Wissenswertes zu Riopan
****Stress und ungesunde Ernährung führen zu vermehrter Bildung von Magensäure. Folge sind Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden. Riopan neutralisiert die überschüssige Säure und legt sich als schützenden Balsam um die Schleimhaut in Speiseröhre und Magen.
Gleichzeitig regt es die Magenschleimhaut zur Mehrproduktion von neutralisierendem Schleim an und aktiviert so die Selbstheilungskräfte. Riopan ist als sofort und intensiv wirkendes Magen Gel und als Kautabletten erhältlich. Es wird auch zur symptomatischen Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwüren eingesetzt.
Ursachen von Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden
Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre gelangt. Im Gegensatz zum Magen verfügt die Speiseröhre nicht über Schutzfunktionen gegen die starke Säure. Im Magen ist der hohe Säuregehalt notwendig für den Verdauungsprozess und zur Abtötung der Krankheitskeime, die mit dem Essen aufgenommen werden. Die Magenschleimhaut schützt sich und die dahinter liegende Magenwand mit einem neutralisierenden Schleim gegen eine Selbstverdauung.
Aber auch diesem Selbstschutz ist bei einer übermäßigen Produktion von Säure Grenzen gesetzt. Es kommt zu Magenschleimhautentzündung und bei größerer Schädigung zu Magengeschwüren. Kann der übersaure Nahrungsbrei am Anfang des Darms (Zwölffingerdarm) nicht genügend abgepuffert werden, kann eine Entzündung und langfristig ein Zwölffingerdarm-Geschwür entstehen.
Magensäure-Überschuss und Sodbrennen sind Folge von Stress, hektischem Essen, Fastfood, zu fetten oder scharf gewürzten Speisen, Süßigkeiten, Kaffee und Nikotin. Ab und zu etwas Stress mobilisiert die Kräfte. Ein opulentes Mahl oder ein feucht-fröhlicher Abend bei bestimmten Anlässen gehören zum Leben dazu. Gesundheitsgefährdend wird es als Dauerzustand und im Übermaß.
Auch in der Schwangerschaft tritt Sodbrennen vermehrt auf. Das werdende Kind nimmt immer mehr Raum im Bauch ein. Es drückt dabei auf den Magen. Der erhöhte Progesteron-Spiegel lässt zudem die Muskulatur von Speicheldrüse und Magen erschlaffen. So kann es leicht passieren, dass Magensäure in die Speiseröhre gelangt.
Bei der Refluxkrankheit ist die Funktion des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen gestört. Es kommt regelmäßig zum Rückfluss der brennenden Säure in die Speiseröhre mit der Folge einer chronischen Entzündung (Refluxösophagitis).
Zur Übersäuerung und Schädigung der Magenschleimhaut tragen auch Gallensäuren und der Emulgator Lysolecithin bei. Sie sind normalerweise am Verdauungsprozess im Darm beteiligt, können aber auch in den Magen gelangen.
Symptome von Magensäure-Überschuss
Wird im Magen mehr Säure produziert, als für die Verdauung notwendig ist, wird die Magenschleimhaut angegriffen und zunehmend dünner und durchlässig. Die Säure greift dann nicht nur die ungeschützte Speiseröhre an, sondern auch die Magenwand. Erste Anzeichen für eine Übersäuerung sind saures Aufstoßen, ein Druckgefühl im Magen und Völlegefühl schon nach kleinen Mahlzeiten. Nimmt die Übersäuerung weiter zu oder bleibt über einen längeren Zeitraum, kommt es zu akuten Symptomen wie Sodbrennen, brennende Schmerzen in der Magengegend und Übelkeit bis hin zu Brechreiz.
Änderungen der Lebensweise und Ernährung bei Sodbrennen
Die erste Maßnahme ist ein neuer Umgang mit Stress. Er wird schwerlich auszuschalten sein, aber Entspannungsmethoden wie Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Autogenes Training, Yoga oder T’ai Chi, regelmäßig durchgeführt, verändern die innere Haltung. Man ist mehr bei sich, gelassener und durch die Hektik des Alltags nicht mehr so angreifbar. Vielleicht wird es auch einfacher, Nein zu sagen und sich nur so viel Arbeit auf den Schreibtisch oder die Alltags-To-do-Liste zu packen, wie realistisch abzuarbeiten ist. Man braucht sich und anderen immer weniger zu beweisen.
