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Thermometer

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Wissenswertes zu Thermometer

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Thermometer sind Geräte, die mittels unterschiedlicher Funktionsweisen die Körpertemperatur beim Menschen, in Räumen oder auch in Substanzen bzw. Flüssigkeiten messen.

In der Apotheke sind die unterschiedlichsten Produkte frei erhältlich. Bei Fieberthermometern stehen digitale Thermometer, Infrarot-Thermometer zur Messung im Ohr sowie analoge Fieberthermometer zur Auswahl.

Mit Multifunktions-Thermometern kann neben der Körpertemperatur gleichzeitig auch Raum- und Flüssigkeitstemperatur gemessen werden. Außerdem verfügbar sind spezielle Thermometer für die Herstellung von Kosmetik.

Welche Thermometer gibt es und wie funktionieren sie?

Digitale Thermometer sind für die sehr exakte und schnelle Messung an mehreren Körperstellen geeignet. Sie werden in bzw. unter die jeweilige Messstelle geschoben und brauchen zur Messung meist weniger als eine Minute. Ist die Temperatur ermittelt, ertönt ein Piepton. Angezeigt werden sehr genaue Werte auf zwei Stellen hinter dem Komma. Viele Digitalthermometer sind wasserdicht und können somit auch in Flüssigkeiten benutzt werden, zum Beispiel für die Messung der Badewassertemperatur. Einige verfügen zudem über flexible Spitzen, die vor allem bei der rektalen Messung bei Säuglingen und Kleinkindern das Verletzungsrisiko minimieren.

Digitale Thermometer sind auch für die so genannte Temperaturmethode zur natürlichen Familienplanung geeignet. Wichtig ist nur, dass das Thermometer die Temperatur auf zwei Stellen hinter dem Komma genau anzeigt, da die Temperaturdifferenz im Zyklusverlauf nur 0,2 bis 0,5 Grad Celsius ausmacht. Frauen messen mit dem Digitalthermometer jeden Morgen ihre Aufwachtemperatur, auch „Basaltemperatur“ genannt. Gemessen werden kann oral, vaginal oder rektal – wichtig ist nur, jeden Morgen, noch im Liegen, immer an derselben Stelle zu messen. Die Basaltemperatur ist in der ersten Zyklushälfte niedriger als in der zweiten. Der niedrigste Wert in der einen ganzen Monat lang täglich dokumentierten Temperaturkurve zeigt den Eisprung an. So lassen sich – bei täglicher Messung unter sehr korrekten Umständen – die fruchtbaren Tage der Frau abschätzen.

Analoge Fieberthermometer sind mit und ohne Quecksilber erhältlich. Thermometer mit Quecksilberreservoir gelten seit der Zeit ihrer Erfindung im 18. Jahrhundert bis heute als sehr zuverlässiges Messgerät, jedoch fürchten viele, dass das Thermometer brechen und das darin enthaltene Quecksilber auslaufen könnte, wodurch giftige Dämpfe freigesetzt werden. Ist dies passiert, sollte man sofort frische Luft in den Raum lassen und das ausgelaufene Quecksilber beseitigen. Dafür gibt es in Apotheken spezielle Absorber, man kann das Quecksilber aber auch mit einem Papiertuch aufnehmen, in einem Glasgefäß verschließen und als Sondermüll entsorgen. Moderne analoge Thermometer arbeiten ohne Quecksilber; meist wird als Ersatz die nicht-toxische und umweltfreundliche Messflüssigkeit Galinstan verwendet. Auch bei diesen Thermometern gilt die Messung als sehr präzise und zuverlässig. Der Nachteil bei analogen Thermometern ist die gegenüber den digitalen Messgeräten recht lange Messdauer von ca. zwei bis vier Minuten.

