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Mittel zur Muskelentspannung (Muskelrelaxantien)

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Wissenswertes zu Muskelentspannung

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So gut wie jeder Mensch leidet im Lauf seines Lebens wiederholt unter Muskelverspannungen, Krämpfen oder auch unter schmerzhaftem Muskelkater. 

Körperliche Fehlstellungen, Überbelastungen, z.B. beim Sport oder nach ungewohnter körperlicher Betätigung, sowie alltäglicher Stress, psychische Belastungen und eine insgesamt ungesunde Lebensweise führen dazu, dass die Muskeln sich zusammenziehen und es zu Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und daraus folgend oft zu Fehlhaltungen kommt. Zur Selbstbehandlung von vorübergehenden schmerzhaften Muskelverspannungen, Krämpfen (z.B. den besonders unangenehmen nächtlichen Wadenkrämpfen) und Muskelkater gibt es eine Vielzahl von natürlichen Arzneimitteln wie Cremes und Salben, Wärmeauflagen, Bade- und Massageölen sowie Magnesiumpräparate. Mit diesen Mitteln kann man schnell und wirksam eine wohltuende Muskelentspannung erzielen und häufig auch weiteren Beschwerden vorbeugen.   

Chemische Medikamente zur Muskelentspannung, in der Medizin Muskelrelaxanzien genannt, werden im ambulanten und klinischen Bereich eingesetzt. Man wendet sie z.B. bei größeren chirurgischen Eingriffen, besonders bei Operationen in der Bauchregion oder am Brustkorb an, wenn die Muskulatur des Patienten vollkommen ruhiggestellt werden muss. Ein Nebeneffekt dieser Muskelrelaxanzien ist, dass durch ihren Einsatz die Menge an Narkosemitteln reduziert werden kann und dadurch der Organismus des Patienten weniger belastet wird. Weitere Anwendungsgebiete chemischer Mittel zur Muskelentspannung sind krankhafte Krampfzustände wie der Wundstarrkrampf (Tetanus), Vergiftungen, die eine Überspannung der Muskulatur mit sich ziehen, oder andere schwere Formen von muskulären Verspannungen. Auch die Schönheitsmedizin nutzt inzwischen diese Mittel für ihre Zwecke: Das Muskelrelaxans Botulinumtoxin Typ A (sehr bekannt unter dem Namen Botox) wird zur dauerhaften Erschlaffung faltenbildender Muskelstränge eingesetzt, soll so die Faltenbildung verhindern und dem Alterungsprozess der Haut entgegenwirken. 

Alltägliche Übel: Muskelverspannungen, Wadenkrämpfe und Muskelkater

Wenn die Muskeln nicht mehr locker lassen: Verspannungen

Unangenehme muskuläre Verspannungen sind nichts anderes als dauerhafte kleine Krämpfe in der Muskulatur. Normalerweise geben bestimmte Nerven dem Muskel über Reize das Signal zur Kontraktion. Diese Muskelspannung lässt nicht, wie üblich, nach, sondern hält dauerhaft an, wenn die Nerven übermäßig viele Reize zum Zusammenziehen aussenden. Dadurch kommt es häufig zu einer Durchblutungsstörung des Muskelgewebes, die wiederum einen Mangel an Sauerstoff in der Muskulatur bedingt. Verhärtete und schmerzende Muskeln in Rücken, Nacken und Schulter sind die Folge.

Diese Verspannungen sind nicht nur an sich unangenehm und mitunter sehr schmerzhaft. Sie sind auch die häufigste Ursache für Rückenschmerzen und zudem häufig der Grund für Kopfschmerzen sowie Schulter-, Nacken- und Armschmerzen. Der typische Verspannungsschmerz wird als dumpfes Ziehen wahrgenommen und verstärkt sich meist, wenn man auf die verspannte Stelle drückt. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt, man nimmt dann oft eine entlastende Schonhaltung ein, die, wenn sie über längere Zeit bestehen bleibt, wiederum den gesamten Bewegungsapparat belasten und schädigen kann.

