Wissenswertes zu Warzen
****Bei Warzen handelt es sich um Hautwucherungen, die an praktisch jeder Körperstelle und in vielfältigster Form auftreten können.
Sie können kugelig oder flach, rund oder oval, glatt oder mit zerklüfteter, rauer Oberfläche in Erscheinung treten. Die Größe variiert von stecknadelkopfklein bis etwa murmelgroß. Auch wenn es sich um harmlose Warzen handelt, sind sie dennoch immer lästig und werden von den Betroffenen belastend empfunden. Manche Warzenarten verursachen sogar Schmerzen.
Die Ursache für das Auftreten der meisten Warzenarten ist eine Infektion mit hochansteckenden humanen Papilloma-Viren (HPV), die durch kleine Verletzungen, oft schon kleinste Risse, in die Haut gelangen. Die Viren vermehren sich in den infizierten Hautzellen und werden an der Hautoberfläche wieder freigesetzt. Daher kann sich jeder, der die betroffene Stelle berührt, anstecken – oft reicht da schon ein Händedruck. Papilloma-Viren treten oft in Schwimmbädern und Saunaanlagen auf; hier kann man sie sich am schnellsten über Barfußlaufen einfangen. Denn die Haut ist nach dem Schwimmen und in der feuchtwarmen Luft aufgeweicht, sodass die Viren besonders leicht eindringen können. Die Zeit von der Infektion bis zur Bildung der Warzen kann einige Wochen bis 21 Monate betragen.
Die meisten Warzen sind harmlos. Doch gibt es Formen, die ernsthafte Erkrankungen anzeigen oder zu diesen führen können. Bei manchen Hautkrebsformen treten z.B. warzenartige Wucherungen auf. Feigwarzen, die im Genitalbereich entstehen, sind gefährlich, da sie unbehandelt die Entstehung von Unterleibskrebs begünstigen können. Wer neu entstandene Warzen bzw. entsprechende Hautveränderungen bei sich entdeckt, sollte deshalb in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abzuklären.
Zur Behandlung von Warzen stehen heute unterschiedliche Mittel zur Verfügung. Viele gibt es rezeptfrei in der Apotheke und eignen sich gut zur Selbstbehandlung. Natürlich hängt die Therapie von Art und Ursache der Warzen ab. Manche Warzen brauchen gar keine Behandlung und verschwinden nach einer Weile von selbst wieder. Dennoch wird empfohlen, alle Viruswarzen (d.h. alle Warzenarten außer der Alterswarze) zu behandeln, da sie ansteckend sind.
Zur Behandlung oberflächlicher Warzen bieten Apotheken Tinkturen oder Pflaster an, die Milchsäure oder Salicylsäure enthalten und die verhornte Haut aufweichen. Zum Schutz vor der Säure kann vorher etwas Zinkpaste um die Warze aufgetragen werden. Der Hautarzt vereist die Warzen oft mit flüssigem Stickstoff, wodurch das Gewebe abgetötet wird und die Warze abfällt. Auch alternative Heilmethoden wie Akupunktur, pflanzliche Arzneien oder homöopathische Mittel rücken Warzen oft erfolgreich zu Leibe. Diese Therapien erfordern allerdings etwas Geduld, da sie oft erst nach mehreren Wochen anschlagen. Wo möglich, sollten die genannten Behandlungsmethoden einer operativen Entfernung vorgezogen werden. Der Vorteil einer Operation liegt in der Nachhaltigkeit: Die Warzen bleiben dann in der Regel auf Dauer weg. Wichtig: Keinesfalls sollte man selbst an einer Warze „herumschnippeln“!
