Zahnpasta und Zahncreme
Wissenswertes zu Zahnpasta
****Zahncremes gibt es in den verschiedensten Preisklassen und Farben mit den unterschiedlichsten Versprechen. Aber worauf kommt es bei einer guten Zahnpasta an? Und wie unterscheiden sich die Produkte der verschiedenen Hersteller?
Zu den wichtigsten Bestandteilen einer Zahnpasta zählen Fluoride und Abrasive. Fluoride besitzen eine kariesvorbeugende Eigenschaft. Bei den Abrasiven handelt es sich um kleinste Teilchen, die wichtig für die Putzleistung einer Zahnpasta sind. Sie scheuern die Zähne von hartnäckigen Essensresten frei. Daneben kann eine Zahnpasta zusätzlich noch folgende Stoffe enthalten:
- schäumende Stoffe die dabei helfen sollen die Zähne besser von hartnäckigen Essenresten zu befreien
- Kräuterextrakte die Entzündungen im Mundraum hemmen und vorbeugen sollen
- Geschmacksstoffe sowie Sacharin oder Aspartat
- Konservierungsstoffe um eine lange Haltbarkeit der Zahnpasta zu gewährleisten
- Farbstoffe
- Sehr wenige Hersteller verwenden Triclosan um Bakterien im Mundraum abzutöten
Über Fluorid in der Zahnpasta
Experten sind sich einig, dass Fluorid essentiell für eine Zahnpasta ist, um die Zähne vor einem Kariesbefall zu schützen. In Deutschland enthalten etwa 95% aller Zahncremes das wichtige Spurenelement. Fluorid hilft den Zähnen sich vor Säuren, die durch Plaque-Bakterien verursacht werden und den Zahnschmelz angreifen, zu schützen, in dem es ihnen Mineralien zurückgibt. Laut ÖKO-Test (ÖKO-TEST Jahrbuch Gesundheit für 2010) ist der Zusatz von 1.000 bis 1.500 mg/kg an Fluoriden wünschenswert in einer Zahncreme. In einem Testergebnis von Stiftung Warentest (Ausgabe 05/2015) sind zwei von 19 Zahnpasten mit der Note „mangelhaft“ bewertet worden, weil sie kein Fluorid enthielten. Jedoch gibt es auch Stimmen, die vor einer übermäßigen Nutzung von Fluoriden warnen. Zu viel Fluorid soll zu einer Fluorose führen können. Dabei handelt es sich um eine Schädigung des Zahnschmelzes, die durch gelbliche und bräunliche Flecken auf den Zähnen gekennzeichnet ist. Eine Fluorose soll zwar an sich ungefährlich sein, jedoch werden die Flecken auf den Zähnen von den Betroffenen als störend empfunden. Klassische Zahnpasten sollten daher gut vor Kindern aufbewahrt werden. Kinder haben einen geringeren Fluoridbedarf als Erwachsene und übergroße Mengen an Fluorid können bei Ihnen zu Vergiftungserscheinungen führen. Vor allem wenn die Kinder das selbstständige Zähneputzen erst lernen müssen, kann es dazu kommen, dass sie versehentlich Zahnpasta verschlucken oder nicht richtig ausspülen. Daher sollte auf speziell für Kinder entwickelte Zahncremes, mit einer geringeren Menge an Fluoriden, zurückgegriffen werden.
