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Ohrenschmerzen

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Wissenswertes zu Ohrenschmerzen

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Ursache für Ohrenschmerzen sind meist Entzündungen. Fast jedes Kind leidet ein Mal an einer Mittelohrentzündung. Aufgrund der Verbindung zwischen Ohr und Nasen-Rachen-Raum kann sich eine Erkältung bis zum Ohr ausbreiten und dort einen entzündlichen Prozess hervorrufen.

Auch der Verschluss des Gehörgangs oder Verletzungen des Trommelfells können Ohrenschmerzen auslösen. Je nach Ursache genügen Schmerzmittel, Ohrentropfen und bewährte Hausmittel wie der Zwiebelwickel. Gehen die Beschwerden nicht innerhalb weniger Tage zurück oder kommen Fieber und eine Verschlechterung des Allgemeinzustands dazu, sollte allerdings ein Arzt aufgesucht werden. Auf Flugreisen kann es aufgrund des Drucks zu Ohrenschmerzen kommen. Dem kann durch spezielle Ohrstöpsel vorgebeugt werden.

Entzündungen als Schmerzursache

Meist gelangen Viren oder Bakterien bei einer Infektion der Atemwege über die Ohrtrompete (Eustachische Röhre), dem Verbindungsgang zum Nasen-Rachen-Raum, ins Mittelohr und lösen eine Entzündung der Schleimhaut aus. Unverkennbare Symptome einer Mittelohrentzündung (Otitis media) sind plötzlich auftretende, pulsierende oder stechende Schmerzen in einem oder beiden Ohren und ein vermindertes Hörvermögen. Die unkomplizierte Form heilt innerhalb von ein paar Tagen ab. Tritt nach ein bis zwei Tagen keine Besserung ein, kommen Fieber, Gleichgewichtsstörungen und ein Tinnitus dazu oder handelt es sich um den Patienten um ein Kleinkind, sollte man den Arzt hinzuziehen.
Wenn der Verbindungsgang, der gerade bei Kindern noch sehr eng ist, mit zuschwillt, kann das eitrige Sekret nicht mehr abfließen. In schweren Fällen reißt durch den Druck das Trommelfell ein. Blut und Eiter fließen nach außen ab und die Ohrenschmerzen sind sofort gelindert. Normalerweise heilt der Riss im Trommelfell von alleine wieder zu. In seltenen Fällen kann eine Mittelohrentzündung eine Komplikation von Masern sein. Bei Mumps, einer virale Erkrankung der Speichel-, meist der Ohrspeicheldrüsen, schmerzt auch das Ohr. Auch Entzündungsherde der Zähne, im Kiefer oder der Mandeln können zu Ohrenschmerzen führen.
In seltenen Fällen wird das Trommelfell von außen verletzt, so dass Krankheitserreger eindringen und eine schmerzhafte Infektion auslösen können.
Entzündungen im äußeren Gehörgang, wie z.B. Furunkeln oder Herpes Zoster verursachen ebenfalls Ohrenschmerzen. Im äußeren Bereich des Ohrs kann eine Entzündung auch Folge eines Sonnenbrands oder allergischen Geschehens sein.

Ohrenschmerzen aufgrund von Verletzungen

Das äußere Ohr schmerzt, wenn die Ohrmuschel Schürf- oder Schnittwunden oder Prellungen erlitten hat. Stechende Schmerzen, eine Hörverschlechterung und leichte Blutung entstehen, wenn das Trommelfell durch äußere Einflüsse eingerissen ist, wie durch unsachgemäßen Gebrauch von Wattestäbchen. Bei übermäßigem Druck beim Tauchen, Fliegen, extremem Lärm, einer Explosion oder einem Schlag auf das Ohr (Barotrauma) kann das Trommelfell platzen. Platzt es nicht und die Druckwelle geht weiter, nehmen die Gehörknöchelchen von der Druckwelle Schaden oder das Fenster zum Innenohr zerreißt. Im letzteren Notfall muss sofort gehandelt werden, um Taubheit zu verhindern. Ohrenschmerzen sind hier noch das geringste Übel.

Verschluss des Gehörgangs und weitere Ursachen für Schmerzen im Ohr

Ein Ohrenschmalz-Pfropf (Cerumen) oder bei Kindern ein Fremdkörper, den sie sich ins Ohr gestopft haben, kann auch zu Schmerzen führen. Dasselbe gilt für Beschwerden im Kiefer, wie eine Kiefergelenksarthrose, oder Tumore im Ohrbereich.