Es verwundert nicht, dass heute fast jeder Mensch mit Muskelverspannungen zu kämpfen hat. Im Beruf sitzen viele stundenlang in derselben Haltung am Schreibtisch vor dem Computer, gleichzeitig mangelt es nicht nur während der Arbeit, sondern auch in der Freizeit an ausgleichender Bewegung. Nicht nur Büroarbeiter, sondern auch Berufsgruppen wie etwa Zahnärzte, Möbelpacker oder Kassierer im Supermarkt, die immer dieselben Bewegungen ausführen, sind betroffen.

Auch die Psyche spielt eine große Rolle bei Verspannungen. Dauerhafte Anspannung, Druck und seelischer Kummer sind häufig die Gründe dafür, dass die Muskulatur buchstäblich nicht „lockerlassen“ kann. Bei Stress wird oft eine angespannte Haltung eingenommen, was man z.B. an zusammengebissenen Kiefern oder ständig hochgezogenen Schultern erkennt.

Was tun gegen Verspannungen?

Um Verspannungen entgegenzuwirken und ihnen vorzubeugen, ist es grundlegend wichtig, die gesamte Muskulatur nicht nur auf monotone Weise immer gleich zu beanspruchen, sondern sie zum Ausgleich zu trainieren und zu lockern. Einfache ausgleichende Übungen sind gut in den Alltag einzubauen: Im Büro kann man schon während eines Telefonats aufstehen und ein paar Schritte gehen. Den Kollegen kann man schnell zu Fuß aufsuchen, statt ihn anzurufen oder ihm eine E-Mail zu schreiben. Nach Feierabend ist es gut, etwa zwei Mal die Woche mindestens eine halbe Stunde lang Sport zu treiben. Dabei muss es nicht das schweißtreibende Work-out im Fitnessstudio sein. Sanfte Sportarten wie Schwimmen, Radfahren, Wandern, Pilates und Yoga oder auch nur ein strammer Spaziergang bewirken schon sehr viel, stärken die Muskulatur und beugen Verspannungen vor. Bei Verspannungen, die eher auf psychische Belastungen oder Dauerstress im Beruf zurückzuführen sind, können schon Relax-Bäder, Spaziergänge in der Natur oder auch Atem- und Yogaübungen helfen, zur Ruhe zu kommen und die Muskulatur zu lockern.

Besonders wirksam gegen Verspannungen ist Wärme. Ein Vollbad oder eine Wärmflasche auf der verspannten Stelle kann schnell Linderung bringen. Auch Massagen, am besten mit gut durchwärmenden Massagecremes oder -ölen, lösen die Anspannung. In der Apotheke erhält man neben entsprechenden Bade- und Massagemitteln verschiedene natürlich wirksame Präparate zur Muskelentspannung. Z.B. gibt es Cremes mit dem wärmenden Wirkstoff Capsaicin aus den getrockneten Früchten des Cayennepfeffers. Dieser Wirkstoff vermindert die Schmerzweiterleitung, reizt gleichzeitig die Haut und kurbelt damit die Durchblutung wieder an. Das sorgt für ein Wärmegefühl und eine Lockerung der betroffenen Muskulatur. Auch Pferdesalbe mit einer Mischung aus Menthol, Arnika, Rosmarin, Kampfer und Rosskastanie sorgt für eine angenehme Durchblutung und Durchwärmung der Muskeln. Sehr wirksam, wärmend und durchblutungsfördernd sind auch Präparate mit ätherischen Ölen, z.B. Eukalyptus- und Rosmarinölen, sowie Produkte mit dem Wirkstoff Beinwell.

Durchblutungs- und wärmefördernde Behandlungen mit den genannten Mitteln helfen übrigens auch gegen schmerzenden Muskelkater nach körperlicher Überbeanspruchung!