Sekundenschnell und daher für Säuglinge und Kleinkinder gut geeignet sind Infrarot-Thermometer zur Messung im Ohr, an der Schläfe oder auf der Stirn. Diese Thermometer benötigen spezielle Kontaktaufsätze und sind in Anschaffung und Unterhalt teurer als digitale oder analoge Kontaktthermometer. Sie ermitteln die Temperatur am Trommelfell bzw. der Schläfe und der Stirn mittels Infrarot-Sensoren und rechnen diese dann auf die Körperkerntemperatur um. Bei der Messung ist es wichtig, sich genau an die Anwendungshinweise des Herstellers zu halten und den Messort sehr korrekt anzuvisieren, um ein exaktes Messergebnis zu erhalten. Wer ganz sicher gehen will, kann anfangs rektal und anschließend im Ohr messen, um die Werte zu vergleichen. Bei der Messung im Ohr können Ohrenerkrankungen, vermehrtes Ohrenschmalz und Zugluft das Ergebnis verfälschen, ebenso sollte nicht gemessen werden, wenn das Ohr erwärmt ist oder gerade Kälte ausgesetzt war. In diesen Fällen sollte man etwa zehn Minuten bis zur Messung warten. Die Temperaturmessung erfolgt innerhalb von wenigen Sekunden, das Messende wird mit einem Signalton angezeigt. Bei manchen Modellen ertönt ein Alarmsignal, wenn die Körpertemperatur erhöht ist. Viele dieser Thermometer sind in der Lage, mehrere Messergebnisse zu speichern, sodass ein Krankheitsverlauf gut verfolgt werden kann. Einige Infrarot-Thermometer können auch für weitere Messungen, z.B. von Raum- und Badewassertemperatur, Milchfläschchen oder Brei verwendet werden.

Wer Kosmetik selbst herstellt, benötigt eines der hierfür erhältlichen speziellen Digitalthermometer. Bei der Herstellung von Cremes wird Hitze benötigt: einige der Zutaten werden heiß aufgerührt und zum Schmelzen gebracht. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen und die hochwertigen Zutaten nicht zu zerstören, ist während der Herstellung eine genaue Kontrolle der Temperatur notwendig. 

Zur genauen Messung von Badewasser- und Raumtemperatur sind ebenfalls digitale Thermometer erhältlich, die normalerweise im Raum aufbewahrt und bei Bedarf ins Badewasser gelegt werden. Viele Modelle schwimmen auf dem Wasser und haben hübsche Formen und Farben, sodass sie von Kindern auch gerne als Spielzeug genutzt werden.

Wie zuverlässig sind die Messergebnisse der unterschiedlichen Methoden?

Um die Körpertemperatur zu messen, gibt es unterschiedliche Messmethoden bzw. verschiedene Körperstellen, an denen gemessen werden kann. Als die zuverlässigste Methode, da sie der Temperatur im Körperinneren am nächsten kommt, gilt die rektale Messung, bei der das Fieberthermometer ein bis zwei Zentimeter in den Darmausgang eingeführt wird. Obwohl Kinder diese Methode meist wenig schätzen, sollte bei bis Dreijährigen immer so gemessen werden, da Fieber bei Kleinkindern sehr schnell steigen und deshalb ein genaues Ergebnis besonders wichtig sein kann. Die Messung funktioniert am besten in Seitenlage mit angezogenen Beinen. Um Verletzungen zu vermeiden und die Messung etwas angenehmer zu machen, kann die Spitze des Thermometers eingefettet oder mit einem speziellen Überzug versehen werden. Die rektale Messmethode wird auch oft zur Kontrolle bei unwahrscheinlich wirkenden Temperaturen, die an anderer Stelle gemessen wurden, angewendet.

Die orale Messung, auch sublinguale Messmethode genannt (Messung unter der Zunge) sollte nur bei älteren Kindern und Erwachsenen durchgeführt werden, da sie ein gutes Mitmachen des Kindes voraussetzt und die Gefahr besteht, dass kleinere Kinder auf das Thermometer beißen und sich dadurch verletzen könnten. Vor der Messung sollte zehn Minuten lang nichts Kaltes oder Warmes gegessen und getrunken werden, da sonst das Ergebnis verfälscht werden könnte. Während die Thermometerspitze unter der Zunge liegt, sollten die Lippen fest geschlossen gehalten und durch die Nase geatmet werden. Die Messergebnisse liegen in der Regel etwa 0,3 bis 0,5 Grad unter den rektal gemessenen Werten.