Die Behandlung von Ohrenschmerzen

Entzündungen der Ohrmuschel und des äußeren Gehörgangs werden mit einer Salbe gegen Bakterien (antibiotisch) oder Pilze (antimykotisch) behandelt. In leichteren Fällen kann auf der Ohrmuschel auch Teebaumöl angewendet werden. Gegen Mittelohrentzündung und Infekte im äußeren Gehörgang sind für die unkomplizierten Fälle Ohrentropfen erhältlich. Es gibt sie als homöopathische Komplexmittel oder Präparate mit schmerzlindernden Wirkstoffen wie Procain und Phenazon. Zur Abschwellung des Nasen-Rachen-Raums und des Verbindungsgangs zum Ohr sollten bei einer Mittelohrentzündung abschwellende Nasentropfen angewendet werden.
Ein verletztes Trommelfell heilt im Allgemeinen in ungefähr zwei Wochen von alleine ab. Hat sich der Riss nicht eigenständig innerhalb von zwei Monaten geschlossen, wird ein künstlicher Ersatz implantiert.

Bewährte Hausmittel bei Ohrenschmerzen

Bei einer Mittelohrentzündung eignet sich neben den Ohrentropfen ein Zwiebelwickel. Zwiebeln wirken desinfizierend und entzündungshemmend. Sie lindern die Schmerzen und unterstützen das Abschwellen der Schleimhaut: Eine Zwiebel fein zerhacken und zerdrücken. Kurz ohne Fett andünsten und in ein dünnes Tuch geben. Nicht zu heiß auf das Ohr legen und mit einem Küchen- oder anderen Handtuch abdecken. Zur Fixierung eine Wollmütze oder ein Stirnband verwenden. Auf dem Ohr belassen, so lange er warm ist. Alternative: den Wickel hinter dem Ohr auflegen. Zur Wärmung eignet sich auch eine Infrarotlicht-Bestrahlung.
Knoblauch hat nachweislich antibiotische Wirkung. Bei intaktem Trommelfell kann man den Saft einer frisch gepressten Knoblauchzehe auf einen Wattebausch tropfen und diesen ins Ohr geben.
Bei Entzündungen im äußeren Gehörgang ist Kälte angenehmer als Wärme: Kältekompresse oder Eisbeutel in ein Leinentuch geben und auflegen, so lange es angenehm ist. Nie direkt auf die Haut! Alternativ kann zur Kühlung ein Brei aus Heilerde und etwas kaltem Wasser bereitet und in ein feuchtes Tuch gegeben werden. Den Wickel auf dem Ohr liegen lassen, bis die Heilerde getrocknet ist.

Vorbeugende Maßnahmen

Wer empfindliche Ohren hat, sollte sie vor Zugluft und Kälte schützen. Bei einer Erkältung vorsorglich abschwellende Nasentropfen verwenden und mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen: stilles Wasser, dünne Kräutertees und stark verdünnte Gemüsesäfte. Das hält das Sekret dünnflüssig, so dass es Krankheitserreger besser ausspülen kann.
Zum Schutz vor Verletzungen des Trommelfells und des äußeren Gehörgangs überlässt man die Reinigung dem Ohrensekret, das die Schleimhaut des äußeren Gehörgangs abgibt. Dafür ist es da. Hat sich ein Ohrenschmalz-Pfropf angesammelt, überlässt man die Entfernung dem Facharzt. Die richtige Ohrreinigung sieht so, dass nur die Ohrmuscheln und hinter den Ohren gewaschen wird. Der Gehörgang ist tabu, Wattestäbchen ohnehin. Sie schieben den Ohrenschmalz nur weiter in den Gehörgang und reizen damit das Trommelfell. Außerdem hält das Ohrsekret den Gehörgang geschmeidig und sorgt dafür, dass er nicht austrocknet. Wer auf Wattestäbchen um keinen Preis verzichten möchte, sollte wenigstens die für Babys nehmen. Sie haben dickere Wattebäusche an den Enden, so dass man nicht so tief in den Gehörgang vordringen kann. Um die Ohren vor Lärm, Wasser, Druck beim Fliegen zu schützen, sind spezielle Ohrstöpsel für Kinder und Erwachsene erhältlich.