Pilzinfektion
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Wissenswertes zu Pilzinfektion
****Vorbeugung und Behandlung von Pilzinfektionen mit Antimykotika-Produkten.
Pilzbefall von Nägeln, Haut und Schleimhaut wird mit Cremes, Pasten, Gels, Nagellack oder Pumpsprays behandelt, die rezeptfrei erhältlich sind. Die Einnahme von Anti-Pilzmitteln (Antimykotika) ist notwendig, wenn die lokale Anwendung nicht ausreicht oder wenn innere Organe betroffen sind. Es gibt Präparate speziell für eine bestimmte Pilzart und Breitbandantimykotika, die gegen verschiedene Pilze gleichzeitig wirken. Bei Verdacht auf eine Pilzerkrankung sollte ein Arzt die Diagnose mit Hilfe einer mikroskopischen Untersuchung und einer Pilzkultur zur genauen Diagnose des Erregers bestätigen.
Was sind die Ursachen einer Pilzerkrankung?
Pilze können sich überall auf und in unserem Körper befinden. Zu einer drastischen Vermehrung und Pilzerkrankung (Mykose) kommt es erst, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Besonders gefährdet sind Babys, ältere Menschen und Patienten mit einer Abwehrschwäche durch AIDS, Krebs oder die Behandlung mit Antibiotika, Kortison oder Zytostatika (Chemotherapie) sein. Auch Diabetes und Dauerstress erhöhen das Risiko für eine Pilzerkrankung.
Welche weiteren Faktoren fördern das Pilzwachstum?
Pilze fühlen sich besonders wohl in feucht-warmer Umgebung, wie unter Achseln oder Hautfalten, im Genitalbereich und in geschlossenem Schuhwerk. Übertragen werden sie durch kleinste Schüppchen von Haut, Schleimhaut oder Nägel, entweder durch direkte Berührung oder den Kontakt mit Gegenständen, die der Betroffene berührt hat: Bett, Handtuch, Nagelschere, Kleidung, der Fußboden in Sauna, Schwimmbad oder Hotel. Nicht ansteckend ist die Kleienpilzflechte. Sie findet man besonders bei Jugendlichen mit fettiger Haut, da sie Lipide (Fettstoffe) als Nahrung braucht. Candida-Pilze im Darmbereich gedeihen gut, wenn sie mit zuckerhaltigen Nahrungsmitteln „gefüttert“ werden.
Jeder Dritte hat mit einem Fußpilz zu kämpfen. Die chronische Pilzinfektion befällt die Zehenzwischenräume, Fußsohlen und ohne Behandlung manchmal auch den Fußrücken. Ursache ist meist Trichophyton rubrum, ein Fadenpilz oder medizinisch Dermatophyt. In seltenen Fällen sind Hefe- oder Schimmelpilze verantwortlich.
Im gesunden Zustand bewahren Abwehrmechanismen davor, dass die Hautbarriere überwunden wird, der Pilz mit in die Hornschicht eindringt und sich dort vermehrt. Bei Hautverletzungen, wunden Stellen aufgrund zu enger Schuhe oder einem schwachen Immunsystem fehlt dieser Schutzschild. Der Pilz findet Einlass und bildet ein immer größeres Geflecht in der Haut. Behandelt wird er mit Wirkstoffen wie Miconazol, Clotrimazol und Terbinafin. Bei Mischinfektionen und zur Behandlung bakterieller Entzündungen hat sich das Breitbandantimykotikum Bifonazol bewährt.
Woran erkannt man einen Fußpilz?
Die Haut entzündet, rötet und verdickt sich und juckt, bevorzugt in den Zehenzwischenräumen. Am Rand der betroffenen Hautareale bilden sich kleine Bläschen oder Pusteln. Unter den abgelösten Hautschüppchen zeigt sich rotes Gewebe, das wie aufgeweicht aussieht und leicht verletzt werden kann. Es bilden sich Risse mit der Gefahr einer bakteriellen Entzündung. Seltener entwickelt sich eine Pilzerkrankung auf der Fußsohle mit schmerzhaften Rissen an den Fersen. Bei diesem Symptom sollte man nicht einfach auf trockene Haut schließen, sondern die Hautveränderungen ärztlich abklären lassen.
Wie wird Fußpilz behandelt?
