Wissenswertes zu Nurofen
****Unter dem Markennamen Nurofen wird eine breite Auswahl an Arzneimitteln für Kinder, Jugendliche und Erwachsene angeboten. Die Anwendungsbereiche sind leichtere bis mäßig starke Schmerzen, insbesondere Kopf-, Zahn-, Rücken-, Menstruations-, Gelenk- und Gliederschmerzen und Migräne sowie Fieber und leichtere Entzündungen.
Die Arzneimittel enthalten den schmerzlindernden, entzündungshemmenden und fiebersenkenden Wirkstoff Ibuprofen in unterschiedlichen Dosierungen.
Alle Nurofen-Präparate sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Wegen der niedrigen Ibuprofen-Dosierungen (bis zu 400 mg pro Einzeldosis) ist Nurofen sehr gut zur Selbstmedikation geeignet, sollte aber dennoch ohne ärztliche Begleitung nur kurzfristig eingesetzt werden.
Zur Nurofen-Produktpalette gehören:
Zäpfchen für Kinder:
- Junior 60 mg für Kinder ab drei Monaten bzw. ab ca. 6 kg Körpergewicht
- Junior 125 mg für Kinder ab zwei Jahren bzw. ab ca. 12,5 kg Körpergewicht
Fiebersaft für Kinder:
- Junior Fiebersaft 2 % mit Orange- oder Erdbeergeschmack (Suspension zum Einnehmen) für Kinder ab sechs Monaten bzw. ca. 5 kg Körpergewicht
- Junior Fieber - und Schmerzsaft 40 mg/ml mit Orange- oder Erdbeergeschmack (Suspension zum Einnehmen) für Kinder ab sechs Monaten bzw. ca. 7 kg Körpergewicht
Den Säften ist eine Dosierspritze beigefügt, die die genaue Dosierung je nach Alter und Gewicht des Kindes erlaubt und auch die Verabreichung im Liegen ermöglicht.
Kaudragees für Kinder:
Junior Kaudragee Orange 100 mg (Weichkapsel zum Zerbeißen) für Kinder ab sieben Jahren bzw. ab ca. 20 kg Körpergewicht
Nurofen für Jugendliche und Erwachsene:
- 200 mg Schmelztabletten Lemon
- Immedia 200 mg Weichkapseln
- Immedia 400 mg Filmtabletten
- Ibuprofen 400 mg überzogene Tabletten (besonders bei Migräne mit und ohne Aura und bei Spannungskopfschmerzen geeignet)
Für Jugendliche werden ausschließlich die Präparate mit 200 mg Ibuprofen empfohlen.
Der Wirkstoff in Nurofen und seine Wirkweise
In den Nurofen-Präparaten ist Ibuprofen als einziger Wirkstoff enthalten. Ibuprofen gehört zu den sehr häufig verabreichten Schmerzmitteln, die zugleich eine entzündungshemmende und fiebersenkende Wirkung haben. Der Wirkstoff wird der Kategorie der sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika zugerechnet. Das sind Schmerzmittel, die – im Gegensatz zu den steroidalen Antirheumatika – kein Kortison enthalten und somit weit besser verträglich sind.
Die Wirkung von Ibuprofen basiert darauf, dass es die Bildung der körpereigenen Prostaglandine hemmt. Als Prostaglandine werden die Botenstoffe bezeichnet, die im Körper freigesetzt werden, wenn es zu einer Entzündung gekommen ist und die auch an der Entstehung von Fieber und Schmerzen beteiligt sind. Die Prostaglandine lösen im Gewebe die typischen Entzündungszeichen wie Rötungen und Schwellungen aus. Gleichzeitig reizen sie die Nervenenden und sorgen für die Weiterleitung von Schmerz und dessen Wahrnehmung im Gehirn. Dadurch, dass Ibuprofen die Produktion der Prostaglandine im Körper verhindert, lindert es die Schmerz- und Entzündungsreaktionen und wirkt damit abschwellend und schmerzstillend. Zugleich beeinflusst der Wirkstoff den Bereich im Gehirn, der die Körpertemperatur regelt, und lässt das Fieber sinken. Die Wirkung einer Dosis Ibuprofen hält – je nach Wirkstoffstärke des Präparates – etwa vier bis sechs Stunden an.
