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Vitamin C Ampullen

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Vitamin C Ampullen

 

Vitamin-C-Ampullen beugen einem Vitamin-C-Mangel bei künstlicher Ernährung vor und werden zur Behandlung von Methämoglobinämie bei Kindern angewendet. Auch bei einem starken Vitamin C-Mangel, der über die Ernährung oder Tabletten nicht ausgeglichenen werden kann, sind Vitamin-C-Ampullen ideal. Die intravenöse Verabreichung von Vitamin C als Injektion oder Infusion umgeht den Magen-Darm-Trakt und kann entsprechend höher dosiert werden. Das Vitamin gelangt sofort in die Blutbahn und ist schneller an den Orten des Bedarfs im Körper verfügbar als Tabletten oder Vitamin C aus der Nahrung.

 

Wofür braucht der Körper Vitamin C? 

 

Vitamin C stärkt das Immunsystem. Es schützt als starkes Antioxidans Zelle und Zellkern (Erbgut) vor der Schädigung durch freie Radikale. Vitamin C ist Voraussetzung für die Produktion von Kollagen. Das Struktureiweiß ist wichtiger Bestandteil von Bindegewebe, Unterhaut, Bändern, Sehnen, Knorpel und Knochen. Vitamin C ist außerdem an der Produktion von Botenstoffen und Hormonen wie Serotonin und Noradrenalin, von Gallensäuren und Carnitin beteiligt. Es hält das Blut dünnflüssig, unterstützt bei der Entgiftung und fördert die Aufnahme von Eisen im Dünndarm.

 

Was sind die Ursachen von Vitamin-C-Mangel?  

 

Auch wenn viele Nahrungsmittel Vitamin C enthalten, ist die Frage, wieviel des hitzeempfindlichen Vitamins bei uns ankommt. Immerhin soll jeder 3. Deutsche unter einem Mangel an Vitamin C leiden. Transport, Lagerung und Zubereitung reduzieren das Vitamin erheblich. Wird Spinat 1 Tag gelagert verliert er 56%, nach 2 Tagen 79 % seines Vitamin-C-Gehalts! Auch ein erhöhter Bedarf kann zu einem Mangelzustand führen. Mehrbedarf besteht bei Schwangeren, Stillenden, Rauchern, älteren Menschen, Diabetikern, Leistungssportlern und in der Wachstumsphase. Stress, chronische Krankheiten, akute und chronische entzündliche Erkrankungen, Medikamente wie Antibiotika, Hormonpräparate und Schmerzmittel (ASS) erhöhen den Bedarf an Vitamin C genauso wie Darmerkrankungen, die die Aufnahme des Vitamins verringern.

 

Wie zeigt sich ein Mangel an Vitamin C?

 

Bei leichtem Mangel kommt es zu unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit und Abwehrschwäche. Ein langwährender, starker Mangel zeigt sich in Leistungsschwäche und Erschöpfung. Haut, Schleimhaut, Zahnfleisch und Muskeln bluten. Die Haut wird rau, trocken und schuppig. Die Bildung des Bindegewebes ist gestört: Wunden heilen langsamer, es bilden sich Krampfadern und Hämorrhoiden.

 

Was ist Methämoglobinämie?

 

Methämoglobinämie bedeutet, dass ein erhöhter Gehalt an Methämoglobin im Blut vorliegt. Der Blutfarbstoff Hämoglobin enthält ein zentrales zweiwertiges Eisenatom. Es kann den ebenfalls zweiwertigen Sauerstoff binden, transportieren und wieder abgeben. Beim Methämoglobin ist das Metall zu dreiwertigem Eisen oxidiert. Es kann keinen Sauerstoff aufnehmen und transportieren. Normalerweise haben wir 3 % an Methämoglobin im Blut, was keine Folgen hat. Erhöht sich der Anteil von Methämoglobin auf 15-20 %, sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut so stark, dass Kopfschmerzen, Atemnot, Schwindel und eine leichte Zyanose, d.h. eine Blaufärbung von Haut, Schleimhaut und Nägeln auftreten. Bei 40-50 % wird die Zyanose stärker und es kommt zu Verwirrtheit, bei 60-70 % folgen Koma und Tod.
Ursachen sind enzymatische Störungen, Vergiftungen (Nitrate, Chlorate u.a.) und Medikamente wie Lokalanästhetika, Sulfonamide, Paracetamol, Nitroglycerin und Phenacitin sowie Drogen.