Der Schmerz aus heiterem Himmel: Muskelkrämpfe

Meist kommen sie plötzlich und reißen uns häufig aus dem Schlaf: schmerzhafte Muskelkrämpfe. Diese können grundsätzlich in jedem Muskel des Körpers auftreten. Besonders verbreitet sind quälende Wadenkrämpfe. Schätzungsweise 70 Prozent aller Deutschen haben schon einmal einen solchen Wadenkrampf durchlitten, bei dem der Schmerz blitzartig ins Bein schießt und so stark ist, dass er als fast unerträglich empfunden wird. Sport treibende und ältere Menschen sind besonders oft von solchen Wadenkrämpfen betroffen.

Der Krampf geht dabei gar nicht vom Muskel aus, sondern eigentlich vom Nerv, der den Muskel steuert. Über die Nervenzellen im Rückenmark sendet das Gehirn Signale in Form elektrischer Impulse an den Muskel, die das Zeichen zur Anspannung bzw. Entspannung für den Muskel geben. Der Krampf entsteht dadurch, dass die Nervenzellen sozusagen außer Rand und Band geraten: Sie senden nicht mehr nur dann Impulse an den Muskel, wenn das Gehirn es ihnen befiehlt, sondern schicken unkontrolliert viel zu viele Kontraktionssignale an den Muskel. Diese können die Zahl der normalerweise ausgesendeten Signale um ein Vielfaches überschreiten. Dieser Vorgang wird dann vom Menschen als schmerzhafter Krampf wahrgenommen, der wenige Sekunden, aber auch einige Minuten lang anhalten kann. Der Schmerz entsteht dadurch, dass sich dabei nicht nur der Muskel zusammenzieht, sondern auch die Schmerzrezeptoren im betroffenen Bereich aktiviert werden.

Die Gründe, die zu diesen körperlichen Vorgängen führen, sind ganz unterschiedlich. Häufig ist ein Mangel an Magnesium im Körper dafür verantwortlich, aber auch Durchblutungsstörungen, körperliche Überlastung und Schwangerschaft kommen als Ursachen in Frage.

Was hilft gegen Muskelkrämpfe?

Bei einem Krampf ist die beste Reaktion die schnelle Gegenwehr. Der verkrampfte Muskel muss gedehnt werden. Das betroffene Bein sollte ausgestreckt, die Zehen mit den Händen gegriffen und die Zehen zum Körper herangezogen werden. In jedem Fall – auch wenn es am Anfang sehr schmerzt – sollte man versuchen, ein paar Schritte zu gehen. So wird die Muskulatur allmählich gelockert und die Durchblutung angeregt. Zusätzlich sollte der verkrampfte Muskel massiert werden.

Bei Muskelkrämpfen bewährt sich immer wieder die Einnahme eines Magnesium-Präparates, da oft Magnesiummangel (Hypomagnesiämie) als Ursache für die Krämpfe festgemacht wird. Zu einem Mangel an Magnesium im Blut kann es aus vielen Gründen kommen. Oft sind Ernährungsfehler, zu strenge Diäten oder Fasten, die unkontrollierte Einnahme von Abführmitteln, Über- und Untergewicht sowie übermäßiger Alkoholkonsum dafür verantwortlich. Manche Ursachen für Magnesiummangel sind krankheitsbedingt und treten z.B. bei Diabetes oder bestimmten Darmkrankheiten auf. Auch hormonelle Störungen, Stress und Umweltgifte kommen als Ursachen in Frage. Ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung leidet unter einem ererbten chronischen Magnesiummangel. Risikogruppen für einen Magnesiummangel sind jüngere und ältere Menschen, Diabetiker, Schwangere und Stillende, Leistungssportler und Menschen, die physisch anstrengenden Tätigkeiten nachgehen. Bei einem erhöhten Bedarf an Magnesium sollte der Mineralstoff zusätzlich zugeführt werden.

Um eine Überdosierung zu vermeiden – und auch, um die genaue Ursache immer wiederkehrender Muskelkrämpfe genau abzuklären – sollte vor der Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels wie Magnesium besser ein Arzt konsultiert werden. Kommt auch er zu dem Schluss, dass Magnesium das Mittel der Wahl ist, wird er auch Empfehlungen zur richtigen Dosierung aussprechen!