Abrasive in Zahncremes
Zahncremes enthalten kleinste Teilchen die für eine Abrasion, also einem Abschmirgeln der Zahnhartsubstanzen sorgen und so hartnäckige Essenreste entfernen. Je nach Zahnpasta kann dieser Effekt stärker oder schwächer ausfallen. Ausschlaggebend für die richtige Zahncreme sind das eigene Putzverhalten und die Empfindlichkeit der Zähne. Bei einer Zahnputztechnik, bei der viel Kraft und Druck auf die Zähne ausgeübt wird, kann eine zu hohe Abrasion der Zahnpasta langfristig zu Schäden an der Zahnhartsubstanz führen. Die Abrasion, auch als Scheuerwirkung einer Zahnpasta bezeichnet, wird durch den Messwert RDA ausgedrückt. Je höher der RDA, desto höher die Scheuerwirkung. Dieser Wert wird in der Regel nicht auf der Zahnpastatube ausgegeben. Gerade für Menschen, die unter empfindlichen Zähnen und freiliegenden Zahnhälsen leiden, ist es empfehlenswert zu sensitiven Zahncremes zu greifen, die auch als solche gekennzeichnet sind. Diese verfügen über eine geringere Scheuerkraft und sind somit schonender zur Zahnhartsubstanz.
Triclosan in Zahncremes
Bei Triclosan handelt es sich um ein chemisches Desinfektionsmittel, das unter anderem in Zahnarztpraxen und Krankenhäuser eingesetzt wird, um Bakterien und Pilze abzutöten. Des Weiteren wird Triclosan in der Kosmetikindustrie angewendet, so zum Beispiel in Deororants, Bodylotions, Anti-Pickel-Cremes und Zahncremes. Der Einsatz von Triclosan ist sehr umstritten, da dieser Stoff unter Verdacht steht wie ein Hormon zu wirken, Brustkrebs zu verursachen, Spermien und Muskeln zu schwächen, Allergien auszulösen und die Bildung resistenter Keime zu fördern. In vielen Ländern ist der Einsatz von Triclosan bereits verboten. In den EU-Ländern ist der Einsatz unter Einhaltung bestimmter Obergrenzen gestattet. Der maximale Wert, der in Zahncremes erreicht werden darf, liegt bei 0,3 Prozent. Bei Einhaltung dieses Wertes soll es laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung zu keiner gesundheitlichen Gefährdung kommen. Die bekannte Zahncreme Colgate Total, welche im Jahr 2013 von der Stiftung Warentest die Bestnote „sehr gut“ erhielt, enthielt zu diesem Zeitpunkt Triclosan.
Zahnaufhellende Zahncremes
Zahncremes, die versprechen die Zähne aufhellen zu können, beinhalten in der Regel keine Bleichmitteln, sondern erzielen ihr Ergebnis durch eine höhere Abrasivität als klassische Zahnpasten. Dadurch wird die Zahnhartsubstanz der Zähne intensiver abgeschmirgelt und die natürliche Farbe der Zähne kann aufgefrischt werden. Zahnaufhellende Zahncremes können unter anderem bei Verfärbungen durch den Konsum von Zigaretten, Kaffee und Tee helfen. Verfärbungen, die auf Krankheiten zurückzuführen sind oder dem natürlichen Alterungsprozess der Zähne geschuldet sind, können nicht beseitigt werden. Aufgrund der hohen Abrasivität eignen sich Zahnweißcremes nicht für den täglichen Gebrauch. Gerade für Personen, die unter freiliegenden Zahnhälsen und empfindlichen Zähnen leiden, wird vor der Verwendung solcher Pasten abgeraten, da sie die Zahnhartsubstanz angreifen können.
Darauf sollten Sie bei der Wahl Ihrer Zahncreme achten
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei der Wahl der richtigen Zahnpasta darauf zu achten ist, dass diese Fluorid enthält, um die Zähne vor Karies zu schützen. Die Abrasivität einer Zahnpasta sollte zur eigenen Putztechnik passen und nicht die Zähne und freiliegende Zahnhälse angreifen. Dabei muss eine gute Zahncreme nicht viel kosten. Die Ergebnisse von Stiftung Warentest können einen Überblick bei der Auswahl der richtigen Zahncreme verschaffen. Es wird empfohlen zweimal täglich, morgens und abends vor dem Zubettgehen, die Zähne für zwei Minuten zu putzen und zusätzlich Zahnseide zu verwenden.