Wärmepflaster-/auflagen
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Wissenswertes zu Wärmepflaster-/auflagen
****Wohltuende Wärmepflaster für schnelle Schmerzlinderung.
Jeder von uns kennt die angenehme Wirkung von Wärmflasche und Kirschkernkissen. Da wir aber meist in Bewegung und unterwegs sind, hat sich eine andere, sehr effektive und einfach anzuwendende Form der Selbstbehandlung bei Muskel- und Gelenkschmerzen durchgesetzt: das Wärmepflaster. Ein Mal aufgeklebt tut es seine wohltuende Wirkung 8-12 Stunden lang und erspart oft die Einnahme von Schmerzmitteln.
Was bewirkt die Wärme im Körper?
Die Wärme verursacht eine Erweiterung der Gefäße und steigert damit die Durchblutung. Das Gewebe wird besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Abbauprodukte des Stoffwechsels werden verstärkt mit dem Blut abtransportiert. Das Gewebe wird elastischer und kann sich regenerieren. Auch die Immunabwehr wird durch den Temperaturanstieg gesteigert.
Laut einer Studie des britischen Physiologen Brian King an der Universität London bewirkt die kontinuierliche Wärme von 40 Grad, dass Rezeptoren („Fühler“) für Wärme in der Haut aktiviert und damit die Rezeptoren für Schmerz blockiert werden.
Bei Wärmepflastern mit Capsaicin (Cayenne-Pfeffer) wird zusätzlich eine schmerzstillende Wirkung durch die geringere Freisetzung des Schmerzbotenstoffs Substanz P erzeugt. Die Vorräte der Substanz werden entleert und die Schmerzsignale an das Gehirn nicht weiter übertragen. Das erklärt, warum der Anwender auch nach Abnahme des Pflasters keine Schmerzen mehr hat, so der Arzt und Schmerzexperte Dr. Jan-Peter Jansen.
Wodurch wird die Wärme ausgelöst?
Das klassische ABC-Pflaster, das schon seit 1928 auf dem Markt ist, wie die meisten anderen Wärmepflaster, enthalten den Wirkstoff Capsaicin aus der Chili-Schote oder die synthetische Variante Nonivamid. Beide lösen durch ihre Berührung mit der Haut die verstärkte Durchblutung und die Reduktion des besagten Schmerzbotenstoffes aus. ABC steht ursprünglich für Arnika, Belladonna und Cayenne-Pfeffer. Heute wird nur noch das Capsaicin eingesetzt.
Produkte wie ThermaCare enthalten Eisenpulver. Wird das Pflaster geöffnet, oxidiert der Sauerstoff aus der Luft das Eisen. Es entsteht eine langanhaltende Reaktionswärme, die an die betroffene Stelle abgegeben wird. D.h. die Wärme entsteht nicht auf der Haut selbst aufgrund des Wirkstoffs, sondern wird von außen an die Haut abgegeben.
Voraussetzung für eine nachhaltige, therapeutische Wirkung ist die Temperatur von 40 Grad, die 8-12 Stunden einwirkt, was der große Vorteil der Wärmepflaster gegenüber kurzzeitigen Wärmetherapien wie Fango, Infrarotbestrahlung oder das Heizkissen ist. Erst durch die lange Steigerung der Durchblutung und Entspannung der Muskeln können Verkrampfungen und Blockaden im Gewebe gelöst werden.
Anwendungsgebiete
Durch Fehlbelastungen oder eine falsche Körperhaltung verhärtet sich die Muskulatur, die Durchblutung wird verschlechtert und es kommt zu schmerzhaften Verspannungen. Hier kann die Wärmetherapie mit Pflastern eine große Hilfe sein. Aber auch bei anderen Indikationen hat sich der Einsatz der wohltuenden, kontinuierlichen Wärme bewährt:
- Gelenkschmerzen durch Überlastung
- Arthrosen
- Chronische Gelenkentzündungen
- Hexenschuss
- Ischiasschmerzen
- Prellungen und Zerrungen (nicht bei Schwellungen anwenden)
- Tennisellenbogen
- Nackensteifheit
- Schulter-Arm-Schmerzen
Worauf muss man bei der Anwendung achten?
