßler-Salz Nr. 2 Calcium phosphoricum D6 und Nahrungsergänzungsmittel in der Kombination von Calcium, Vitamin D3 und K2 sorgen auf der stofflichen Ebene für die Knochensubstanz.
Eine eventuelle Hormonersatztherapie muss individuell nach einer Nutzen-Risiko-Abwägung mit dem Frauenarzt geklärt werden.
Scheidenentzündungen
Die Symptome und die Art des Ausflusses bei einer Scheidenentzündung hängen von der Art des Erregers ab. Der Ausfluss kann wässrig, schleimig, schaumig, eitrig oder blutig und oft übelriechend sein. Bei bakteriellen Infektionen ist er gelblich-grün, bei einer durch den Pilz Candida albicans hervorgerufenen Entzündung weiß und geruchlos. Ein fischiger Geruch kann auf ein bakterielles Ungleichgewicht in der Scheidenflora hinweisen.
Weitere Symptome können brennende Schmerzen, Juckreiz (Pilze), Bläschen (Herpes genitalis), Blutungen, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr und beim Wasserlassen sein. Ein ungewöhnlicher, plötzlich auftauchender Ausfluss sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Bei Pilzinfektionen müssen auf jeden Fall beide Partner mit Antimykotika behandelt werden. Vorbeugend gegen Vaginal-Entzündungen wirkt die lokale Anwendung von Milchsäurebakterien. Sie stellen eine gesunde Scheidenflora mit entsprechenden Abwehrkräften her.