Frische Luft und Bewegung oder beides zusammen haben auf ihre Weise eine beruhigende Wirkung. Auch ein strammer Spaziergang schüttet schon Glückshormone aus. Noch effektiver sind Ausdauersportarten wie Nordic Walking, Radfahren, Joggen oder Schwimmen.
Essen sollte mit Ruhe oder gar Liebe zubereitet und in entspannter Atmosphäre zu sich genommen werden. Die Nahrung gut kauen und einspeicheln. Das ist eine optimale Vorbereitung für die weitere Verdauung im Magen. Kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt sind für den Magen zuträglicher als den ganzen Tag kaum etwas zu essen und abends ein großes Mahl zu sich zu nehmen. Scharfe, fette und zuckersüße Speisen und Getränke sollten gemieden werden. Frischkost, Vollkornprodukte, Kartoffeln und Gemüse abwechslungsreich mit frischen Kräutern gewürzt, tun dagegen dem Magen und der gesamten Gesundheit gut. Der Konsum von Alkohol und Zigaretten sollte möglichst auf ein Minimum reduziert werden.
Wirkstoff und Wirkung von Riopan
Der Wirkstoff Magaldrat zählt zu den Antazida. Sie neutralisieren überschüssige Magensäure, Gallensäuren und Lysolecithin und bilden einen schützenden Belag auf der Schleimhaut. Magaldrat ist eine Aluminium-Magnesium-Verbindung (Aluminium-Magnesium-Hydroxid-Sulfathydrat). Es liegt als Gitterstruktur vor. In dieser Form bindet es die Säure. Das Gitter löst sich dabei auf. Es wird nur die überschüssige Säure gebunden. Was an Wirkstoff nicht verbraucht wird, bleibt als Reserve im Magen, so dass mehrere Säureschübe abgepuffert werden können. Magaldrat legt einen Schutzfilm auf die Schleimhaut und aktiviert sie zur eigenen Produktion von Schleim. Durch die Neutralisation des Säureüberschusses werden säurebedingte Erkrankungen wie Sodbrennen, Magenschleimhautentzündung (Gastritis) und –geschwüre, Zwölffingerdarmentzündungen und –geschwüre gelindert. Bei frühzeitiger Behandlung kann diesen Erkrankungen vorgebeugt werden. Sodbrennen sollte sofort behandelt werden, da häufiges Auftreten zu Entzündungen in der Speiseröhre führen kann.
Darreichungsformen
Riopan Magen Gel ist flüssig und wirkt sofort in der Speiseröhre und im Magen, wo es den Schmerz und die schädigende Wirkung auf die Schleimhaut stoppt und sich wie ein Balsam auf die angegriffene Schleimhaut legt. Das Gel hat einen Sahne-Karamell-Geschmack. Ein Beutel enthält 1600 mg des Wirkstoffs. Riopan Kautabletten enthalten Sorbitol und 800 mg des Wirkstoffs. Sie müssen gut gekaut und eingespeichelt werden. Riopan Kautabletten Mint enthalten auch 800 mg des Wirkstoffs und als Zusätze Sorbitol und Menthol.
Nebenwirkungen
Häufig treten weiche Stühle, sehr selten Durchfall auf. Bei langanhaltender Einnahme in hoher Dosierung kann es zur Anreicherung von Aluminium in den Knochen und im zentralen Nervensystem mit Wirkungen auf das Gehirn kommen. Riopan sollte nicht mit säurehaltigen Getränken (Fruchtsäfte, Wein) eingenommen werden, da sie die Aufnahme von Aluminium im Darm erhöhen.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Riopan kann die Aufnahme, Verteilung und Ausscheidung anderer Medikamente, z.B. Antibiotika beeinflussen. Deshalb sollte die Einnahme von Riopan im zeitlichen Abstand von 1 bis 2 Stunden zur Anwendung anderer Medikamente stattfinden.
Gegenanzeigen
Die Einnahme während der Schwangerschaft ist möglich, sollte aber in Absprache mit dem Frauenarzt stattfinden. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten regelmäßig den Aluminium- und Magnesium-Spiegel im Blut überprüfen lassen. Dasselbe gilt bei langfristigem Gebrauch von Riopan.