An der Stelle, auf die das Pflaster geklebt wird, keine Medikamente wie Salben oder Gels vorher auftragen. Nicht gleichzeitig oder 12 Stunden danach weitere Wärme zuführende Produkte, wie Heizkissen, Wärmflasche oder Behandlungen, z.B. Infrarotlicht-Bestrahlungen und Massagen, anwenden, da es sonst zu einer gegenseitigen Verstärkung und Verbrennungen kommen kann. Vor dem Auflegen des Pflasters nicht heiß baden. Keinen zusätzlichen Druck auf das Pflaster ausüben, z.B. durch einen engen Hosenbund oder Gürtel. Da das Risiko von Verbrennungen mit dem Alter zunimmt, sollten Personen über 55 das Pflaster nicht während des Schlafens anwenden.
Zum Testen der Verträglichkeit das Pflaster das erste Mal am besten tagsüber anbringen. Bei sehr empfindlicher Haut, mit einem kleineren Pflaster prüfen, wie man darauf reagiert. Um Hautverletzungen zu vermeiden, wird empfohlen, sich nicht im Anwendungsbereich zu kratzen.
Produkte mit Capsaicin oder Nonivamid nicht in Kontakt mit Schleimhäuten oder in die Nähe von Augen, Lippen und Mund bringen.
Nebenwirkungen
Bei allen Pflastern kann es potentiell zu Hautreizungen, Juckreiz, Rötungen bis hin zu Verbrennungen kommen. Deshalb ist es wichtig, die Haut regelmäßig auf entsprechende Erscheinungen zu kontrollieren. Wie jede Substanz können auch Capsaicin, Nonivamid oder die Produkte mit Eisenpulver Überempfindlichkeiten und allergischen Reaktionen auslösen. Die Behandlung ist dann sofort einzustellen. Bei übermäßiger Hautreizung kann der Wirkstoff mit neutralem Öl (am Auge mit Vaseline) entfernt werden. Die Haut danach mit einer Körpermilch kühlen. Bei starker Überreaktion den Arzt aufsuchen.
Gegenanzeigen
Wärmepflaster dürfen nicht auf offene Verletzungen, entzündete oder geschädigte Haut oder auf Ekzeme angebracht werden. Bei akuten Zuständen, die mit Rötung, Schwellung und Überwärmung der Gelenke einhergehen, bei andauernden Gelenkschmerzen, chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen (rheumatoide Arthritis) oder bei sehr starken Rückenschmerzen, die bis in die Beine ausstrahlen und/oder mit neurologischen Ausfällen verbunden sind (Kribbeln, Taubheitsgefühle), sofort einen Arzt konsultieren.
Bei Kindern unter 12 Jahren sollten die Wärmepflaster nicht angewendet werden. Dasselbe gilt für Schwangere, da noch keine Erfahrungswerte mit ihnen vorliegen, und für Stillende, da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff Capsaicin bzw. Nonivamid in die Muttermilch übergeht. Auf jeden Fall sollte kein Pflaster im Brustbereich angewendet werden.
Fazit
Wärmepflaster stellen bei den genannten Indikationen eine gute Alternative zur Einnahme von Schmerzmedikamenten dar. Sie aktivieren den Stoffwechsel am Ort des Geschehens, entspannen die Muskulatur, reduzieren den Schmerz und mobilisieren das Immunsystem. Die Belastung von Magenschleimhaut, Leber und Nieren wie bei der Einnahme von Tabletten entfällt. Wenn die Haut die Wärme verträgt, ist die Behandlung wohltuend und wirkt auf natürliche Weise tief auf das Gewebe ein. Capsaicin-haltige Pflaster können die Haut zwar eher reizen, haben aber den Vorteil, dass sie den Schmerzbotenstoff P blockieren und damit eine Doppelwirkung ausüben, die länger anhält.