Warzen können im Prinzip jeden treffen. Etwas anfälliger als andere sind wohl ältere Menschen, Kinder und Personen mit Neurodermitis. Zur Vorbeugung ist zunächst ein kräftiges Immunsystem wichtig. Denn bei einer schwachen Immunabwehr haben die humanen Papilloma-Viren, die die meisten Warzen verursachen, ein besonders leichtes Spiel. Um das Immunsystem zu stärken, wird eine vitaminreiche, ausgewogene Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf empfohlen. Im öffentlichen Schwimmbad und in der Sauna sollten zudem immer Badeschuhe verwendet werden. Auch eine sorgfältige Handhygiene und Hautpflege kann Warzen vorbeugen.
Welche Warzenarten gibt es?
Von allen Warzenarten tritt die Stachelwarze – auch vulgäre Warze genannt – am häufigsten auf. Sie bildet sich überwiegend an den Händen und im Gesicht, manchmal auch an den Füßen. Betroffen sind Personen jeden Alters. Bei Stachelwarzen hat man es mit lästigen, aber einfach zu behandelnden Erscheinungen zu tun. Sie sind ungefährlich und verursachen keine Schmerzen, können aber an andere Personen weitergegeben werden. Ihre Ursache ist der humane Papillom-Virus (HPV), übertragen werden sie durch Schmierinfektionen.
Stachelwarzen werden maximal fünf Millimeter groß und haben eine blumenkohlähnliche Form; meist nehmen sie nach einiger Zeit eine gräuliche Farbe an. Zunächst ist oft nur ein kleiner Punkt erkennbar. Später wächst die Warze und kann rundherum weitere Stachelwarzen bilden. Bei der ersten Warze spricht man von der „Mutterwarze“, bei allen weiteren von „Tochterwarzen“.
Oberflächliche Stachelwarzen werden meist durch Vereisung entfernt. In der Apotheke sind verschiedene Präparate rezeptfrei erhältlich, die man selbst auf die Warze aufträufeln kann. Die oberen Hautschichten sterben dann nach einiger Zeit ab und lassen sich einfach entfernen. Bei Stachelwarzen, die in die Tiefe der Haut gedrungen sind, sollte der Hautarzt zu Rate gezogen werden. Er wird sich meist für eine Verätzung oder ein Abschleifen der Warze entscheiden. Auch verschiedene Hausmittel werden gegen Stachelwarzen empfohlen.
Eine sehr schmerzhafte Warzenart ist die Dornwarze. Sie bildet sich unter den Fußsohlen, meist im Bereich der Ferse oder unter den Zehen, sodass bei jedem Schritt ein heftiger Schmerz auftritt. Dornwarzen werden auch Plantarwarzen oder Fußwarzen genannt. Der ständige Druck durch das Laufen lässt die Warzen dornartig nach innen wachsen, manchmal so weit, dass der Dorn bis auf die Knochenhaut reicht und dadurch heftigste Schmerzen bei jedem Schritt verursacht.
Auch Dornwarzen werden durch eine Infektion mit dem humanen Papillomvirus (HPV) verursacht. Anstecken kann man sich besonders leicht in öffentlichen Schwimmbädern und Gemeinschaftsduschen, da die Viren in einer feuchtwarmen Umgebung ideale Lebensbedingungen finden. Nach der Ansteckung sieht man meist nur einen kleinen schwarzen Punkt, der schnell wächst und eine braune oder gräuliche Farbe annimmt. Unter einer sich bildenden Hornhaut wächst der Dorn dann nach innen. Manchmal wachsen auch mehrere Dornwarzen gleichzeitig.
Diese Warzen sollten, weil sie so schmerzhaft sind, möglichst schnell behandelt werden. Bei der Selbstbehandlung hat man die Wahl zwischen der Vereisung oder der Verätzung mit einem salicylsäurehaltigen Präparat. Die Behandlung kann einige Wochen dauern, da Dornwarzen nicht so schnell verschwinden. Man kann die Warzen auch beim Hautarzt entfernen lassen. Doch auch hier dauert der Heilungsprozess recht lange, da die entstandene Wunde tief ist und Zeit braucht, um vollständig auszuheilen. Gefährlich sind Dornwarzen übrigens nicht, können durch die großen Schmerzen, die sie auslösen, jedoch die Lebensqualität stark einschränken.