Wird der Fußpilz früh erkannt, kann er durch eine äußerliche Anwendung behandelt werden. Es steht ein breites Sortiment an Antimykotika zur Auswahl: Puder und Gels für Schweißfüße, Cremes und Salben für trockene Haut und Sprays, um den direkten Hautkontakt zu vermeiden. Bei schwerem Befall muss die Pilzerkrankung auch von innen behandelt werden. Das Wichtigste: Die Therapie sollte konstant und in der vorgeschrieben Dauer durchgeführt werden, auch wenn der Pilz äußerlich schon verschwunden ist. Auch tägliches Wechseln der Socken und der extra Handtücher für die Füße (60 Grad-Wäsche), Verzicht auf Barfußlaufen, sorgfältiges Reinigen oder Desinfizieren der Hände zum Selbstschutz und dem Schutz anderer vor (Wieder-)Ansteckung zählen zu den Maßnahmen. Fußpilzsporen überleben wochenlang!
Nagelpilz
Auch Nagelpilze werden durch Dermatophyten (Fadenpilze), seltener Hefepilze hervorgerufen. Sie können durch direkte Ansteckung oder als Folge eines Fußpilzes entstehen. Ursachen, Diagnose und Behandlung gleichen denen des Fußpilzes. Ihre Therapie ist nur langwieriger und kann sich über mehrere Monate hinziehen. Bleibt Nagelpilz unbehandelt, kann es zur Zerstörung des Nagels und zum Übergreifen der Erkrankung auf die benachbarten Nägel kommen.
Die Pilze ernähren sich von der Hornsubstanz Keratin. Sie wird aufgelöst und die entstehenden Hohlräume erscheinen als weiße Flecken oder Streifen. Der Nagel verdickt sich, wird brüchig und die Nagelplatte hebt sich stellenweise ab. Er verfärbt sich weiß oder gelb-braun. Auch hier besteht das Risiko einer bakteriellen Entzündung.
Wie wird Nagelpilz behandelt?
Behandelt wird im Anfangsstadium mit einem antimykotischen Nagellack, Stift oder einer Tinktur. Das ist möglich, solange weniger als die Hälfte des Nagels und nur die oberflächlichen Nagelschichten betroffen sind. Dafür sind Präparate mit den Wirkstoffen Ciclopirox, Amorolfin und Bifonazol rezeptfrei erhältlich. Bei einem tiefergehenden Befall wird der nachwachsende Nagel ständig wieder infiziert und muss auch von innen mit Tabletten gegen den Pilz vorgegangen werden.
Pilzerkrankungen der Scheide (auch der Eichel des Mannes) gehen meist auf den Hefepilz Candida albicans zurück. Symptome sind Juckreiz, Brennen, Rötung, Schwellung und ein geruchloser, weißlich-grauer, krümeliger Ausfluss. Die Therapie kann unkompliziert und effektiv mit einer 1-Tages-Behandlung mit Depotwirkung oder einer 3-Tage-Behandlung meist in Kombination einer Vaginaltablette und einer Creme zur Behandlung des äußeren Genitalbereichs durchgeführt werden. Eingesetzt wird der Wirkstoff Clotrimazol, der die Synthese der Zellmembran des Pilzes stört und ihn so vernichtet, sowie die Wirkstoffe Coclopiroxolamin, Fluconazol und Nystatin. Zur Wiederherstellung der Scheidenflora empfehlen sich zudem Präparate mit Milchsäurebakterien.
Weitere Hefepilz-Erkrankungen
Infektionen mit Candida albicans oder anderen Hefepilzen betreffen bevorzug Haut und Schleimhäute. Im Mund wird der Befall als Soor bezeichnet. Auf die Rötung und Schwellung folgt die Bildung einer weißen, leicht schleimigen Schicht. Sehr unangenehm ist der Pilzbefall des Darmes. Die Symptome wie Völlegefühl, Blähungen, Krämpfe und Stuhlunregelmäßigkeiten sind relativ unspezifisch. Treten sie gehäuft auf, sollte auch an die Möglichkeit einer Pilzerkrankung gedacht werden. Die Diagnose findet mit Hilfe eines Stuhl- oder Bluttests statt.
Neben der Behandlung mit den Wirkstoffen Nystatin, Clotrimazol und Miconazol ist beim Befall der Darmschleimhaut eine spezielle Diät empfehlenswert, um dem Pilz die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Zu meiden sind: Zucker, süße Früchte und Gemüse, Alkohol, Weißmehl, Milchprodukte und Hefe.
Natürliche Präparate
Unterstützend können auch Präparate, die Extrakte oder ätherische Öle von Teebaumöl, Zimt, Thymian und Oregano enthalten, angewendet werden.