Wissenswertes zu Vitamin C
****Auch wenn heute kein Risiko mehr besteht, Skorbut zu bekommen, ist ein Vitamin-C-Mangel möglich und kann durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden. Besonders gefährdet sind Raucher, Schwangere, Leistungssportler und Menschen, die dauerhaft gestresst oder chronisch erkrankt sind. Neben den Monopräparaten sind Produkte mit weiteren Wirkstoffen wie z.B. Zink zur Aktivierung des Immunsystems erhältlich, die den Effekt des Vitamins noch verstärken.
Was ist Vitamin C?
Vitamin C (Ascorbinsäure) ist ein wasserlösliches Vitamin. Der Körper kann es nicht selbst herstellen und auch nicht speichern. Deshalb muss es täglich zugeführt werden. Bei starkem Bedarf eignen sich Retard-Präparate, die den Wirkstoff langsam über den Tag verteilt abgeben, oder die mehrmalige Einnahme eines Präparats am Tag.
Welche Nahrungsmittel enthalten viel Vitamin C?
Die besten Vitamin-C-Lieferanten sind Acerola-, Goji-, Sanddorn- und schwarze Johannisbeeren, Camu-Camu-Früchte, Hagebutten, Kiwi, Zitrusfrüchte, Paprika, rohes Sauerkraut, Grün-, Rosen- und Blumenkohl, Brokkoli, Kartoffeln und Petersilie. Die Nahrungsmittel sollten möglichst frisch, roh und ungeschält verzehrt werden.
Welche Funktionen hat Vitamin C im Körper?
- Vitamin C ist ein starkes Antioxidans. Es schützt die Zellen vor der Schädigung durch freie Radikale.
- Vitamin C stimuliert auch das Immunsystem: Es erhöht z.B. die Produktion antiviral wirkender Interferone und schützt Immunzellen vor der oxidativen Selbstzerstörung. Weiße Blutkörperchen wehren Krankheitserreger ab. Sie brauchen für ihre Bildung Vitamin C.
- Vitamin C hält das Blut dünnflüssig und die Innenwände der Arterien glatt. Beides beugt Arteriosklerose vor.
- Vitamin C ist maßgeblich an der Bildung von Kollagen beteiligt. Kollagen ist Bausubstanz für Bindegewebe, Haut, Bänder, Sehnen, Knochen und Zähne. Kollagen ist auch Ausgangsstoff für die Bildung von Narben bei der Wundheilung.
- Vitamin C wird für die Produktion von Hormonen und Botenstoffen wie Serotonin und Noradrenalin sowie von Gallensäuren und Carnitin benötigt. Carnitin ist für die Energiegewinnung durch das Verbrennen von Fett in der Muskulatur zuständig.
- Vitamin C begünstigt die Aufnahme von Eisen. Es unterstützt die Entgiftung.
- Hochdosierte Vitamin-C-Infusionen spielen eine Rolle bei der Krebsbehandlung. Sie werden ergänzend zur Chemo- und Strahlentherapie sowie bei Infektanfälligkeit, Wundheilungs- und Durchblutungsstörungen und chronischen Erkrankungen eingesetzt.
Wie hoch ist der Tagesbedarf an Vitamin C?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Jugendlichen ab 15 Jahren und Erwachsenen 95 mg (weiblich) bzw. 110 mg (männlich) Vitamin C am Tag. Diese Werte gelten für einen gesunden Menschen ohne Stress!
Wer hat einen erhöhten Bedarf an Vitamin C?
Wer zu wenig Frischkost isst oder eine schwache Abwehrkraft hat, braucht zusätzlich Vitamin C. Schwangeren werden 105 mg, Stillenden 125 mg Vitamin C täglich empfohlen. Einen besonderen Mehrbedarf haben Raucher. Laut DGE sollten rauchende Frauen 135 mg und rauchende Männer 155 mg Vitamin C täglich aufnehmen. In der Wachstumsphase und im Alter ist der Bedarf erhöht, auch bei Leistungssportlern und Diabetikern. Fieber oder Verbrennungen, chronische Erkrankungen und seelische Belastungen fordern eine erhöhte Zufuhr an Vitamin C. Auch Medikamente können den Bedarf erhöhen, z.B. Antibiotika und Schmerzmittel (ASS).