Sehr ernst nehmen sollte man Feigwarzen. Sie befallen den Genital- und Analbereich, sind hochansteckend und können gefährliche Krankheiten mitverursachen. Die Feigwarzen werden auch Genital- oder Feuchtwarzen genannt und zählen zu den Geschlechtskrankheiten. Sie befallen Männer und Frauen gleichermaßen, vor allem sexuell sehr aktive Menschen sind gefährdet. Die Ansteckung erfolgt über Geschlechts- und Oralverkehr.
Die Warzen zeigen sich im Genitalbereich und breiten sich bis in die Afterregion aus. Im feuchten Milieu der dortigen Schleimhäute können sie besonders gut überleben und die empfindlichen Schleimhäute auch schädigen. Sie zeigen sich als leicht erkennbare, in Gruppen auftretende Wucherungen von weißlicher oder brauner bis braungrauer Färbung. Sie werden einige Millimeter groß. Meistens verursachen sie keine Schmerzen, oft nehmen Befallene aber ein Brennen oder Jucken wahr.
Wie bei vielen anderen Warzenarten auch, ist der humane Papillomvirus (HPV) für die Infektion mit Feigwarzen verantwortlich. Genauer gesagt sind es vier Untertypen des HPV, die die Genitalwarzen verursachen. Man kann den Virus auch in sich tragen, ohne zu erkranken, allerdings kann man dann trotzdem andere Menschen anstecken.
Kondome beim Sex bieten zwar einen gewissen Schutz, 100-prozentig sicher vor einer Ansteckung ist man mit ihnen jedoch nicht. Auch eine Impfung ist nicht immer erfolgreich, da sie nur gegen eine bestimmte Gruppe der möglichen Erreger von Feigwarzen wirkt.
Wer Feigwarzen bei sich feststellt, sollte sofort den Arzt aufsuchen. Dieser wird meist eine Salbentherapie verordnen, die recht langwierig ist. Weil die Schleimhäute im Genitalbereich besonders empfindlich sind, kommt Vereisen oder Verätzen bei diesen Warzen nur selten in Frage. Eine operative Entfernung ist in sehr schweren Fällen möglich.
Eine harmlose und nicht ansteckende Hautveränderung ist die Alterswarze, auch senile Warze genannt. Diese Warzen bilden sich etwa ab dem 50. Lebensjahr gruppenweise im Gesicht und auf der Kopfhaut, an Hals und Rücken sowie auf der Brust und unter den Achseln. Sie zeigen sich als leicht erhabener Fleck mit einer leicht rauen Oberfläche. Meist sind sie hell- bis dunkelbraun gefärbt. Ihre Größe variiert von sehr klein bis ca. linsengroß. Weil diese ungefährlichen „Altersflecken“ manchmal einem Melanom ähneln, das Hautkrebs anzeigt, sollte der Hautarzt aufgesucht werden, um diese ernsthafte Erkrankung als Ursache auszuschließen.
Alterswarzen holt man sich nicht über eine Infektion. Sie sind vielmehr Folge einer Verhornungsstörung, einer normalen und verbreiteten Alterserscheinung. Dabei lösen sich die Hautschuppen nicht mehr im normalen Rhythmus ab, sondern bleiben bestehen und verhornen.
Alterswarzen müssen nicht behandelt werden, da sie weder ansteckend sind noch irgendwelche Einschränkungen mit sich bringen. Manche Betroffene stören sich jedoch aus ästhetischen Gründen an ihnen und können sie in diesem Fall beim Hautarzt entfernen lassen. Oberflächliche Alterswarzen lassen sich abschleifen oder vereisen, bei tiefer liegenden senilen Warzen wird meist eine Lasertherapie angewendet.