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Nieren- und Blasentees

Nieren- und Blasentees

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Wissenswertes zu Nieren- und Blasentees

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Bei Blasen- und Nierentees handelt es sich um rein pflanzliche, arzneilich wirksame Getränke zur unterstützenden Behandlung von Erkrankungen im Blasen- und Nierenbereich. 

Die Tees sind nicht als eine spezielle Teesorte, sondern vielmehr als Arzneimittel-Kategorie zu beschreiben. Man wendet diese Getränke vorzugsweise zur Vorbeugung und zur Behandlung von bestehenden Blasenentzündungen an. Sie dienen zur Durchspülung bei allen entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei entsprechender Anfälligkeit auch zur Vorbeugung von Nierengrieß bzw. Nierensteinen. Sie können wirksam dabei helfen, Bakterien aus dem Körper zu spülen und die mit der Erkrankung einhergehenden krampfartigen Beschwerden zu lindern. Durch die verstärkte Harnausscheidung, die Blasen- und Nierentees fördern, werden die entsprechenden Erkrankungen schonend behandelt und die Gefahr von (weiteren) Entzündungen vermindert.

In der Apotheke ist eine Vielzahl von Blasen- und Nierentees mehrerer Hersteller rezeptfrei erhältlich. Zu den bekanntesten Herstellern zählen Heumann, Sidroga, H&S, Bad Heilbrunner und Harntee Steiner. Die verschiedenen Blasen- und Nierentees stehen als fertige Teebeutel, loses Teekraut und Granulat zum Auflösen in heißem Wasser zur Auswahl.

Die Inhaltsstoffe in Blasen- und Nierentees und ihre Wirkung

Blasen- und Nierentees enthalten in aller Regel – in unterschiedlicher Zusammensetzung, mit verschiedenen Zusätzen und somit auch mit unterschiedlichem Geschmack – die folgenden pflanzlichen Grundzutaten, die in der Naturheilkunde traditionell bei Blasen- und Nierenproblemen eingesetzt werden: Birkenblätter, Goldrutenkraut, Fenchelfrüchte, Orthosiphonblätter, Hauhechelwurzel, Bohnenschalen und Bärentraube. Diese arzneilich wirksamen Extrakte verstärken sich gegenseitig in ihrer heilsamen Wirkung; sie werden den meisten pflanzlichen Arzneimitteln zur Behandlung von Infektionen der Harnwege beigemischt.

Birkenblättern schreibt man in der Naturmedizin seit jeher eine harntreibende Wirkung zu, sodass diese sich als besonders wirkungsvolles Mittel zur Durchspülung bewähren. Sie gelten zudem als keimhemmend. Goldrutenkraut wirkt ebenso harntreibend, darüber hinaus ist es in der Lage, Entzündungen zu hemmen und zu lindern. Fenchelfrüchte wirken krampflösend vor allem auf die glatte (Darm-)Muskulatur. Auch Orthosiphonblätter können Krämpfe schnell lösen; zudem haben diese Blätter einen besonders hohen Gehalt an Kalium, das essenziell wichtig für ein gut funktionierendes Muskelsystem ist. Die getrocknete Wurzel des Hauhechels, der auch Harnkraut genannt wird, wurde schon vor Jahrhunderten als harntreibendes Mittel eingesetzt und eignet sich sehr gut zum Durchspülen bei Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Außerdem soll die Hauhechelwurzel in der Lage sein, Harn- und Nierensteinen vorzubeugen, die sich durch Ablagerungen von Salzkristallen bilden. Auch Extrakte aus Bohnenschalen haben eine harntreibende Wirkung; sie sind dafür bekannt, die Ausscheidungsfunktion der Nieren zu stärken. Extrakte aus dem Heidekrautgewächs Bärentraube haben eine antibakterielle Funktion; sie kommen in der naturheilkundlichen Medizin regelmäßig bei Harnwegsinfekten zur Anwendung.

Daneben werden in unterschiedlicher Weise weitere Kräuter und Blätter beigemischt, z.B. Pfefferminzblätter oder Süßholzwurzel. Diese dienen vor allem der aromatischen Verfeinerung.

Die richtige Dosierung von Blasen- und Nierentee

Soweit der Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker nichts anderes verordnet, sollte maximal fünf Mal täglich eine Tasse von dem Tee getrunken werden. Teebeutel werden mit kochendem Wasser übergossen und sollten etwa zehn Minuten lang ziehen. Lose Teeblätter werden in ein Teesieb o.Ä. gefüllt, ebenfalls mit kochend heißem Wasser aufgebrüht und zehn Minuten zum Ziehen stehen gelassen. Der Instanttee bzw. das Granulat wird einfach in heißes Wasser eingerührt. Wenn der Tee gesüßt getrunken wird, sollte idealerweise Honig oder ein anderes natürliches Süßmittel anstatt raffinierter Zucker verwendet werden.

Bei Beschwerden im Bereich der Blase, Harnwege oder Niere sollte zusätzlich zum Tee noch reichlich getrunken werden, vorzugsweise stilles Mineralwasser und ungesüßter Kräutertee.

Mögliche Neben- und Wechselwirkungen während der Anwendung von Blasen- und Nierentee

Blasen- und Nierentees sind wegen ihrer rein pflanzlichen Inhaltsstoffe im Allgemeinen sehr gut verträglich und bringen in der Regel keine unerwünschten Nebenwirkungen mit sich. Bei entsprechend empfindlichen Personen können nach dem Trinken eines Blasen- und Nierentees Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Übelkeit oder Durchfall) auftreten.

Bei Vorliegen einer Unverträglichkeit bzw. Allergie gegen einen oder mehrere der Inhaltsstoffe können nach dem Trinken eines Blasen- und Nierentees Symptome wie Atemnot und/oder ein allgemeines Unwohlsein auftreten.

Eine gleichzeitige Einnahme von chemischen harntreibenden Arzneimitteln wird wegen des möglichen Auftretens von unerwünschten Wechselwirkungen nicht empfohlen.

Weitere wichtige Hinweise zur Anwendung von Blasen- und Nierentee

Wenn neben den Beschwerden, die mit dem Tee behandelt werden sollen, schwerere Symptome wie erschwerte/extrem schmerzhafte Blasenentleerung, Fieber und Blut im Urin auftreten und/oder die Beschwerden über mehr als einige Tage anhalten, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.

Zu beachten ist, dass einzelne Zutaten die Wirkung des Blasen- und Nierentees verstärken können und daher bei bestimmten gesundheitlichen Störungen nicht empfehlenswert sind. Daher sollte bei Vorliegen einer Grunderkrankung vor der Anwendung von Blasen- und Nierentee der Arzt oder zumindest der Apotheker befragt werden. Dies gilt insbesondere bei längerfristigem bzw. regelmäßigem Konsum eines solchen Tees.

Personen mit Wasseransammlungen im Gewebe, die aufgrund einer Herz- oder Nierenerkrankung zustande gekommen sind sowie alle Personen mit schweren Herz- und Nierenerkrankungen, bei denen auf eine reduzierte Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden muss, sollten Blasen- und Nierentee keinesfalls trinken.

Blasen- und Nierentee ist im Allgemeinen nicht für Kinder unter 12 Jahren geeignet. Auch schwangere und stillende Frauen sollten einen Blasen- und Nierentee nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker anwenden, da bisher noch keine aussagekräftigen Untersuchungen zur Wirkung auf diesen Personenkreis vorliegen.