Was sind die Anzeichen eines Vitamin-C-Mangels?
Ein leichter Mangel zeigt sich in unspezifischen Symptomen wie Schwäche, Müdigkeit und Infektanfälligkeit. Bei ausgeprägtem Mangel kommt es zu Verhornungsstörungen der Haut, die trocken, rau, braun und schuppig wird. Außerdem blutet es aus Haut, Schleimhaut, Zahnfleisch und Muskeln. Die Störungen bei der Bildung des Bindegewebes zeigen sich auch in verzögerter Wundheilung der Entstehung von Krampfadern und Hämorrhoiden. Die Zähne werden locker. Gelenke und Muskeln schmerzen. Müdigkeit und Leistungsschwäche nehmen zu. Die Stimmung ist depressiv.
Ist eine Überdosierung von Vitamin C möglich?
Nein. Da Vitamin C wasserlöslich ist, wird eine überschüssige Menge mit dem Urin ausgeschieden.
Welche Darreichungsformen von Vitamin-C-Präparaten sind erhältlich?
Vitamin-C-Präparate gibt es in verschiedenen Dosierungen als Pulver, Getränkepulver, Kapseln, Lutsch-, Kau- und Brausetabletten sowie Ampullen.
Was ist der Unterschied zwischen natürlichem und synthetisch hergestelltem Vitamin C?
Synthetisches Vitamin C ist industriell hergestellte, isolierte Ascorbinsäure. Ihr Vorteil ist der günstigere Preis. Ihr Nachteil ist, dass sie aggressiv auf die Schleimhäute des Verdauungstrakts wirkt. Natürliches Vitamin C wird aus Früchten, z.B. Acerola und Sanddorn hergestellt.
Kontraindikationen: Wann dürfen Vitamin-C-Präparate nicht eingenommen werden?
Gegenanzeige ist eine Überempfindlichkeit gegen Ascorbinsäure oder andere Bestandteile des Präparats. Besondere Vorsicht gilt bei Oxalat-Nierensteinen, Erkrankungen, bei denen zu viel Eisen im Körper gespeichert wird, und erblichen Störungen des Stoffwechsels der roten Blutkörperchen. Bei wiederkehrender Nierensteinbildung sollten höchstens 100-200 mg, bei terminaler Niereninsuffizienz nicht mehr als 50-100 mg Vitamin C täglich eingenommen werden.
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Vitamin C auftreten?
Sehr selten wurden Überempfindlichkeitsreaktionen beobachtet. Bei dauerhaft hoher Dosierung kann es zu Verdauungsbeschwerden mit Durchfall oder Nierensteinbildung kommen.
Welche Wechselwirkungen sind möglich?
Vitamin C bewirkt eine vermehrte Aufnahme von Eisen, was bei der Einnahme von Eisen-Präparaten berücksichtigt werden muss. Bei der Gabe von Grammdosierungen können die Untersuchungsergebnisse von Blut-, Urin- und Stuhltests verfälscht werden.
Salycilate, z.B. ASS, erhöhen die Ausscheidung von Vitamin C. Das Vitamin behindert die Ausscheidung von ASS. Es verringert die Wirkung von Blutverdünnern.
Östrogene verbessern die Aufnahme von Vitamin C. Die Konzentration des Psychopharmakons Fluphenazin im Blut wird durch Vitamin C herabgesetzt.
Zytostatika in der Krebsbehandlung und Antibiotika sollten 1-3 Tage zeitversetzt zur Einnahme höherer Dosen Vitamin C angewendet werden.