Auch bei der Infrarotmessung im Ohr bzw. am Trommelfell liegen die Ergebnisse bis zu 0,5 Grad unter den im After gemessenen Werten. Hierbei wird die Temperatur über einen Infrarotsensor festgestellt. Das Ohr wird ein wenig nach hinten und oben gezogen und das Thermometer dann vorsichtig in den Gehörgang gehalten. Die Messung mit einem Ohrthermometer dauert nur wenige Sekunden und ist deshalb angenehmer als andere Messmethoden.

Die Messung in den Achselhöhlen (axilläre Messung) gilt als die ungenaueste Methode. Die auf diese Weise ermittelten Werte können um gut ein Grad niedriger sein als Vergleichswerte bei Messungen im After oder im Mund. Wer also ein ganz genaues Ergebnis benötigt, sollte eine andere Messmethode wählen oder zumindest im Anschluss zur Kontrolle noch rektal messen. Das Thermometer sollte bei der axillären Messung fest in die Achselhöhle gesteckt werden und der Oberarm dabei eng am Körper anliegen.

Wissenswertes zu Fieber

Bei einem gesunden Menschen liegt die Körpertemperatur normalerweise bei etwa 36,8 Grad Celsius. Diese Temperatur ist im Regulationszentrum für die Körpertemperatur im Hypothalamus, einem Teil des Zwischenhirns, als „Sollwert“ eingestellt. Steigt dieser „Sollwert“ an, kommt es zu Fieber. Verantwortlich dafür sind so genannte Pyrogene, also fieberauslösende Stoffe, die von Abwehrzellen des Körpers produziert werden können.

Fieber unterstützt den Körper dabei, Viren und Bakterien zu bekämpfen. Die erhöhte Körpertemperatur beschleunigt die Stoffwechselvorgänge und sorgt dafür, dass sich Krankheitserreger nicht weiter vermehren.

Um Fieber handelt es sich, wenn die gemessene Temperatur mindestens 37,5 Grad Celsius beträgt. Bis 37,4 Grad Celsius wird von erhöhter Temperatur gesprochen, von hohem bis sehr hohem Fieber ab etwa 39,5 Grad Celsius. Extrem hohes Fieber wird auch Hyperthermie oder Hyperpyrexie genannt und liegt bei über 41 Grad Celsius.

Es gibt sehr vielfältige Auslöser von Fieber. Am häufigsten gehen erhöhte Temperaturen mit Infektionserkrankungen der Atemwege, des Verdauungstraktes und der Harnwege einher, also z.B. mit Grippe, einer Magen-/Darm-Infektion oder einer Blasenentzündung. Wenn Fieber nach oder noch während einer Reise auftritt, können Krankheiten wie Malaria, Typhus oder eine Virushepatitis als Fieberursache in Frage kommen. Auch Drogen (z.B. Kokain oder Ecstasy), bestimmte Medikamente und Impfungen können Fieber auslösen, ebenso wie größere Verletzungen oder Operationen. Auch ein Hitzschlag hat eine starke Erhöhung der Körpertemperatur zur Folge; bei Sonnenstichen kommt es ebenfalls manchmal zu Fieber.

Kinder, die sehr aufgeregt spielen und sich dabei stark bewegen, entwickeln manchmal das so genannte „Spielfieber“. Dies ist eine meist harmlose Erscheinung, denn die Körpertemperatur von bis zu 38 Grad Celsius geht meist innerhalb von maximal einer Stunde wieder in den Normalbereich zurück. Auch bei Erwachsenen kommt es manchmal durch starke körperliche Bewegung oder Aufregung zu Fieber. Sprichwörtlich ist hier das so genannte „Lampenfieber“.