 

Wozu dient Vitamin C bei der Behandlung von Methämoglobinämie?

 

Hochdosiertes Vitamin C wird eingesetzt, um das dreiwertige Eisen wieder zu zweiwertigem Eisen zu reduzieren und so Methämoglobin zu Hämoglobin, das Sauerstoff im Blut transportieren kann, umzuwandeln.

 

Welche Rolle spielen Vitamin-C-Infusionen bei der begleitenden Behandlung von Krebs?

 

Hochdosierte Vitamin-C-Infusionen sollen die Lebensqualität von Krebspatienten verbessern, die Vernichtung von Tumorzellen, z.B. bei der Strahlentherapie, verstärken und die therapiebedingten Beschwerden wie Fatigue (Erschöpfung), Appetitlosigkeit und Übelkeit deutlich verringern. Gerade Patienten im fortgeschrittenen Stadium haben einen Mangel an Vitamin C, was die Abwehrkraft schwächt, so dass es leicht zu Entzündungen kommt.

 

Warum kann Vitamin C nur intravenös in hohen Dosen verabreicht werden?  

 

Vitamin C, das man über die Nahrung oder Tabletten zuführt, wird im Dünndarm mithilfe spezieller Transportmoleküle aufgenommen und gelangt so ins Blut. Da nur eine begrenzte Menge dieser Transportmoleküle vorhanden ist, ist die Aufnahme von Vitamin C über den Darm eingeschränkt. Deshalb macht es auch keinen Sinn, eine große Menge an Vitamin-C-Präparaten auf einmal einzunehmen. Der Überschuss wird wieder ausgeschieden. Besser sind mehrmalige Einnahmen am Tag oder ein Depot-Präparat. Wird Vitamin C direkt über die Vene ins Blut verabreicht, ist die Dosis von der Aufnahmekapazität des Darms unabhängig und kann je nach Bedarf erhöht werden. 

 

Kann Vitamin C überdosiert werden?

 

Nein. Ein Überschuss des wasserlöslichen Vitamins wird nicht gespeichert, sondern über die Nieren ausgeschieden. Allerdings können bei dauerhaft hoher Dosierung Nierensteine entstehen oder Verdauungsbeschwerden mit Durchfall auftreten.

 

Kontraindikationen: Wann dürfen Vitamin-C-Ampullen nicht angewendet werden?

 

Bei Oxalat-Nierensteinen und Erkrankungen, bei denen zu viel Eisen im Körper gespeichert wird, sowie bei einer erblichen Störung des Stoffwechsels der roten Blutkörperchen sollte vor der Anwendung der Arzt befragt bzw. über diese Krankheiten informiert werden. Besondere Vorsicht ist bei eingeschränkter Nierenfunktion erforderlich, weil das Risiko eines Nierenversagens durch Nierensteine gegeben ist. Bei wiederkehrenden Nierensteinen und bei Dialysepatienten ist die tägliche Vitamin-C-Dosis beschränkt. 

 

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

 

Sehr selten wurden Überempfindlichkeitsreaktionen wie Atembeschwerden und Hautreaktionen beobachtet.

 

Welche Wechselwirkungen müssen beachtet werden?

 

Es sind Wechselwirkungen zwischen Vitamin-C-Ampullen mit Eisen-Präparaten aufgrund der vermehrten Aufnahme von Eisen, mit Salycilaten wie ASS durch die erhöhte Ausscheidung von Vitamin C und die geringere Ausscheidung von ASS sowie mit Östrogenen möglich. Vitamin C setzt die Wirkung von Blutverdünnern und die Konzentration von Fluphenacin herab. Antibiotika und Zytostatika sollten 1-3 Tage zeitversetzt mit hochdosierten Vitamin-C-Gaben angewendet werden.