Selen
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Wissenswertes zu Selen
****Selen ist ein essentielles Spurenelement und für die Gesundheit des Körpers unverzichtbar. Selen ist Bestandteil eines Enzyms, das freie Radikale bindet. Es schützt so Zellen und Erbgut davor, geschädigt und zerstört zu werden.
Freie Radikale gelten heute als die wichtigsten Krankmacher: Vorzeitige Alterung, chronische Entzündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs werden ihnen angelastet. Neben seiner stark antioxidativen Wirkung entgiftet das Spurenelement den Körper, indem es Schwermetalle wie Quecksilber und Aluminium bindet und damit unschädlich macht. Ohne Selen werden die Schilddrüsenhormone nicht aktiviert. Selen trägt als Bestandteil von Botenstoffen wie Serotonin auch dazu bei, die Stimmung zu heben. Am meisten im Gespräch ist das Spurenelement zur Vorbeugung und Begleittherapie von Krebs. Gleichzeitig vermindert Selen die Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie. Selen kann über die Nahrung und rezeptfreie Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Zu therapeutischen Zwecken wird es hochdosiert eingesetzt und ist dann verschreibungspflichtig.
Welche Funktionen hat Selen im Körper?
Selen ist für das Aufrechterhalten wichtiger Körperfunktionen notwendig. Schilddrüse, Hypophyse, Bauchspeicheldrüse, Nebennieren, rote Blutkörperchen und das zentrale Nervensystem brauchen Selen, um ihrer Funktion nachkommen zu können. Als Hauptwirkstoff in einem Enzym (Glutathionperoxidase) sorgt Selen dafür, dass freie Radikale in den Zellen abgefangen und unschädlich gemacht werden. Die aggressiven Substanzen entstehen bei Stoffwechselaktionen im Körper selbst, durch Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung und Luftverschmutzung, beim Rauchen und Alkoholgenuss, durch Nahrungsmittel mit Konservierungs- und anderen Zusatzstoffen, Pestizide, Medikamente und Stress. Die Zellen werden geschädigt, der Zellkern mit dem Erbgut auch, was zu Entartung und Krebs führen kann. Neben den Vitaminen A, C und E und den sekundären Pflanzenstoffen in dunklen Beeren ist Selen das wichtigste Antioxidans. Das Spurenelement ist außerdem Bestandteil von Entgiftungsenzymen und macht durch die Bildung unlöslicher Komplexe giftige Schwermetalle unschädlich (Quecksilber, Aluminium, Cadmium, Blei, Arsen). Selen ist Voraussetzung für eine optimale Versorgung des Körpers mit Schilddrüsenhormonen. Auch Patienten mit Schilddrüsenentzündungen (Hashimoto) profitieren von einer Selen-Therapie. Die Fruchtbarkeit bei der Frau und Spermienqualität des Mannes sind u.a. von Selen abhängig. Mit dem Spurenelement werden Botenstoffe wie Serotonin gebildet. Selen wirkt entsprechend gegen depressive Verstimmungen, Müdigkeit und Folgen von Stress.
Wieviel Selen braucht man täglich?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Zufuhr von 60 µg für Frauen und 70 µg für Männer. Als Krebsprophylaxe raten amerikanische Selen-Forscher 110 µg, bei Risikogruppen wie Raucher und Dauergestresste 200 µg täglich.
Welche Nahrungsmittel haben einen hohen Gehalt an Selen?
Zu den besten pflanzlichen Seelenquellen zählen Kokosnuss (Kokosmilch, - flocken, -fett), Sesam, Steinpilze, Paranüsse, Sonnenblumenkerne, Sojabohnen und Leinsamen. Aus tierischer Herkunft sind Innereien, Forelle, Hering, Thunfisch und Fleisch die besten Selen-Lieferanten.
Warum zählt Deutschland zu den Ländern mit Selenmangel?
Hauptursache sind die selenarmen Böden. Wenig Selen in der Erde, wenig in der Pflanze und wenig im Tier, das die Pflanze frisst. Verantwortlich sind die Übersäuerung der Böden durch Schwefeldioxid im Regen und die starke Düngung mit sulfathaltigen Produkten. Ist Schwefel vorhanden, nimmt die Pflanze diesen anstelle von Selen auf.
Welche Folgen hat eine Unterversorgung mit Selen?