Ibuprofen ist sowohl zur kurzfristigen Selbstmedikation als auch zur ärztlich überwachten längerfristigen Therapie geeignet. Mediziner halten den Wirkstoff im Allgemeinen für sicher, verträglich und zur Selbstmedikation gut geeignet. Sie weisen jedoch vorsorglich darauf hin, dass Arzneimittel mit Ibuprofen ohne ärztliche Begleitung nicht länger als maximal zehn Tage im Monat eingenommen werden sollten.
Anwendung und Dosierung von Nurofen
Für die Dosierung und Anwendung bei Kindern und Jugendlichen gelten die Hinweise in der Packungsbeilage. In der Selbstmedikation bei Erwachsenen sollte die Gesamtdosis von 1.200 mg pro Tag (das entspricht drei 400-mg-Einzeldosen Nurofen) nicht überschritten werden. Bei Überdosierung kann es zu verstärkten Nebenwirkungen, vor allem stärkeren Magen-Darm-Beschwerden, kommen. Eine anhaltende Überdosierung ist strikt zu vermeiden, da innere Blutungen und Leber- und Nierenschädigungen die Folge sein können.
Mögliche Neben- und Wechselwirkungen von Nurofen und Gegenanzeigen
Grundsätzlich sind niedrig dosierte Ibuprofen-haltige Mittel wie Nurofen sehr gut verträglich. Dennoch können nach Einnahme dieser Mittel Nebenwirkungen wie Sodbrennen, Bauchschmerzen, Erbrechen bis hin zu Magen-Darm-Geschwüren auftreten. Das liegt daran, dass der Wirkstoff Ibuprofen nicht nur die Produktion der körpereigenen Prostaglandine, sondern auch die Bildung der schützenden Magen-Darm-Schleimschicht (vor allem der Magenschleimhaut) hemmt. Die möglichen Nebenwirkungen sind jedoch bei niedrig dosierten Präparaten wie Nurofen relativ selten bzw. treten in nur geringer Ausprägung auf.
Vorsicht geboten ist bei der gleichzeitigen Anwendung von Ibuprofen mit jeglichen anderen Medikamenten, weil dadurch sowohl die Wirkungen als auch die Nebenwirkungen der anderen Wirkstoffe deutlich zunehmen bzw. herabgesetzt werden können.
Unter bestimmten Umständen darf der Wirkstoff Ibuprofen keinesfalls eingenommen werden. Die Gegenanzeigen sind detailliert in der Packungsbeilage aufgeführt.
Wegen der möglichen Neben- und Wechselwirkungen und der bestehenden Gegenanzeigen sollte vor der Anwendung von Nurofen in jedem Fall die Packungsbeilage genau gelesen und im Zweifelsfall der Arzt oder Apotheker zu Rate gezogen werden.
Weitere wichtige Hinweise
Trotz der grundsätzlich guten Verträglichkeit sollen Ibuprofen-haltige Arzneimittel wie Nurofen immer nur so niedrig wie möglich dosiert werden; die Anwendung ist so kurzfristig wie möglich zu halten. Bei längerfristiger Anwendung sollte der Arzt die Einnahme kontinuierlich überwachen. Dies gilt vor allem für die Behandlung von Kindern.
Schwangere und stillende Frauen sollten vor der Einnahme von Nurofen immer ihren Arzt befragen. Im letzten Drittel der Schwangerschaft darf Nurofen nicht mehr eingenommen werden.
Personen ab 65 Jahren sollten die Einnahme von Nurofen mit ihrem Arzt besprechen, da die Wirkungen ebenso wie die unerwünschten Nebenwirkungen des Arzneimittels bei dieser Altersgruppe verändert sein können.
Im Zusammenwirken mit Alkohol kann Nurofen zu einer Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens führen. Daher sollte während der Einnahme von Nurofen kein Alkohol konsumiert werden, vor allem dann nicht, wenn Maschinen bedient werden oder am Straßenverkehr teilgenommen wird.