Selen entlastet als Radikalfänger das Immunsystem und aktiviert es in seinen Abwehrfunktionen. Es schützt und entgiftet den Körper. Dauerhafter Selenmangel schwächt die Abwehrkraft und erhöht das Risiko für eine Krebserkrankung. Durch freie Radikale werden chronische Entzündungen mit ausgelöst und am Laufen gehalten. Bluthochdruck, Arteriosklerose und Rheuma werden durch freie Radikale mitverursacht und verschlechtern sich bei Selenmangel. Ohne Selen ist langfristig eine Schilddrüsenunterfunktion vorprogrammiert. Bei Frauen mit Fehlgeburten wurde ein sehr niedriger Selenspiegel im Blut festgestellt. Auch die Qualität der Spermien beim Mann kann bei Selenmangel vermindert sein. Äußere Anzeichen von Selenmangel sind weiße Flecken auf den Fingernägeln, schuppige und blasse Haut und die Aufhellung von Haut und Haaren. Selenmangel wird mit der Kashin-Beck-Krankheit, bei der sich der Gelenkknorpel zurückbildet, und der Keshan-Krankheit, einer Herzmuskelerkrankung, in Verbindung gebracht. Auf psychischer Ebene führt ein Defizit des Spurenelements zu depressiven Stimmungen, Abgeschlagenheit und einem Abfall der Leistungsfähigkeit.
Welche Selen-Verbindungen gibt es als Nahrungsergänzungsmittel?
Als tägliches Nahrungsergänzungsmittel eignet sich ein Selen-Hefe-Präparat mit 50 µg. Die antioxidative Wirkung wird noch verstärkt, wenn die Radikalfänger Vitamin A, C und E zusätzlich enthalten sind. Auch Zink, eine wichtige Komponente für das Immunsystem, kann das Selen-Präparat sinnvoll ergänzen. Inzwischen sind Selen-Präparate mit mehr als 50 µg auch rezeptfrei erhältlich.
Für eine Selen-Therapie ist Natriumselenit am besten geeignet. Es wird schnell vom Körper aufgenommen, wirkt direkter und kann höher dosiert werden. Wichtig: Es darf nicht gleichzeitig mit Vitamin C oder Zink eingenommen werden, d.h. auch nicht mit Fruchtsäften, Obst oder Gemüse. Zwischen der Aufnahme von Natriumselenit und Vitamin C sollten zwei Stunden liegen. Zu Selenmethionin gibt es unterschiedliche Aussagen: Einerseits soll es besonders wirkungsvoll, weil bioverfügbar, sein. Andere Stimmen sagen, dass der Körper Selen in dieser Verbindung nicht als solches erkennt und verwertet oder dass es toxisch wirken kann.
Kann Selen überdosiert werden?
Vor einer regelmäßigen Einnahme von Selen-Präparaten ist es ratsam, seinen Selen-Spiegel im Blut testen zu lassen. Daran wird die Dosis ausgerichtet. Nach Aussage der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr treten Nebenwirkungen als Zeichen einer Überdosierung erst bei monatelanger Daueranwendung von über 500 µg täglich auf. Während einer Krebstherapie werden 100 bis 300 µg Selen während der behandlungsfreien Zeit und 500-1000 µg an Tagen der Chemo- und Strahlentherapie empfohlen. Vielen Selen-Spezialisten sind die 60-70 µg als Versorgung zu wenig und sie plädieren in Abstimmung mit dem Selen-Gehalt im Blut für bis zu 200 µg täglich. Erste Anzeichen für eine Überdosierung sind Knoblauchgeruch, Haar- und Nagelveränderungen und Magenbeschwerden.
Was bewirkt Selen bei der Prophylaxe und Behandlung von Krebs?
Das Ergebnis großer Studien zeigt, dass eine Zufuhr von täglich bis zu 200 µg die Zahl der Krebserkrankungen reduziert. Bei Darm-, Lungen- und Prostatakrebs soll sich die Anzahl um die Hälfte verringern. Neben seiner Funktion als Radikalfänger aktiviert Selen das Immunsystem: Die Bildung von Antikörpern, Killerzellen und Abwehr-Lymphozyten nimmt zu. Die Zellteilung wird normalisiert und die Apoptose, der „Selbstmord“ kranker Zellen wird gefördert. Während der Behandlung mit Chemo- und Strahlentherapie werden die unangenehmen Nebenwirkungen vermindert und die Abwehrzellen nehmen nicht so stark ab.